Der komplette Absturz!!!!

[Argentina1]

Hallo ihr Lieben,
Kurz ein Wort bevor auch dieses Jahr zu Ende geht. Es war ein sehr gutes Jahr, bis auf vielleicht Januar und Februar, danach habe ich irgendwie die „Kurve gekriegt“ was Alk und vor allem Abstürze angeht. Kurzum, den letzten Absturz/ Kontrollverlust hatte ich ca. Januar 2012, seitdem geht es sehr gut, in jeglicher Hinsicht.

Ich weiss nicht ob mein „inneres ruhiger werden“ sich positiv auf meine Beziehung zu meinem Partner ausgewirkt, der ab und zu immer noch chaotisch ist, aber ich habe gelernt mich deswegen nicht mehr verrückt zu machen. Seit ca. Juli nehme ich auch kein Bac mehr und habe ich mich zu weit wie es geht aus dem Forum zurück gezogen, was im nachherein einen sehr positiven Effekt hatte. An dieser Stelle DANKE an Betalbatime. Im großen und ganzen also ein super gutes Jahr, das beste seit ca. 10 Jahren.

Das einzige negative was mir auffällt, verstärkt in den letzten Wochen, dass ich zunehmend anti-sozial werde. Ich vermeide so gut wie jeden Kontakt, sogar zu meinen engsten Freunden und zur Familie, ich denke das ist aus 2. Gründen, zum einen weil ich auch nur irgendeine Stressituation vermeiden möchte und zum anderen weil ich irgendwie nicht mehr an die Vergangenheit denken möchte – und prompt tut man es vermehrt. Wobei sich die Vergangenheit eher hier auf Argentinien bezieht, ständig geistern mir Szenen vor den Augen rum wo ich betrunken „dumme“, wenn auch harmlose Dinge getan habe. Diese Schuldgefühle zu „vergessen“ geht nicht, sollte ich vielleicht auch nicht, aber sie schränken mein Sozialleben definitiv ein. Ich würde mich hier in meinem Haus am liebsten einbunkern, tue ich auch, ein Einkauf verursacht schon Stress und wird vermieden, ergo ist der Kühlschrank so gut wie leer. Ganz zu schweigen von anderen Aktivitäten. Zum einen ist diese Angst gut, weil ich alles, aber auch nur alles tue um mich nicht und hoffentlich nie wieder zu betrinken....aber die Gedanken an die Vergangenheit sind so präsent das sie mir zum Teil fast die Kehle zu schnüren ( zumindestens zuletzt, in den letzten Wochen).

Dennoch war das Jahr sehr positiv und ich hoffe und bin überzeugt das auch 2013 positiv weitergehen wird. Euch allen, neuen und alten hier im Forum, wünsche ich das Beste und weiterhin viel Erfolg!!!

Alles Liebe, Argentina

[GoldenTulip]

Liebe argentina,

ständig geistern mir Szenen vor den Augen rum wo ich betrunken „dumme“, wenn auch harmlose Dinge getan habe. Diese Schuldgefühle zu „vergessen“ geht nicht, sollte ich vielleicht auch nicht, aber sie schränken mein Sozialleben definitiv ein. Ich würde mich hier in meinem Haus am liebsten einbunkern, tue ich auch, ein Einkauf verursacht schon Stress und wird vermieden, ergo ist der Kühlschrank so gut wie leer. Ganz zu schweigen von anderen Aktivitäten. Zum einen ist diese Angst gut, weil ich alles, aber auch nur alles tue um mich nicht und hoffentlich nie wieder zu betrinken....aber die Gedanken an die Vergangenheit sind so präsent das sie mir zum Teil fast die Kehle zu schnüren ( zumindestens zuletzt, in den letzten Wochen).

Ein schlechtes Gewissen zu haben, kann einen davon abhalten, wieder abzurutschen in alte Verhaltensweisen. Dafür ist es gut und nützlich.
Wo es anfängt, Dich einzuschränken und Ängste produziert, ist es kontraproduktiv. Bei mir kommt auch viel hoch, was ich früher weggetrunken habe, und das ist teilweise sehr unangenehm. Es gehört aber zu mir.
Und wir beide haben weder kleine Kinder geschlagen, noch uns an irgendwem Schwächeren augetobt.
Vielleicht könntest Du die Scham relativieren und als Teil Deiner Vergangenheit abhaken. Was Du hinbekommen hast an Selbstbestimmung bezüglich des Trinkens, ist ein Grund, stolz und dankbar zu sein. Mach Dir diesen Erfolg nicht dadurch zunichte, indem Du Dich wegen alter Sachen entwertest.
Federn lassen wir alle. Es ist ein Geschenk, dass man sich ändern kann und darf, lass den inneren Kritiker nicht zum Dauerbegleiter werden. Du hast Dir hart erarbeitet wo Du jetzt stehst, guck nach vorn und gib den neuen Facetten Raum, das ist das konstruktivste, was Du tun kannst, meine ich.

