Die Ursachen meiner Schüchternheit und der Ängste in soziale Situationen sind meiner Meinung nach vor allem mit einer negativen Schullaufbahn zu finden, da ich nach der Versetzung auf's Gymnasium nur wenig Freunde hatte und insbesondere in der Oberstufe fasst nur allein rumhing und teilweise auch von Schülern/Lehrern gemobbt wurde. Aber da spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle. Ich war schon immer ein recht ruhiges Kind und nicht so durchsetzungsfähig wie die meisten anderen, die sich mit Leichtigkeit nach Vorne spielen und besonders im mündlichen Unterricht behaupten konnten. Auch meine Freizeit verbrachte ich zumeist mit wenigen guten Freunden bzw. der Familie und suchte eher nach Sicherheit, setzte mich also wenig Risiken aus, was meine Entwicklung sicher etwas gehemmt hat.
Aber nun mal zum eigentlichen Anlass dieses Beitrags:
Heute war ich z.b. auf einem eher kleinen Open-Air-Konzert und merkte recht bald, dass ich mich in der Menschenmenge unwohl fühlte, besonders da ich dort fasst niemanden kannte. Normalerweise habe ich in solchen Situationen irgendwann angefangen, ein alkoholisches Getränk an die Brust zu nehmen, das fing bei mir schon mit 16 Jahren an (und da ich damals sogar große Erfolge mit dieser Strategie hatte, brannte sich dieser Lerneffekt stark bei mir ein). Doch heute habe ich die Option Alkohol garnicht erst erwogen, da ich genau weiß, was passiert, wenn ich auch nur ein kleines Bier trinke - ich komme für den Rest des Abends nicht mehr vom Alkohol los und saufe mich voll, trinke mindestens 10 Bier und liege dann irgendwann auf irgendnem schmuddeligen Kneipensofa im Halbkoma. Außerdem werde ich zwar Kommunikativ und Kontaktfreudig, schäme mich jedoch meistens am nächsten Morgen für meine dämlichen Sprüche und nicht gerade vorteilhaften Versuche, mit Menschen ins Gepräch zu kommen.
Ich wollte an dieser Stelle einfach mal anfragen, wie ihr mit solchen Situationen umgeht? Zurück zum Alkohol will ich keinesfalls, aber ab und zu mal "feiern" gehen und ungezwungen mit Leuten quatschen sollte doch auch möglich sein, ohne sich abzuschießen. Mein bescheidenes Ziel wäre vor allem, häufiger unter Menschen zu kommen und eventuell auch Kontakte zu knüpfen.
Eine Möglichkeit wäre natürlich, gegen die Sozialphobie anzugehen, indem ich mich mit meinen Ängsten konfrontiere und somit diese nach und nach abbaue, bzw. damit umgehen lerne. Doch dies kostet mich zur Zeit noch sehr viel Überwindung.
Am schlimmsten ist es, wenn ich dann (ohne Erfolgserlebnisse) von so einer Veranstaltung verschwinde ohne überhaupt Gespräche gefüht zu haben, sondern weitgehend alleine herumstand. Ich fühle mich dann immer relativ erbärmlich, obwohl das eigentlich auch eher schwachsinnig ist. Immerhin bin ich mit Sicherheit nicht der einzige auf der Welt, dem es so geht.Statistik: Verfasst von Valiumguy — 13. September 2014, 00:06
]]>