Hallo zusammen,
ich bin nach wie vor bei 75 mg pro Tag. Mein derzeitige Einteilung sieht wie folgt aus:
- 10 Uhr 12,5 mg
-12 Uhr 12,5 mg
-14 Uhr 12,5 mg
-16 Uhr 12,5 mg
- 19 Uhr 25 mg (Hauptcravingzeit)
Ich versuche die Zeiten einigermaßen einzuhalten. Auf der Arbeit klappt es nicht immer, aber hauptsache der Rahmen stimmt ungefähr.
Da es einige hier getan haben, habe ich interessenshalber auch mal meine trinkfreien Zeiten seit Bac zusammengerechnet (meinen "Kringelkalender" habe ich immer brav geführt). Wenn ich meinen homöopathischen Versuch (
rate ich mittlerweile jedem von ab!) mit einbeziehe, fällt der Start auf den August. In der Zeit vom 01.08.11 bis 28.01.12 komme ich auf 130 trinkfreie Tage. Alkmäßig übel waren insbesondere der September (scheitern des Globuli-Experiments) und der Dezember (persönliche Krise inkl. Mir-ist-alles-egal-Phase - hat mir die Wichtigkeit der Eigenarbeit noch einmal verdeutlicht). In diesen Monaten bin ich auf 5-8 Trinktage am Stück gekommen. Mengenmäßg mit der Tendenz nach oben, versteht sich.
Wenn ich den Januar mal ausklammere, waren in der Vorzeit 10 abstinente Tage am Stück das höchste der Gefühle.
Insgesamt bin ich mit diesem Schnitt zwar ehrlich gesagt nicht wirklich zufrieden, aber er ist immer noch besser als die Jahre zuvor!
Seit dem 30.12.11 bin ich nun komplett alkfrei, was auch auf unseren Haushalt zutrifft.
Bei einer Gelegenheit haben wir eine Flasche Likör geschenkt bekommen, die ich prophilaktisch zu Hause in den Ausguss kippte. Mir persönlich hilft es keine alkoholischen Getränke im Haus zu haben, auch wenn der nächsten Laden grundsätzlich nicht fern ist. Hier kommt wohl auch die Hemmschwelle ins Spiel.
Die Zahl meiner buliemischen Anfälle kann ich leider nur schätzen, da ich sie nicht in meinem Kalender gekringelt habe. Im Januar hatte ich gar keine, das kann ich sicher sagen. Davor komme ich ingesamt sicher auf zwischen 10 und 20.
Das Essen ist bei mir immer noch kritisch. Ich kann nicht langsam essen, ich kann mich nie so richtig auf das Essen konzentrieren und wenn ich zuckerhaltige Lebensmittel konsumiere, habe ich Probleme mich nicht sinnlos vollzustopfen.
Mein Lebensgefährte kam mit dem zuckerfreien Haushalt nicht so wirklich gut klar. Schokocreme und mal ein Riegel Schoki mussten es dann doch schon sein - Zucker ist für mich noch so ein legales Suchtmittel.
Da kann ich dann auch nur schwer widerstehen, auch wenn es kein böses Ende nahm. Gelegentlich kam allerdings der Wunsch auf alles lozuwerden, das gebe ich zu. Dies ist mit Sicherheit für einen Nichtbetroffenen schwer nachzuvollziehen (Erbrechen ist halt widerlich). Ähnlich wie Lebenspartner dann doch noch fragen, ob sie nicht einen Wein mitbringen sollen, weil sie den SD ihres Gegenübers nicht verstehen.
Der Druck bei einem bulimieschen Anfall ist ähnlich wie der Trinkdruck (den kennen hier alle), lediglich das Ventil ist ein anderes.
LG Margolotta