Bin neu hier :)

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
Benutzeravatar

Thread-Starter
CharlyAngel88
Beiträge: 2
Registriert: 5. Februar 2018, 14:58
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Bin neu hier :)

Beitragvon CharlyAngel88 » 5. Februar 2018, 17:58

Hallo mein Name ist Charly bin 29 und Alkoholikerin seit der Jugend ca.13 Jahre,war noch nie in einem Forum angemeldet hoffe das ich alles richtig mache, wenn nicht sorry schon mal :grbl [pardon] jedenfalls würde ich gerne mit einer Baclofen-Therapie beginnen, habe mir das nun einige Wochen gründlich überlegt und bin auch seit 4 Wochen "trocken" das gab es schon seit 7 Jahren nicht mehr....ich habe es soweit auch nur geschafft wegen der Hoffnung auf das baclofen und weil ich nicht Bac mit Alk kombinieren möchte ,nun komme ich aber seid einer Woche überhaupt nicht mehr klar ,habe sehr starken Suchtdruck 24 Stunden am Tag keinen anderen Gedanken....... :(

Über einen bekannten der mit einer Ärztin befreundet ist habe ich jetzt auch eine Packung Baclofen 100 Stk. 25 mg bekommen. (bzw bekomme ich morgen)
Werde morgen mit der Einnahme beginnen
2 x 6,5 mg nach 3 Tagen.... 3x 6,5 mg usw...

Problem ist nun das diese Ärztin irgendwo im Sauerland ist und im Prinzip auch nur weiß das Baclofen hilft aber weiter hat Sie 0 Ahnung von der Materie....ich könnte nun einfach immer weiter Rezepte von ihr beziehen über meinen Bekannten aber als Dauerlösung sehe ich das nicht.....hätte gerne einen Arzt in meiner Nähe der mich unterstützt und begleitet Fragen beantwortet etc.
Ich nehme nämlich auch Trazodon (Trittico) und weiß nicht ob das in Kombination mit Bac ein Problem darstellt ?!
Wisst ihr da evtl. etwas drüber ?
Habe geplant Bac über den Tag zu nehmen und nur noch 100 Trazodon zum schlafen denn so wie ich gelesen habe haben viele ja probleme beim durchschlafen mit Bac ....Jedenfalls soweit ich das verstanden habe existiert eine Ärzteliste es währe schön wenn ich eine Adresse bekommen könnte...wie muss ich weiter vorgehen :grbl [smile]


Lg.Charly

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon shelf » 5. Februar 2018, 18:32

Hallo und willkommen, CharlyAngel88,

um einen Baclofen verschreibenden Arzt in deiner Nähe zu finden, schicke bitte eine
PN (persönliche Nachricht) an unseren DonQuixote (Postleitzahl/Wohnort angeben).
Er wird sich dann, so schnell er kann, bei dir melden.

Inzwischen (und nicht nur bis dahin) empfehle ich dir die Lektüre dieser Forenbereiche/threads/Inhalte:
Baclofen erste Schritte
Leitfaden für die Anwendung
Dosierungstabellen
"Notfalldosis"
Erfahrungsberichte
und zum besseren Verständnis der Wirksamkeit
Warum Baclofen KEIN Alkoholersatz ist

Solltest du beim Arzt, mit deinem Wunsch nach Baclofen, abgewiesen werden...

Von der Sache her kannst du bei jedem Psychiater/Neurologen... ("Nervenarzt") anfragen.
Wichtig dabei ist, nicht reinzupoltern wie ein Holzfäller in eine Kneipe.

"Trotz jahrelanger Versuche mit ... (persönliche Aufzählung) ist es mir nicht gelungen von der Sucht loszukommen.
Kann Baclofen mir helfen?"


Kann in diesem Zusammenhang viele Türen öffnen!

Erwähne möglichst nirgends dass du Baclofen bereits "aus einer anderen Quelle" bekommen hast. :wink:

"Alles richtig machen" (Forum) musst du gar nicht. Nur nicht "alles falsch" machen. [smile]

LG

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 5. Februar 2018, 18:38

Hallo,

CharlyAngel88 hat geschrieben:Ich nehme nämlich auch Trazodon (Trittico) und weiß nicht ob das in Kombination mit Bac ein Problem darstellt ?!
Wisst ihr da evtl. etwas drüber ?


Bei gleichzeitiger Einnahme von Trazodon und Baclofen sind Wechselwirkungen bekannt!

