Neu hier... und viele Fragen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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juliasusi
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Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 9. September 2014, 13:11

Ein Hallo an alle die mitlesen,
Ich bin relativ neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen.
Ich bin 50 Jahre, weiblich und seit 1989 Alkoholabhängig. Kurz nach der Geburt meines Kindes 1988 begann ich regelmäßig zu trinken. Heute denke ich rückblicken das der Auslöser dafür eine Schwangerschaftsdepression und Verlustängste in der Partnerschaft waren. Vieleicht klingt das jetzt ein wenig Blauäugig-aber zum damaligen Zeitpunkt wußte ich nicht, dass es überhaupt so etwas wie Alkoholabhängigkeit gibt. Meine Kindheit war völlig Alkunbelastet, aber auch mit vielen seelichen Verletzungen verbunden.
1998 erfolgte nach einem körperlichen Zusammenbruch eine 3 wöchige Entgiftung mit anschließendem Rückfall. Kurze Zeit darauf eine 6 monatige Langzeittherapie. Seit Mai 1998 bis 2008 eine wirklich glückliche trockene Zeit. Mein Vater starb und ich nahm (das weiß ich heute) Diazephan ca. eine Woche. Dann wieder 3 Jahre glücklich trocken. Unzufriedenheit in der bis dahin glücklichen Partnerschaft und ein Schlaganfall meiner Mutter mit anschließender halbjährlicher Freistellung von der Arbeit zur Pflege von Angehörigen ließ mich wieder zur Flasche greifen. Ich glaube dieses Gefühl nach dem ersten Schluck immer noch zu spüren. Es war wie eine Explosion im Kopf....nach einem Schluck.
Bis Mai 2013 immer mehrmonatige Trinkpausen, dann Trennung nach 30jähriger Partnerschaft. Ab da regelmäßiges Trinken, mit Steigerung der Trinkmenge und Substanzen bis jetzt. Ich bekomme es noch hin mein Trinkverhalten mit meiner Arbeittszeit zu vereinbaren-obwohl es auch schon ab und an passiert ist das ich auf Arbeit getrunken habe (24 stunden Dienste). Wenn das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle zu groß werden kann ich auch mal 2,3 Tage nichts trinken, besonders nach bösen " Abstürzen".
Ich weiß noch nicht wirklich ob eine Baclofeneinnahme für mich etwas ist, aber es ist tröstlich zu wissen, dass es so etwas gibt. Ich möchte sooo gern wieder über einen längeren Zeitraum trocken sein, mit diesem Glücksgefühl im Bauch alles zu meistern ohne meine Energie an die Beschaffung von Alkohol oder die Vertuschung meiner Sucht zu verschwenden.
Ich möchte einfach wieder Leben.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu lang und ich finde dies hier ein wirklich sehr nettes Forum.
Liebe Grüße Susi

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PeterLustig
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon PeterLustig » 9. September 2014, 13:35

Hallo Susi,
Herzlich willkommen hier im Forum. Du wirst sicher bald feststellen, dass es hier viele Leute mit einem ähnlichen Weg in die Abhangikeit gibt. Da du in der glücklichen Lage bist, 2-3 Tage ohne Alkohol auszukommen, sollte Dir der empfohlene Einstieg in die Baclofenkur relativ leicht fallen.
Hast Du denn schon den richtigen Arzt gefunden? Interessant wäre auch die ungefähre Menge an Alkohol, die Du sonst so zu Dir nimmst.

Ich freu mich auf weitere Berichte über deine kommenden Fortschritte.

LG Oli
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juliasusi
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 9. September 2014, 13:58

Danke für das Willkommen.
Nein einen Arzt hab ich noch nicht, weiß aber ziemlich sicher das mir meine Hausärztin dies nicht verschreiben wird.
Meine Trinkmenge liegt bei tägl.ca 1l Wein. Es waren aber auch schon 2l. An " Guten "Tagen eine halbe Flasche Kräuter. ich kann es für mich auch noch nicht wirklich festmachen an was der Wechsel liegt. Ich glaube das ich mich dann wirklich " Abschießen" will und dies dann auch tue.

