herzlich willkommen im Forum. Schön, dass Du Deine Angehörigen bei ihrem Weg aus der Abhängigkeit unterstützen möchtest. Es ist wahrscheinlich nichts Neues für Dich, wenn ich schreibe, dass Betroffene ihre Abhängigkeit nur mit einer gehörigen Portion eigenem Willen und Eigeninitiative überwinden können. Diese scheinen ja zumindest beim Bruder schon vorhanden zu sein. Vielleicht lässt sich ja auch das zweite Familienmitglied in die Baclofen-Therapie integrieren. Zu zweit ist vieles einfacher...
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Ein Arzt als Begleitung ist - nicht zuletzt aufgrund der bereits vorhandenen körperlichen Folgeschäden - in Eurem Fall sehr wichtig. Da wir unsere aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, unseren Admin @DonQuixote kurz mit einer anzuschreiben und ihm Deinen genauen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich im Laufe des Tages (er ist wie die meisten hier berufstätig, wahrscheinlich also eher gegen Abend) bei Dir melden.
Habt Ihr es schon bei Eurem Hausarzt probiert? Angesichts der Tatsache, dass Baclofen inzwischen in Frankreich ganz offiziell und auf Kassenrezept gegen Alkoholabhängigkeit verschrieben wird und der zunehmenden Medienpräsenz des Medikamentes im Zusammenhang mit Sucht, zeigen sich auch einige Ärzte hierzulande inzwischen etwas aufgeschlossener als noch vor Jahren/Monaten. Als Gesprächsstrategie könntet Ihr Euch ein paar Anregungen holen. Ein entscheidendes Argument für eine Verschreibung in Eurem Fall ist die fortgeschrittene Lebererkrankung bei Deinem Bruder, weil Baclofen fast komplett über die Nieren verstoffwechselt wird und deshalb nicht lebertoxisch (wie die meisten anderen Medikamente gegen Alkoholabhängigkeit) ist.
Falls Ihr den Gang zum Hausarzt/Arzt vor Ort wählen wollt, wären diese Informationen vielleicht ganz hilfreich:
und eventuell die und die , falls Euer Arzt sich rechtlich absichern möchte.
Es gibt auch spezielle Studien zur Behandlung von Patienten mit Lebererkrankung: Eine in englisch, von der auch eine deutsche Zusammenfassung existiert und ganz aktuell eine , allerdings gibt's die nur auf englisch. Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich auf die beiden Originalstudien nicht verlinken, aber unser Admin schickt Euch die heute zusammen mit den Arztadressen zu.
Alles Gute Dir und Deinen Angehörigen einstweilen und traut Euch ruhig zu fragen, wenn Ihr etwas wissen wollt oder zu berichten, wie's weitergeht.
LG PapflStatistik: Verfasst von Papfl — 12. November 2014, 10:18
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