Von hier:

Beipackzettel hat geschrieben:Die gleichzeitige Einnahme von Trazodon verstärkt die Wirkung von Medikamenten mit dämpfender Wirkung auf die Gehirnfunktion sowie Alkohol.


Zu Risiken und Nebenwirkungen frage bitte unbedingt Deinen Arzt oder Apotheker!

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 5. Februar 2018, 18:56

Hier noch einmal genauer:

PharmaWiki hat geschrieben:Interaktionen

Trazodon wird von CYP3A4 metabolisiert. CYP3A4-Inhibitoren wie Azol-Antimykotika oder HIV-Proteasehemmer können zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen führen. Die Trazodondosis muss entsprechend reduziert werden. Umgekehrt können CYP3A4-Induktoren wie Carbamazepin zu einem Konzentrationsabfall führen. Die zentral dämpfende Wirkung von Alkohol und anderen dämpfenden Stoffen kann verstärkt werden. Trazodon soll nicht mit MAO-Hemmern kombiniert werden (Serotoninsyndrom). Weitere Interaktionen wurden mit Buspiron, Antihypertonika, Muskelrelaxanzien, Anästhetika, Clonidin, Digoxin, Phenytoin und Johanniskraut beschrieben. Bei der Kombination mit serotonergen Wirkstoffen kann sich ein Serotoninsyndrom entwickeln.


LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon shelf » 5. Februar 2018, 18:58

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Bei gleichzeitiger Einnahme von Trazodon und Baclofen sind Wechselwirkungen bekannt!

Von hier:

Beipackzettel hat geschrieben:Die gleichzeitige Einnahme von Trazodon verstärkt die Wirkung von Medikamenten mit dämpfender Wirkung auf die Gehirnfunktion sowie Alkohol.


Zu Risiken und Nebenwirkungen frage bitte unbedingt Deinen Arzt oder Apotheker!

LG


Ich hatte nur bei Wikipedia geguckt und "Bauschmerzen" bekommen wegen "Antagonist der 5-HT2-Rezeptoren".
Ist aber "nur so ein Gefühl". (wg Baclofen - gabaerg - GABA dämpft quasi "alles"...)
Deshalb habe ich @jivaro per PN gebeten es "unter die Lupe" zu nehmen (mit link auf @CharlyAngel88's Eröffnungsbeitrag).

LG

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 5. Februar 2018, 19:11

Hi shelf,

shelf hat geschrieben:Ich hatte nur bei Wikipedia geguckt und "Bauschmerzen" bekommen wegen "Antagonist der 5-HT2-Rezeptoren".


der Antagonist ist mir ehrlich ein wenig egal. Ich habe reichlich Therapieerfahrung und ausser die "Z"- Sachen schon so ziemlich alles genommen.

CharlyAngel88 hat geschrieben:Problem ist nun das diese Ärztin irgendwo im Sauerland ist und im Prinzip auch nur weiß das Baclofen hilft aber weiter hat Sie 0 Ahnung von der Materie....ich könnte nun einfach immer weiter Rezepte von ihr beziehen über meinen Bekannten aber als Dauerlösung sehe ich das nicht.....


Trazodon ist jetzt nicht unbedingt die "leichte Kavellerie". @CharlieAngel88 hat gefragt und bekommt schnellstmöglich eine Antwort. Sie will ja schließlich morgen schon anfangen.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 5. Februar 2018, 19:18

CharliAngel88 hat geschrieben:Werde morgen mit der Einnahme beginnen
2 x 6,5 mg nach 3 Tagen.... 3x 6,5 mg usw...


Ich würde vorher einen Arzt konsultieren. Die Leber sollte auch weitesgehendst in Ordnung sein. Nicht das es zu einem Drama kommt und keiner mehr weiß, was welche Nebenwirkungen auslöst. Trazodon, Baclofen, u.U. Alkohol...

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

jivaro
Beiträge: 182
Registriert: 17. August 2011, 22:07
Hat sich bedankt: 59 Mal
Danksagung erhalten: 171 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon jivaro » 6. Februar 2018, 14:22

Möchte hier meine Antwort an Shelf öffentlich machen:

Meiner Meinung nach ist Trazodon gut mit Baclofen kombinierbar - die dämpfenden Wirkungen der beiden Medikamente könnten sich gegenseitig verstärken, daher sollte Baclofen besonders vorsichtig eingeschlichen werden. Trittico bzw. 100mg Trazodon zum Schlafen ist glücklicherweise eine recht geringe Dosierung.

