Margolottas Erfahrungen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 18. Dezember 2011, 01:16

Hallo Ihr Zwei!

Danke, für Eure flotten Antworten. Ich bin momentan für jeden Tipp dankbar. Etwas runterdosieren? Warum nicht? Einen Versuch ist es wert. Vielleicht legt sich dann auch meine Schusseligkeit wieder ein wenig. Am Freitag bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich ein Schreiben drei Mal ausdrucken musste, da mir jedes Mal ein weiterer unnötiger Minifehler aufgefallen ist. [mad]

Beim Herabdosieren werde ich nur kleine Schritte machen, das ist klar.

@argentina: Gute Frage, die ich nicht klar beantworten kann. Trinken verursacht bei mir Fressflashs, manchmal kriege ich aber auch während eines Essanfalls ein sehr starkes Trinkbedürfnis. Gerne auch unter dem Motto: Nun ist es eh egal!
Essattacke und Trinken wechseln sich quasi ab.
Auf der Arbeit ist mir allerdings aufgefallen, dass ich, nachdem sich z.B. eine angespannte Situation gelöst hat, häufig ohne es wirklich zu wollen etwas esse. Quasi um runter zu kommen, so dumm das auch klingt.

Heute Abend bin ich jedenfalls trinkfrei geblieben und das sogar ohne große Mühe. Wir hatten Besuch und es war ein sehr entspannter Abend.
Ich werde versuchen, besser auf mich aufzupassen.

LG Margolotta
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GoldenTulip
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon GoldenTulip » 18. Dezember 2011, 08:44

Guten Morgen!

"Ich stehe noch dazu vor einer sehr schweren Entscheidung. Ins Detail möchte ich aber nicht gehen. Die psychische Belastung ist allerdings sehr schwer für mich und ich weiß nicht, was ich machen soll"


Weil ich vor Kurzem selbst an einem scheinbar unlösbaren Konflikt fast verzweifelt wäre (nein, nicht das andere Forum, privat), der mir auf den Magen schlug, Dauerübelkeit verursachte etc. trau ich mich mal, hier was zu zu sagen.

Ich hatte das Gefühl, egal wie ich es drehe und wende, egal wie ich handle, alles kann nur in die Katastrophe führen.
Gelöst hat es sich dadurch, dass ich mich zunächst gefragt habe, was ICH in der Situation am liebsten hätte, was für mich das Beste wäre, unabhängig von allen anderen "Variablen", Reaktionen.

Das hab ich herausgefunden. Dann hab ich gemerkt, dass ich furchtbare Angst bekam, über das zu reden, was mich bewegt und davor, dass meine Bitte, so und so damit umzugehen, abgelehnt werden würde. Ich wusste nicht, ob ich mich überhaupt verständlich machen kann. Verlustangst total. Noch mehr Übelkeit.

Ein weiterer Tag verging mit Grübeleien, wie ich es ansprechen könnte. Vorsichtig. Erstmal Reaktion antesten. Inzwischen wurde mir immer klarer, dass Nichtreden in jedem Fall in die Katastrophe führt. Mir die Katastrophe näher angeguckt. Was wären denn tatsächlich die Konsequenzen im "worst-case-Szenario". Alles einzeln durchgegangen und festgestellt, dass es wirklich schlimm wäre, wenn alles so einträfe. Aber überlebbar. Sich nicht zu stellen, wäre nicht überlebbar.

Ich hatte keine andere Wahl mehr, als das Gespräch zu suchen. Hab ich gemacht. Ergebnis ist noch offen, aber ich vertraue jetzt einfach darauf, dass alles gut wird. Die Übelkeit ist weg. Ein wenig Bangigkeit ist übriggeblieben.

Ich weiß nun so gar nicht, ob Deine Entscheidung, die Du zu treffen hast, auch nur das Geringste mit so etwas zu tun hat.
Zumindest die psychische Belastung dürfte sich etwas ähneln. Nicht mehr wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf das Problem zu starren, sondern zu fühlen, nachzudenken und sich dann ein Herz zu fassen und zu handeln war der entscheidende Schritt raus aus der Lähmung.

Liebe Grüße, Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 19. Dezember 2011, 07:04

Guten Morgen zusammen!

@Conny: Die von Dir beschriebenen Gedankengänge kann ich nicht nur nachvollziehen, ich kann sie sogar fast 1 zu 1 auf meine Situation übertragen. Ansprechen muss ich das, was mich derzeit so "zerreißt" auf jeden Fall, daran führt kein Weg vorbei. Es kann nicht mehr so, wie bisher laufen, denn dann gehe ich absolut unter.

Momentan bin ich mir nur noch unschlüssig über die Konsequenzen, die ich für mich selber ziehen möchte und über das Timing. Wenn etwas schlecht läuft, dann ja üblicherweise richtig - Murphys Gesetz in Vollendung quasi.
2012 wird definitiv kein gutes bzw. angenehmes Jahr, da bin ich mir sicher.

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 22. Dezember 2011, 00:24

Hallo Margolotta,
Oh jeh so schlimm das du jetzt schon für das gesamte Jahr 2012 schwarz siehst? Ich fand Conny " Bedienungsanleitung" um eine Entscheidung zu fällen auch sehr hilfreich.

Zu deiner Antwort auf meine Frage... ich glaube Bulimie ist bei dir stärker verankert als der Alkohol. Ich glaube du solltest mal ganz bewusst darauf achten was in Stressituationen bei dir Craving auslöst, Essen oder Trinken ( trinken in deinem Fall um eine FA zu vermeiden- oder sage ich da was falsches?) Ich glaube in deinem Fall kann sowohl trinken zu einer FA führen und genauso eine FA zum Alkoholkonsum den du dann "aber eh wieder entleerst"- ihn also nicht brauchst, sonst würden wir uns alle im Vollrausch den Finger in den Hals stecken. Sorry das ich mich so bildlich ausdrücke, das meine ich wirklich nicht persönlich gegen dich. [smile]

Hoffe auf jeden Fall das vor allem als erstes deine schwere Entscheidung in den Griff bekommst, alles andere wird dann schon werden.

Ganz Liebe Grüße aus Argentinien,
Argentina

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 22. Dezember 2011, 10:46

Ich fürchte mein großes Problem ist, dass ich irgendeine Sucht als Ventil brauche. Mit der Bulimie hatte ich nach ca. 5 Jahren "Clean-Sein" wieder Spaß, als ich versuchte mit dem Trinken aufzuhören. 2 Wochen Abstinenz, dann begonnen die Fressanfälle mit anschließendem "Entleeren" (passt schon) und als Sahnehäubchen hatte ich am Ende Beides. [nea]

Ich wünschte ich könnte wenigstens die Therapie weitermachen, aber das wird dieses Jahr definitiv nichts mehr. Ich hoffe, dass ich Anfang Januar dann wenigstens das OK habe. Mich nervt das so dermaßen, dass ich nicht voran komme.

Die letzten 5 Tage waren wenigstens trinkfrei, allerdings ein bulimiescher Anfall. Ich sehe jetzt zu, dass ich das Jahr alkfrei herumbekomme. Weihnachten und Silvester wird schwer, das weiß ich.

Ich wünsche Euch auf jeden Fall schon einmal schöne Feiertage. Ab morgen werde ich nicht mehr viel on sein, weil dann die Feiertagstour losgeht.

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 22. Dezember 2011, 19:22

Hallo Margolotta,

Da bist du aber nicht die einzige die eine Sucht als Ventil braucht, das haben wir hier glaube ich gemeinsam.

Wundert mich ehrlich gesagt ein bisschen das du 5 Jahre Bulimie clean warst und dann doch wieder angefangen hast. Das war dann wahrscheinlich auch wieder die klassische Suchtverlagerung!

Mich nervt es übrigens auch immer wenn nichts voran geht bzw. die Dinge nicht so laufen wie ich es will. Das du aber jetzt wieder 5 Tage nichts getrunken hast ist doch schon mal sehr gut!!! Das sind die kleinen Fortschritte auf die man achten muss.

Falls ich nichts mehr von dir höre dann wünsche ich dir jetzt schon mal Frohe Feiertage.

Alles Liebe und viel Glück,

Argentina

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 31. Dezember 2011, 10:13

Hallo zusammen,

nachdem ich nach 8 abstinenten Tagen wieder abgestürzt bin, habe ich nun endlich das übefällige Gespräch geführt. Mir geht es jetzt wesentlich besser und in mir ist eine große Last von den Schultern genommen worden. Ich bin mir sicher, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und sehe schon positiver auf das Jahr 2012.
Gute Vorsätze mag ich zwar nicht, aber 2012 möchte ich auf jeden Fall trinkfrei gestalten und natürlich meine Therapie weitermachen. Wir ziehen außerdem einen Wohnungswechsel in Erwägung und wollen in Ruhe suchen - Stress muss dabei nicht sein.

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch!

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 31. Dezember 2011, 13:53

Freue mich für dich!!!!!!!!!

Dir auch einen guten Rutsch!!

Lg, Argentina

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 1. Januar 2012, 11:32

Danke, argentina!

Wir haben gestern Silvester bei Freunden gefeiert und da ich seit dem Gespräch mein Leben wieder alkfrei gestalte, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und auch an dem Abend nichts getrunken. Dank 75 mg Bac ging das recht problemlos. Meine promillehaltigen Lieblingsgetränke triggern mich zwar immer noch ein wenig, aber das war mit ein wenig Wille angenehm auszuhalten.
Mein Schatz hat außerdem von sich aus den Vorschlag gemacht, dass wir den Haushalt alkfrei und süßigkeitenfrei gestalten um die größten "Verführungsposten" einfach von Vorneherein auszuschließen. Fand ich super! [good]

Mir geht es gerade super. Ich möchte allerdings vermeiden in Euphorie auszubrechen, um bei Dämpfern nicht wieder in ein Loch zu fallen. Vorsicht ist für mich derzeit einfach angesagt.

LG und frohes Neues Jahr
Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 1. Januar 2012, 11:58

Hallo Margolotta,

Frohes Neues Jahr!

Freue mich sehr das du nun wieder eine so gute Phase hast und auch das Silvester so problemlos verlaufen ist. Ich glaube immer mehr das es ganz wichtig bei der Bac - Alk. Sache ist, das man sich den persönlichen Druck nimmt. Ich glaube du, Conny und ich sind da einigermassen der gleichen Meinung, wahrscheinlich aber auch weil wir drei ca. zeitgleich angefangen haben und unsere "Trocken - werden - Versuche" in einem ähnlichen Schema verlaufen sind [smile] .

Die Idee von deinem Lebensgefährten den Haushalt Alk und Süßigkeitenfrei zu gestalten ist fundamental - ich habe auch immer lieber nichts im Haus was mich in Versuchung bringen könnte. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie dieses ganze Bac Experiment weitergehen wird, sehe es positiv, aber ich habe auch gelernt das es dabei immer neue Überraschungen und Herausforderungen gibt.

In dem Sinne wünsche ich auch dir ein erfolgreiches 2012!

Lg Argentina

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 8. Januar 2012, 11:41

Hallo Ihr Lieben,

nun wird es wohl mal wieder Zeit, dass auch ich etwas zu meiner aktuellen Situation berichte.

Meiner derzeitige Lage ist insgesamt in Ordnung. Seit dem 30.12.11 bin ich nach wie vor komplett alkfrei und ohne bulimiesche Anfälle. Ich versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten Ursachenforschung zu betreiben, da meine Therapie derzeit mangels Genehmigung (immer noch [ireful] ) auf Eis liegt.

Ich merke immer mehr, dass Craving bei mir vermehrt auftritt, wenn ich (negative) Erinnerungsflashs habe. In der Regel kommen diese durch die unmöglichsten Anlässe und in den unbrauchbarsten Situationen z.B. auf der Arbeit. Ich zwische mich manchmal selber an "Raus aus meinem Kopf" o.ä. und hoffe immer, dass das keiner mitbekommt. [blus]
In der Vergangenheit habe ich dann, obwohl ich noch nicht einmal wirklichen Trinkdruck hatte, etwas getrunken. In der Regel nahm ich gesellschaftliche Anlässe gerne als Grund dafür an. Stimmt aber nicht! Notfalls zu Hause alleine ging natürlich auch, wenn noch der seelische Frust des letzten Jahres mit draufgerechnet wird. Letzterer war aber nicht der einzige Grund, auch wenn ich ursprünglich davon ausging.
Üblicherweise ließen mich die Erinnerungen nach einer Trinkphase mit anschließender mehrtägiger Abstinenzphase erst einmal wieder in Ruhe, bis sich der Kreislauf dann wiederholte.
Da mich nun die Erkenntnis getroffen hat, habe ich die Hoffnung, an der Stelle besser gegen steuern zu können.
Ich bin ein extrem unausgeglichener Mensch, der schnell an die Decke gehen kann. Lezteres allerdings häufig erst im Nachhinein und sonst fresse ich alles fürs Erste in mich hinein. Dies muss sich ändern. Ich muss insbesondere innerlich ruhiger werden. Zu dem Zweck habe ich mir mal Literatur zum Thema Meditation besorgt und lese fließig, weil ich mich damit noch nie beschäftigt und in Folge dessen null Ahnung habe. [unknown]

Hinsichtlich des Essens, kommen ähnliche Auslöser zum Tragen, wie beim Trinken. Die Süchte wechselten sich zum Schluss ja auch fröhlich ab oder kamen gemeinsam zum Tragen.
Allerdings habe ich auch wieder gemerkt, dass wenn ich mir irgendetwas mit -speziell raffinerierten- Zucker einverleibe, das wie ein Kick ist. Ich brauche mehr davon und kann mich schlecht stoppen.
Gestern waren wir u.a. zu einem Kaffeetrinken eingeladen, wo es den obligatorischen Kuchen und dazu Plätzchen gab. Ich betete mich an es bei einem Stück zu belassen - keine Chance. Ich konnte es zumindest vermeiden meinen Kopf in die Plätzchendose zu stecken. [blus]
Abends ließ der Süßhunger kaum nach. Ich bin heilfroh, dass wir nichts im Haus hatten. [black_eye] Eine herzhafte Stulle wurde nachgeschoben und dann ging es auch irgendwann wieder.

Heute Morgen wollte ich eigentlich ins Fitnessstudio gehen. Dazu kam es aber nicht, weil mich ein alter Schmerz heimsuchte, der immer intervallweise und unerwartet auftritt und zur Folge hat, dass ich ein paar Minuten lang nicht mehr weiß, wie ich mich bewegen soll. Er ist so intensiv, dass ich dann auch vor Schmerz heulen kann. In der Regel verschwindet dieser dann auch ganz flott wieder. Nach dem erneuten "bösen" Geh-endlich-zum-Arzt-Blick meines Freundes, werde ich dies nun nächste Woche zähnknirschend tun. [sad]
Jetzt fühle ich mich schlecht, weil ich keinen Sport treiben kann, obwohl ich weiß, dass ich es damit nur noch schlimmer machen kann. Sport ist grundsätzlich eine gute Sache, aber bei mir ist er auch Teil meiner Essstörung. Im Schnitt bin ich von 7 Wochentagen 5 im Fitnessstudio. Wenn ich nicht gehe, mache ich mir Gedanken über den Kalorienverbrauch an dem Tag, dass irgendetwas schlaff den Knochen herunterängen könnte oder sonstigen Schwachsinn in dieser Richtung. [mad]

Ich hoffe, dass ich meine Gedanken nicht zu wirr heruntergeschrieben habe. [blus]

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 8. Januar 2012, 13:44

Hallo Margolotta,

War nicht wirr was du geschrieben hast, im Gegenteil.

Was den Sport angeht, das kenne ich von früher. Ich bin auch bei Wind und Wetter joggen gegangen, ich bin sogar bis 2 Tage vor der Geburt meines Sohnes joggen gegangen!!! Am letzten Tag nicht, weil da mein Mann aus Argentinien zurückgekommen ist ( ich bin wegen der Krankenversicherung in Österreich geblieben). Im Kalorienzählen war ich auch sehr gut, habe penibel genau fast immer nur 1500 gegessen.Das alles ist irgendwie in den letzten Jahren verschwunden! Ich mache gar kein Sport mehr, was ich allerdings wieder tun sollte, weil nun wird wirklich alles "schwabbelig".

ich bin auch ein sehr unausgeglichener Mensch, kann auch wegen jeder Kleinigkeit an die Decke gehen und jeder emotionaler Stress wirft mich komplett aus der Bahn. Daran sollte ich auch etwas ändern, weiß aber noch nicht genau wie.

Lg A.

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon dphn » 8. Januar 2012, 15:25

ich will mich mal als so halbwegs ausgeglichen beschreiben. Zumindest hat sich da bei mir einiges getan. Ich habe gestern erlebt, wie jemand von dem ich auch weiß, dass er gerne trinkt, sich über jede Kleinigkeit aufgeregt hat, was mich völlig kalt gelassen hat. Aber so war ich auch einmal. Heute morgen habe ich ein paar Sachen an die Wand gehangen und ein Nachbar beschwerte sich, weil Sonntag ist. Gut, ich habe nicht dran gedacht, weil das dort, wo ich früher wohnte völlig egal war. Ich hab halt aufgehört zu arbeiten und gut ist. Wieso soll ich mich drüber aufregen. Er hat Recht und ich meine Ruhe. [biggrin]
Früher hätte ich direkt wieder gesoffen, weil alle was gegen mich haben. Ist heute anders.

LG
Dirk [hi_bye]
»Entscheide Dich, ob Du Leben oder Sterben willst. Nur darum geht es.«

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon chrisi1966 » 8. Januar 2012, 21:43

Hallo Margolotta,


ich bin auch ein hektischer Hitzeblitz und hab vor 4 Jahren mit Yoga angefangen, habe verscheiden Kurse besucht und habe etl Cd s über verschiedene Themen, von Medi s bis Atmen und kennst du Robert Betz?Google mal.
Meld dich per Pn .

liebe Grüße vielleicht kann ich jetzt helfen?

Chrisi

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 9. Januar 2012, 07:53

Guten Morgen Chrisi und alle anderen!

@chrisi: Nach Robert Betz werde ich mal googlen. Ein paar Yoga-DVD's habe ich bereits zu Hause. Das regelmäßige Durchführen der Übungen habe ich allerdings immer wieder einschlafen lassen. Vermutlich auch, weil mir die DVD's nicht wirklich zugesagt haben.
Ich werde mich jetzt erst einmal durch mein Einsteigerbuch zum Thema Meditation kämpfen und damit starten. Wenn ich Fragen habe, melde ich mich gerne bei Dir. Danke für das Angebot!

@Dirk: Gegen die "Ablehnung" durch andere antrinken kommt mir bekannt vor. Der Besuch des Nachbarn wegen einer Beschwerde, hätte mich auch locker dazu verleiten können und ich hätte mich immer mal wieder darüber aufgeregt, obwohl der Mann grundsätzlich natürlich recht hat. [blus]

Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche.

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 13. Januar 2012, 22:02

Hallo zusammen,

hier mal wieder ein Update zu meinem Erfahrungsbericht:

Heute bin ich den 15. Tag alkfrei, wobei sich zum Glück auch das Craving in den vergangenen Tagen stark in Grenzen hielt. Bulimiesche Anfälle hatte ich ebenfalls keine, so dass ich mich derzeit nicht beschweren kann. :wink:
Seit einigen Tagen meditiere ich abends und wälze weiter mein Einsteigerbuch zum Thema Meditation, was wirklich sehr aufschlussreich ist. Hier bin ich meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg.

Nach wie vor liegt mir keine Genehmigung für meine Therapie vor, was mich zusehends nervt.
Mein Dok hat mir nun noch einmal ein Bac-Rezept zugesandt. Nach dem Einlösen machte ich eine interessante Feststellung: Ganz zu Beginn habe ich ja einmal Generikum aus dem Ausland bestellt. Anschließend hatte ich auf Rezept immer das Bac von AL, wo ich schon einen leichten Wirkungsunterschied zu dem Generikum feststellte. Nun habe ich erstmalig das Bac von ratiopharm eingenommen, welches ich mitnahm, weil AL in der Apotheke nicht vorrätig war und es preislich kaum einen Unterschied machte. Allerdings meine ich zumindest einen Wirkungsunterschied zu spüren. Ich habe den Eindruck, dass das ratiopharm-Bac "mehr dröhnt".
Woran das liegt, kann ich leider nicht sagen. Vielleicht ist die Zusammensetzung der Tablette anders? Ich werde den Dok, wenn ich denn mal ein OK bekomme, diesbezüglich befragen.
Hat sonst noch jemand diese Feststellung gemacht?

Meine derzeitige Dosierung habe ich nun auf 75 mg eingestellt. Ich war schon wieder auf 87,5 mg, was außer stärkerer Müdigkeit am Abend keine weitere Besserung brachte, so dass ich wieder etwa herunter ging.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.
LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon tutti » 14. Januar 2012, 13:49

hallo lieber margolotta,

tag 15 hört sicht doch gut an, mach weiter so [good] .

du bist ja jemand, der alle optionen probiert, um ausser bac noch andere hilfestellungen (meditation usw) als unterstützung anzuwenden. daran kann man erkennen, wie ernst es dir ist, es diesmal wirklich zu schaffen.

was für eine therapie willst du denn machen, wenn sie denn genehmigt wird??
ich traue mich noch nicht, da ich mich nicht outen möchte, auch meinem hausarzt gegenüber nicht.
fühle mich aber auch nicht wirklich für eine therapie geeignet, weil ich denke, es selbst zu schaffen.
werde sehen, was mir die zeit bringt.
bei mir ist ganz wichtig, das mein umfeld stimmt, sprich keine priv. probleme. wenn da alles im lot ist, kann ich viel leichter meinen weg gehen. da muss ich ansetzten und schauen, das ich negative dinge nicht an mich ran lasse und mir ständig einen kopf über dies und das mache, einfach gleichgültiger werden gegenüber gewisse dinge. ob man sowas lernen kann??

wünsch dir jedenfalls weiterhin viel erfolg.
lg tutti

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 14. Januar 2012, 14:13

Hi tutti,

ich mache eine tiefenpsychologische Therapie, wenn ich das OK dafür bekomme. Ich hoffe damit dem Kern meines Problems und meiner Süchte auf die Spur zu kommen.
Momentan läuft es bei mir auch sehr gut, aber das wird nicht immer so sein. Das Leben funktioniert halt nicht immer, wie man möchte. Ich will vermeiden in einer stressigen oder belastenden Sitution, wie sonst üblich -trinken oder/und bulimiescher Anfall - zu reagieren. Das schaffe ich bei meiner derzeitigen "Strukturierung" nicht, dafür kenne ich mich zu gut. Irgendwann kommt sonst wieder der große Crash.
Das große Outing muss meiner Meinung nach auch nicht sein und der Hausarzt z.B. ist zur Verschwiegenheit verpflichtet.

tutti hat geschrieben: ..da muss ich ansetzten und schauen, das ich negative dinge nicht an mich ran lasse und mir ständig einen kopf über dies und das mache, einfach gleichgültiger werden gegenüber gewisse dinge. ob man sowas lernen kann??


Gelassenheit kann man lernen. Momentan erforsche ich ja die Möglichkeiten der Meditation für mich und es hilft schon für die innere Ausgeglichenheit und Ruhe. Man muss allerdings am Ball bleiben. Ich neige stark zum Grübeln. Mich können Ereignisse von vor Jahren noch auf die Palme bringen, wenn sie aus welchem Grund auch immer in mein Gedächtnis schleichen. Völlig bescheuert eigentlich, aber so ist.

LG Margolotta
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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon argentina » 14. Januar 2012, 14:44

Hallo Margolotta,
Ich bin auch so ein Grübel - Mensch und negative Erinnerungen an früher sind ganz ganz schlimm für mich, da leide ich als wenn sie erst gestern stattgefunden haben. Etwas ähnlich habe ich auch gerade bei Tutti geschrieben, solche Erinnerungen lösen sogar einen Trinkwunsch bei mir aus, egal ob das Ereigniss eine Woche oder 10 Jahre her ist! Man sagt sooft: "Du musst die Vergangenheit hinter dir lassen um in der Zukunft weitermachen zu können" - stimmt auch, aber es gibt Tage da geht das bei mir nicht, da grübel ich bis mir der Kopf dampft. Da braucht dann auch nur Lied im Radio zu kommen das mich an die Zeit erinnert und AUS ist es - ganz schlimm.

Das mit deiner Tiefenpsychologie Therapie finde ich sehr interessant und ich hoffe sie bringt dir was ( wenn sie genehmigt wird). Ich hätte dennoch Angst das mich irgendwelche negativen Ereignisse von früher mich dann wieder voll aus der Bahn werfen würden, andererseits ist es immer gut wenn man seine Änsgte konfrontiert.

Bis bald, Argentina

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Re: Margolottas Erfahrungen

Beitragvon Margolotta » 17. Januar 2012, 20:25

Guten Abend zusammen,

heute ist Tag 19 ohne Alk und mir geht es gut, obwohl der Tag irgendwie sehr stressig war dank der Arbeit. Früher habe ich auf Stess immer gereizt und hektisch reagiert, wobei ich dann noch versucht habe alles gleichzeitig zu machen, was natürlich in die Hose gehen musste. Diese seit Jahren eingefahrenen Unarten werde ich mit Sicherheit nicht von heute auf morgen ablegen, aber ich arbeite daran und habe den Eindruck, dass es zumindest schon ein wenig besser geworden ist.

Ich habe mit einigen Meditationsübungen begonnen. In der Woche meditiere ich nun auch kurz vor der Arbeit, was ich sehr hilfreich finde, um gelassen und entspannt in den Tag zu gehen. Ich hätte nie gedacht, dass Meditation bei mir so anschlägt. Ich bin bei solchen Dingen sehr skeptisch. [blus] Nun ja, der unruhige Geist will gebändigt werden. :wink:

Mein einziger wirklich "gefährlicher" Tag in der letzten Zeit war der vergangene Sonntag. Ich war alleine zu Hause und hatte Langeweile. Direkt verspürte ich nach einiger Zeit ein Trinkbedürfnis, dem ich allerdings nicht nachgab und stattdessen etwas im Haushalt machte. Negative Energien in positive umwandeln quasi. [pardon]

Von der Dosierung her bin ich nach wie vor bei 75 mg und fahre gut damit - nur für die Statistik.

LG Margolotta
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