Den Mut dazu hast Du, lies Dir mal Deine ersten Beiträge durch, dann weißt Du, was ich meine.
Geh einkaufen! Raus in den Trubel und Krone rücken,

ich wünsch Dir einen guten Start ins Jahr 2013,

ganz lieben Gruß
Conny

[Argentina1]

Bei mir kommt auch viel hoch, was ich früher weggetrunken habe, und das ist teilweise sehr unangenehm. Es gehört aber zu mir.
Und wir beide haben weder kleine Kinder geschlagen, noch uns an irgendwem Schwächeren augetobt.
Vielleicht könntest Du die Scham relativieren und als Teil Deiner Vergangenheit abhaken. Was Du hinbekommen hast an Selbstbestimmung bezüglich des Trinkens, ist ein Grund, stolz und dankbar zu sein. Mach Dir diesen Erfolg nicht dadurch zunichte, indem Du Dich wegen alter Sachen entwertest.

Liebe Conny und alle,
Vielen Dank für deine lieben Worte! Ich habe heute lange nach einer passenden Antwort überlegt oder wie ich meinen Zustand beschreiben könnte. Es ist gar nicht mal so das alte Dinge hoch kommen und ich sie wegtrinken will, es ist eher so, dass die Feiern oder das Betrunkensein oder was auch immer, VOR der Geburt meines Sohnes bis heute noch ein Lachen in mir auslösen - frei nach dem Motto, die guten alten Zeiten, wie lustig waren die und wenn ich besoffen war, dann war das lustig, auch wenn ich mit Sicherheit sehr viel Blödsinn gemacht habe! Aber ein Schamgefühl ist NICHT vorhanden!

Die Erinnerungen an das "Besoffensein" nach der Geburt sind allerdings gravierend, die würde ich am liebsten ausradieren, auch wenn sie zum Teil lustig waren, selbst das Lustige finde ich nun nicht mehr lustig!!! Ganz zu schweigen von dem "nicht Lustigen". Irgendwie scheint da ein kleiner Moralapostel auf meinen Schultern zu sitzen der sagt, ohne Kind ja, mit Kind nein.

Dies zum einen. Zum anderen spielt da nach wie vor mein Partner eine Schlüsselrolle, der mich Jahrelang...ich sag es jetzt mal dramatisch....damit gequält hat das ich zuviel trinke, der mir eigentlich auch erst den Floh ins Ohr gesetzt hat das ich ein Alkproblem habe, der das quasi in der ganzen Stadt rumerzählt hat, natürlich aus Eigensinn, damit MICH niemand mag. Leider habe ich das viel zu spät erkannt.

Daher meine Paranoia Gott und die Welt hier zu meiden. I Tüpfelchen war dann Weihnachten, mein Freund ja auch einer der über die Stränge schlägt ( Alkmässig) blieb hier ( wow, das erste mal seit 7 Jahren Weihnachten zusammen!), lud allerdings seinen neuen Saufkameraden ein....Ich hatte meine Bedenken das ich total abstürzen könnte wenn die 2 sich die Kante geben, aber wie auch schon zu letzt, hatte ich mein Alkkonsum fest im Griff und auch mein Freund, das muss ich sagen. Sein Saufkamerad trank allerdings fatal viel, aber egal. Am nächsten Tag kam dieser Saufkamerad wieder, um ca. 18 Uhr, sturzbetrunken und sehr agressiv, was wahrscheinlich sofort meine Alarmglocken schrillen liessen, weil genauso will ich ja nicht mehr sein. Viel schlimmer als das aber war, dass er erzählte das er bei dem Bruder meines Freundes gewesen war und ihm erzählte das wir Weihnachten zusammen verbracht haben. Der Bruder hat daraufhin nur gesagt das sich da wohl 3! Alkis zusammen gefunden hätten und das gibt mir bis heute zu denken.

Nicht dadurch das der Bruder das gesagt hat, sondern die Tatsache das eigentlich eh egal was oder wieviel ich trinke, ich hier abgestempelt bin und den Ruf kriege ich nie wieder von mir los. Egal ob ich nichts, wenig oder viel trinke. Daher wahrscheinlich meine erneute extreme Phobie unter die Menschen zu gehen, ich will nicht als Alki abgestempelt sein, aber ich bin es - ist leider so. Ich habe kein Selbstmitleid oder was auch immer, aber ich weiss das es so ist. Leider.

