Hey Ho

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Cerny
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Hey Ho

Beitragvon Cerny » 4. August 2016, 14:49

Hallo

Also ich fang mal an.
Ich bin Daniel, 22 Jahre alt, Habe vor kurzem meine Ausbildung zum Verkäufer abgeschlossen.
Ich bin seit etwa 6 Jahren Alkoholabhängig. Es fing praktisch mit Liebeskummer an, wurde dann aber nach und nach zu einer Sucht.
Hab schon vieles probiert, Suchtberatung, Psychatrie Aufenthalt, experiemente mit Antidepressiva, Psychologen.
Vor kurzem war es so extrem das ich bis zu 2 Flaschen Snaps am Tag brauchte, ich entschied mich dann für einen 5 Tägigen stationären Entzug der mit Distraneurin unterstützt wurde.
Ein anderer Grund wegen mein trinken war auch meine Panik und Angststörung und meine Schlaflosigkeit.
Man kann behaupten ich sei derzeit trocken, aber der Suchtdruck ist trotzdem vorhanden und eigl ist es auch mein Ziel endgültig vom Alkohol weg zu sein.
Ich beschäftigte mich immer mehr mit den Medikament Baclofen, sprach auch schon mein Hausarzt und mein Psychiater darauf an.
Es ist als würde ich von den Ärzten eine schlimme Droge wollen, Sie stellen sich so ziemlich sehr quer was Baclofen angeht und werde immer nur darauf hingewiesen, das die Indikation eine andere sei und so weiter.
Einmal sagte mir sogar mal ein Arzt ganz frech, Wenn sie Querschnittsgelähmt sind und im Rollstuhl sitzen können wir nochmal über Baclofen nachdenken.
Ich erhoffe mir in diesen Forum gleichgesinnte zu treffen und vllt auch Tipps welche Ärzte gut wären oder solche Therapien beführworten.
Ja das war mal das relevanteste meiner Geschichte.
Gibt natürlich noch viel mehr, aber das wäre zuviel auf einmal [biggrin]

Gruß
Daniel

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Mila65
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Re: Hey Ho

Beitragvon Mila65 » 4. August 2016, 16:21

Hallo Daniel,

ich bin ja selbst noch ziemlich neu hier im Forum, aber schon mal ein Herzlich willkommen von mir.
Boah das mit dem Rollstuhl usw. vom Arzt ist ja echt frech, aber solche negativ Erfahrung und freche Aussagen
haben wir vom alten Hausarzt von meinem Mann auch bekommen.
Aber hier im Forum wirst du sicher Hilfe und Unterstützung finden.
Leider ist es nicht so einfach einen Arzt zu finden der Baclofen verschreibt, diese Erfahrung macht mein Mann auch gerade.
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe das du es schaffst doppd

Viele Grüße Mila

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Cerny
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Re: Hey Ho

Beitragvon Cerny » 4. August 2016, 17:25

Hallo Mila

Jop das versteh ich.
Was man sich da alles anhören muss oft, es gibt in Bayern eine Ärztin in Regensburg die soll sehr gut sein.
Die wär ca 1 1/2 Stunden fahrt von mir, aber ich Versuch es nochmal bei meiner Hausärztin, das Thema hat sich zwar im Grunde schon erledigt aber es sollte ja auch in ihrem Interesse liegen das ich davon weg bleibe.
Ist dein Man immer noch auf der Suche nach den richtigen Arzt oder.
Von mir kannst ihn ausrichten wenn das noch so ist das ich ihm viel Erfolg wünsche doppd

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Papfl
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Re: Hey Ho

Beitragvon Papfl » 4. August 2016, 17:44

Hallo Daniel!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] !

Mit niedergelassenen Ärzten und der Verschreibung von Baclofen als Therapieoption bei Alkoholabhängigkeit ist das leider nach wie vor ein zweischneidiges Schwert: Ein befreundeter Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat in den letzten Monaten in unserer Region mehrere Vorträge zum Thema "Pharmakotherapie bei Alkoholabhängigkeit" speziell vor Hausärzten gehalten, und was da zum Teil an (Un)kenntnis und Ignoranz zurück kam, kann man eigentlich nur mit Kopfschütteln beantworten.

