Voller Mut und guter Hoffnung

[Seni]

Hallo Zusammen,

ich bin Seni, 42 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines 10 jährigen Sohnes.

Ich weis seit 15 Jahren das ich ein Problem mit Alkohol habe und alkoholabhängig bin. Aber so richtig ernsthaft bin ich das Problem nie angegangen. Ich war bei einer Suchtberatung, aber kaum war ich da wieder draußen, habe ich mir eine Flasche Wein reingeschüttet.
In den letzten 5 Jahre wurde es immer schlimmer, da war der Führerscheinverlust (MPU bestanden), immer schlimmere Abstürze, schon morgens fange ich gelegentlich mit trinken an, teilweise auch an meinen Arbeitsplatz. Wo ich das jetzt gerade schreibe, könnte ich vor Scham im Erdboden versinken. Aber das sind die Tatsachen und ich kann/will meine Augen nicht mehr davor verschließen.
Mein Pensum liegt im Moment bei 2-3 Flaschen Wein jeden 2.Tag.
Das ist so anstrengend, Alk beschaffen, saufen, noch mehr Alk beschaffen, vertuschen, verheimlichen, Leergut entsorgen, Nachts wegen Herzrasen, Übelkeit und Schindel nicht schlafen können, Morgens total gerädert und verkatert aufwachen und von den Blackouts ganz zu schweigen. Warum tue ich das meinem Körper und meiner Seele an?
1 Jahr lang habe ich keinen Tropfen getrunken, da habe ich eine Hypnosetherapie gemacht und ich dachte ich habe es geschafft. Jetzt im Februar habe ich wieder zu trinken angefangen und ich bin wieder bei meinen alten Level und sogar noch mehr angekommen.
Ich will aus diesem Sog raus, ich habe Angst dass ich Alles verliere wenn ich so weiter mache. Das eine Jahr Trinkpause war so genial, ich habe mich so gut gefühlt und nun sitze ich wieder fest.
Wenn ich Eure Berichte lese bekomme ich eine ganz große Hoffnung endlich ein normales Leben führen zu können.
Im Moment lese ich das Buch von O.Ameisen. Morgen Abend habe ich einen Termin bei meiner Hausärztin und will mit ihr über Baclofen sprechen. Sie weis über mein Alkproblem bescheid und ich könnte mir vorstellen, dass es sie es mir verschreibt.

Gruß
Seni

[Rettungsflugsaurier]

Hallo Seni,

schön das Du da bist und ich finde es gut, das du direkt den Weg über die Ärztin gehst.
Wenn Sie schon bescheid weiss, dann ist ha auch die Scham und Überwindung nicht mehr so groß. Rede offen mit Ihr über seine Ängste und Gefühle, zeige ihr das Buch.
Hier findest Du auch noch weitere nütliche Infos & Unterlagen:
baclofen-erste-schritte-f13/
BAC kann gerade am Anfang eine wertvolle Unterstützung sein. Und das du schon mal 1Jahr geschafft hast und gute Erinnerungen daran hast sicher auch!

[Argentina1]

Hallo Seni,

Herzlich willkommen hier im Forum.

Lg Argentina

[DonQuixote]

Willkommen Seni

Schau Dir mal unseren an. Da haben wir viele Sachen reingepackt, die Deinen Arzt weiter überzeugen könnten.

Viel Erfolg wünscht DonQuixote

[Seni]

Hallo,
erst einmal Danke für Eure Willkommensgrüße und den Hinweis auf den Arztkoffer.
Ich habe ja heute den Termin bei meiner HÄ und irgendwie bekomme ich nun doch Muffesausen, denn ich muss ihr heute offenbaren dass ich seit Februar rückfällig bin und jetzt überlege ich den Termin abzusagen und übers Internet Bac zu bestellen. Die andere Seite ist, dass ich Bac gerne unter ärztlicher Kontrolle nehmen will und der Bezug über meine HÄ „komfortabler“ und wahrscheinlich auch günstiger ist. Noch bleiben mir ein paar Stunden um zu entscheiden wie ich nun vorgehe.
Übrigens seit 2 Tagen bin ich ohne Alk und heute starte ich in den 3.Tag!


