Bericht von Conrad

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 31. Juli 2011, 12:57

Hallo an Alle,
wieder 75mg Bac mit ohne Alk.

Gehen heute noch mit Bekannten incl Kleinkind in den Zoo. Noch vor Wochen undenkbar gewesen - wo hätte ich den Alk Bunkern sollen. In so einem Fall wäre ich wohl, unter einem Vorwand, nicht mitgegangen.

Liebe Grüße,
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 1. August 2011, 11:17

Hallo an Alle,

wie gehabt, 75mg Bac

ansonsten geht´s mir gut, wobei ich schon gerne etwas besser schlafen würde. Bin am überlegen, ob ich jetzt schon das Bac "ausschleichen" soll, dann wäre ich bevor ich in den urlaub starte auf Null oder ob ich noch warten soll (starte nach dem Urlaub mit einem neuen Job) bis eben nach diesem Ereignis.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon GoldenTulip » 1. August 2011, 11:43

Hallo Conrad,

warum willst du Bac ausschleichen? Fühlst du dich sozusagen "geheilt" und möchtest wieder zum Status vor deinem Rückfall zurück? Was machst du, falls du nochmal anfängst mit [wacko] ?
Liebe Grüße, Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 1. August 2011, 14:17

Hallo Conny,
ich verstehe Bac als eine Art Krücke. Durch meinen Rückfall bin ich mit Alk ein paar Stufen nach unten gelaufen, Bac hilft mir, diese Stufen nun wieder nach oben zu kommen. Aber ich glaube, ich warte doch noch ein Weilchen.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 2. August 2011, 10:43

Hallo an Alle,

Dosis wie gehabt, 75mg Bac

Macht eigentlich jemand von euch mit Bac regelmäßig Sport, also joggen oder so ? Packt man das körperlich, oder ist man im Grunde genommen doch zu schlapp nach ein paar Minuten ?

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon GoldenTulip » 2. August 2011, 10:53

Guten morgen Conrad!

Ich war mit ner Dosis von 30mg/ ohne Alkohol eine dreiviertel Stunde laufen - besser abwechselnd Traben (1-3 Minuten) und Gehen (1-2 Minuten). Das ging super, ich war hinterher völlig gut drauf und hatte am nächsten Tag nicht mal Muskelkater. Ich würde noch schauen, dass es nicht zu heiß ist (hier solls heute bis 27 Grad werden.)
Einfach nur nach Körpergefühl laufen und bloß nicht ehrgeizig sein. Nach zwei-drei Wochen ist man von allein wieder fitter. Und ich halte vom Joggen ne ganze Menge, psychisch, aber auch wegen Muskelrelaxanz und so.
Auf Auf [clapping]
Lieben Gruß, Conny
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 2. August 2011, 12:50

Hallo Conny,

ja - so werde ich es anfangen. Heute soll es ja wirklich heiss werden, aber ab Donnerstag werde ich dann anfangen.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon GoldenTulip » 2. August 2011, 13:58

hi,
ich dachte es mehr so im Sinne dann geh jetzt SOFORT Laufen, bevor es Mittags zu heiß wird [lol] [lol] [lol]
aber hast Recht, Donnerstag ist auch noch ein Tag,
so ich geh jetzt einkaufen und dann zur Gruppe,
(gut, erstmal bis Oktober zu verlängern!),
ciao Conny
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 3. August 2011, 10:57

Hallo an Alle,

@Conny Wie war´s in der Gruppe, was ist das für eine Gruppe?

Wieder 75mg Bac und kein Alk.

Habe heute auch Gruppe (Kreuzbund), bin gespannt, ob der eine aus meiner Gruppe mit Bac nun auch angefangen hat, bzw. welche Erfahrungen er nun gemacht hat.

Habe gestern den Rasen gemäht (1.000 m2). Vor 2 Wochen noch war ich wie erschlagen danach (körperlich total am Ende). Gestern, obwohl es ja sehr warm war, hat es mir nichts ausgemacht. Es war wie immer. Somit fühle ich mich nun auch körperlich wieder fit und leistungsfähig, jedenfalls wesentlich besser als noch vor 2 Wochen.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 4. August 2011, 19:37

Hallo an Alle,

wie gehabt 75mg Bac und kein Alk.

Kann leider nicht nicht sagen, welche Erfahrungen unser "Gruppenkollege" mit Bac gemacht hat. Er wollte es ja ausprobieren, leider war er nicht da.