Diese "Wirkungsverstärkung" der dämpfenden UAWS bzw. Wirkungen gilt im Prinzip für alle Kombinationen zwischen Baclofen und Psychopharmaka. Die generell gute Verträglichkeit der Kombination von Psychopharmaka mit Bac ist auch ein Grund, warum Prof. Jaury psychiatrische Komorbiditäten nie als Kontraindikation für eine Baclofenbehandlung angesehen hat.

Kombinationen mit Alkohol sind da bedeutend kritischer.....

Pathologische Veränderung der Leberparameter durch Baclofen ist superselten (eine allergische Reaktion ist bei jedem Medikament möglich). Baclofen darf, alkoholerkrankungsbezogen, als einziges Medikament sogar bei Leberzirrhose eingesetzt werden (weshalb uns die Hepatologen/Leberspezialisten teilweise unterstützen). Laborstatus vor Therapiebeginn ist prinzipiell natürlich immer sinnvoll - auch im Hinblick auf mögliche Arzneimittelinteraktionen.
Nur 15% der Baclofendosis werden über die Leber verstoffwechselt, hier erfolgt der Abbau vorwiegend über sg. Desaminierung. Eine wesentliche Beeinflussung des Cytochrom p450 Systems (ein System miteinander verwandter Enzyme, das eine zentrale Rolle bei der Medikamenten- oder allgemeiner bei der Fremdstoffentgiftung spielt) besteht im Vergleich zu Psychopharmaka oder Alkohol nicht (für freaks: http://medicine.iupui.edu/clinpharm/ddis/).

LG jivaro

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 6. Februar 2018, 15:02

Kurze Anmerkung meinerseits:

Das mit der Leber bezieht sich natürlich nicht auf das Baclofen. Ich meinte damit eher das Trazodon. [pardon]

jivaro hat geschrieben:Diese "Wirkungsverstärkung" der dämpfenden UAWS bzw. Wirkungen gilt im Prinzip für alle Kombinationen zwischen Baclofen und Psychopharmaka. Die generell gute Verträglichkeit der Kombination von Psychopharmaka mit Bac ist auch ein Grund, warum Prof. Jaury psychiatrische Komorbiditäten nie als Kontraindikation für eine Baclofenbehandlung angesehen hat.


Das ist sicher richtig und das stelle ich überhaupt nicht in Frage. Ich finde nur gerade bei psychischen Komorbiditäten eine engmaschige Betreuung durch den behandelnden Arzt sehr wichtig.

Lucidare hat geschrieben:Ich würde vorher einen Arzt konsultieren.


Nicht mehr und nicht weniger sollte man tun.

LG

Edit: Fehler beseitigt.
Zuletzt geändert von Lucidare am 6. Februar 2018, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Thread-Starter
CharlyAngel88
Beiträge: 2
Registriert: 5. Februar 2018, 14:58
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon CharlyAngel88 » 6. Februar 2018, 16:40

Vielendank für eure Antworten [smile]
Ich bekomme da Baclofen nun doch erst morgenfrüh....

Ich denke ich werde es so machen

8 Uhr 6,5 mg Baclo

12 Uhr 6,5 mg Baclo

22 Uhr 100 mg Trazodon

Nach 3 Tagen

8 Uhr 12 Uhr und 16 Uhr Baclo

22 Uhr Trazodon

Usw...

So sind immer mindestens 6 Stunden zwischen den beiden letzten Einnahmen

So wäre es glaub ich am besten oder ?
Was denkt ihr ?

Habe mich bei DonQ gemeldet, sobald ich eine Adresse habe werde ich kontackt aufnehmen...

Kann leider bis dahin aber nicht mehr mit dem baclofen warten....
Ich hoffe so sehr das es auch bei mir funktioniert...habe letzte Woche eine neue Arbeit angefangen, es gefällt mir sehr gut da und so kann ich einen geregelten Tagesablauf haben....wenn ich mich aber jetzt wieder abschießen würde und mich erstmal nicht mehr sehen lasse dann wars das natürlich mal wieder :vgn [clapping] wie immer...... [sad]
Ich wünsche mir so sehr das dieser Teufelskreis mal ein Ende hat.