Gruß
Seni

[Rettungsflugsaurier]

Du solltest den Termin UNBEDINGT wahrnehmen. Selbst wenn sie dir kein BAC verschreibt, bleibt dir ja das I-Net.
Ich hatte auch Panik, als ich mich "geoutet" habe. War dann aber alles wirklich gut & verständnisvoll.
Als Ärztin wird sie sehr professionell an die Sache rangehen und sie hat ja auch Schweigepflicht, also trau dich, du wirst sehen - hinterher fühlst du dich befreiter.

UND BAC auf (Privat) Rezept ist in der Tat viel günstiger. Demzu noch die langen Wartezeiten im I-Net...

[WilloTse]

Hallo Seni,

herzlich willkommen hier!
Ich kann Retti nur beipflichten: geh auf jeden Fall zu Deiner Ärztin. Sie weiß, dass "Alkohol" und "Rückfall" Hand in Hand gehen. Niemand erwartet Wunder von Dir. Und Du bist nicht auf irgendwelche halsabschneiderischen und dubiosen Quellen im Ausland angewiesen, die morgen schon wieder versiegt sein können.
Zudem ist der Umgang mit eventuellen Nebenwirkungen viel einfacher in ärztlicher Begleitung.

Was mich interessieren würde: weißt Du, nach welcher Methode Deine Hypnosetherapie durchgeführt wurde? Und: warum machst Du sie nicht noch einmal (ja, teures Vergnügen, ich weiß...), ein Jahr ist ein Jahr.

LG und viel Erfolg!

Willo

[Seni]

Danke für Eure Antworten, ihr habt mich jetzt doch ermutigt den Termin wahrzunehmen, ich habe nichts zu verlieren, ganz im Gegenteil.
Willo, ich hatte eine tägliche Tiefenhypnosensitzung für einen Zeitraum von 10 Tagen, Kostenpunkt 1.000 Euronen, von dem zeitlichen Aufwand mal ganz abgesehen.
Meinem Unterbewusstsein wurde täglich verschiedene Suggestionen mitgeteilt: wie schädlich sich Alk auf meinen Körper, mein Privatleben auswirkt, was ich alles verlieren werde, wenn ich weiter saufe usw. Zusätzlich wurde mir noch ein homöopathisches Mittel an den sogenannten Suchtpunkten am Ohr gespritzt. Ich weis dass sich das jetzt alles einwenig seltsam anhört, aber bereits nach der 3. oder 4. Sitzungen hatte ich keinen Gedanken mehr an Alk, so als wäre ich nie süchtig gewesen. Das war der Hammer und ich war mir sicher, dass ich es geschafft habe.
Ich habe nur einen Fehler gemacht, ich war mir zu sicher und dachte ich könnte kontrolliert trinken. Pustekuchen in kürzester Zeit war mein Unterbewusstsein wieder auf Sucht umgestellt und genau davor hat mich mein Therapeut gewarnt, aber ich dachte ich weis es besser.

Gruß
Seni

[Seni]

Guten Abend,
ich war bei meiner HÄ und was soll ich sagen, es war ein super gutes Gespräch und habe ein BAC Rezept 10mg 100Tbl. Im Gepäck.
Ich bin nicht ihre erste Patientin die BAC wg. Alk nimmt, deshalb kennt sie sich mit diesem Thema aus. Wir sind jetzt so verblieben, dass ich alle 14 Tage in die Praxis komme, sie möchte dann sehen wie es mir geht und wie BAC anschlägt. Ich bin so froh dass ich mich überwunden habe.
BAC ist in der Apotheke bestellt und morgen ist es dann da. Ich werde wohl erst am Wochenende beginnen, da ich jobmäßig voll eingespannt bin und ich nicht weiß welche und in welchem Maße die Nebenwirkungen auftreten. Ich habe mir überlegt mit 2x5mg zu starten.