Eine aus meiner Gruppe antwortet immer mit folgendem Satz, wenn sie gefragt wird, warum sie denn nichts trinke: "Die Menge an Alkohol, die der liebe Gott für mich vorgesehen hat, habe ich bereits getrunken." Witzig, oder?

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 6. August 2011, 20:12

Hallo an Alle,

wieder 75mg Bac - kein Alk

War heute mit meiner Familie den ganzen Nachmittag einkaufen. Total entspannt für mich, da ich mir nicht überlegen musste, wie ich an die kleine Flasche im Auto unter dem Reservereifen kommen sollte.

Es fangen ja jetzt viele ganz neu mit Bac an. Bin mal auf eure Erfahrungen gespannt.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 7. August 2011, 21:48

Hallo an Alle,

wie gestern auch 75mg Bac kein Alk.

Zum Thema trauern habe ich hier noch etwas in meine alten Unterlagen entdeckt - ja, es gehört dazu, habe es selber sehr stark so empfunden, wie wenn ein guter Freund gestorben wäre.

Hier ein Abschiedsbrief (nicht von mir):

Abschiedsbrief an meinen Lebensgefährten
Vielleicht ein ungewöhnlicher Weg - mich von jemandem wie Du es bist - schriftlich zu
verabschieden, aber das gesprochene Wort allein hat noch nicht genug Klarheit geschaffen zwischen uns. Mag sein, es hat für Dich nicht entschlossen genug geklungen, als ich dir vor 7 Monaten mitgeteilt habe, dass wir uns trennen müssen. Mir blieb damals keine andere Wahl. Ich hätte Dich keine einzige Stunde länger ertragen können. Die letzten Tage mit Dir waren eine fürchterliche Qual. Du hättest mich beinahe dahin bekommen, wo Du mich von Anfang an haben wolltest. Dabei ging alles ganz harmlos zu. Vor 10 Jahren lief es in meiner Ehe nicht mehr gut, mein Mann hat mich sehr verletzt und die Trennung zeichnete sich ab.
Damals stand ich mit meiner Verzweiflung ganz alleine, keiner war da -kein Einziger - nur Du ! Nur Du hast mich gewärmt und getröstet, mir Zuversicht und Mut gegeben es auch alleine mit den Kindern zu schaffen. Wenn Du bei mir warst, waren meine Probleme so weit weg, ich konnte die viele Arbeit gut erledigen und meine Einsamkeit machte mir nichts mehr aus. Ich habe mich – obwohl ich nichts Gutes von Dir gehört hatte – auf eine Bindung eingelassen, wobei ich immer im Hinterkopf hatte, die Sache baldmöglichst wieder zu beenden. Doch inzwischen hattest Du Dich bei mir unentbehrlich gemacht. Ich habe Dich immer öfters zu mir eingeladen und brauchte Deine Hilfe immer mehr. Wenn ich mich freute – wollte ich diese Freude mit Dir teilen, wenn ich nicht gut drauf war – hast Du mich aufgeheitert, wo ich Angst hatte – hast Du mir Mut gemacht. In Deiner Gesellschaft habe ich mich unheimlich wohlgefühlt und ich bin gerne nach hause gekommen, weil ich wusste, Du wartest schon auf mich. Wenn Du bei mir warst, waren mir alle anderen gleichgültig. Ich hätte Dich am liebsten gar manchmal umarmen und küssen mögen, so froh war ich über Deine Anwesenheit, habe Dich sogar verteidigt, wenn jemand schlecht von Dir gesprochen hat. Ohne einen Freund wie Dich, wäre diese Zeit für mich unerträglich gewesen. Von mir aus hätte es immer so bleiben können, aber als Du Dir meiner sicher warst, zeigtest Du Dein wahres Gesicht.
Du hast mich von nun an auf Schritt und Tritt verfolgt, mich zur Arbeit begleitet und selbst nachts konnte ich nicht mehr vor Dir sicher sein. Du konntest immer weniger von dem halten, was Du mir einmal versprochen hattest. Du hast meinen Sinnen so einiges vorgegaukelt und deinetwegen musste ich viel weinen. Ich habe mich durch die Tage und Nächte gequält, bekam große Angst vor anderen Menschen, Angst vor „Draußen“. Angst vor dem Leben, Angst...Angst...Angst...
Unser verbotenes Verhältnis raubte mir viel Energie, es verursachte mir Depressionen, Suizidgedanken und Panikattacken. Ich zitterte am ganzen Körper, doch Du hattest kein Mitleid, hast dem immer noch eins draufgegeben und Du würdest selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. Diese seelischen Grausamkeiten nehme ich Dir am meisten übel, davor habe ich am meisten Angst. Darum muss Schluss sein mit unserer zerstörerischen Beziehung. Dies war kein Leben mehr mit Dir !
Ich sehe ein, Du bist stärker als ich und deshalb werde ich in Zukunft einen großen Bogen um Dich machen. Ich merke aber immer wieder, Du nimmst mich nicht ernst – schleichst Dich in meine Gedanken und Träume, klopfst an meine Tür. Ich sehe Dich grinsend in der Ecke stehen und weiß, was Du denkst: „Eines Tages, wenn der Alltag sie mürbe gemacht hat, wenn sie sich wieder alleine gelassen und ungeliebt fühlt, wenn einer sie kränkt, wenn sie wieder ausgelaugt und kraftlos ist, eines Tages, in einem schwachen Moment wird sie sich an ihren alten Freund erinnern. Dann bin ich da – ich kann warten.“ Und ich weiß, Du kommst nicht aufrecht durch die Tür – nein – Du wirst Dich hinterhältig durch die Ritzen stehlen.
Ich habe Angst, dass ich Dich nicht rechtzeitig bemerke. Du bist ein Wolf im Schafspelz. Ich gebe ja zu, ich sehne mich noch so manches Mal nach Dir, bin eifersüchtig, wenn ich Dich mit jemandem sehe oder erfahre, dass Du Dich mit jemandem anderen getroffen hast. Du hinterlässt in mir eine Lücke und es schmerzt noch, wenn ich an unsere gemeinsame Zeit erinnert werde. Doch ich muß und will mein Leben selbst in die Hand nehmen, meine Probleme eigenständig lösen, mir Freiraum verschaffen. Ich möchte mit wahren Freunden etwas unternehmen und mich mit Leuten treffen, die auch schlechte Erfahrungen mit Dir gemacht haben. Wir hatten zwar vor langer Zeit auch mal schöne tage und ich vermisse Dich zuweilen, aber die Trennung von Dir muss jetzt radikal und endgültig sein, denn...
... ICH WILL LEBEN !!!

