macht Baclofen abhängig?

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macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 26. August 2011, 00:21

Wie oben beschrieben frage ich mich ob Baclofen abhängig macht und ob nicht doch i-welche absetzerscheinungen oder gar ein entzug droht wenn ich z.b. von 125mg/ über 2-3 monate einfach auf 0 absetzte...die allgemeine meinung sagt ja: BACLOFEN MACHT WEDER SÜCHTIG NOCH ABHÄNGIG... was ja ameise in sinem buch an manchen texten stellen so aus eigener erfahrung beschreibt.(ich hab das buch nich komplett gelesen).
ich habe einfach großen respekt vor sämtlichen subst. die ins GABAerge system eingreifen... denn die entzüge sind bei den meisten substanzen die genau dies tun aus erfahrung ziemlich hart....

welche erfahungen habt ihr gemacht beim absetzen und generell mit Baclofen einschl. nebenwirkungen...
wäre für jede antwort dankbar

gruß madmax

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GoldenTulip
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 26. August 2011, 05:47

Hallo und guten morgen madmax,
die Unterscheidung zwischen Entzugs- und Absetzerscheinungen scheint dir ja geläufig zu sein :)
Genausowenig, wie man Blutdruckmittel einfach absetzen soll, ist es mit Baclofen. Einschleichen und dann wieder ausschleichen. Eigene Erfahrungen mit abruptem Absetzen habe ich natürlich nicht, ich liege zwischen 75-100 mg am Tag.
"Nach mehrmonatiger, hochdosierter Baclofen-Behandlung kann es nach plötzlichem Absetzen der Therapie oder abrupter Dosisreduktion zu Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, körperlicher Unruhe (Agitiertheit) bis hin zu manischen Zuständen, zu visuellen und akustischen Halluzinationen und zum Auftreten lokaler oder generalisierter Krampfanfälle bis hin zum Status epilepticus sowie zu vermehrtem Wiederauftreten der Spastizität (Rebound-Spastizität) und Erhöhen der Körpertemperatur (Hyperthermie) kommen.
http://www.apotheken-umschau.de/do/exte ... ADDCD.html
Achso, es kann selbstverständlich auch zu erhötem Suchtdruck führen, wenn man Bac absetzt, das sollte an diese Stelle nicht unerwähnt bleiben [biggrin].
Abhängig macht es nicht, weil kein Verlangen nach Bac als solchem oder nach Dosissteigerung besteht. Bac-Einnahme wird eher gern mal "vergessen".
Einzig die manchmal erwünschte sedierende Wirkung birgt (für mich) abends das Potential, statt 12,5 mal 25 mg zu nehmen, mehr ist mir jedoch nie in den Sinn gekommen.
Insgesamt macht es also Sinn, eine Schachtel wegzubunkern, damit man nicht von jetzt auf gleich ohne dasteht /z.B.Lieferschwierigkeiten) und ggf. einen Zettel mit sich zu führen über Dosis etc, falls man wegen Unfall o.ä. ins Krankenhaus muss und die Ärzte informiert sind-
Lieben Gruß
Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 26. August 2011, 12:22

also ganz ehrlich, ich sehe Baclofen ein wenig als Substitution für den alkoholiker...was ja nich schlimm is wenns hilft und alles gut klappt...dann lieber ein medikament nehmen anstatt ständig lösungsmittel zu trinken das zudem eines der neurotoxischsten drog. bzw. suchtmittel ist!!! ethanol...also falls ich nicht ganz auf falschem wissensstand bin...

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 26. August 2011, 13:03

also falls ich nicht ganz auf falschem wissensstand bin...

Was ist denn deine Frage, falls du eine hast.
Mir kommt deine Herangehensweise so vor als würdest du Objektstudien machen. Eigenes Interesse seh ich nicht. Hier sind Leute, die den Kaffee auf haben von Abhängigkeit und Sucht, und du prescht wie ein Mähdrescher dazwischen und hast kein Problem, bisschen Stimmung machen. Ich empfehl da "Saufnix"-Forum, /http://www.saufnix.com/informationen_warum.php) Da kann man nach den Erstlings-Posts zur Tagesordnung übergehen und sich im sober-Mythos die Seele streicheln. OOps, wo war noch mal der Delinquent?
"ich sehe Baclofen ein wenig als Substitution für den alkoholiker!
so what, diee Pille-statt Pulle Diskussion ist uralt, ich sehe bei dir Streitlust, kein eigenes Interesse. Und ehrlich gesagt ist das für mich so wichtig mit dem Alkohol, dass ich auf Kaspereien deiner Art gut verzichten kann. Entweder ein neuer Anlauf in Richtung Authentizität oder roger over and out. Hier ist keiner zum Spaßvertreib, und falsch ich falsch liege, werd ichs mit meinem Therapeuten/tin besprechen. Not amused
Conny
auf meine Meta-Ebene bist du mit keinem Wort eingegangen, nur bla-blub um dich durchzulavinern. Ich bin selten so genervt, du hast es geschafft.
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 26. August 2011, 13:19

