Ich auf der Suche nach jeglicher Hoffnung für meine Mutter ... Ich vermisse sie so sehr. Sie hat Jahre lang meinen Vater liebevoll & rührend gepflegt, war aber schon immer ein Weißwein-Fan, und als es ihm zunehmend schlecht ging, verschrieb ihr der Hausarzt, ohne richtig hinzugucken, eine Anti-Depressiva & ein Beruhigungsmittel (Diazepam), von dem ich jetzt weis daß man es NIE mehr als 3 Monate zu sich nehmen sollte, wegen dem extremen Abhängigkeitspotenzial.
Als das Diazepam dann nach einer Weile nicht mehr richtig "haftete" griff sie zum Wein als Nachhilfe. Nach dem Tod meines Papas war es schon zu spät - die Mischung von Alkohol & Diazepam hat ihr das Hirn regelrecht zertrümmert. Sie war schon zweimal in der Entzugsklinik (wo ich überhaupt erfahren habe wie gefährlich dieses Diazepam überhaupt ist!). Das erste Mal funktionierte es noch recht gut - seitdem kein Diazepam & keine Anti-Depressiva mehr, aber nach wenigen Tagen wieder Alkohol, aber in kleineren Mengen. Zwischenzeitlich Entzüge alleine zu Hause (sie hat so Angst vor Krankenhäusern), und dann letzte Woche, wieder Klinikbesuch nach 3 Wochen ununterbrochenem Trinken. Wenn sie in diesen "Binges" (wie man es auf English zu sagen pflegt - gibt es überhaupt auf Deutsch ein Wort dafür?), steckt geht es nur um den Wein: 2-4 Flaschen am Tag, fast nichts zu essen, nur schlafen & trinken, trinken & schlafen.
Gleichzeitig: Sie will leben - sie hat noch einen intakten Freundeskreis, eine wunderschöne Wohnung, Familie etc. Aber sie kommt vom Wein einfach nicht weg (sagt sie selber). Sie ist körperlich kerngesund (keine Leber, Nieren etc Probleme), aber psychisch am Ende - fast verwahrlost, isst wenig, glaubt daß jegliche Erlösung nur in der Weinflasche steckt.
Ich bin verzweifelt. Meine Mutter war SO eine starke Frau, die noch soviel vor hatte, und sie so zu sehen macht mich einfach kaputt. Sie lehnte jede ärztliche Hilfe ab, weil die meisten Suchtärzte so kalt & unfreundlich sind, und keiner ihr Leiden versteht. Keiner in der Klinik wollte über ihre Depression reden. Nur Entzug & nach Hause.
Ich habe schon das halbe Internet durch gelesen nach einer Lösung die ihr vielleicht die cravings erleichtern könnten, damit sie dann konsequent eine Psychotherapie anfangen könnte. Bestünde die Möglichkeit daß Baclofen ihr helfen könnte, würde ich es versuchen sie zu einem letzten Arzttermin zu überreden.
Ich bin Ihnen so so dankbar für jeglichen Hinweis. Die Informationen die Sie in diesem Forum zur Verfügung gestellt haben, haben mir schon enorm geholfen. Danke.
Eure Birkenwasser.Statistik: Verfasst von Birkenwasser — 28. Oktober 2016, 14:02
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