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PeterLustig
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon PeterLustig » 9. September 2014, 14:15

Auf der Suche nach einem Arzt, der mit Baclofen arbeitet kann Dir sicher unser Admin DonQ behilflich sein. Schreib einfach mal eine PN an ihn. Weiteres Infomaterial findest Du im Forum unter Einstieg.
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Papfl
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon Papfl » 9. September 2014, 15:07

Hallo juliasusi!

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Im Gegensatz zu vielen anderen, die mit der Baclofentherapie beginnen, hast Du (1998 bis 2008 + weitere drei Jahre) schon eine lange, "glückliche" trockene Zeit erlebt. Das ist ungeheuer wertvoll. Weil Du die Erfahrung gemacht hast, dass auch oder gerade ein Leben ohne Alkohol erfüllend sein kann.

Von diesen Erfahrungen kannst Du jetzt profitieren. Du beschreibst selbst "dieses Glücksgefühl im Bauch alles zu meistern". Ich denke schon, dass Baclofen Dir auf dem Weg "dorthin zurück" helfen kann. Was hast Du zu verlieren?

In Deiner abstinenten Phase hast Du sicherlich auch das ein oder andere Mal "Craving" ("unbändiges Verlangen" nach Alkohol) verspürt. Das tritt auf zweifache Weise auf:

a) als psychisches Craving, das Betroffene ein Stück weit willentlich beeinflussen können, z.B. in dem sie sich Alternativen zur Problemlösung erarbeiten, neue Interessen entwickeln, Tagesstrukturen schaffen, Wege zur Entspannung und Stressbewältigung suchen etc..

und

b) als physisches Craving, was sich auf neurobiologische Prozesse im Gehirn (Stoffwechsel) bezieht, und das von Betroffenen nicht beeinflusst werden kann. Dagegen ist man "machtlos". Meist ist dieser Teil des Cravings ausschlaggebend für Rückfälle und dafür, dass viele Menschen eine Abstinenz "unzufrieden" erleben. Durch jahrelangen Alkoholkonsum hat sich der Stoffwechsel im Gehirn so verändert, dass wichtige Botenstoffe (z.B. für Entspannung, Zufriedenheit, angenehme Gefühle etc.) nicht mehr ausreichend produziert werden. Der Körper hat quasi "verlernt", diese Zustände ohne Alkohol zu erreichen. Da kann man noch so wollen und sich anstrengen...die Chemie stimmt einfach nicht mehr!

Baclofen ist einer der wichtigsten (!) Botenstoffe in dieser Hinsicht. Deshalb kann das Medikament - im Bezug auf das physische Craving - ein Stück weit helfen. Aber Baclofen "schlägt das Glas nicht aus der Hand". Dem willentlich-beeinflussbaren Teil des Cravings (psychisches Craving) müssen wir schon aktiv selbst die Stirn bieten. Was aber viel, viel leichter ist, wenn einem die Hirnchemie nicht dauernd einen Strich durch die Rechnung macht [smile] .

@PeterLustig hat es ja bereits angesprochen, unser Admin DonQ kann Dir bei der Arztsuche behilflich sein, wenn Du ihm eine "Private Nachricht" (PN) schickst, in der steht, in welcher Gegend von D, A oder CH Du lebst.

Ein Blick in unseren Baclofen-Arztkoffer (hier insbesondere in den Leitfaden) gibt erste Anhaltspunkte, wie Du das Medikament im Bezug auf die Alkoholabhängigkeit am besten anwendest.

Und natürlich kannst Du auch jederzeit gerne hier im Forum fragen, wenn etwas unklar ist oder berichten, wie's Dir gerade geht.