Lg. und voller Hoffnung, Charly

Benutzeravatar

jivaro
Beiträge: 182
Registriert: 17. August 2011, 22:07
Hat sich bedankt: 59 Mal
Danksagung erhalten: 171 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon jivaro » 6. Februar 2018, 17:16

Ärztliche Begleitung ist eigentlich immer wichtig!

Und gleichwohl darf Mensch keine Anweisung blind befolgen, einige Ärzte sind recht mutig; zB Start mit 4 x 25mg Baclofen oder ähnlich....Ärzte sind halt auch nur Menschen.

Schade, dass sich so wenige KollegInnen für das Thema Baclofen interessieren - angesichts der Ergebnisqualität der herkömmlichen Therapien sollten doch Alternativen genutzt werden...

LG jivaro

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 6. Februar 2018, 17:51

Hallo jivaro,

jivaro hat geschrieben:Und gleichwohl darf Mensch keine Anweisung blind befolgen, einige Ärzte sind recht mutig; zB Start mit 4 x 25mg Baclofen oder ähnlich....Ärzte sind halt auch nur Menschen.


Ja, sicher. Wenn man manches so liest, ist man sicher erstaunt und ungläubig. Es zeigt mir aber auch, welches Glück ich mit meinen Lieblingsneurologen habe und warum man dort Ewigkeiten auf einen Arzttermin warten muss. Ich kann das nur demütig und dankbar betrachten.

Zumindest bei den über das Forum vermittelten Ärzte hat @DonQuixote solche außergewöhnlichen "Dosierungspläne" sicher auf dem Schirm und wird, bei Vermittlung, eine entsprechende "Empfehlung" dazu geben. Er freut sich sicher auch über jedes Feedback, nach dem ersten Kontakt bei einem vermittelten Arzt.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon shelf » 6. Februar 2018, 19:17

Hallo miteinander,

mein verschreibender, und begleitender, Arzt wird auch in der Ärzte-Liste geführt und geht recht "mutig"
zu Werke. Ob dazu was "vermerkt" ist weiß ich nicht, das Forum kannte ich damals noch nicht.

"Wenn Sie wieder zuhause sind nehmen Sie eine Halbe (25er, also 12,5mg als Einstiegsdosis) und
warten was passiert. Wenn keine schlimmen Nebenwirkungen auftreten dann morgen 2x eine Halbe."

Der Folgetermin war 3 Tage später, also recht zeitnah.

Dieser erste Versuch ging gründlich nach hinten los und wenige Wochen später war ich wieder auf Station
zur Entgiftung. (seit der Vorherigen waren gerademal 2 Monate vergangen - sonst 1x im Jahr)

Was habe ich meinen Doc gehasst. [ireful]
Nach und nach wurde mir jedoch klar (10 Tage sind viel Zeit zum Nachdenken), dass der Fehler bei mir lag.
Ich bin "zu schnell" wieder arbeiten gegangen. Das hieß "nach Uhr schlafen".
Bac hatte mich jedoch recht "schlaflos" gemacht und ab einem gewissen "Verzweiflungslevel" habe ich
(gelernt ist gelernt) wieder zum "Allheilmittel" gegriffen.
Ohne diese Erkenntnis hätte ich keinen 2. Versuch gestartet und "mich in mein Schicksal ergeben".

Beim zweiten Anlauf (der nun seit einem knappen Jahr abstinent verläuft) habe ich mich so lange krank
schreiben lassen bis es möglich war einen normalen Tagesrhythmus zu leben.

Die schlimmste Zeit war ca 2 Wochen nach dem Start des 2. Versuchs.

Mein Doc sagte, dass Doxepin und Baclofen zusammen gar nicht gut seien und ich sollte Doxepin absetzen.
Das ging erstmal auch ohne Problene.

