Beitrag von Papfl » 19. August 2016, 17:55
Hallo wochenend!
Herzlich willkommen im Gäste-Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .
[quote="wochenend"]...er genisst eben den wöchentlichen Blackout.[/quote]
Solange er auf den wöchentlichen Blackout nicht verzichten möchte und diesen sogar genießt, kann ihm wahrscheinlich kein Medikament der Welt helfen [pardon] .
Wenn der Hintergedanke Deiner Frage ist, ob es funktioniert, am Wochenende Baclofen-Tabletten "einzuwerfen", um dann nicht oder zumindest weniger zu trinken, wird das mit Baclofen so wohl eher nicht funktionieren [pardon] .
Baclofen ist kein Bedarfsmedikament. Die Idee, die hinter der Baclofen-Therapie steht, war ursprünglich
a) über die "Beruhigung" der GABA-B-Rezeptoren langfristig einen ausgeglichenen, entspannten, relaxten Zustand herzustellen, damit extreme Stress-Situationen, Spannungen, Ängste und Verstimmungen, die einen zur Flasche greifen lassen, gar nicht erst aufkommen und
b) das körperliche Verlangen nach Alkohol ([url=http://www.forum-baclofen.com/baclofen-erste-schritte-f13/fokus-craving-und-die-rolle-von-baclofen-t1723.html#p20221]physisches Craving[/url]) einzudämmen, um die zwanghafte Komponente des abhängigen Trinkens ein Stück weit auszuschalten.
Erfahrungsgemäß ist es - zumindest in der Anfangsphase - daher wichtig, möglichst einen gleichmäßigen Baclofenspiegel über den Tag verteilt aufzubauen (z. B. mit drei bis vier Einnahmezeitpunkten im Abstand von +/- 4 Stunden) und das Medikament dabei langsam in kleinen Schritten aufzudosieren. Wie man dabei am besten vorgeht, steht im [url=http://www.forum-baclofen.com/images/files_donq_dropbox/Leitfaden-Baclofen-Final.pdf]Leitfaden für die Anwendung[/url], der sich als gute Orientierungshilfe erwiesen hat.
Im Rahmen dieses Therapieplans kann man dann bei Bedarf - wenn das Trinkverlangen plötzlich mal besonders stark sein sollte - eine "Notfallration" Baclofen (die Höhe ist abhängig von der jeweils aktuellen Tagesdosis) einnehmen, um das Trinkverlangen in akuten Situationen zusätzlich zu unterbinden. Aber das ist - wie der Name schon sagt - für Ausnahmefälle gedacht.
Hast Du schon mal etwas von Nalmefen (Selincro®) gehört? Dieses Medikament wäre vielleicht eher für einen "Wochenend-Einsatz" geeignet. Das käme auf einen Versuch an. Und darauf, wie "gut" das Medikament (Nebenwirkungen) vertragen wird.
Nalmefen (Selincro®) nimmt man 1-2 Stunden vor dem geplanten Trinkereignis ein. Und bei manchen Patienten funktioniert das auch. Sie trinken dann tatsächlich weniger.
Aber wie anfangs bereits gesagt: Solange Dein Freund Gefallen an den Wochenendabstürzen findet, wird wohl keines der beiden Medikamente eine Chance haben [pardon] .
Papfl