Grüße
Seni

[WilloTse]

Das freut mich sehr für Dich!

Einschleichen nach dem bzw. einfach nach Packungsbeilage.

Und, wenn Du magst, kannst Du ja Deine Ärztin beim nächsten Mal fragen, ob Du sie hier per pm weiterempfehlen darfst. Solche Helfer kann man immer brauchen!

Herzliche Grüße

Willo

[Rettungsflugsaurier]

Na siehst Du, geht doch
Fang mit X x o,5 an und dann wirst du schon sehen, das das Zeug dich nicht gleich von den Socken holt.
Ich würd es gleich mit 3x versuchen, Morgens/Mittags/Abends. Musst halt etwas experimentieren am Anfang.

[Susann]

Ein herzliches Willkommen auch von mir an Dich Seni!

Mir laufen immer kalte Schauer über den Rücken, wenn ich die Geschichten unserer Neuanmelder lese. Meine Geschichte lässt mich bis heute auch noch nicht los.

Ich hoffe, Du kommst mit der Dosierung zurecht.

Was ich Dich fragen wollte, diese Hypnosetherapie, würdest Du sie wieder machen? Der Erfolg ist damals ja eingetreten und ich bin am Überlegen, ob ich es nicht auch tun sollte. An welchen Doc muss man sich dazu wenden? Das man einen Rückfall erleidet, davon kann sich wohl keiner frei sprechen, aber ein Versuch ist es doch wert, wenn man dann wirklich nicht an Alk denkt.

LG Susann

[Seni]

Hallo Susann,

danke auch für deinen Willkommensgruß,
deine Geschichte habe ich auch gelesen und habe mich in vielen Dingen selbst wieder erkannt.

Ich bin über drei Ecken an meinen Doc gekommen, der in erster Linie Heilpraktiker & dann Hypnose-Therapeut ist und unter anderem Rauchentwöhnung/ Gewichtsabnahme uvm. unter Hypnose durchführt.
Ich habe mich dann einfach mal bei ihm mit meinem Problem vorgestellt und er sagte sofort dass er mir helfen kann, aber nur wenn ich bereit dazu bin und gut mitarbeite. Ich hatte das Glück das mir mein Doc wärmstens (aufgrund von Rauchentwöhnung) empfohlen wurde und ich deshalb auch eine weitere Entfernung in Kauf genommen habe.
Wenn ich jetzt im Moment die finanziellen Mittel hätte, würde ich es jederzeit wieder machen, da die Hypnose an sich eine ganz tolle Erfahrung für mich war und das Ergebnis „1Jahr Abstinenz“ auch für sich spricht.
Google doch mal ob es einen Hypnose-Therapeut in Deiner Region gibt.

Nachher hole ich das BAC in der Apotheke ab und überlege nun ob ich doch schon Morgen Früh beginne, wie gesagt erstmal 2x5mg höher will ich nicht einsteigen. Im Moment habe ich ziemlich mit Craving zu kämpfen.
Heute ist mein 4.Tag ohne Alk, dass habe ich schon lange nicht mehr geschafft.


Gruß
Seni

[P4T3R]

Herzlich Willommen auch von mir an dich Seni, lass dich BITTE durch mein Thema im Forum nicht ducheinanderbringen das wurde denke ich mal missverstanden!

Ich wünsche dir auch alles beste und viel Erfolg. Mit Bac kommst du zum normalen Leben wieder zurück. Natürlich nicht mit so einer Elefantendosis wie ich, da ich lieber experementierfreudich war (und Gott sei dank nichts passiert ist), als weiterzusaufen!!

[Seni]

Hallo P4T3R,

vor meiner Anmeldung hier im Forum, habe ich mir so ziemlich alle Neuvorstellungen und Erfahrungsberichte durchgelesen.
Aber Dein Posting von heute Nacht hat mir so richtig Angst gemacht und ich denke dass ich das so verstanden habe, wie du es zu diesem Zeitpunkt auch gemeint hast.
Keine Angst, ich lasse mich dadurch nicht durcheinander bringen. Ich weis was ich will und was ich nicht will.

