nach diesem HickHack der letzten Tage hier - das ich in der Heftigkeit auch nicht vorhergesehen hatte (es wäre allerdings blauäugig gewesen, gar nicht damit zu rechnen) - habe ich gestern Abend, als Conny ihren Rückzug ankündigte, für mich eigentlich das Gleiche beschlossen.
Ich schade dem Forum mehr, als ich nütze. Diese Cyberlaus, die hier gerade meint, andere Leute piesacken zu müssen, ist ja wohl in meinem Pelz mitgereist.
Andererseits: soll ich mir das Schreiben verbieten lasen? Eigentlich auch nicht. Schreiben hat mir immer geholfen, warum sollte ich damit aufhören?
Blöde Situation, gerade, wenn dann auch noch andere Leute darunter leiden müssen.
Ich hab' mich dann gefragt, ob ich eine Linie vertrete, bacmäßig.
Ganz klar: ja. Ich habe keine Ahnung von körperlicher Abhängigkeit. Ich habe nie im Krankenhaus entgiftet, ich habe nie zitternd morgens um 6 in der Tanke gestanden. Ich habe allerdings fast 30 Jahre Erfahrung in psychischer Abhängigkeit. Ich habe morgens um 9 meinen Tag mit "einleveln" des Alkohol begonnen und diesen Pegel den ganzen Tag über gehalten, um mit mir und meinem Leben klar zu kommen.
Das ist seit Beginn meiner Bac - Therapie Geschichte. Natürlich ging es oft zwei Schritt voran, einen zurück.
Letzlich ging es aber eben immer voran.
Ich bin kein Biochemiker oder Neurosonstwas, ich weiß also nicht, ob es nun das Medikament, die gedankliche Zäsur oder die Kombination daraus war, die mir geholfen hat. Ich maße mir auch nicht an, darüber irgendwelche wissenschaftlichen Theoreme zusammenzubasteln.
Ich weiß aber, dass - bei meinem Krankheitsbild und intensiver Arbeit an sich selbst - ein Ausstieg möglich ist, letztlich auch aus der Baclofenmedikation. Und ich habe schon das Gefühl, dass Bac seinen Teil an diesem Ausstieg hat.
Ich kann weder das pro noch das contra beweisen, ich würde diesen Weg so aber jederzeit wieder gehen. Ich habe auch noch etwa 40 mal 25 mg im Schrank. Und den Teufel werde ich tun, das Zeug im Klo 'runterzuspülen.
Ich habe gelernt, dass ich reiner Wirkungstrinker war und wohl immer bleiben werde. Genuss ist ein guter Tee. Wein ist, wenn's dreht. Basta.
Das ist eine furchtbar einfache und grundsolide Basis, auf der ich arbeiten kann. Das muss mir keiner nachmachen, aber warum soll ich diese Erfahrung nicht weitergeben? Wenn sie nur einem einzigen Menschen hilft, war's die Arbeit wert.
Ich nenne meinen Ansatz "verzeihende Abstinenz". Alkohol nein, aber wenn's mal kracht, werde ich mich nicht zerfleischen (lassen).
Ich lebe ausgezeichnet damit. Zwar hat mich dieser Shitstorm vorgestern in die härteste Cravingattacke seit Monaten geführt. Aber ich konnte sie blocken. Ich habe nicht getrunken. Ich war nur (Verzeihung) angepisst und hab' das an ein paar Leuten ausgelassen, die gar nichts dafür konnten. Ich hab' auch nie behauptet, perfekt zu sein;-))
Ich würde Euch trotzdem bitten, mir klar die Meinung zu sagen, ob ich hier störe (gern auch pn, wer es nicht hier 'reinschreiben mag). Das soll bitte kein "fishing for compliments" werden, aber ich müsste blind sein, hätte ich nicht gesehen, wie sehr die Läuse in meinem Pelz Euch gejuckt haben. Ich möchte dieses Forum nicht durch meine Anwesenheit beschädigen.
Liebe Grüße
WilloStatistik: Verfasst von WilloTse — 20. Januar 2012, 10:41
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