Vorstellung

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Makavely
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Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Vorstellung

Beitragvon Makavely » 13. Januar 2020, 19:57

Liebe Forum Leiter und Mitglieder,

Kurz zu mir. Ich bin Weiblich, 25 Jahre alt und lebe in der Schweiz.
Seit ich 16 Jahre alt bin, bin ich in Berührung mit Alkohol gekommen. Durch eine schwierige Kindheit und Jugend habe ich mich in Alkohol geflüchtet. Nun ist es seit gut drei Jahren leider zur Gewohnheit geworden.

Mein Alkoholkonsum ist exzessiv, ich weiss sehr oft nicht mehr was passiert ist.
Ich habe meine Arbeit vernachlässigt da ich so viel Getrunken habe das ich Morgens nicht aus dem Bett kam. Dadurch kam es dann zur Kündigung. Ich bin betrunken Gefahren und habe das Auto meines Vaters komplett geschrottet und am nächsten Tag wusste ich nichts mehr davon.
Die Polizei fand mich betrunken auf der Strasse liegend und ich hatte unzählige Schlägereien.

Das alles hätte mich längst davon hindern sollen weiter zu trinken. Hat es aber nicht.
Ich habe fast alle meine Freunde verloren und meine Verwandten. Niemand hält mich mehr aus.

Ich war bereits zweimal in einer Psychiatrie in der Schweiz. Trotzdem hat es mir nicht geholfen.
Auch war in in einer Psychiatrie in Belgrad wo ich Disulfiram bekam und ich jeden Tag erbrechen musste 10 Tage lang. Aber leider hat mir auch das nicht geholfen.
Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe alles mitgemacht was von mir Verlangt wurde.
Alkohol zerstört mein ganzes Leben.
Ich muss umziehen weil es mir so peinlich ist was ich alles getan habe. Und das noch als junge Frau.

Ich bitte sehr darum das Ihr mir einen Arzt in der Schweiz empfiehlt der Bacloffen verschreibt.
Es kann so nicht weitergehen für mich.
Vielen Dank für euche Hilfe!

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Papfl
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Re: Vorstellung

Beitragvon Papfl » 14. Januar 2020, 18:30

Hallo Makavely!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Baclofen kann diese Drehtür-Tortur zwischen Entgiftung, Entwöhnung, Therapie, ein paar Wochen/Monaten Abstinenz und dann alles wieder von vorn...in der Tat beenden. Warum und wodurch das möglich wird, ist hier und hier erklärt.

Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als scheinbar unüberwindbare "Hürde" beim Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht [unknown] , weil sie in punkto Sucht auf dem Stand ihrer Approbation stehen geblieben sind und die neuen Entwicklungen im Bereich Hirnchemie, Stoffwechsel, Neurobiologie etc. seit der Jahrtausendwende nicht mehr verfolgt haben.

Baclofen ist natürlich keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.

Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, ist

a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und

b) das körperliche Verlangen nach Alkohol (physisches Craving) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Wenn Du momentan noch trinkst, an dieser Stelle der Hinweis, dass abruptes Absetzen von Alkohol gefährlich sein kann (Stichwort: Krampfanfall, Delir).

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.

Da wir die Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen und ist übrigens auch Schweizer :wink: ) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann mit allen Infos bei Dir melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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DonQuixote
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Re: Vorstellung

Beitragvon DonQuixote » 14. Januar 2020, 19:06

Hallo Makavely

Deine PN (Private Nachricht) habe ich erhalten. Bezüglich Deines Wohnortes sind aber noch weitere Abklärungen erforderlich. Bitte melde Dich.

DonQuixote


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