Einen guten Start wünscht
Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 9. September 2014, 15:46

@Papfl,
Dankeschön, ja ich zehre noch von der "glücklichen" Zeit und bin sicher etwas ungeduldig. Deshalb vieleicht auch immer nur dieses kurze durchhalten von 2-3 Tagen. Ich erwarte das sich die Guten Gefühle in den trockenen Tagen wieder einstellen, aber das funktioniert wohl so nicht da sich einfach zu viele Probleme angesammelt haben und sich auch mein Körper nicht so rasant wieder erholen kann. Ich bin frustriert und fange dann wieder an zu trinken weil dann alles in Watte gepackt ist.
Ich habe kein Problem damit Tagsüber trocken zu sein, hab sozusagen feste Trinkzeiten.
Merkwürdigerweise hatte ich wärend meiner trockenen Zeit (wirklich nicht) irgendwann mal Saufdruck. Ich war einfach im reinen mit mir und war in der Lage (fast) jedes Problem zu meistern, bis dann, von jetzt auf gleich, alles zusammengebrochen ist ( Suchtgedächtnis).
LG Susi

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon GoldenTulip » 9. September 2014, 20:05

Liebe Susi,

bei "ich will mich ins andere Land beamen" hilft nur ein ganz bewusster Umgang mit sich selbst. Das ist ja kein Suchtdruck, gegen den man (auch nicht mit Baclofen) angehen kann.
Das hilft vielleicht aktuell, damit Du nicht in tiefere Fahrwasser gerätst.
Was ist denn da eigentlich los?
Mein erster Gedanke war, Traumatherapie (statt Suchtgedächtnis, das ist ein wenig anders).

Hast Du mal therapeutischen Rat gesucht?

Und herzlich willkommen hier von mir [hi_bye]

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 9. September 2014, 21:21

Hallo Conny vielen Dank für das Willkommen.
Ich denke wenn das so einfach wäre hätte ich mich hier nicht angemeldet und ich glaube ohne jemanden in diesem Forum nahetreten zu wollen, haben wir alle irgendwelche Traumata erlebt die wir versuchen zu ersäufen.
Hätte ich keinen Saufdruck würde ich von jetzt auf gleich aufhören mit trinken und mich den schönen Seiten des Lebens zuwenden. Fast jeden Abend um die selbe Zeit tigere ich los um diese Unruhe loszuwerden und kauf ne Flasche Wein. Da wird im Kopf einfach ein Schalter umgelegt. Durch die Langzeittherapie hab ich mich sehr eingehend mit mir beschäftigt, auch wenn das schon einige Zeit her ist-ich kenne meine " Schwachstellen" und dieses " Unvermögen" mit diesen umzugehen, dieses nicht aushalten können, trinke ich halt. Dieses mal nicht trinken und dann wieder trinken erschwert denke ich das dauerhafte, selbständige zufriedene!!!! trockenbleiben erheblich. Immer wieder fällst du in dieses Loch..... wieder nicht geschafft. Als ich wieder anfing mit trinken hatte ich das Gefühl alles immer noch unter Kontrolle zu haben und das hat eine Zeitlang funktioniert, bis es dann eben nicht mehr klappte und der Saufdruck da war.
Eine Therapie würde ich natürlich gerne machen, aber die Suchtberatung ist gleichzeitig meinem Arbeitgeber angegliedert und andere Therapieplätze sind im ländlichen Raum rar gesät-Wartezeiten bis zu einem Jahr. Dann soll es meiner Meinung nach auch ein Therapeut sein wo die Chemie stimmt, was die ganze Sache nicht gerade erleichtert. Nun ist Guter Rat teuer gewesen und ich bin auf euer Forum gestoßen.
Ich will mich auch nicht in ein anderes Land beamen, weil das sicher auch mit Bac nicht funktioniert, ich hab auch nicht vor mit Bac kontrolliert zu trinken, ich möchte einfach ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben ohne ständig an Alkohol denken zu müssen und Angst zu haben loszulaufen und etwas zu kaufen.
LG Susi

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon PeterLustig » 9. September 2014, 22:00

Hallo Susi,
Deine Schilderung über den Saufdruck gepaart mit dem schlechten Gewisse "es wieder mal nicht geschafft zu haben" kenne ich nur zu gut. Mit Baclofen hat es bei meinem ersten Experiment erstaunlich schnell geklappt, diesen "Beschaffungswunsch" einfach nicht mehr zu empfinden. Das spätere Experimentieren mit Dosishöhe und Selbstüberschätzung hat mir letztendlich einen Rückfall beschert.
Nun bei meinem gut vorbereitem zweiten Anlauf habe ich quasi sofort diesen Druck verloren. Natürlich muss jeder selbst eigene Erfahrungen mit Baclofen machen und auch die eigene Dosis herwusfinden, doch sicher ist es den Versuch wert.
Wichtig finde ich die Begleitung durch einen Arzt. Hast Du denn schon einen finden können?