gut, ich wollte mich eigtl nur informieren bzw. auf ein feedback warten was ja nun (wie so nicht erwartet) geschehen ist...
mir gehts eigtl nur um erfahrungsberichte, um herauszufinden welches gefahrenpotential baclofen beinhalten könnte bevor ich 1-2 monate auf sagen wir mal 100mg oder mehr/tag bin und nachher nicht mehr runter gehen will oder kann, alla benzos...
wie soll mann eigtl aus deiner signatur verstehen oder kapieren? nix tun? kp wahrscheinlich bin ich zu doof dafür, wenn du magst kann ich ja von dir ausgewählte beiträge zurück nehmen oder löschen um deinen gerechtenrichtenden Sinn für verständnis wieder herzustellen...was soll man da noch sagen, tut mir leid???

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 26. August 2011, 13:20

gut, ich wollte mich eigtl nur informieren bzw. auf ein feedback warten was ja nun (wie so nicht erwartet) geschehen ist...
mir gehts eigtl nur um erfahrungsberichte, um herauszufinden welches gefahrenpotential baclofen beinhalten könnte bevor ich 1-2 monate auf sagen wir mal 100mg oder mehr/tag bin und nachher nicht mehr runter gehen will oder kann, alla benzos...
was soll mann eigtl aus deiner signatur verstehen oder kapieren? nix tun? kp wahrscheinlich bin ich zu doof dafür, wenn du magst kann ich ja von dir ausgewählte beiträge zurück nehmen oder löschen um deinen gerechtenrichtenden Sinn für verständnis wieder herzustellen...was soll man da noch sagen, tut mir leid???

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 14. Oktober 2011, 22:18

also hier habe ich einen negativen erfahrungsbericht aus einem anderem forum gefunden, welcher auf mich eher bedenklich wirkt... anscheinend sollte man auf keinen fall abrupt absetzen!


Zitat:-"Du nimmst doch schon baclofen und dann noch Phenibut dazu
Pheni und Baclo haben genau den gleichen Wirkmechanismus und machen alle beide körperlich abhängig.
Die Entzugserscheinungen sind fast die gleichen wie bei einem Benzoentzug. Der kalte Entzug von hohen Dosen kann genau wie bei Alkohol oder Benzos lebensgefährlich werden. Delirium tremens etc pp..."
PS: Da Baclo und Pheni genau gleich wirken, macht es auch keinen Sinn das eine durch das andere zu substituieren beim Absetzen. Schleich einfach das Baclo aus und lass besser die Finger von Pheni. Hin und her zu wechseln, wird dir auch nichts bringen....

hat vllt jemand hier im forum schonmal baclofen 80mg/tag abrupt abgesetzt? würd mich interessieren wie ihr runter gekommen seid. hab i-wie schiss von einer abhängigkeit in die andere zu rutschen, wobei jedoch gegenüber dem alkohol die baclofen tabletten auf dauer das geringere übel sind.

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 14. Oktober 2011, 22:28

noch ein negativer erfahrungsbericht:

Zitat;:Jetzt mal ganz blöd dazwischengefragt: Baclo wirkt an GABA-B, deswegen kann ich die Absetzerscheinungen von Baclo nicht wirklich mit Benzos (GABA-A) abfangen (Baclo musste ich absetzen, auch niedrigere Dosen machen mich matschig im Hirn, was ich im Moment nicht brauchen kann).

Das Problem ist: Nach einer Woche Baclo (eher miss- als ge-)brauch hab ich von dem Dreckszeug ziemliche Depressionen bekommen. Was kein Wunder war, das zeug wirkte ziemlich euphorisierend. Hab ich ne andere Option als das ganze jetzt durchzustehen?

