..... ich will nicht mehr ......

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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fanchon
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Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU
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..... ich will nicht mehr ......

Beitragvon fanchon » 1. September 2016, 15:23

Hallo und Guten Morgen,

weg bin ich noch nicht davon, aber ich hoffe auf dem richtigen Weg. Im Grunde habe ich nur ein paar Fragen aber ihr wollt' mich ja etwas "kennenlernen". (kann lang werden).

Ich bin 58 Jahre alt, hatte einen alkoholabhängigen, aber sehr liebevollen Vater (und glaube heute nachvollziehen zu können, warum er trank) und eine Mutter, die mir mal erzählte das es Zeiten in ihrem Leben gab wo Frauengold oder ein Doppelkorn am Morgen dazugehörte (Co-Abhängigkeit?). Mein Bruder ist der festen Überzeugung ohne Alkohol nicht feiern zu können und hatte auch schon Phasen in der das Glas Whiskey am Abend Usus war. Mit seiner neuen Frau hat sich das jedoch geändert, sie hatte einen brutalen alkoholabhängigen Vater, es wird wirklich nur noch auf Festen getrunken.
Warum ich das schreibe? Überall Alk!

Weiter: Wie das so ist im Leben ....... geliebt, geheiratet, weiter geliebt, 2 Kinder, geschieden, also Kinder alleine großgezogen und immer gearbeitet, Teilzeit und selbständig.

2004 kleine Firma gegründet und Ende 2008 gnadenlos untergegangen. Die Auflösungsphase habe ich nur mit viel Wein und Wodka überstanden. Hört sich doof an, aber Abends zu Wissen am nächsten Tag wegen neuen Aufträgen bzw. um Einhaltung gemachter Zusagen regelrecht betteln zu müssen oder Rechnungen persönlich einzufordern, endete immer in einem stundenlangen Gedankenkreisel. Da war Alkohol ein vermeintlich gutes Schlafmittel. Oder nach und nach den Mitarbeiter die Kündigungen zu übergeben, oder als sich herausstellte das die Rücklagen doch nicht reichten ......
Gut. Ein verständnisvoller Insoverwalter (ja, die gibt es auch) ließ mir die Wohnung in der meine Mutter lebte. 2009 zog ich, nachdem beide Kinder ins Studium entschwanden, in die Wohnung gegenüber. War einfach sinnvoll. Meine Mutter war schwer krank (COPD) und mein Bruder vermittelte mir eine Stelle. Zusammen mit den Einnahmen aus meiner neuen Selbständigkeit kam ich gut über die Runden. 2009/2010 war die Trinkerei auch etwas abgeflaut, doch ich hatte ständig Angst. Um evtl. Kritik (welche Kritik eigentlich) auf der Arbeit begegnen zu können, trank ich nun morgens schon mal einen ordentlichen Schluck Wodka. Um Auftraggebern gegenübertreten zu können, oder die Kraft aufzubringen meine Mutter das dritte Mal in der Nacht abzuklopfen und mit ihr Atemübungen zu machen, immer einen ordentlichen Schluck vorweg. (Manchmal konnte ich einfach nicht aus der Wohnung, also nochmal kurz zurück in die Küche und mit ein zwei Schlucken war ich gerüstet). Anfang 2014 verlor ich mal wieder meine Arbeit (Insolvenz), da meine Mutter zur gleichen Zeit aber immer schwächer wurde, war das Nebensache. Dazu kam das die Pflegekasse endlich Pflegestufe 2 anerkannte. Meine Mutter hatte eine sehr gute Rente und wollte das ich das Pflegegeld bekomme. Ich ließ mich von Ihr als Haushaltshilfe anstellen und betreute sie rund um die Uhr. Mein kleiner Büroservice war ebenfalls noch möglich. Musste ich zu Kunden, sprangen meine Schwägerin oder Nachbarn ein. Aber nichts ging mehr ohne den kräftigen Schluck vorher, dann auch mittendrin bzw. spätestens nachher. 2015 beschloss meine Mutter - 87 - es reicht. Sie rief den Notarzt, ließ sich ins Krankenhaus bringen und erklärte keine Maßnahmen die Ihr Leben verlängern, zu wollen. Nur die Schmerzen solle man ihr doch bitte nehmen. Die Ärzte akzeptierten das in Anbetracht des Alters und der Vielzahl von Krankheitssymptomen. Alternative wäre ein künstliches Koma gewesen, aus dem sie niemals wieder rausgeholt worden wäre. Meine Mutter war in dem Krankenhaus bekannt. Die Ärzte wussten das sie bei klarem Verstand ist. Ich bat sie ein paar Tage im Krankenhaus zu bleiben, ich könne dann zu Hause alles besser vorbereiten. " Lass es gut sein," war die Antwort. Unter einem Vorwand bin ich noch mal weg und habe eine Flasche Wodka ins Auto gelegt (musste mal öfters frische Luft schnappen). 2 Tage war sie noch ansprechbar, meine Kinder, mein Bruder, ihre Freunde konnten ein letztes Mal Tschüß sagen. Am 4.Tag bin ich ganz früh nach Hause gefahren, habe geduscht, ein wenig mit meinen Kindern geredet und auf dem Rückweg noch schnell 'ne Pulle geholt. Als ich ins Krankenhaus zurückkam, war meine Mutter seit 40 Minuten tot.
Reicht das jetzt eigentlich?
Seitdem war morgens der erste Griff, der nach Wodka. Ein tiefer Schluck und ich stellte mich dem Tag. Und ich hatte immer ein paar kleine Flaschen Cola gemixt mit Wodka dabei wenn ich aus dem Haus musste. Aber ich merkte das die Tagesmenge immer mehr wurde. Als ich das erste Mal eine Flasche über den Tag geschafft hatte erschrak ich schon. Da ich es mir finanziell gar nicht leisten kann jeden Tag eine Flasche zu konsumieren, reduzierte ich die Menge über drei Wochen hinweg auf eine halbe Flasche am Tag. Wenn ich es mir leisten konnte gab es Sonntags evtl. mal eine Flasche Sekt.
Aber immer öfter stellte ich mir die Frage: Warum trinke ich eigentlich? Meine Antwort: Ich will da nicht raus, lasst mich doch endlich in Ruhe, ich kann nicht mehr.
Ende Juli stellte sich dann auf einmal und nur ab und an ein richtiger Widerwille gegen den Alkohol ein. Aber ich verließ nie das Haus ohne Sicherheitsfläschchen und spätestens abends war der halbe Liter vernichtet. Ihr könnts glauben oder nicht: ich habe über mich selbst den Kopf geschüttelt.
Fazit meines Kopfschüttelns: "was willst Du", "was willst Du nicht" gespielt. Herauskam so Einiges und das mir der Antrieb (Alk-Prob) und die Kraft (Alk und Arbeits-Prob) fehlt. Lösung? Ja gibt es, aber erst seit dem ich die Pusminus Reportage gesehen habe und mich hier über Baclofen informiert habe. Ich werde meine Arbeit solange zurückfahren bis ich mit dem Alkohol fertig bin. Das Arbeiten will ich nicht aufgeben (sonst geh' ich nicht raus), aber deutlich reduzieren. Und wenn es finanziell nicht reicht, beantrage ich ALG II.
Meine ersten Taten gegen den Alkohol: zum Spaß meine tgl. Alkoholmenge - 105g -ausgerechnet, beschlossen lieber tgl. 1,5 Liter Bier zu trinken und den Pegel schon mal auf 58,8 g zu senken. Gesagt getan, am 20.08. 'nen Sixpack Bier gekauft und 3 Liter Zitronenlimonade (ich mag mal eine Flasche Bier, aber lieber Alster), die halbe Flasche Wodka in den Kühlschrank gelegt (dort liegt sie noch, mit gleichem Inhalt), und dann gemixt. Angefangen habe ich mit 2/3 Bier und 1/3 Limonade, am 25.08. bin ich dann auf 50/50 umgestiegen und habe mir Alkoholfreies Bier auf Verdacht dazu besorgt. Am Montag, 29.08. ging es mir gar nicht gut. Hatte unheimlich viel Durst, aber mir war auch flau im Magen. Meine 3l hatte ich schon am Nachmittag weg. Also ein Mix aus alkoholfreiem Bier und Limo getrunken. Abends hatte ich dann Schüttelfrost, Fieber und starke Kopfschmerzen. Erster Gedanke: Sind das nun Entzugserscheinungen, merkt Dein Körper das er weniger Alkohol zur Verfügung hat? Bin nur noch ins Bett und habe geschlafen. Dienstagmorgen aufgewacht mit einem heißen tiefroten Bein (Arzt meint Thrombose), keinen Appetit und der Gedanke an Bier oder gar ein Schluck Wodka hat mich nur geekelt. Das reine Leitungswasser wieder entdeckt. Geht auch.
Gestern war das Fieber weg und ich habe 1 l meines geliebten Holunderblütensafts und abends eine Flasche alkoholfreies Bier getrunken.
Heute musste es bisher ein Isodrink sein und ein alkoholfreies 50/50 gemischtes Bier.