Ich sollte Baclofen weiter aufdosieren bis ich Schwindel oder Übelkeit verspüre, dann wieder ein Stück zurück.
Das lief "etwas" anders als gedacht.
Kein Schwindel, keine Übelkeit.
Aber bei etwas über 100mg/Tag fühlte sich meine Haut "von innen" mehr und mehr "schwammig" an.
"Von außen" schien alles ganz normal, nur dass ich nun gar nicht mehr schlafen konnte.
Also habe ich versucht etwas zu reduzieren - und - bekam "Entzugserscheinungen".
(genau wie "Alkoholentzug")
Also wieder zurück auf die vorherige Dosis - "Entzugserscheinungen" weg.
Nun versucht durch "verzögern" zu reduzieren, aber kaum 1 Stunde "drüber" - "Entzugserscheinungen".
Da ich auf keinen Fall wieder zur Flasche greifen wollte, habe ich meine Doxepin-Reste ausgebuddelt.
Ich habe es (ohne Rücksprache mit dem Arzt) engmaschig in niedriger Dosierung genommen und konnte
so die "Entzugserscheinungen" ausreichend dämpfen sodass ich Baclofen sogar in "größeren Schritten" reduzieren
konnte.
Nach 2 Tagen konnte ich erstmals wieder schlafen. Zwar nur 1 Stunde, aber ein Anfang.
Am nächten Tag ware es schon 3 Stunden und 2 Tage darauf konnte ich die ganze Nacht schlafen.
Meine Erleichterung war riesig.

Ich habe dann meinen Doc gebeten meinen nächsten Termin vorzuziehen. War kein Problem.
Also habe ich ihm haarklein alles erzählt.
"Wenn Sie nicht schon jahrelang Doxepin in deutlich höherer Dosierung genommen hätten, hätte ich Sie für
Ihren Selbstversuch für verrückt erklärt!"


Jedenfalls stellte sich heraus, dass Baclofen bei mir Paradoxe Reaktionen hervorruft.
Mein Doc verschrieb mir Quetiapin gegen die Schalfstörung und gegen die Unruhe tagsüber.
Dosierung "nach Bedarf". "Wenn Sie zu viel genommen haben dann merken Sie das daran dass Sie am nächsten Tag nicht aus dem Knick kommen."
Hat funktioniert! [smile]

Baclofen seitdem stabil bei 6x 12,5mg/Tag. Und Quetiapin brauchte ich über die Monate allmählich immer
weniger. Inzwischen tagsüber fast nie, und zum Schlafen durchschnittlich 3x pro Woche 25 - 50 mg.

Wichtig ist dass der begleitende Arzt wirklich alles erfährt, auch was dem/der Betreffenden selbst unwichtig erscheint!
Ob erfahren oder nicht, ob "mutig" oder nicht - eines ist kein Arzt: "Hellseher". :wink:


LG

Edit:
nur die Schlussbemerkung highlighted

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 832 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon DonQuixote » 6. Februar 2018, 19:53

Hallo Charly

Danke für Dein Interesse an unseren Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Deine PN (Private Nachricht) mit Angabe Deines Wohnortes habe ich erhalten, und eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region ging soeben raus, und zwar an Deine Mail-Adresse bei <yahoo.de>, mit der Du dich hier im Forum registriert hattest. Ganz viel Erfolg bei der nun hoffentlich bald beginnenden Baclofen-Therapie wünscht.

DonQuixote

P.S.

Lucidare hat geschrieben:Zumindest bei den über das Forum vermittelten Ärzten hat @DonQuixote solche außergewöhnlichen "Dosierungspläne" sicher auf dem Schirm und wird, bei Vermittlung, eine entsprechende "Empfehlung" dazu geben. Er freut sich sicher auch über jedes Feedback, nach dem ersten Kontakt bei einem vermittelten Arzt.

Ja, wenn immer ich von so etwas erfahre, wird das in die Ärzteliste eingetragen und den ratsuchenden Patienten bei der Arztvermittlung als „Warnung“ so mit auf den Weg gegeben. Ich rate dann in der Regel, sich erst mal an die Empfehlung des Arztes zu halten, wenn es aber zu viel werde, lieber langsamer vorzugehen und sich eher an unserem Leitfaden zu orientieren.

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon shelf » 6. Februar 2018, 20:15

Hallo DonQuixote,

DonQuixote hat geschrieben:Ich rate dann in der Regel, sich erst mal an die Empfehlung des Arztes zu halten, wenn es aber zu viel werde, lieber langsamer vorzugehen und sich eher an unserem Leitfaden zu orientieren.


(nur als Ergänzung)
Wem bekannt ist, dass er/sie empfindlich(er) auf verschiedene Medikamente reagiert muss das gleich zu Beginn
dem jeweiligen Arzt mitteilen.

LG

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 6. Februar 2018, 21:33

Hallo liebe CharlyAngel88,

Du hast hier geschrieben:

Problem ist nun das diese Ärztin irgendwo im Sauerland ist und im Prinzip auch nur weiß das Baclofen hilft aber weiter hat Sie 0 Ahnung von der Materie....ich könnte nun einfach immer weiter Rezepte von ihr beziehen über meinen Bekannten aber als Dauerlösung sehe ich das nicht.....


