Beitragvon gretikatz » 16. Oktober 2015, 08:23
Übernommen von
dieser SeiteAllein in Deutschland sterben jeden Tag mehr als 200 Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums. „Das entspricht einem voll besetzten Airbus, aber niemand regt sich darüber auf“, sagt
Professor Karl Mann vom
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.
Warum auch? Schließlich genießen rund 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung regelmäßig einen guten Tropfen oder ein kühles Blondes.
Erfahrungsgemäß sind zunächst nur wenige Patienten bereit, dauerhaft auf Alkohol zu verzichten. Deshalb setzen Suchtexperten zunehmend auf eine Verringerung des Konsums. „Zwar ist Alkohol auch in geringen Mengen ein Gift“, sagt Falkai. „Doch wenn man die Menge reduziert, halten die Organe länger durch.“
Dieser Strategiewechsel ist in Fachkreisen umstritten, galt doch die lebenslange Abstinenz bislang als einziges Therapieziel.
„Das geht völlig an der Realität vorbei“, entgegnet
Falkai. „Wie soll ein Arzt, der selbst gerne trinkt, seinen Patienten ¬Alkohol verbieten? Wir erreichen mehr, wenn wir die Menschen ohne erhobenen Zeigefinger dort abholen, wo sie gerade stehen.“