GoldenTulip V : Kein Wunder....

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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WilloTse
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon WilloTse » 26. August 2013, 14:49

GoldenTulip hat geschrieben:Ich bin garade unsicher, wer der Adressat Deiner Ansprache ist.


Hi Conny,
gemeint war @Loki, ich hab's eingefügt, sorry.


Desperatio hat geschrieben:Sorry, aber ich muss lachen.

das "uns", mit dem ich auf Reisen bin, ist das gleiche "uns", das mich für 70 Wochenstunden in die Knochenmühle schickt, wo für meine Ansprüche allein 25 locker reichen würden. Für das ich zum Elternsprechtag muss, zum Kinderarzt, zum Kindergarten, zum Allergietest. Zur Musikschule, zum Geigenbauer, zum Ruderclub. Das ist das gleiche "uns", dem ich ungefähr 15.000 Windeln gewechselt habe in den letzten 15 Jahren (meine Frau arbeitet auch, meine Tätigkeit findet überwiegend von zu Hause aus statt).


Schon mal darüber nachgedacht, wie sich (fast) jede Frau fühlt, weil sie das "alles" wuppen muss?

liebe Grüße, Suse

Hi Suse,
ja, ich habe tatsächlich "schon mal darüber nachgedacht". *surprise*
Zu leben, wie wir leben, in einer weitestgehend gleichberechtigten Partnerschaft (ja, meine Frau kann besser stillen als ich und ja, ich kann besser rückwärts einparken) ist letztlich eine Entscheidung gewesen. Das ist - bei allen Vor- und Nachteilen - gut, richtig und auch ebenso janusköpfig wie jede andere Entscheidung auch.

Mich hat der oben zitierte Beitrag von @Loki verletzt, mit dem "uns" sei ja schon eigentlich alles gesagt. Kommt hier an wie "warum säuft einer wie Du denn? Hätte ich Dein Leben, dann..."

Darauf habe ich geantwortet.

LG
Willo

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Argentina1
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Argentina1 » 26. August 2013, 15:14

WilloTse hat geschrieben:Mich hat der oben zitierte Beitrag von @Loki verletzt, mit dem "uns" sei ja schon eigentlich alles gesagt. Kommt hier an wie "warum säuft einer wie Du denn? Hätte ich Dein Leben, dann..."


Ich weiß nicht ob Loki das so gemeint hat, aber vielleicht meldet sie sich aber ja noch mal? Generell war ihre Aussage aber ein klassischer „Alki“ Satz, denn ich auch nur zu gut von mir und von vielen anderen hier kenne. Wenn „xyz“ nicht wäre, dann würde ich auch nicht trinken! Stimmt nicht, das ist auch nur wieder unsere festgefahrene Denkweise und die eigene Faulheit an seinem Leben etwas zu ändern!! Ok, manche haben es schwer, einen kranken Partner an der Seite etc., aber selbst dafür gibt es im Zweifelsfall eine Lösung und zwar eine die nicht Alkohol heißt, denn die ist nur die Bequemste. Auf die Suche nach dem eigenen Leben kann sich nur jeder alleine machen, auch da hilft Bac nicht, genauso wenig Alkohol, aber Bac kann in dieser Zeit sehr unterstützend sein.
Lg, Argentina

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 26. August 2013, 15:32

Ich finde das mit dem "uns" auch schwierig. Ich fühle mich oft sehr allein gelassen, trotz Partnerschaft. So ungesehen. Dieses "Was hast Du nur, es geht Dir doch prima", ich hätte 10x mehr Gründe zu trinken als Du.

Ob es hausgemachtes Mind-Fuck-Leid ist oder objektivere Umstände betrifft- es ist immer schlimm, mit sich selbst nicht glücklich sein zu können. Und wenn man dann noch auf das Alkohol-Pseudo-Glück reingefallen ist und sich da noch wieder rauslavieren darf, ist es eben nicht einfach.

Ich meine, jeder Mensch, der den Weg aus dem eigenen Sumpf heraus versucht, verdient Respekt, ungeachtet der Besonderheiten oder wie lange er/sie braucht.

Irgendwie steht am Ende der Geschichte immer: Ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein. Glück ist kindisch, unangemessen, doof und unvernünftig. Denk nur, was alles passieren kann, wenn Du das haben willst.

Und so arrangiert man sich mit vielem überflüssigem zeug, um das nicht mal das Gegenüber gebeten hat.

@loki

Was mich zu der Frage bringt, für wen ich das hier alles mache. Bestimmt nicht für mich selbst. Selbst wenn ich es durchhalten sollte, mit wem könnte ich meine Erfahrungen teilen? Mit mir selbst? Das ist mir zu wenig.


Ich verstehe Deinen Schmerz und die Traurigkeit. Menschen sind nicht für das Alleinsein gemacht.
Es gilt aber auch, dass niemand Lust hat, mit so sich selbst bemitleidenden Wesen Kontakt zu haben. Dass sie dann flüchten, ist gesund.
Man muss erst ein eigenes Leben haben, um teilen zu können, sonst saugt man die Umgebung aus wie ein Vampir.