Dieses Craving spüre ich. Während ich das hier alles schreibe kam mir schon der Gedanke aufzustehen und doch die Flasche Wodka anzusetzen. Och, nur ein Schlückchen, hattest doch die letzten Tage gar nichts (aber im Hinterkopf: ich könnte die halbe Flasche auf einmal austrinken).

Sonst wenn ich diesen Zieps habe, denke ich: nur zur Belohnung. Und dann vergehen Stunden und ich weiß nicht mal mehr was ich mir denn vorgestellt hatte, zu belohnen.

Ich glaube, ich brauche unbedingt die Adresse eines Arztes, der mich weiter durch meine körperliche Entwöhnung begleitet. Klar ist es besser nach drei Tagen ohne ALK nicht wieder anzufangen, aber können da noch heftige Entzugserscheinungen auftreten?
Oder sollte ich weiter langsam raus schleichen, indem ich den Alkohol konsequent wchtl. reduziere (so war mein Plan).
Habe ich das eigentlich richtig verstanden: Baclofen gibt es erst wenn der körperliche Entzug abgeschlossen ist?

Stimmt es, das Alkoholiker Malzbier, bestimmte Säfte und alkoholfreies Bier nicht trinken dürfen?

Gibt es eine Krankschreibung vom Arzt?

Und nun ist es erstmal genug

l G fan

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Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
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Re: ..... ich will nicht mehr ......

Beitragvon Papfl » 1. September 2016, 17:26

„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)


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