Das Problem an der Sache ist, ich muss kopfmäßig 100% klar sein, was ich auch auf 10mg Baclo nicht wirklich bin. Deswegen verbieten sich hohe Dosen Lyrica - genauso wie ein sachtes Abdosieren mit Baclo leider. Alkohol ist leider auch keine Option...

Was mich an der ganzen Geschichte so geschockt hat - ich war der Meinung jede Substanz eine Woche lang folgenlos zu nehmen, ich habe beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass ich von einem Muskelrelaxanz zeitweise heftige Absetzerscheinungen habe.

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 14. Oktober 2011, 23:15

Hallo madmax,

meine Signatur bedeutet nicht anderes, als dass man auch im Zustand von Depressivität und scheinbarer Ohnmacht noch den Müll runterbringen und den Abwasch machen kann. Es sind manchmal eben keine "großen" Taten drin, sondern nur Mini-Aktionen.
Baclofen hilft gegen Craving, zugrunde liegende Primärerkrankungen lassen sich nicht damit "heilen", sie treten offener zutage. Ab zum Therapeuten.
Die Bandbreite der wirksamen Dosis liegt zwischen 5mg bis weit über 200mg, das kann niemand außer dir selbst herausfinden.Als Mittel zur Euphorisierung ist es selbst wenn diese Nebenwirkung auftritt nicht geeignet, das zahlst du danach in der Währung Depression zurück.Wie beim Alkohol auch. Wenn du zu hoch dosiert hast, langsam wieder runtergehen.

ich war der Meinung jede Substanz eine Woche lang folgenlos zu nehmen, ich habe beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass ich von einem Muskelrelaxanz zeitweise heftige Absetzerscheinungen habe.

Du hast Internet, google und die Beipackzettel sind öffentlich. Wenn du beschließt, dass das für dich alles irgendwie nicht zutrifft, ist das eine unkluge Entscheidung. Ich wäre an deiner Stelle eher schockiert über die eigene Blauäugigkeit statt über die Wirkung des Medikamentes.
Ich merke selbst, dass ich ziemlich agressiv auf deine Beiträge reagiere. Ich werde versuchen, herauszufinden, warum das so ist. Wenn ich es weiß, sag ichs dir.

Liebe Grüße Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 14. Oktober 2011, 23:46

nochmal ein Nachtrag und eine Verständnisfrage.
Du schreibst, du setzt Hoffnung in Bac weil du vom Alkohol wegkommen möchtest. Mit 10mg Bac bist du nicht klar im Kopf. Wie klar bist du mit wieviel Promille im Blut.
Ich begreife immer noch nicht, an welchem Punkt du bist und was deine Frage ist. Es kommt mir wie eine theoretische Diffamierung a la Saufnix-Forum vor, dass eine Abhängigkeit durch die einer anderen ersetzt würde.
Auch eine Sicht der Dinge - die ich respektiere - dann bist du hier aber im falschen Forum. Meine Bitte:
Formulier mal, was dir wirklich am Herzen liegt. Willst du weg vom Trinken und hast Sorge, dass Bac wie Benzos vom Regen in die Traufe führen? Bei sachgemäßem Gebrauch ist das nicht zu erwarten. Wenn dir die Nebenwirkungen der Sauferei übersichtlicher erscheinen als alle Berichte hier über Baclofen, dann ist das vielleicht für dich der bessere Weg.
Für mich war Bac die inzwischen bestätigte Hoffnung auf Ausstieg aus einem aussichtslos erscheinenden Kreislauf. Ich reagiere empfindlich, wenn intellektuelle Spielchen damit getrieben werden.

LG Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 17. Oktober 2011, 21:00

also wie gesagt, ich würde auf jedenfall eine medikamentöse abhängigkeit von baclofen gegen die einer alkohol- oder GHB-sucht eintauschen, keine frage!...
ich merke ja selbst die positiven eigenschaften wie z.b.; leichte spannungs- und angstlösenden eigenschaften, unterdrückung des "sauf- und suchtdrucks"...
nur, wie du bereits richtig vermutest hab ich ein wenig schiss das ich genau wie bei benzos von woche zu woche die dosis steigern muss, bzw. sich der körper anpasst und z.b. von 50mg/tag keine wirkung mehr zu spüren ist...
das ist mein bedenken bei der ganzen sache, das wars auch schon...

gruß madmax

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon milli » 18. Oktober 2011, 11:20

Hi madmax

Was mich an der ganzen Geschichte so geschockt hat - ich war der Meinung jede Substanz eine Woche lang folgenlos zu nehmen, ich habe beim besten Willen nicht damit gerechnet, dass ich von einem Muskelrelaxanz zeitweise heftige Absetzerscheinungen habe.