Da nutzt kein Strampeln und kein Weigern- es ist die Lebensaufgabe von jedem einzelnen, sich an der Gemeinschaft verdienstlich zu machen, mit was auch immer.

Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst. Alt, gut und wahr.
Wenn Du da angekommen bist, strahlst Du wie ein Stern und wirst Dich der Begegnungen kaum mehr erwehren können [biggrin]

Ich will damit sagen, dass Dir vieles in den Schoß fallen wird, sobald Du Entscheidungen getroffen hast, die gut sind für Dich.

Trau Dich,
ganz lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Loki
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Loki » 19. September 2013, 15:47

Hallöchen [hi_bye]

Zuerst einmal Entschuldigung, dass ich hier nix mehr geschrieben habe. Ich wollte den Thread weiterverfolgen, aber mit den Tagen wusste ich dann nicht mehr, ob es wichtig war. Jetzt hab ich es noch mal gelesen und mir sind einige Dinge aufgefallen. Deshalb versuche ich mich noch mal an einer Antwort.

WilloTse hat geschrieben:Mich hat der oben zitierte Beitrag von @Loki verletzt, mit dem "uns" sei ja schon eigentlich alles gesagt. Kommt hier an wie "warum säuft einer wie Du denn? Hätte ich Dein Leben, dann..."


Soweit ich mich erinnern kann, war ich gar nicht neidisch auf irgend Jemandes Leben. Auf Grund meines Kommentars ist das jedoch so verstanden worden. »Hätte ich ein Leben wie ..., dann...« kann ich mich wahrscheinlich gar nicht mit diesem Leben identifizieren. Mein Leben ist mein Leben und nicht eins meiner gewünschten Leben. (Klar kann ich mir ein Leben erträumen, das ist dann aber nicht meins.)
Mit »uns«, bzw. das fehlende »uns« für mich persönlich sagte ich, dass mir etwas fehlt, wenn die Rede von »uns« ist.

Argentina1 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob Loki das so gemeint hat, aber vielleicht meldet sie sich aber ja noch mal? Generell war ihre Aussage aber ein klassischer „Alki“ Satz, denn ich auch nur zu gut von mir und von vielen anderen hier kenne.


Gemeint schon, »Alki-Satz« - nein.

Von mir aus auch - um nachzugeben - ja.
Wahrscheinlich halten mich viele für den klassischen Trinker, der mit 3 Flaschen Wodka am Tag glücklich ist.

das "uns", mit dem ich auf Reisen bin, ist das gleiche "uns", das mich für 70 Wochenstunden in die Knochenmühle schickt, wo für meine Ansprüche allein 25 locker reichen würden. Für das ich zum Elternsprechtag muss, zum Kinderarzt, zum Kindergarten, zum Allergietest. Zur Musikschule, zum Geigenbauer, zum Ruderclub. Das ist das gleiche "uns", dem ich ungefähr 15.000 Windeln gewechselt habe in den letzten 15 Jahren (meine Frau arbeitet auch, meine Tätigkeit findet überwiegend von zu Hause aus statt).


Das mit den 15.000 Windeln kenne ich auch. Es ist ja nicht so, dass ich Kinder in die Welt gesetzt habe und mich dann nicht um sie gekümmert habe.
Es waren sogar 2 und somit 30.000 Windeln.
Auch die Knochenmühle ist mir bekannt. 8 Stunden arbeiten, dann am besten noch ÜS dranhängen. Gegen 17:00 Uhr die Kids vom Kindergarten abholen, mit einer Gratis-Schnute von der Kindergärtnerin, die auch lieber schon vor 2 Stunden zu Hause gewesen wäre, wären da nicht ich und die Kleinen. [blus]
Hier mal ein Dankeschön an all die Kindergärtnerinnen, die bleiben, auch wenn es mal kompliziert wird.

Schon mal darüber nachgedacht, wie sich (fast) jede Frau fühlt, weil sie das "alles" wuppen muss?

siehe oben

Was hat das nun alles mit »Uns« zu tun?

Eigentlich ist mit uns schon alles gesagt.Uns sagt ja, dass da jemand nicht allein ist.
Was machen aber Leute, die tatsächlich allein sind? Die wollen auch einmal ihre Erfahrungen, Erlebnisse mit jemandem teilen. Geht aber leider nicht....


Das war's, was ich ursprünglich sagte.

Um das mal zusammenzufassen:
Es gab Zeiten, da war ich voll damit beschäftigt, meine Familie zusammen zuhalten. Ärsche abwischen und Windeln wexeln gehörte auch dazu.
Ein paar Jahre später war das nicht mehr so. ... Da fragte ich mich eigentlich nur noch, wo die Gemeinschaft (also das »Uns«) geblieben ist.
I-wie taucht das in meinem Leben nicht mehr auf. [cray]

Will damit nur sagen, dass ich es nicht verstehen kann, was daran missverständlich war.

Liebe Grüße
Heutzutage ist es ziemlich hart, ein Irrer im mittleren Alter zu sein.
(John Katzenbach)


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