LG Oli
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 9. September 2014, 22:45

Hallo Oli,
du bist nicht zufälligerweise mein Bruder( der heißt nämlich auch so) [biggrin]
Ja das mit dem Loslaufen ist ab einem gewissen (Zeit) Punkt ein Selbstläufer-ferngesteuert oder wie auch immer man das nennen mag. Ich nehm mir den ganzen Tag vor " Heute nicht, du weist das es geht, du hast es schon vor einiger Zeit mal so lang geschafft" Und dann geht das alte Lied von vorn los und ich schäm mich und ergehe mich am nächsten Tag in Selbstvorwürfen, die die Sache nicht besser machen.
Einen Arzt gibt es wohl, ich werd halt mal sehen, weiß ja auch nicht wie schnell ich da einen Termin bekomme.
Lg Susi

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon Papfl » 9. September 2014, 23:51

Hallo juliasusi,

nur ganz kurz: Dieses quasi "ferngesteuerte" Loslaufen ist maßgeblich auf das physische Craving (s.o.) zurückzuführen. Ich denke, da kann Dir Baclofen in der Tat ein Stück weit helfen.

LG und Gute Nacht!
Papfl
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 27. September 2014, 08:37

Hallo,
@ Golden Tulip, Ich hatte gerade Zeit und hab mir mal die Arbeit gemacht nach deiner " Neuvorstellung" zu suchen.
Du hast dir in deiner " damaligen" Zeit eigentlich nichts anderes gewünscht--------zu leben ohne Alkohol.
Ich hab mich eigentlich über dein Post etwas geärgert, da ich es als sehr überheblich und " Wertig" finde, deshalb hab ich mich hier mit dem schreiben auch etwas zurückgehalten.
Hatte vorige Woche einen bösen Absturzt, mein Bruder mußte mich holen (ich bin ihm so dankbar) und anschließend Notarzt, weil der Blutdruck 210/120 nicht mehr lustig war. Seit vorige Woche Freitag wieder trocken.
Ich bekomm hier einfach keinen Arzttermin (oder stell ich mich so blöd an)
Hausärztin Urlaub, Vertretungsärzte verschreiben kein Bac, Suchtberatung geht niemand ans Telefon und keine Rückmeldung auf Mails seit einer Woche. Termin bei Neurologen/Psychologen am 9.10. aber auch nur weil ich lametiert hab sonst wär es erst im Dezember möglich gewesen. Termin bei vom Forum genanntem Arzt Ende Oktober.
Ich versuch mich (trocken) über Wasser zu halten und lese hier viel, das hilft. Wir werden sehen wie die Reise weitergeht.
Liebe Grüße an alle Kämpfer Susi

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon GoldenTulip » 27. September 2014, 11:25

Liebe Susi,

Ich hab mich eigentlich über dein Post etwas geärgert, da ich es als sehr überheblich und " Wertig" finde, deshalb hab ich mich hier mit dem schreiben auch etwas zurückgehalten.


Das war nicht meine Absicht. Ich werde mich bei Dir zurückhalten. Es tut mir Leid, wenn ich Dir mit meiner eigenen Erfahrung zu Nahe getreten bin.

LG Conny
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon Suse » 28. September 2014, 00:45

Hallo Susi,

auf deine Vorstellung zu antworten habe ich irgendwie verpennt, wohl, weil wir gerade da aus dem Urlaub zurück gekommen sind. Deshalb sehr verspätet, aber dennoch von Herzen ein herzliches Willkommen.

