Herzlich willkommen im Forum
. Schön, dass Du da bist
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Hast Du denn schon Erfahrungen im Hinblick auf Therapie, Entgiftung, Entzug?
Das Gefühl, dass es da eine "Leere" gibt, die unbedingt irgendwie ausgefüllt werden MUSS, kennen ja viele abhängige Patienten. Würdest Du dieses "imaginäre Loch", wie Du es beschreibst, eher als ein "Nichts-mit-sich-anzufangen-wissen" beschreiben (Stichwort: "Langeweile"), oder hältst Du die "Stille", dieses "Nichts" nicht aus, weil dann eventuell Gedanken aufkommen, die Du nicht haben möchtest?
Sicherlich wäre es nicht verkehrt, da mal psychotherapeutisch drauf zu schauen
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Du schreibst auch von "permanentem Craving". Meinst Du damit eine Art "innere Unruhe", die nur schwer auszuhalten ist und die Dich treibt, irgendetwas zu unternehmen (bzw. "einzuwerfen"), nur um diesen Zustand endlich zu beenden?
Hier könnte Baclofen in der Tat unterstützend helfen. Das Medikament kann in der richtigen Dosierung dafür sorgen, dass immer genügend Gamma-Aminobuttersäure (GABA) - das ist mit der wichtigste beruhigende, ausgleichende, entspannende körpereigene Botenstoff, den wir kennen - vorhanden ist. Soll heißen: Die Unruhezustände wären mitunter nicht mehr so heftig. Du wärst eventuell nicht mehr so getrieben und der Kopf könnte frei(er) werden für Alternativen.
Womit sich der Kreis wieder schließt: Denn das Medikament sagt Dir natürlich nicht, was Du anstelle des Konsums tun könntest. Ich kenne das Dilemma: Mit Suchtmitteln kann man diese lästigen "Löcher" relativ schnell relativ leicht relativ mühelos stopfen. Oftmals ist das sogar so stark, dass einem förmlich gar nichts anderes übrig bleibt, als sich "weg zu beamen".
Baclofen kann dafür sorgen, dass die innere Unruhe nicht mehr "unaushaltbar" ist. Dass das Suchtmittel nicht mehr die einzige Lösung zu sein scheint, sondern dass Du in der Lage bist, zwischen verschiedenen Alternativen zu wählen. Doch diese Alternativen (Sport, Hobbies, Musik, Vergnügen, Spaß, etc.) musst Du Dir selbst erobern. Das kann kein Medikament der Welt für Dich erledigen. Das Problem dabei ist, dass die Alternativen halt alle erstmal viel anstrengender und aufwendiger sind, als ein kurzer Griff zur Flasche neben sich. Und oftmals auf den ersten Blick auch nicht so effektiv.
Diesen Entscheidungs-Freiraum (JETZT das Suchtmittel oder lieber etwas anderes) kann Baclofen Dir verschaffen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger
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PapflStatistik: Verfasst von Papfl — 18. Mai 2016, 14:08
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