Das ist allerdings, freundlich gesagt, blauäugig und es ist gut, dass du jetzt was Neues gelernt hast, sorry, aber echt.

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon milli » 18. Oktober 2011, 11:24

@Conny

da ich ja Baclofen gegen Angst und Panik einnehme, ist mir dieser Satz aufgefallen:
Baclofen hilft gegen Craving, zugrunde liegende Primärerkrankungen lassen sich nicht damit "heilen", sie treten offener zutage. Ab zum Therapeuten.


Wie ich bei Ameisen gelesen habe, ist die dem Alkoholabusus zu Grunde liegende Primärerkrankung oft Depression, Angst und Panik, und dagegen soll es helfen.

Was meinst du ?

LG

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 18. Oktober 2011, 11:56

Hallo milli,

generell wird bei Baclofen oft eine "mood-stabilizing"-Wirkung festgestellt, heißt stärkere Gelassenheit - das kann sich angstlösend auswirken, weniger Angst vor Auseinandersetzungen und so weiter. Das Weglassen von Alkohol bewirkt natürlich an sich, dass alkbedingte Depressionen wegfallen, ohne, Kater, "Fahne" und zitternde Hände ist man sicherlich angstfreier, fitter, tatkräftiger (und damit weniger sozialphobisch).
Meinem Nachbarn sachlich und klar die Meinung zu geigen fällt mir nüchtern jedenfalls leichter als verkatert...
Wie hat sich das bei dir entwickelt? (Entschuldige, ich hab grad zuwenig Zeit, um deine Beiträge nochmal bewusst zu lesen - muss gleich joggen gehen, bevor es regnet)

Davon unterscheiden würde ich jedoch "echte" Angststörungen, endogene Depressionen etc. die sonst immer niedergetrunken wurden, um wahlweise ruhiger oder heiterer zu werden. Durch Bac plus ohne Alk bekommt man wieder stärkeren Kontakt zu unbewussten Seelenanteilen, im Extremfall bis hin ggf. zu verdrängten Traumata (Posttraumatische Belastungsstörungen). In wenigen Fällen sind auch paradoxe Wirkungen unter BAC bekannt (z.B Panik statt Gelassenheit), je nach anderen vorhandenen Krankheite und Medikationen.

Wenn also nicht nur kurzfristig (2-4 Wochen) unter BAC Ängste, Depressive Phasen usw (oder starke Schlafstörungen, Blutdruckveränderungen etc) auftauchen, rate ich zu professioneller Hilfe/ Abklärung. Das kann ein Forum nicht mehr verantwortungsvoll auffangen.

Andererseits ist nicht jede bei sich festgestellte körperliche Äüßerung eine NW von Bac - man ist nüchtern wieder aufmerksamer was Körpersignale angeht, diese wahrzunehmen kann auch beunruhigen.

Liebe Grüße
Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon madmax » 18. Oktober 2011, 14:00

ja also wie gesagt, hat vllt jemand lust auf meine frage ne antwort zu geben?

madmax hat geschrieben:nur, wie du bereits richtig vermutest hab ich ein wenig schiss das ich genau wie bei benzos von woche zu woche die dosis steigern muss, bzw. sich der körper anpasst und z.b. von 50mg/tag keine wirkung mehr zu spüren ist...
das ist mein bedenken bei der ganzen sache, das wars auch schon...


wie is das jetz? lassen diese positiven eigenschaften wie; das man durch baclofen entspannter durch den tag geht ohne dabei an alkohol usw zu denken/trinken mit der zeit nach, sodass man auf dauer eine immer höhere dosis braucht?
oder bleiben diese positiven eigenschaften dauerhaft bestehen wenn man für sich die ideale dosis gefunden hat?
also bei mir kann ich so bis 50mg gehn ohne nebenwirkungen zu spüren...

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 18. Oktober 2011, 14:23

hallo madmaxx,

die Wirkung von Baclofen bleibt bestehen, wenn man seine Erhaltungsdosis gefunden hat.
Für besondere Stress-/ Cravingsituationen macht es Sinn, immer eine "Notfalldosis" bei sich zu führen, je nach sonstiger Dosierung zw. 2,5 -12,5 mg. Falls erforderlich, auch zerkaut, da die Wirkung schneller, innerhalb von 15-20 Minuten, einsetzt.
Ein Gewöhnungseffekt wurde bisher m.W. nirgends beschrieben (und ich habe sehr viele Berichte und Auswertungen gelesen).
MfG Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon milli » 18. Oktober 2011, 15:58

Hallo Conny

danke.