Was mir beim ersten Lesen schon auffiel, dass du nach der Geburt deines ersten Kindes anfingst zu trinken. Ging mir ähnlich. Zwar hatte ich im Gegensatz zu dir schon eine Alkohol belastete Kindheit, aber gerade deswegen bis zum "Mutter" werden kaum getrunken. Dabei war ich oberflächlich betrachtet sehr glücklich. Tja.

Susi schrieb: Ich will mich auch nicht in ein anderes Land beamen, weil das sicher auch mit Bac nicht funktioniert, ich hab auch nicht vor mit Bac kontrolliert zu trinken, ich möchte einfach ein selbstbestimmtes, zufriedenes Leben ohne ständig an Alkohol denken zu müssen und Angst zu haben loszulaufen und etwas zu kaufen.


Und genau das könnte dir mit Baclofen gut gelingen. Gerade dieses "nicht denken müssen an" wird durch das Medikament sehr viel leichter und kommt der Gedanke doch, wird es wesentlich einfacher, die Gedanken in eine andere Richtung zu lenken (wie es Lisa so schön beschrieb;-).

Das mit den späten Arztterminen ist wirklich sch.... Selbst bis zum 9.10. sind es noch 11 Tage...Und du willst sicher nicht aus Dringlichkeitsgründen irgendwo Druck machen, oder? Wegen des Outings, meine ich?
Es ist so schade, dass du dich bis dahin durchquälen musst, obwohl, da bin ich sicher, es dir mit einer Minimaldosis schon leichter fallen würde.

Kopf hoch, Kämpferin, alles wird gut.

lieben Gruß von, kein Scherz, Suse
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Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 10. Oktober 2014, 07:47

Guten Morgen,
Gestern war der Arzttermin und völlig problemlos hat mir der " Gute" Baclofen verschrieben. ich war keine 5 Minuten in dem Sprechzimmer. So wirklich weis ich nicht was ich davon halten soll weil ich mir einesteils soooo gewünscht hatte es zu bekommen, aber auch eine ärztliche Begleitung der Therapie angestrebt hatte. Leider hat er mir nur 50x10mg aufgeschrieben, da werd ich nicht weit kommen damit, aber ich will nicht lametieren-der erste Schritt ist gemacht und ein neuer Arzt auf der Bacliste. Heute Abend gehts los.
Liebe Grüße Susi

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon GoldenTulip » 10. Oktober 2014, 09:00

Glückwunsch, Susi,

wenn der erste Schritt mal gemacht ist, fällt alles danach leichter. Das Thema "Outing" ist dann durch. Jetzt fängt die Arbeit an. Hab Geduld mit Dir.
Gut gemacht [good]

Ganz lieben Gruß
Conny
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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon DonQuixote » 10. Oktober 2014, 18:12

Hi Susi
Toll, dass es bei Deinem Arzt geklappt hat [good]

juliasusi hat geschrieben:[…] und ein neuer Arzt auf der Bacliste.

Eigentlich Nein, denn der Arzt stammt ja aus unserer Liste. Es stimmt allerdings, dass von diesem Arzt bisher lediglich bekannt war, dass er Baclofen verschreibt. Deshalb sind solche Rückmeldungen wie von Dir, die beschreiben, wie der Erstkontakt abgelaufen ist, sehr wertvoll und werden in die Liste eingetragen. Dir alles Gute für Deine jetzt angelaufene Baclofen-Therapie wünscht

DonQuixote

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Re: Neu hier... und viele Fragen

Beitragvon juliasusi » 11. Oktober 2014, 07:21

Hallo Don,
Es ist nicht der Arzt aus der Liste, da hätte ich erst Ende Oktober einen Termin gehabt. Ich schick dir ne Mail.
Es ist ein Arzt hier in meinem Heimatort.
Ich hab gestern mit 2x0,5mg angefangen und es fühlt sich irgendwie komisch an. Man horcht so in sich hinein und erwartet irgendwelche Reaktionen seines Körpers. Werde aber dazu einen neuen Trade aufmachen, da ja hier die Vorstellungen sind.
Liebe Grüße Susi


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