Dazu muss man vielleicht wissen, dass Abhängige nicht unbedingt zur beliebtesten Klientel der Hausärzte gehören. Oder anders ausgedrückt: Sie machen Stress, sind mitunter extrem nervig und bisweilen auch teuer. Leider bestätigen zudem viele Patienten die alten Vorurteile der Unzuverlässigkeit, indem sie sich nicht an Absprachen oder vereinbarte Termine halten. Die Frage, warum sich diese Menschen zum Teil so verhalten (Stichworte: Machtlosigkeit, physisches Craving), wird selten erörtert. Viele Hausärzte haben vom physischen Craving und den biochemischen Zusammenhängen, wie wir sie hier aufschlüsseln, auch noch nie etwas gehört. Man ist sehr schnell beim "Die wollen doch alle gar nicht aufhören, selber schuld".

Ärzte mit einer solchen Einstellung kann man (als Betroffener) mitunter nur schwer dazu bewegen, ein Medikament zu verschreiben, das für die zu behandelnde Krankheit offiziell (noch) gar nicht zugelassen ist und die Gefahr einzugehen, dass damit verantwortungslos umgegangen wird (Stichwort: Gleichzeitiger Konsum von viel Alkohol und viel Baclofen mit den zum Teil gravierenden Folgen) und im schlimmsten Fall der Verlust der Approbation drohen kann.

Da liegt leider noch viel im Argen. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass sich da etwas entscheidend ändern wird, wenn Xylka® demnächst auf den Markt kommt. Ein "Baclofen", das offiziell zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit zugelassen ist, verliert etwas von seinem "Schrecken" und Ärzte bekommen ein Stück weit Rechtssicherheit.

Das hilft Dir aber im Moment nicht wirklich weiter. Die Ärztin in Regensburg wäre schon mal eine gute Option, aber vielleicht findet @DonQuixote ja noch einen baclofenerfahrenen Ansprechpartner, der näher an Deinem Wohnort liegt.

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann bei Dir mit allen Infos melden.

Cerny hat geschrieben:Ein anderer Grund wegen mein trinken war auch meine Panik und Angststörung und meine Schlaflosigkeit.

Wie Du vielleicht weißt, hat Baclofen neben der Eindämmung des Trinkverlangens ("Craving") auch anxiolytische ("angstlösende") und antidepressive Eigenschaften [good] .

Ich gebe Dir für alle Fälle einfach mal unsere bewährten Einsteigerlinks mit auf den Weg. Vielleicht ist ja noch die ein oder andere Info dabei, mit der Du was anfangen kannst.

Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Ein Riesen-Pluspunkt ist, dass Du Dein Alkoholproblem bereits in so jungen Jahren erkannt hast und etwas dagegen unternehmen möchtest doppd ...wenn das hinhaut, hast Du fast Dein ganzes Leben noch vor Dir !!!

Alles Gute einstweilen!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Hey Ho

Beitragvon Cerny » 4. August 2016, 18:07

Hallo Papfl

Erst mal vielen Dank für die ganzen Informationen :)
Ich werd ihn auf jeden Fall anschreiben, vllt find ich einen der noch näher liegt, aber die Frau Schnell soll angeblich sehr gut auf diesen Gebiet sein, hab Sie durch eine Dokumentation gefunden.
Ja der erste Schritt ist im Prinzip ja schon gemacht.
Also meine Hausärztin hat im Grunde großes Vertrauen zu mir und man kann auch über alles reden, gerade bei meinen Panikattacken und Schlafstörungen hilft Sie mir sehr, nur wenns um das Baclofen geht stellt Sie sich quer.
Nun mal sehen was noch kommt

Daniel

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Mila65
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Re: Hey Ho

Beitragvon Mila65 » 4. August 2016, 19:28

Danke Daniel werde ich ihn ausrichten, wünsche dir aber auch viel Erfolg.

Wenn die Ärztin so gut ist, lohnt es sich vielleicht doch die 1,5 Stunden Autofahrt auf sich zu
nehmen. Wäre doch ein Anfang und vielleicht kannst du dann auch deine Hausärztin überzeugen.

Also wenn ich wüsste das es einen sehr guten Arzt oder Ärztin geben würde, wären wir schon bereit so weit zu fahren und vielleicht auch weiter.

Liebe Grüße Mila


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