Im Moment ist mir nach weinen zumute, weil ich soooooooo stolz auf darauf bin und ich es satt habe beweisen zu müssen was ich geschafft habe.

Dir Conny wünsche ich auch ganz speziell ein erfolgreiches 2013 !!!!!
Alles Liebe, Argentina

[baerli1962]

hola argentina,
zuerst einmal möchte ich dir zu deinem erfolg gratulieren.
ich finds echt klasse was du geschafft hast.
ich denke mal silvester gings bei dir bestimmt auch alkoholmäßig moderat zu.

lass dich bloß nicht unterkriegen und lass dich nicht zum heulen bringen. drück dich mal kurz!!!

vermutlich ist es nicht einfach, so weit weg von seinem eigenen zuhause einen ruf wieder loszuwerden, du weisst ja wahrscheinlich dass ich auch im ausland lebe. ich habe aber hier zu niemanden kontakt (was auch nicht soooo dolle ist).
und vermutlich kannst du auch nicht einfach deine sachen packen und woanders hinziehen.
aber argentina, geh hoch erhobenen hauptes an allen lästermäulern vorbei, irgendwann bist du wieder rehabilitiert, es wird bestimmt ein weilchen dauern, du bist ja auch nicht von heut auf morgen zum alki abgestempelt worden.
lass den menschen in deiner umgebung zeit sich an die neue argentina zu gewöhnen, aber lass dich um himmelswillen bloß nicht runterziehen dadurch.

ich habe mir angewöhnt wenn mir jemand alk anbietet nein danke zu sagen und wenn mich jemand fragt warum ich nix trinke dann sag ich ganz ehrlich "ich hatte mal probleme damit und darum lass ich es lieber". damit nehme ich allen den wind aus den segeln.

du bist doch jetzt bestimmt eine "bessere"mutter als vorher, also kannst du stolz sein.
du kannst zusehn wie andere sich zutrinken und musst es nicht selber machen, das können bestimmt nicht viele alkis!!!

ich trinke zwar auch noch immer ab und an alk aber bei weitem nicht mehr so viel wie vorher ( innerhalb von 8wochen 3x) weiss aber nicht ob ich anderen zuschaun könnte wenn sie sich vollaufen lassen, denn dann sind die ja auch nicht besser und ich muss mich hinterher nicht schämen.

also ich wünsch dir ein gaaaaanz tolles 2013 und weiterhin alles alles gute bei deinem umgang mit alkohol. vielleicht wirds ja irgendwann nonalk?
kopf hoch, bei den anderen ist auch nicht alles golden da bin ich mir sicher

bei euch ist es bestimmt gut heiss, gell.

lg baerli

[Argentina1]

Hallo Baerli, hallo alle,
Frohes Neues Jahr an alle hier.

@Baerli, Danke für deine lieben und aufbauenden Worte! Leider ist hier nun doch wieder was passiert was mir den Teppich unter den Füssen weggezogen. Diesmal kein Absturz, dieses mal war es mal wieder mein Freund, der am Sonntag sturzbetrunken um 7.30 Uhr nach Hause kam und mir eine riesen Eifersuchtsszene machte (grundlos), da ich ja wie ich in meinen letzten Berichten schon sagte eh in meiner kleinen Welt lebe, halt mehr oder weniger in meinen 4 Wänden. Naja auf jeden Fall artete es sehr aus, da er anfing Feuer zu machen....Handy, Drucker sind verkohlt, Digitalkamera ist verschwunden (habe dennoch die Polizei im Verdacht), PC Bildschirm ist hin, also musste ich gestern einen neuen kaufen, Matraze ist komplett verbrannt (im Garten). Meine Nachbarin weigerste sich unglaublicherweise die Polizei zu rufen ( ich hatte kein Telefon, die hatte mein Freund in Beschlag genommen). Eine 2. Nachbarin war dann aber so nett die Bullen zu rufen, aber da war mein Freund schon weg ( zu seinen Eltern).

War also alles nicht so prickelnd. Ich kann auch manchmal gar nicht erklären was da so alles in meinem Kopf abgespielt wird oder wieso ich es nicht schaffe, wahrscheinlich noch nicht mal will, mich dennoch zu trennen. Anstatt das ich mich von meinem Freund entferne, zieht es mich fast noch mehr zu ihm hin, weil meine Familie und Freunde, den ich das erzählt habe, stinksauer sind und mich als Versagerin bezeichnen, dass ich nicht die Kraft habe mich zu trennen. Nee, habe ich auch nicht. Ich bin wütend auf mich, auf meinen Freund, auf meine Mutter, auf ein paar Freunde und versuche irgendwie mal wieder im Alleingang alles zu lösen, sowohl den finanziellen Schaden, also auch den "psychischen". Es heisst doch immer das nur ich für mein Leben verantwortlich bin und nur ich es ändern kann, also tue ich es auch. Ich mache auch niemanden für mein Leben oder für meine Probleme verantwortlich, ich kann auch meine Familie und Freunde verstehen das sie Angst um mich haben und sich was besseres für mich wünschen - aber ich habe halt nun mal nichts "Besseres". Anderseits bringt es mir aber auch nichts wenn sie mich als Versagerin hinstellen. Ich kann mein Leben halt nicht besser meistern als ich es tue. 2012 habe ich anscheinend einigermassen mein Alk in den Griff bekommen, selbst das Geschehen vorgestern hat NICHT zu vermehrten trinken geführt ( ich glaube aus Schock) und gestern habe ich um 22 Uhr geschlafen, bin also ins Neue Jahr nüchtern und schlafend gerutscht . Nun ja vielleicht gelingt es mir 2013 mein Privatleben in den Griff zu bekommen. Das die Nachbaren und Polizei sich das Maul zerreisen ist mir klar, der eine Polizist meinte sogar grinsend " Na mal wieder Probleme" - ist halt eine Kleinstadt, trägt aber nicht dazu das meine Sozialphobie sich bessert, im Gegenteil wahrscheinlich.

Naja und so bin ich mal wieder am Wunden lecken, wie ich immer so schön sage.

In diesem Sinn, euch allen ein erfolgreiches 2013!

Lg Argentina

[WarzoEcht]

Gelöscht wegen Zwangsouting.

[Argentina1]

Ich habe aber gerade mal (ohne den Kontext zu erwähnen) meine Frau gefragt, was sie machen würde, wenn ich strunzbetrunken nachts mal ein paar Geräte in Brand setzte. Sie würde die Koffer packen - oder mir die Koffer vor die Tür stellen.

Auf jeden Fall finde ich es ganz toll, dass Du es ihm nicht gleichgetan und ebenfalls getrunken hast. Die Leute im Kaff (ich wohne in einem Dorf mit 15 Häusern, die meisten bevölkert von Primaten) kannst Du in der Pfeife rauchen.

Ach Warzo, vor 4 Tagen hätte ich dasselbe wie deine Frau geantwortet, ist man aber erstmal in so einer Situation, sieht das plötzlich ganz anders aus. Bei mir tut sich nun dennoch die Frage auf, ob das alles noch was mit Liebe zu tun hat oder nicht schon wieder ein krankhaftes Verhalten ist. Eine Suchtverlagerung gibt es bei mir auf jeden Fall: Am besagtem Sonntag habe ich 3 Päckchen, also 90! Zigaretten geraucht - die elektronischen wurden in die Ecke geschmissen und abends trank ich etwas ( wie immer), dies nur so kurz nebenbei. Was gesünder ist weiss ich nicht....nüchtern alles zu verarbeiten war aber etwas anstrengend und auch heute fühle ich mich sehr ausgelaugt vom vielen, vielen nachdenken. Ich habe alle Optionen überdacht, Trennung, keine Trennung, Rückkehr nach Deutschland, Trennung und dennoch hierbleiben - ich finde jede Vorstellung schlimm, kann keiner was gutes abempfinden, egal wie ich es drehe und wende!

Noch ein Wort zu deinen Primaten-Nachbarn: Ich bin immer noch fassungslos das meine Nachbarin sich weigerte die Polizei zu rufen, obwohl ich mit ihr vor ihrem Haus stand und auf mein gegenüberliegendes Haus schauten und aus dem "hinteren" Teil Rauchschwaden aufsteigen sahen (die brennende Matraze im Garten, im Haus hat er sich das nicht getraut) - ich entsetzt, sie sensationslüstig!!! Soviel zu unseren netten Nachbarn .

So, hoffe ich werde die Tage eine Entscheidung treffen können....

Lg Argentina

[baerli1962]

hallo argentina,
na hast du schon eine entscheidung getroffen.
vielleicht bist du garnicht schwach wie alle sagen, sondern eher stark dass du das aushältst und durchmachst.
wenn du allerdings an der liebe zweifelst ist das nicht so schön, aber du wirst sicher keine übereilten entscheidungen treffen.
wie lange lebst du denn schon in argentinien und was hat dich veranlasst dorthin zu gehen? ich war vor 2 jahren mal für 3 monate in paraquay.wollte dorthin auswandern und habe auch den pass aber irgendwie hat es da noch nicht so richtig klick gemacht mit dem land.
ich war aber auch zu einer absoluten sch*****zeit drüben.von ende november bis februar.genau da wo es am heissesten ist.
es ist halt seit es nicht mehr von den richtigen leuten regiert wird schon seeeehr rückständig geworden.
eine rückkehr nach d käme für mich eher nicht in frage (ich lebe auch in einer sehr komplizierten beziehung und meine familie möchte dass ich nach d zurückkomm).
ich wünsch dir weiter viel kraft bei allem was du tust und lass dich nicht unterkriegen.
lg baerli

[Argentina1]

Danke für deine lieben Worte Baerli.
urz zu deinen Fragen: ich lebe seit 2001 hier, bin damals mit meinem Mann (er ist Argentinier) und Sohn hierher gekommen, 4 Jahre kam aber die Trennung und ich blieb hier, weil damals im Land noch halbwegs alles normal war. Jetzt ist es auch sehr rückständig, aber ich denke Paraguay ist noch rückständiger. Komplizierte Beziehung und Auslandsleben sind eine verzwickte Situation und ich bin im Moment ehrlich gesagt überfordert auch nur irgendeine vernünftige Entscheidung zu treffen, weil sich mein Gemütszustand seit besagtem letzten Sonntag ständig ändert. Im Moment mal wieder nur eine endlose Wut auf meinem Freund....und irgendwie auch auf mich.

Auf meinen Alkkonsum hat es zum Glück keine großartigen Auswirkungen, nur am Dienstag habe ich etwas mehr als sonst getrunken (fast 1 L), aber was solls, damit kann ich mich jetzt nicht auch noch verrückt machen und gestern war es dann auch wieder "Normal" 0,5 l.

Die Zweifel an der Liebe sind denke ich normal, ausser die Argentinier ticken anders. Mein EX hat mir 2 mal den Kiefer gebrochen, im großen und ganzen aus dem gleichen Grund: Eifersucht und ich wollte damals wirklich die Trennung. Ich habe noch nie aus Liebe jemanden den Kiefer gebrochen oder das Haus in Flammen gesteckt! Mir stellt sich da natürlich die Frage: Wo hört dann die Liebe auf? In welchem extrem? Und die Antwort finde ich ziemlich unheimlig, auch wenn ich nichts übertreiben will, aber solche Eifersuchtsszenen können auch mal tödlich enden und darauf habe ich eigentlich keine Lust. Und meine andere Sorge gilt natürlich meinem Sohn, der zum Glück nicht hier ist, aber er ist erst 11 und wer kann mir sagen das mein Freund nicht wieder ausflippt? Du siehst mir geistern 1000 Fragen durch den Kopf, die dringend eine Entscheidung benötigen, den nur abwarten und "gucken" was passiert, ist selbst für meine Verhältnisse zu naiv .

Dir ansonsten auch alles Gute und viel Kraft für 2013!!!

Lg, Argentina

[baerli1962]

hallo argentina,
da bist du ja genausolange von d weg wie ich. bin auch 2001 ausgewandert. damals auf die kanaren.
ich kann deine bedenken sehr gut verstehen. die argentinier ticken einfach anders. also die südamerikaner allgemein.wobei ich natürlich nix verallgemeinern möchte. aber ich habe auch meine erfahrungen mit dem männlichen geschlecht aus diesem teil der welt. holla die waldfee, sie sind nicht unbedingt gut. was man ihnen aber nicht zum vorwuf machen kann, denn sie werden so erzogen.
aber du hast recht weiter zuzusehen kann schon nicht im sinne deines sohnes sein. bist du denn allein in argentinien oder hast du noch familie dort. das problem ist halt dass dein freund dort sozusagen den "heimvorteil" hat.
ich habe auch erst nach meinem weggang aus d. mit trinken angefangen. bin damals mit meinen beiden kindern ausgewandert. würd ich im nachhinein niiiiieee mehr tun.
und trotz allem kannst du stolz auf dich sein, dass du auch diese situation gemeistert hast ohne dich vollaufen zu lassen.
mach oder besser gesagt lass es dir bloß nicht kaputt machen.
ich schick dir jetzt mal ganz viel kraft zum durchhalten in jeder hinsicht.
alles alles liebe
baerli

[Argentina1]

es it aus Baerli, aber ich will es nicht wahrhaben. Letzte Nacht hatte ich wieder die Polizei im Haus, weil er wieder vorm durchdrehen war - diesmal warte ich nicht DAS er durchdreht. Und was sagt der Polizist zu ihm (typisch Macho - Land)? "Bring die Irre doch um" (also mich) und geht zum Auto und mein Freund faucht "Bring du sie doch um" - ich stand wie versteinert im Garten. Ich bin irre? ich bin nicht irre, vielleicht etwas schräg drauf aber nicht irre. Es tut mir weh das ich den Kampf gegen den Alk "gewonnen" habe oder für meine Verhältnisse, obwohl ich heute eigentlich einen "fast" Absturz in mein Tagebuch eintragen müsste, aber nun habe ich "Ihn" verloren.

Ich bin halt auch nur ein Mensch und süchtig. Aber um zurück zu kommen auf meinen "Kampf" gegen den Alkohol, da habe ich irgendwo auf halber Strecke meinen Freund verloren. Weil ich reflektiere, weil ich "kälter" werde, um so mehr er mich bedroht umso mehr gehe ich in die offensive - früher halt nur Alk und er konnte mich fertig machen. Jetzt kann er das nicht mehr. Im Gegenteil jetzt trinkt ER. Co-abhängigkeit? Ich weiss es nicht. oder weiss er auch das es AUS ist ? Ich hasse diese Angst, ich hasse es zu verlieren, ich hasse es das ich noch nicht mal in der Lage bin mir die Birne zu zukippen (obwohl ich darauf stolz sein sollte, weil morgen ist es eh alles beim alten).

Und etwas sentimental angehaucht kann ich nur allen sagen : Hört auf euch über .de oder .com Forum zu streiten, ich denke niemand in den beiden Froen schwebt in Lebensgefahr, ob er nun Bac nimmt und trinkt oder auch nicht. Lasst doch einfach jeden nur " so bin ich halt" sein. Mögt MICH so wie ich bin, mit all meinen Fehlern, mit all meinen wirren Gedankenzügen - ich will einfach nur lebe und ich sein. Und lasst alle anderen auch so sein wie sie sind.

Saludos.

[WilloTse]

Mensch Argentina...

"Bring die Irre doch um"

Das ist ja nun schon starker Tobak. Das hat auch mit "Liebe" oder wenigstens "Zweckgemeinschaft" rein gar nichts mehr zu tun. Gar nichts.
Ich verstehe gut, dass jetzt packen und gehen sich anfühlt wie "schon wieder versagt". Ist aber nicht so, Argentina, ist wirklich nicht so. Du hast inzwischen hier so viel Stärke bewiesen, jetzt diese Konsequenz zu ziehen, ist wieder Stärke.

Co-abhängigkeit?

Jetzt gib' Dir bloß nicht noch hintenrum die Schuld dafür, dass jetzt er sich abschießen "muss".

Alles Gute und bitte melde Dich.
Wenn wir Dir hier für D irgendwie mit irgendwas behilflich sein können und Du Deine Verwandschaft danach nicht fragen magst, sag' einfach Bescheid.
Herzlich
Willo

[Fiffi]

Liebe Argentina


auch von mir alles Gute und viel Kraft!! Ich kann mich den beiden Aussagen nur anschließen. Wollte Dir mehr schreiben, schon länger, aber bin gerade so schwach, dass ich aus meinem verwirrten Kopf nichts Kluges, Hilfreiches herauskratzen kann. Keine wertvollen, nützlichen Worte.

Bleib stark
Alles Liebe

Fiffi

[Argentina1]

Hallo ihr Lieben,
Danke für die netten und aufbauenden Worte. Heute geht es mir auch seelisch wieder besser und zum Glück ist ein "Absturz" ausgefallen, aber nur knapp.....

Etwas offtopic...ich habe eigentlich nicht vor mich zu trennen, auch wenn das KEINER versteht, aber ich weiss das ich mich im Moment nicht trennen kann. Ich werde auch nicht mehr darüber reden, weil mein gesamtes Umfeld in heller Aufregung ist, viele sogar sehr wütend auf mich sind, was die ganze Lage auch nicht leichter macht. Es ist mir wurscht was die Polizei oder Nachbarn von mir denken, wer aus meinem Freundeskreis mit meinem Verhalten klar kommt, muss es nicht. Ich hasse nichts mehr als wenn immer alle sagen: Du MUSST dies tun, du MUSST das tun, etc. (nicht hier, aber viele Freunde und Familienangehörige bringen halt diese super tollen Tips).

Ja wenn das man alles so super einfach wäre, dann würde ich auch nicht mehr trinken und nicht mehr rauchen und würde mich vielleicht sogar trennen, aber es ist alles halt nicht sooooooo einfach, schon gar nicht wenn noch Gefühle im Spiel sind.

Ich versuche jetzt einfach wieder zurück in die Normalität zu kehren, vor allem damit sich auch mein Umfeld wieder beruhigt.

Lg und wieder positiv in die Zukunft schauend, Argentina

[GoldenTulip]

Liebe argentina,

mir kommt das Hin- und Her bei Dir nicht allzu seltsam vor und ich kann es nachvollziehen. Wenn Du mal Hilfe brauchen solltest, um etwas an Deiner Situation zu ändern, sag mir Bescheid - auch unabhängig von den Höhen und Tiefen hier im Forum. Du kannst auf mich zählen.

Lieben Gruß und ich drück Dir die Daumen,
Conny

[Argentina1]

Danke Conny !!!!!!!!!!!!!!

[WilloTse]

o.k. Bevor ich mir die Zunge abbeiße.
Das stehen zu lassen ertrage ich nicht. Wenn Zurückhaltung zur Lüge wird, wird Zurückhaltung zur Lüge.

Ich tue jetzt was, das habe ich in meinem Leben noch nie getan. Ich veröffentliche eine private Nachricht. Immerhin habe ich sie geschrieben. Trotzdem ist das ein Vertrauensbruch. Conny, ich hoffe, Du verzeihst mir das.

Liebe argentina,

mir kommt das Hin- und Her bei Dir nicht allzu seltsam vor und ich kann es nachvollziehen

Echt???? Ich meine, S&M in Ehren, aber:
wie viele gebrochene Kiefer, angezündete Häuser und "bring die Schlampe doch um"s braucht man denn, um dem Arschloch einfach mal die eigenen Eier zum Frühstück zu servieren??

Argentina hat ein elfjähriges Kind. Wenn mir als Vater jemand auch nur annähernd so bedrohlich nahe käme wie Argentina ihr "feuriger Lover" könnte er sich selbst beim Ausbluten zusehen.

Manchmal verstehe ich Euch Weiber (pardon) echt nicht.

LG

Argentina: ich kann Dir nur sehr eingeschränkt helfen. Trotzdem: GEH' DA RAUS!!!!!!

Ob Du's nun glaubst oder nicht:
herzliche Grüße
Willo

edit: und dann gibt es für ein "ich bleibe bei dem Drecksack" - Posting noch ein "Dankeschön" von Ginger. Bin ich von einer anderen Welt???

[Findus]

Ich hatte auch einmal eine solche Beziehung und ich konnte Jahre nicht davon ablassen.
Aus heutiger Sicht und im Abstand von 15 Jahren sage ich:

Einen Mann, der mich im Streit schlägt, würde ich als Frau sofort verlassen.
Menschen, die nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zu kontrollieren und ihre Agressionen nicht im Zaum halten können, halte ich für ausgesprochen unzivilisiert und gefährlich. Mit einem Menschen, der mich geschlagen hat, würde ich auch nicht mehr reden wollen und schon gar kein Verständnis für den Gewalttäter aufbringen.

Pack'Deine Sachen und geh' - bzw. pack' seine Sachen und wirf ihn raus!

[GoldenTulip]

Hallo argentina, Willo,

hm. Ich zögere etwas, stelle aber meine Antwort an Willo (leicht gekürzt) auch hier rein, sonst geht ja alles durcheinander. Immerhin geht die Öffentlichkeit der Diskussion von Dir aus, argentina, und ich denke, dann ist es ok auch offen seine Meinung dazu zu sagen.

Hi Andreas,

das hat nix mit SM zu tun - eher im Gegenteil, da gibt es nämlich Absprachen.
Vergleich es eher mit der Selbstverletzung, die man betreibt, wenn man sich mit Schnaps zuschüttet. Ob man sich zugrunde richtet damit, ist einem solange egal, wie man nichts anderes will. Da hilft die Außenperspektive plus Ansagen gar nichts.
Der "breaking-point" ist sehr individuell. Und auf die Entfernung ist ihr eh nicht zu helfen. Sie bräuchte eine Therapie. Ihre Liebe wird Stück für Stück sterben, mit einigen Drehtürschleifen dazwischen.
Mein breaking point wäre schon erreicht, wenn ich einmal geschlagen werden würde. Sie hat eine Geschichte voller Gewalterfahrung, da ist die Messlatte viel höher.
Und dass das mit dem Typ Scheiße läuft, weiß sie selber. Sie will noch nicht weg.
Da machste Nix, so traurig das ist.

LG Conny

Vielleicht wird hier ersichtlich, dass es mir nicht egal ist, wie es argentina damit geht und ich ihren Freund keineswegs entschuldige oder etwas verharmlose?

Argentinas Dank galt wohl meinem Angebot, ihr zur Seite zu stehen, wenn sie es möchte.

Und auch wenn es in Deinen Augen überhaupt nicht zu begreifen ist, Willo, wieso Frauen sowas mit sich machen lassen, Fakt ist, dass die Beziehungssgeflechte oft so komplex sind, dass es mit einer vernunftmäßigen Einsicht nicht getan ist.
In der Regel sind die Frauen weg, sobald sie ihr Kind in akuter Gefahr sehen.
Und ein Vertrauensbruch ist die Veröffentlichung nicht, es ist ja Deine PN an mich, und Deine Meinung hier zu wiederholen finde ich natürlich in Ordnung.

Wobei ich mir nicht sicher bin, was Du von mir erwartest in dieser Hinsicht. Zum 100. Mal betonen, dass ihr Freund ein brutales Arschloch ist? Sie anflehen, ihn um ihrer selbst Willen zu verlassen? Argentina nicht mit Verständnis noch den Rücken stärken, dort zu bleiben ist es wohl, oder?
Ich glaube aber, jeder weitere "Angriff" auf Argentinas Verhalten treibt sie mehr in seine Richtung, weil sie in Verteidigungsstellung geht. Und ichkann ihre Ambivalenz nachvollziehen - auch wenn meine Grenzen enger gesteckt sind.
Vielleicht mag sie selbst noch mal was dazu sagen.

Lieben Gruß
Conny

[Argentina1]

Naja was soll ich dazu noch sagen? Für mich persönlich ist der Zeitpunkt noch nicht gekommen zu gehen. Punkt aus.

Von Ginger kam glaube ich ein Danke, weil ich mir jetzt nicht die Birne vollgieße und im Selbstmitleid verrecke, sondern nach vorne gucke und weiter mache, was anderes bleibt mir eh nicht übrig und es ist für mich die einfachste Variante. So habe ich zumindestens Gingers Danke verstanden und mein Danke an Conny war wegen ihrer angebotenen Hilfe.

Die körperliche Gewalt habe ich NUR mit meinem EX erlebt, nie mit dem jetzigen Freund, wahrscheinlich empfinde ich deswegen das „Geräte anbrennen“ noch gar nicht mal so schlimm. Das der Polizist mich „Schlampe“ nennt, kann ich nicht ändern, aber die Leute gehen hier generell sehr respektlos mit einander um. Wenn selbst Lehrerinnen in einer katholischen Privatschule nicht davor zurück schrecken Erstklässler als Hurensöhne zu beschimpfen, dann kann ich von einem primitiven Bullen noch viel weniger erwarten und DAS ist leider die Wahrheit.

Willo, ich glaube nicht das Frauen es sich einfach so gefallen lassen verprügelt zu werden, als mein EX mir 2003 den Kiefer gebrochen hat, habe ich aus lauter Scham nix gesagt – zu niemanden. Da kommen Gefühle hoch, die sehr irritierend sind, nicht zu letzt Vorwürfe das man (Frau) was falsch gemacht hat. Beim 2.ten mal, 2005, war ich binnen Stunden weg, Koffer in der Hand, in einem „fremden“ Land, ein 5 jähriges Kind im „Schlepptau“ ( Conny, du hast den springenden Punkt genannt, damals sah ich meinen Sohn in Gefahr, bzw. uns beide). Rechtsanwalt und Polizei eingeschaltet und relativ schnell ein Haus gekauft (war damals „billig“ und ich hatte Ersparnisse). Dafür aber ohne Möbel, Strom, etc. Die ersten Tage hatte ich Strom, weil mir ein netter Nachbar eine Verlängerunsschnur in mein Haus legte und eine Nachbarin lieh mir eine Matraze. Danach normalisierte sich alles einigermassen, aber es dauerte noch weitere 2 Jahre bis mein EX mich nicht mehr terrorisierte.

Ich will mich mit alle dem nicht verteidigen, es sind halt Dinge die mir in meinem Leben passiert sind. Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, ich habe nur die Zukunft in meinen Händen – was sie bringt weiss ich nicht, will ich auch nicht wissen, darüber zerbreche ich mir heute noch nicht den Kopf.

Dennoch Danke das ihr euch Sorgen macht und mir eure Hilfe anbietet.

Lg, Argentina