Hier
forum-mitglieder-stellen-sich-vor/bin-auch-neu-hier-t492.html

habe ich etwas geschrieben. Im anderen Bac-Forum habe ich ausführlicher geschrieben ( unter dem gleichen Namen) um was es geht.

Gerade dort hat mir auch der Bericht eines "reinen" Angst-Patienten, dem Baclofen so geholfen hat, Mut gemacht, es zu versuchen, aber auch andere Berichte im Netz.

Alternative wäre wohl ein synthetisches Antidepressivum, das angstlösend wirkt.

PT mache ich, und das unterstütze ich sowieso immer, statt einfach etwas mit Medikamenten herum zu laborieren.. [smile]

LG

milli

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon Innocencio » 24. April 2013, 12:15

GoldenTulip hat geschrieben:Ein Gewöhnungseffekt wurde bisher m.W. nirgends beschrieben (und ich habe sehr viele Berichte und Auswertungen gelesen)


hi Conny,

da möchte ich dir sanft widersprechen.

ich habe aufgrund privater dinge, reisetätigkeiten etc. vor ein paar wochen vorsichtig auf null dosiert und trinke abends nicht exzessiv. nun stelle ich seit ein paar tagen fest, daß ich mich besser fühle, daß ich einen klareren kopf habe, wenn ich morgens 12,5 mg einnehme.

dem dann nachzugeben, ist sicher keine abhängigkeit wie etwa bei benzos u.v.a., für mich trotzdem ein zeichen einer gewissen gewöhnung. nicht daß es mich stören würde, es tut mir ja gut! jedoch bin ich mittlerweile (nach jahren) etwas skeptischer geworden, wenn immer wieder behauptet wird, es gebe, von der ausschleich-problematik abgesehen, auch noch null-abhängigkeit. dies nur als kleiner zwischenruf.

vor allem würde es mich interessieren, ob andere nutzer ähnliches bemerkt haben.

und noch was: fets sprach mal das thema bac & straßenverkehr an. das ist ein wirklich heikles thema, wenn es zum "kampf der giganten" (moonriver/.de) kommt. dazu später vielleicht mal mehr. will jetzt hier kein neues fass aufmachen.

freundlichst

I.

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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon GoldenTulip » 24. April 2013, 12:36

Hallo Innocencio,

trinke abends nicht exzessiv. nun stelle ich seit ein paar tagen fest, daß ich mich besser fühle, daß ich einen klareren kopf habe, wenn ich morgens 12,5 mg einnehme.


Hm, wäre es nicht möglich, dass das Bac dann die Wirkungen des Alkohols egalisiert? Ich glaube der Bereich Wechselwirkungen bringt ziemlich selbständige Wirkungen hervor.

Wenn man über Wochen nichts trinkt und dann Bac abdosiert und so eine Art "Rest" an Overhang-Gefühl übrigbleibt, das wäre was anderes.

Ich weiß es aber auch nicht, das ganze Gaba-Zeug und die neurologischen Wirkungen gepaart mit psychologischen Wirkungen, allgemeiner Befindlichkeit etc. lassen viel Interpretationsspielraum.

Und Abhängigkeit als solche definiert sich ja noch mal anders. Jeeper nach dem "Stoff" hatte ich jedenfalls noch nie.
Mit Gewöhnung gebe ich dir mal ganz sanft [biggrin] Recht, wenn man das als Einschlafhilfe benutzt und es dann weglässt, muss man doch wieder zu Milch mit Honig greifen,

LG Conny
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Re: macht Baclofen abhängig?

Beitragvon WilloTse » 24. April 2013, 15:51

Baclofen macht nicht physisch abhängig, zumindest ist das in 50 Jahren Anwendungsgeschichte nicht belegt.
Man muss es langsam auf- und wieder abdosieren. Das war's.

Wenn Du Dich morgens nach 12,5 mg Bac besser fühlst, profitierst Du einfach von der antidepressiven Wirkung von Baclofen.
Baclofen kann allerdings psychisch abhängig machen, wenn man dem Medikament Wunderwirkung und Magie andichtet.

LG
Willo


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