LG
Seni

[Susann]

Hallo Seni!

Danke für Deinen Tipp, ich werde mal auf die Suche gehen.

Wie Du bei mir vielleicht lesen konntest, hatte ich so gut wie keine Nebenwirkungen. Das bisschen Druck im Kopf, also noch weniger als normale Kopfschmerzen, ist kaum erwähnenswert.

Ich habe auch mit 5 mg angefangen, allerdings 3 mal am Tag. Und jetzt bin schon auf einer etwas höhere Dosis und immer noch nichts zu spüren. Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Alkohol stellt sich zwar bei der geringen Dosis nicht ein, aber man fühlt sich besser, ruhiger und gelassener. Und da Du bei mir gelesen hast, weist Du, wieviel ich sonst getrunken habe, regelmäßig und den ganzen Tag lang. Also hat sich doch schon etwas verändert und der Auslöser bzw. den Mut zur Einnahme von Bac war der Tag an meinem 40. Geburtstag, als es mir gar nicht gut ging und das ist jetzt schon wieder fast einen Monat her.

Du schaffst das, das weißt Du auch, du warst doch schon einmal so lange ganz ganz trocken. Beim zweiten Mal klappt immer alles besser. Berichte auf jeden Fall von Dir. Wir lernen von den Erfahrungen der anderen hier.

LG Susi

[Seni]

Susann,

danke für dein Mutmachen, ich bin auch sehr hoffnungsvoll eingestellt, eben auch weil ich schon mal 1 Jahr abstinent gelebt habe. Ich werde natürlich weiter berichten und auch schon Morgen beginnen, weil ich im Moment ganz großen Druck habe!

LG
Seni

[Seni]

Hallo Zusammen,

ich beginne heute erst mit BAC und habe um
07.30 0,5 mg genommen und wollte 12.30 die nächste Dosis nehmen und 18.00 dann die letzten 0,5mg für heute.
NW: leichter Schwindel, Mundtrockenheit und ich habe das Gefühl das ich nicht richtig atmen kann, als wenn etwas Schweres auf meinem Brustkorb liegt.
Heute: Tag 1 BAC, Tag 9 ohne Alk.
Grüße
Seni

[Argentina1]

Hallo Seni,
Bac scheint sehr gut bei dir zu wirken. NW sind normal, obwohl ich das Gefühl nicht richtig atmen zu können immer als etwas beklemmend empfand. Wenn die NW zu schlimm sind, einfach langsamer hoch dosieren und warten bis sie abklingen.

Viel Erfolg weiterhin,
Argentina

[Seni]

Hallo Zusammen,

ich habe mal eine generelle Frage zu meiner BAC Dosierung. Meine kritische Zeit ist mittags und am frühen Nachmittag.
Montag: 07.30 5mg-11.30 5mg-15.30 5mg, kaum NW, und hatte mit Craving (um die Mittagszeit) stark zu kämpfen
Dienstag: 07.30 5mg-10.30 10mg- 13,30 5mg, kaum NW, um die Mittagszeit wieder starkes Verlangen
Heute habe ich mit 10mg um 7.30 gestartet, 12.00 will ich wieder 10mg nehmen, da ich im Moment merke wie es kritisch wird und ich echt zu kämpfen habe.
Wäre es sinnvoll meine komplette Dosis von momentan 20mg auf den Morgen u. Vormittag zu legen und dann den Rest des Tages kein BAC mehr? Oder muss immer auf 3x täglich verteilt werden um den Spiegel zu halten? Und kann ich heute noch mal um 5mg erhöhen? NW halten sich in Grenzen.
Ich bin immer noch (unter sehr starken Anstrengungen) bei 0 Alk den 11.Tag


Grüße
Seni