Baclofen Forum gegen Alkoholsucht

Hallo,

ich nehme nun seit 11.03.14 Bac. Bis heute habe ich keinen Tropfen getrunken. Kein Verlangen und auch kein Craiving. Das ist ja schon mal ein Erfolg. Ich vertrage es gut und habe (wie ich finde) keine körperlichen Nebenwirkungen. Gott sei Dank.
Ich habe aber mit etwas anderem zu kämpfen. Seit ich nämlich mit der Einnahme begonnen habe, fühle ich so als würde mein Leben an mir vorbei laufen. Ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll es fühlt sich alles so fremd an. Ich lache kaum mehr, bin in mich gekehrt, bei der kleinsten Kleinlichkeit bin ich voll auf Krawall gebürstet. Nicht das ich jemanden schlagen möchte , nein ich sage ihm aber voll die Meinung. Mein Mann sagt ich hätte meine Leichtigkeit verloren.
Ja die Leichtigkeit, das konnte der Alc ja immer so gut hervor bringen aber das ist jetzt vorbei. Ich
möchte aber wieder lachen und Spaß haben. Im Moment fühle ich aber nur diese Leere. Sind das auch die Folgen von Bac? Kennt jemand dieses Gefühl? Mein Selbstbewusstsein ist dahin ich komme mir im Moment noch nutzloser vor als vor der Zeit mit Alc. Könnte nur noch weinen.
Will mich am liebsten verkriechen. Hört das irgendwann wieder auf?

Liebe Grüße

Moni

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Liebe Moni,

mir geht es seit einiger Zeit ähnlich. Zwar weniger aggressiv, dafür aber seehr in mich gekehrt, höchst depressiv. Ich wollte das gerade in meinen Thread schreiben, als ich deine Nachricht las.

Bei mir hat zwar die Anfangseuphorie sehr lange gedauert, aber nun sehe ich auch schwarz.

Ich denke, hoffe!, das ist ein ganz normaler Prozess. Es fehlt ja tatsächlich etwas im Leben, auch wenn es natürlich etwas schädliches war. Diese Leere muss gefüllt werden, bei mir zumindest. Nur, im Moment fehlt mir selbst dafür die Motivation.

Ich denke, hoffe!, dass es irgendwann normal wird, nichts zu trinken und dass die Leichtigkeit wieder kommt.
Tut mir leid, etwas aufbauendes kann ich dir derzeit nicht bieten, dafür aber die Hoffnung.

Weiter zu trinken ist für mich keine Option, es sei denn, ich wolle sterben. Daher muss es einfach gut werden, ohne Alkohol und ohne Leere.

Ganz bestimmt!

Kopf hoch, liebe Grüße, Suse

Im Moment fühle ich aber nur diese Leere. Sind das auch die Folgen von Bac? Kennt jemand dieses Gefühl? Mein Selbstbewusstsein ist dahin ich komme mir im Moment noch nutzloser vor als vor der Zeit mit Alc. Könnte nur noch weinen.
Will mich am liebsten verkriechen. Hört das irgendwann wieder auf?

Du könntest 3 Dinge unterscheiden.

Warst Du mit Alkohol mehr " Du selbst"?
Was macht Baclofen mit der Kluft? Es schafft sie nicht aus der Welt.
Sind Deine Chancen ohne betrunken zu sein größer, zu Dir selbst zu finden, als mit?
Bis bist Du so lieb zu Dir, Dir selbst Zeit zu geben, Dich neu zu gestalten?

Lieben Gruß
Conny

Hallo Suse,

ich danke dir für deine Worte. Es tut gut, das es mir nicht alleine so geht.

Lieben Gruß

Moni

Chinaski hat geschrieben:Natürlich ist die Nüchternheit auch sehr ernüchternd.

Hallo Moni,

nein, allein bist Du mit diesem Problem ganz sicher nicht. Und meinem Beispiel folgen solltest Du auch nicht, ich löse es nach wie vor mit Alkoholkonsum und ziehe mich daran hoch, dass ich seltener und weniger trinke als früher.
Zweifellos nur die zweitbeste Lösung, ich arbeite an der besten.

Aber: Du hast kein neues Leben. Es ist das beschissene alte, nur ohne Weichspüler.

Die zentrale Aufgabe, die Dir (mir, uns) bleibt, ist, diese Leere, die wir früher mit Alkohol geflutet haben, nun mit Sinn zu füllen. Das ist deutlich leichter gesagt als getan, aber nur so wird aus Abstinenz irgendwann dauerhafte, zufriedene, selbstbestimmte Abstinenz.

Das wird von heut' auf morgen nicht funktionieren können, sei nett zu Dir und hab' ein bisschen Geduld mit Dir.
Ich arbeite seit vier Jahren 'dran, es wird täglich besser.

Viele Grüße
Willo

Hi Willo,

Du hast ja so Recht. Es ist immer noch mein altes Leben.
Ich bin wie immer viel zu ungeduldig. Wie soll mein Kopf auch von heute auf morgen die letzten 20 Jahre vergessen. Ich war ja nie gut zu mir.

Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und Erfolg für deinen Weg..

Herzliche Grüße

Moni

Hallo ihr lieben,

ich war lange nicht mehr hier. Heute möchte ich euch meine Erfahrungen
mit Bac schildern. Ich nehme es seit März 2014. Heute bin ich bei einer
Tagesdosis von 100mg. Jeh nach Stimmungslage kann ich auch mal 25mg
mehr oder weniger brauchen. Ich bin damit sehr gut eingestellt. Ich habe,
Gott sei Dank, einen sehr guten Hausarzt der es mir verschreibt.
Zeitgleich habe ich eine Psychotherapie begonnen. Ich habe lange gesucht bis
ich jemanden gefunden habe der Bac gegenüber offen war. Mein Weg war sehr sehr
steinig zu Anfang. Ich hatte ohne Alc keinen Plan mehr.
Heute gehe ich noch immer zu meinen Stunden aber in sehr großen Abstände. Ich habe wieder Lebensmut und schaue nach vorne. Natürlich gibt es auch schlechte Tage, die werfen mich aber nicht mehr so stark zurück wie am Anfang. Ich kann nur jedem raten mit Bac anzufangen. Für mich war und ist es immer noch ein Segen. Gleichzeitig gebe ich zu bedenken, allein mit diesen weißen Pillen ist es nicht getan! Jeder sollte sich zusätzlich Hilfe holen.
Als ich mit Bac begonnen habe habe war mein einziges Ziel NIE MEHR ALC. Moderates trinken kam und kommt für mich nicht in Frage.

Alles Liebe euch allen

Moni

Liebe Moni,

schön, dass Du Dich gemeldet hast! Ich denke, Du kannst stolz auf Dich sein, dass Du am Ball geblieben bist und es Dir nun besser geht. Ich freu mich mit Dir, dass es soweit funktioniert!

LG Conny

Hallo Moni
Auch von mir ein großes Dankeschön , dass Du uns ab und zu von Deinen Erfahrungen berichtest. Zu Deinem Erfolg kann ich nur gratulieren.

DonQuixote

Hallo Moni,


ich freue mich auch sehr, dass du dich gemeldet hast und es dir auch noch gut geht. Das klang so furchtbar demprimierend damals, zwar nüchtern aber aggressiv und schlecht gelaunt.

Umso besser jetzt,

lieben Gruß, Suse