Darf ich mir die Frage erlauben, ob das Rezept auf Dich ausgestellt ist bzw. auf Deinen Bekannten?

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon Lucidare » 6. Februar 2018, 22:20

Hi shelf,

ich kann Deinem Beitrag von hier nur zustimmen.

Das Leben ist schon teilweise sehr verworren. [unknown] Ehrlichkeit, oder Vertrauen zu den Behandlern, sollt schon da sein. Wie oft habe ich "Feuer, Feuer" geschrien und die Leute in die falsche Straße geschickt...

Wer meint, frei von Sünde zu sein, der werfe den ersten Stein... :grbl

Ich habe mich einfach nur geschämt. Wollte nicht, konnte nicht... und eigentlich wussten alle, der hört nicht, der kommt wieder, weil das geht nicht gut. [sorry]

shelf hat geschrieben:"Wenn Sie wieder zuhause sind nehmen Sie eine Halbe (25er, also 12,5mg als Einstiegsdosis) und
warten was passiert. Wenn keine schlimmen Nebenwirkungen auftreten dann morgen 2x eine Halbe."
Der Folgetermin war 3 Tage später, also recht zeitnah.


shelf hat geschrieben:Ich habe dann meinen Doc gebeten meinen nächsten Termin vorzuziehen. War kein Problem.
Also habe ich ihm haarklein alles erzählt.
"Wenn Sie nicht schon jahrelang Doxepin in deutlich höherer Dosierung genommen hätten, hätte ich Sie für
Ihren Selbstversuch für verrückt erklärt!"


shelf hat geschrieben:Jedenfalls stellte sich heraus, dass Baclofen bei mir Paradoxe Reaktionen hervorruft.
Mein Doc verschrieb mir Quetiapin gegen die Schalfstörung und gegen die Unruhe tagsüber.


shelf hat geschrieben: [...] mein verschreibender, und begleitender, Arzt wird auch in der Ärzte-Liste geführt und geht recht "mutig" zu Werke. Ob dazu was "vermerkt" ist weiß ich nicht, das Forum kannte ich damals noch nicht.


[mocking] Nicht mutig, ich nenne das Handfest. Manchmal fügt sich vieles zusammen. Jedenfalls bei mir. Ab und zu muss man sich auch mal führen lassen... [smile]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

Benutzeravatar

shelf
Beiträge: 1226
Registriert: 10. September 2017, 21:20
Hat sich bedankt: 81 Mal
Danksagung erhalten: 198 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Bin neu hier :)

Beitragvon shelf » 7. Februar 2018, 15:26

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Wer meint, frei von Sünde zu sein, der werfe den ersten Stein... :grbl

Ich habe mich einfach nur geschämt. Wollte nicht, konnte nicht... und eigentlich wussten alle, der hört nicht, der kommt wieder, weil das geht nicht gut. [sorry]


Wenn da einer geflogen kommt, dann garantiert nicht von mir! [biggrin]

Das Problem mit Vertrauen/Ehrlichkeit hat wohl (fast?) jede/r am Anfang.
Ich bin zu ihm gegangen weil ich ein Problem hatte ("Suff") mit dem ich nicht klar gekommen bin.
Warum bin ich mit dem nächsten Problem (Schlaf) nicht auch einfach zu ihm gegangen?

Beim zweiten Anlauf habe ich das getan.
"Schlafprobleme gehen gar nicht, das kann alles kaputtmachen - da müssen wir was tun!"

Interessanterweise hat mich das dann gar keine Überwindung mehr gekostet. :grbl

Im Nachhinein bin ich sogar ganz froh über den Fehlversuch. So habe ich recht schnell und gründlich
die "Kehrseite" der Baclofen-Therapie kennen gelernt.
Ich vermute ganz stark, hätte der Doc mir das alles erzählt und mich gewarnt - es wäre bei mir zu einem Ohr rein
und zum anderen raus, ohne Zwischenstop.
Ich wollte Baclofen, "die letzte Rettung für den Säufer"! Eventuelle Gefahren waren mir ziemlich "zweitens".

Mein "Bac-Doc" ist (u.a.) Psychiater - mir will scheinen, ein verdammt guter. :wink:

Nichts lehrt nachhaltiger als eigenes Erfahren.

LG


Zurück zu „Mitglieder stellen sich vor“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste