Hilfe für meinen Mann?

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Karinlei
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 16:09

Hallo nochmal,

Mein Mann rutscht leider immer tiefer in dieses emotionale Loch!
Ich habe eben ganz in Ruhe versucht mit ihm zu sprechen, finde aber im Moment überhaupt keinen Zugang zu ihm.
Klaus möchte absolut nichts mit mir unternehmen, hat zu nichts Lust, außer mit dem Fahrrad in den nächsten Netto zu fahren! Er versteht, so habe ich es ihm in aller Ruhe erklärt, dass dieser Zustand auch wieder besser wird, da das eine Nebenwirkung ist.
Er trinkt, so hoffe ich, wieder nicht allzuviel, aber sein Befinden wird eher schlimmer! Erkläre das mal einem Alkohliker, der Suchtdruck hat!
Ich überlege, ob ich vielleicht weiter aufdosieren soll, 60 mg ist ja noch keine so hohe Dosis.
Oder abwarten, ob es sich die nächsten Tage bessert?
Ich weiß, ihr seid keine Ärzte, aber Menschen mit ziemlich viel Erfahrung!

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat geben??

Danke im Voraus

Karinlei

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Lucidare
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 30. April 2021, 16:25

Hallo,

Karinlei hat geschrieben:Er trinkt, so hoffe ich, wieder nicht allzuviel, aber sein Befinden wird eher schlimmer! Erkläre das mal einem Alkohliker, der Suchtdruck hat!


Unter Umständen ist Klaus immer noch stark entzügig. @Chinaski hat etwas weiter oben auch schon erklärt, dass Alkohol- und andere Entzüge "in Heimarbeit" gefährlich sein können.

Karinlei hat geschrieben:Ich weiß, ihr seid keine Ärzte, aber Menschen mit ziemlich viel Erfahrung!


Eben darum. Ihr habt einen Arzt den Ihr jederzeit anrufen könnt. Du hast z.B., soweit du einen Überblick hast, noch nichts über den Konsum von Klaus gesprochen. Irgendwo waren zwei Flaschen Wodka im Spiel.

Du hast wohl sichtlich kein Alkoholproblem. Viele hier im Forum können Klaus nachfühlen aber wirklich wissen tut keiner was.

Karinlei hat geschrieben:Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat geben??


Auf welcher Grundlage, bitte?

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 18:35

Hallo Lucidare,

mein Mann hat keine Entzugserscheinungen mehr, kein Zittern, keine Schweißausbrüche,und er war auch mehrere Tage hintereinander ganz ohne Alkohol.
Wie gesagt, im Moment trinkt er nur ganz wenig, ich vermute, um aus diesem Loch rauszukommen. Ihr wisst ja alle, wie das ist. Klaus ist absolut nicht betrunken, aber es geht ihm besser, jetzt buddelt er wieder im Garten, wozu er vor ein paar Stunden keine Lust hatte! Aber leider nur mit ein wenig Alkohol.
Deshalb mein Gedanke mit der Aufdosierung, vielleicht lässt der Suchtdruck dann nach. Leider konnte ich Klaus Arzt nicht erreichen, also versuche ich es weiter mit 60 mg, oder was meint ihr?

ich freue mich, von eurer Seite so viel Interesse und Ratschläge zu bekommen!

Danke dafür

Karinlei

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 30. April 2021, 18:44

Karinlei hat geschrieben:Deshalb mein Gedanke mit der Aufdosierung, vielleicht lässt der Suchtdruck dann nach. Leider konnte ich Klaus Arzt nicht erreichen, also versuche ich es weiter mit 60 mg, oder was meint ihr?


In der Situation ohne konkrete Angaben Ratschläge zu einer Dosierung zu machen wäre fahrlässig.

Karinlei hat geschrieben:Aber leider nur mit ein wenig Alkohol.


Was ist wenig?
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 18:54

Ich weiß es nicht genau, vermutlich ein bis zwei Flachmänner Vodka. Wie gesagt, einen betrunkenen Eindruck macht Klaus nicht!

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 30. April 2021, 20:01

Hallo,

Karinlei hat geschrieben:Klaus möchte absolut nichts mit mir unternehmen, hat zu nichts Lust, außer mit dem Fahrrad in den nächsten Netto zu fahren!


Karinlei hat geschrieben:Ich weiß es nicht genau, vermutlich ein bis zwei Flachmänner Vodka. Wie gesagt, einen betrunkenen Eindruck macht Klaus nicht!


Das Erstaunliche ist, ich musste echt nachdenken was in so einem Flachmann drin ist. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich den "Letzten" gekauft habe... Formel: 0,1 x 2 macht = 0,2. Wodka hat so 40% mal 8, also 320g Reinalkohol. 320 geteilt durch 5 sind so 64g. :grbl Das ist das, was du siehst oder vermutest zu sehen.

Es könnten aber auch 3,4 oder 5 Flachmänner sein. Vielleicht noch ein paar "Zündkerzen" unterwegs oder so.

So lange Klaus nicht zu seinem Konsum steht wird es immer schwierig sein...

Welcher Ratschlag wäre der richtige?

Meiner ist buddeln lassen.
Zuletzt geändert von Lucidare am 30. April 2021, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Blamy » 30. April 2021, 20:16

Hallo Karinlei,
sei nicht panisch! Das wird noch eine Zeit lang eine schwierige Zeit.
Dein Mann versucht gerade das alte Leben aufrecht zu erhalten. Das war bei mir genauso!
Er kennt das neue noch nicht und kann sich auch nicht vorstellen, wie es werden soll, wenn er weniger oder gar nichts mehr trinkt.
Ihr seid gerade mal kurze Zeit mit Baclofen unterwegs und bedenke, das ist kein Sprint, auch keine Mittelstrecke, sondern einer Langstrecke, die ihr absolvieren müsst. Wenn ich selbst nicht sofort auf die Einnahme reagiert habe, ist meine Frau auch ungeduldig geworden, hat gefragt, warum ich Baclofen überhaupt nehme, wenn eh nichts passiert. Aber es ist etwas passiert, aber eben nicht nach zwei, vier oder sechs Wochen.
Wenn ein Mensch über Jahre sich mit Alkohol umpolt, dann wird er auch lange brauchen diese Umpolung wieder umzukehren. Baclofen ist dabei wie ein Seil beim Klettern im Hochgebirge, es gibt Sicherheit und bringt einen zur Ruhe, auch wenn die äußeren Umstände widrig sind. Man braucht allerdings Vertrauen dazu! Sowohl du, als auch dein Kletterpartner Klaus.
Nach dem Klettern steht man irgendwann auf dem Gipfel und schaut auf alle die Täler herab, die man bis dahin nur zu gut kennen gelernt hat!

Keep cool!

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 20:41

Danke Blamy,
das hast du gut erläutert doppd
Ich weiß, dass das ein langer Weg wird. Mich erschreckt eben nur diese Einkehr in sich selbst seit der Aufdosierung! Am Sonntag war Klaus noch unternehmungslustig und gut drauf.
Also abwarten, was passiert...

LG Karinlei

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 20:45

Lucidare, wieso x8?
Ich bin ehrlich, ich kontrolliere leider sogar Klaus Portmonee, und da fehlt sehr wenig Geld.
Sch...coabhängigkeit und Kontrollwahn!!

LG

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Karinlei » 30. April 2021, 21:01

Ach so, entschuldige, so wird die Grammzahl errechnet, wer lesen kann, ist klar im Vorteil.ich war von Flachmännern augegangen

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Blamy » 1. Mai 2021, 17:30

Hallo Karinlei,
bei euch herrscht auf beiden Seiten immer noch grenzenloses Misstrauen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung und kann das voll und ganz verstehen und nachvollziehen. Dein Mann will unterbewusst sein Privileg Alkohol zu trinken nicht verlieren und du versuchst ihn bestmöglich zu kontrollieren. Das setzt euch beide immer noch immensen Druck aus und ist extrem belastend. Das haben wir als Paar auch durchgemacht.
Die schrittweise Reduktion des Alkoholkonsums gelingt aber nur unter zwei Bedingungen. Zum einen dem Aufbau von mehr Vertrauen zueinander und weniger Versteckspiel in Bezug auf Alkohol sowie weniger Kontrolldruck.
Und zum anderen den richtigen Einsatz von Baclofen. Denn Baclofen führt in der Tat dazu, dass dein Mann weniger trinkt und gelassener wird. Allerdings nur, wenn die richtige Dosis gefunden ist und - das ist aus eigener Erfahrung enorm wichtig - die Einnahmeabstände passen.
Was meine Erfahrung anbetrifft, so kann ich nur sagen, dass es gleichbleibend gut end beständig wirkt, wenn ich den Baclofenspiegel bei Tag und bei Nacht aufrecht erhalte. So entstehen keine Phasen des Cravings.
Meine Frau und ich haben Monate gebraucht, um diese erste Phase zu überwinden!
Doch sobald Klaus merkt, dass Baclofen ihm gut tut und auch immer mehr psychischer Druck abfällt, wird er selbst immer stärker in die optimale Richtung arbeiten!
Du hast ihm den Schlüssel (Baclofen) gegeben, er hat das Tor aufgeschlossen (Baclofen-Therapie) und nun gib ihm Gelegenheit den Weg, der dahinter liegt zu erkunden!
Ich hoffe, dass ich dir nicht auf den Wecker gehe mit meinen eigenen Erfahrungen? Wenn ja, dann gib mir ein Zeichen.

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shelf
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon shelf » 1. Mai 2021, 21:14

Hallo Karinlei,

niete "Entzugserscheinungen" bitte nicht auf physische Symptome wie zittern, schwitzen etc fest.
Psychische Symptome wie innere Leere, Antriebslosigkeit etc sind oft auch mit von der Partie und meist langwieriger als die Physischen.

Mit Baclofen genügt "weniger" Alkohol um diese zu dämpfen.

Da er ohnehin noch nicht komplett ohne Alkohol auskommt ist es aus meiner Sicht das Beste erstmal alles so beizubehalten und zu beobachten wie es sich entwickelt.

Rücksprache mit dem Arzt so bald als möglich.

LG
shelf

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 2. Mai 2021, 08:31

Moin,

Blamy hat geschrieben:Ich hoffe, dass ich dir [@Karinlei] nicht auf den Wecker gehe mit meinen eigenen Erfahrungen? Wenn ja, dann gib mir ein Zeichen.


Ich denke, von (positiven) Erfahrungen zu berichten ist nie falsch. Das Forum ist auch eine Wissenssammlung und sicher kann es sein, dass nicht jedem jeder Beitrag "passt" oder einige Dinge nicht "übernommen" werden können. Insgesamt schreibt man aber nicht nur für den Threadersteller sondern auch ein bischen für die Allgemeinheit. Für mich z.B. "passen" Deine Beiträge weitesgehendst sehr gut.

Karinlei hat geschrieben:Ich bin ehrlich, ich kontrolliere leider sogar Klaus Portmonee, und da fehlt sehr wenig Geld.
Sch...coabhängigkeit und Kontrollwahn!!


Coabhängigkeit, Helferkomplex, Existenzangst, unterschätzen der Situation, Scham, Selbstüberschätzung . Es gibt viele Motive zu versuchen einen Süchtigen "manipulieren" zu können. Zum Thema Coabhängigkeit schreibe ich jetzt nix weiter, da gibt es im Netz zahlreiche "Selbsttests".

Ein Süchtiger oder eine Süchtige ist krank, das Handeln ist durch den Alkohol fremdgesteuert und willentlich nicht mehr steuerbar. Nun fängt das Umfeld an die Steuerung zu übernehmen. Mal etwas krass ausgedrückt: "Mein/e Mann/Frau säuft zuviel und kommt nicht los davon. Ich habe das jetzt in die Hand genommen und während alles schlief, erstmal allen Alkohol weg gekippt, das Bargeld verbrannt, die EC-Karten geschreddert und sämtliche Türen und Fenster verrammelt. Leider ist der Versuch schiefgegangen und mein Mann/Frau hat nach zwei Stunden gekrampft und ist in ein Delir verfallen. Die Beerdigung ist nächste Woche."

Blamy hat geschrieben:Die schrittweise Reduktion des Alkoholkonsums gelingt aber nur unter zwei Bedingungen. Zum einen dem Aufbau von mehr Vertrauen zueinander und weniger Versteckspiel in Bezug auf Alkohol sowie weniger Kontrolldruck.


Im Laufe dieser Diskussion bist Du schon mehrfach auf Verschiedenes in dieser Richtung hingewiesen worden. Man muss es aber auch versuchen anzunehmen. Diese Sätze von @Blamy passen auch wie die Faust auf das Auge. Der oder die Betroffene muss erst einmal die Erkenntnis gewinnen, dass die Trinkerei schädlich ist und Wege gefunden werden müssen. Unter Umständen fühlt sich der oder die Süchtige derzeit noch pudelwohl mit dem Alkohol, weil alles "schöngesoffen" werden kann.

Du hast absolut keinen Überblick über den Konsum aber "gibst" ein Medikament. Die Karten über die Höhe des Konsums müssen aber irgendwann auf den Tisch und das besonders im privaten Umfeld bei solcher "Heimarbeit". Ich kenne kaum jemanden, der während der Trinkphasen darüber ehrlich ist. Gegenüber Dritten (in einer Klinik) fällt das etwas leichter als beim Partner oder dem näheren Umfeld.

Das hört sich jetzt wieder ruppig an aber was Du da versuchst kann ganz schön nach hinten losgehen. Es käme auch keiner auf die Idee zu Hause Nierensteine zu entfernen. Der Partner hat die "Arbeit", du kannst unterstützen den Konsum zu kontrollieren aber nicht selbst kontollieren. Eine Fremdregulierung des Konsums, egal ob man den oder die Betroffene mit Alk versorgt oder versucht die Menge zu reduzieren, ist irgendwie "Coabhängig".

Als Süchtiger muss man wenigstens wieder soweit "klar im Kopf sein" um zumindest den Vorsatz schaffen zu können etwas regulieren zu wollen. Paradoxe Situationen gibt es genug, wie Entzugskliniken, die Patieneten die auf Freigang nach kippen sofort rauszuschmeißen anstatt zu sagen, wir können sie als Alternative auch auf freiwilliger Basis zwei Wochen einschließen. Ich würde, wenn die Alkoholmenge nicht zu hoch ist, versuchen vom "Hartsprit" wegzukommen. Ironischerweise habe ich die Flachmänner auch "Energieriegel" genannt, weil durch die hohe Konzentration des Alkohols der Pegel natürlich schneller erreicht ist. Es kann schon schwer fallen, den Hartsprit durch "softere Sachen" wie Bier oder Wein zu ersetzen.

Jetzt nochmals und nachdrücklich, auch wenn es ruppig ist: Du kannst nicht ein hochpotentes Medikament "verordnen" während der Partner seine Trinkmenge nicht aus eigener Kraft zumindest ansatzweise regulieren kann. Du produzierst u.U. gefährliche Rückfälle die mit Baclofen noch gefährlicher sein können.

Das mag alles sehr hart klingen aber dient auch dazu größere Schäden abzuwenden.

Hast du das jetzt verstanden?

LG
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 2. Mai 2021, 12:08

2. Teil

Das Leben kann (manchmal) richtig Scheiße und ungerecht sein (Fuck the Drecksvirus!).

Dazu 'nen Beispiel:

Das Auto rumpelt, die Gasheizung pfeift, das Geld ist knapp und die Not groß. Auf der Suche nach der Lösung des Problems wendet man sich an Foren oder ähnlichem. Nach Schilderung des Problems und nach dem Informationen wage "ermittelt" wurden kommt die Erkenntnis, dass eine Reparatur nur unter Zuhilfenahme von Spezialwerkzeugen und Mess- oder Steuergeräten möglich ist. Wenn hier das benötigte Wissen bei dem Problemlöser (noch) nicht vorhanden ist, wird dazu geraten Fachleute zur Hilfe zu nehmen. Über das Internet läßt sich schwerlich schrauben.

Als Gegenfrage kommt dann, dass zwar kein Spezialwerkzeug und usw. da ist, man ist aber neulich zu Slberbesteck gekommen, ob das nicht auch gehen würde. Ich lache über so etwas nicht oder verharmlose. Die (panische) Suche nach Lösungen und der Wille dazu sind wirklich ehrenhafte Gründe. Die Not wird auch verstanden, würde bei jedem verantwortungsvollem Schrauber aber nichts an seinen Antworten ändern.

Das nur mal zur allgemeinen Erkärung. Ist Scheiße (Fuck the Drecksvirus!) und schwierig.

Noch'n Beispiel:

Karinlei hat geschrieben:Was mich allerdings etwas ängstlich macht, ist eine komplette Gleichgültigkeit allem gegenüber, an dem er normalerweise Spaß hat.Klaus sitzt stundenlang im Garten und sinniert vor sich hin. Ein bisschen ändert sich das, wenn er ein bisschen trinkt,und dann,wie z.B. jetzt gerade,im Garten arbeitet.


Karinlei hat geschrieben:Ich weiß es nicht genau, vermutlich ein bis zwei Flachmänner Vodka. Wie gesagt, einen betrunkenen Eindruck macht Klaus nicht!


Karinlei hat geschrieben:Wie gesagt, im Moment trinkt er nur ganz wenig, ich vermute, um aus diesem Loch rauszukommen. Ihr wisst ja alle, wie das ist. Klaus ist absolut nicht betrunken, aber es geht ihm besser, jetzt buddelt er wieder im Garten, wozu er vor ein paar Stunden keine Lust hatte! Aber leider nur mit ein wenig Alkohol.


Sicher, das kann an der Situation, Baclofen oder Alkohol oder allem zusammen liegen. Es kann aber auch daran liegen, dass er in einem unbeobachteten Moment 'ne halbe Pulle Wodka eingesogen hat und warten muss bis er unfallfrei wieder gehen und sprechen kann. Um die Trinkerei weiterhin geheim zu halten oder Dir einen Gefallen zu tun, schluckt er dann womöglich noch Tabletten die sich mit (viel) Alkohol nicht wirklich vertragen.

Und schreibe jetzt bitte nicht wieder, es ist doch nicht so und es könnte so sein oder, oder, oder... Alles Spekulationen über Dritte. Der Betroffene muss steuern und Du Dich nicht in Selbstversuchen als Therapeut verwirklichen. Du hast hier nach meiner Ansicht sehr viel Zuspruch und auch Lösungsvorschläge erhalten. Der erste Ansatz zur Lösung des Problems ist eine "Schadensfeststellung", was wann und wieviel getrunken wird.

Ist alles blöd, vesteht jeder. Trotzdem: Versucht diesen ersten Schritt und dann kann weitergeschaut werden.

LG
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Blamy » 2. Mai 2021, 16:05

Hallo,
ich kann dazu zumindest aus meiner Geschichte etwas beitragen, auch wenn wir hier einen sehr behutsamen Weg gegangen sind, der nicht für jeden geeignet sein muss.
Nachdem ich begonnen hatte auf Wunsch meiner Frau Baclofen zu nehmen, war ich auch skeptisch und eher ablehnend, begann allerdings meinen Alkoholkonsum mengenmäßig täglich zu erfassen (übrigens ich selbst, nicht meine Frau). Begleitend dazu habe ich bemerkt, dass durch Baclofen die üblichen alkoholbedingten Glückszustände nicht durch immer mehr Alkohol gesteigert werden konnten. Das war zunächst frustrierend, aber führte dazu, dass ich auf das oftmalige zusätzliche Trinken von hochprozentigem vollkommen verzichtet habe. Das war zunächst ein relativ schnell eintretender Effekt, der aber zur Folge hatte, dass ich aus Gewohnheit weiter Bier oder Wein konsumiert habe, davon aber deutlich weniger.
Der magnetische Effekt von Alkohol im Alltag ging immer mehr verloren und mit der Zeit konnte ich diese Art von Freiheit immer mehr genießen. Kein Zwang mehr nach jeder verfügbaren Flasche zu greifen!
Das zeigt folgendes: Auch wenn zunächst eine Abwehrhaltung oder Resignation da ist, ist es für den Süchtigen durch das Festhalten an Baclofen über die schwierige Anfangszeit hinaus eine riesige Chance sozusagen diese "Schranke oder Blocker" zu haben, da man dadurch auch sehr effektvoll die Macht des Alkohols auf das Gehirn brechen kann. Das entscheidende dabei ist die Selbstreflexion.
Wir, d.h. meine Frau und ich sind heute felsenfest von Baclofen überzeugt! Sie hat mir aktuell sogar das Kompliment gemacht, dass ich heute persönlichkeitsstärker und durchtrainierter bin, als vor zehn Jahren, als ich mich noch nicht der Droge in diesem Maße hingab.
Deshalb glaube ich Karinlei, dass ihr einen guten Anfang gemacht habt und jetzt einfach dein Mann aktiv mitarbeiten muss - allerdings in der Gewissheit, dass du dies unheimlich schätzt, aber ihn nicht dazu zwingst.
Die Freiwilligkeit ist wichtig. Ich glaube an euch! :vic

Liebe Grüße,
Blamy

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 2. Mai 2021, 16:33

Blamy hat geschrieben:ich kann dazu zumindest aus meiner Geschichte etwas beitragen, auch wenn wir hier einen sehr behutsamen Weg gegangen sind, der nicht für jeden geeignet sein muss.


Behutsam, oder 144444444444444444444kkkkkk,ßßtr5444444444444444444444444444444444444444444444444444qwmßßßßßßßßikkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkä#üüüüüüüüüüüü85555555555555555555555555555555555555aye43 (Sorry, die Nachbarskatze ist über meine Tastatur gelaufen. Normal würde ich jetzt fragen ob jemand "kätzisch" kann und mir das übersetzt. Leider ist mir nicht nach Witzen... Ich will das trotzdem als Zeitdokument stehen lassen.)

Behutsam oder unterschwellig. Kannst froh sein so eine Partnerin zu haben! [good]

LG
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Blamy » 2. Mai 2021, 18:30

Lieber Lucidare,
vielen Dank für deinen Kommentar. Allerdings sollte es Sinn eines Forums sein, dass man Meinungen sachlich austauscht und nicht ruppig über Beiträge herfällt, so wie es in diesem Threat von deiner Seite geschehen ist. Auch wenn du total anderer Meinung bist, kann man zumindest erwarten, dass du daran arbeitest Lösungswege aufzubauen und nicht im Laufe der Diskussion andere herabsetzt!
Es ist nicht zu erwarten, dass jetzt irgendjemand noch Interesse hat diesen Threat fortzusetzen. Man kann nur sagen, dass damit wirklich niemandem geholfen ist. Eigentlich sollte dieses Forum einen anderen Sinn haben!
Damit verabschiede ich mich endgültig aus der Diskussion. :kl

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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Lucidare » 2. Mai 2021, 19:51

Lieber Klaus,

Blamy hat geschrieben:Allerdings sollte es Sinn eines Forums sein, dass man Meinungen sachlich austauscht und nicht ruppig über Beiträge herfällt, so wie es in diesem Threat von deiner Seite geschehen ist.


[unknown]

Deine Beiträge? Ich hatte mich mehrfach bedankt.

Blamy hat geschrieben:Es ist nicht zu erwarten, dass jetzt irgendjemand noch Interesse hat diesen Threat fortzusetzen. Man kann nur sagen, dass damit wirklich niemandem geholfen ist. Eigentlich sollte dieses Forum einen anderen Sinn haben!


Tja, Trallala. Betroffene sollten unbedingt von von dem Anfang an lesen.

Blamy hat geschrieben:Damit verabschiede ich mich endgültig aus der Diskussion.


Es ist wirklich Scheiße, immer wieder aufzufliegen. Editiert, weil unpassend.

Schämt euch oder ihr oder sie oder wer auch immer.

Und alle die hier lesen: Füttert den Troll nicht, bitte. Jeder weiß, das ich ein Gespür dafür habe.

Ok? Es gibt im Moment wichtigeres... Bitte, bitte, bitte...
Zuletzt geändert von Lucidare am 3. Mai 2021, 05:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Blamy » 2. Mai 2021, 20:06


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Re: Hilfe für meinen Mann?

Beitragvon Chinaski » 2. Mai 2021, 20:14

Hä?
Um was geht es hier eigentlich?
Habe ich etwas verpasst?


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