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon argentina » 8. August 2011, 02:17

Hallo Conrad,

Ein sehr beeindruckender und emotionaler Abschiedsbrief. Mir persönlich tut es sehr gut zu lesen das es anderen GENAUSO geht oder ging wie mir in den letzten Wochen, weil ich immer noch in der Abkappselungsphase stecke und ich auch wirklich an manchen Tagen das Gefühl habe das mein "bester" Freund gestorben sei. Ich habe es zeitweise mit Liebeskummer verglichen und ein bisschen habe ich jetzt so ein deja vu Gefühl, weil die Gefühle bei der Trennung von meinem Mann ähnlich waren, vor allem am Anfang...wo es immer ein einziges hin und her war...soll ich soll ich nicht, ich wollte die Trennung weil er mich schlug, aber die Angst alleine zu sein war fast noch größer ( alleine, weil meine Familie in Deutschland lebt und ich hier mit meinem jetzt 10 jährigen Sohn in Argentinien). Letzten Endes siegt die Angst das er mich totschlagen würde und ich nahm die "Einsamkeit" auf mich, aber der Wein wurde dann schnell mein Freund....arks. Mir hilft diese Denkweise im Moment, ich habe die Trennung von meinem Mann überlebt, also werde ich auch die Trennung von meinem Wein überleben!!!!!!!!!!! Kann aber nur hoffen das mein "nächster Freund" etwas netter zu mir sein wird [smile] .

Auf jeden Fall hat mir deine email sehr geholfen, ich brauche es total solche Dinge zu lesen und mich hier manchmal auszuschreiben, weil ich sonst eigentlich mit niemanden über meine Probleme rede. Und natürlich freue ich mich auch das es dir so weit gut und du mit dem Baclofen Erfolg hast!!

Lg, Argentina

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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon GoldenTulip » 8. August 2011, 06:51

Da ist dem von argentina nichts hinzuzufügen. Hat mich auch berührt, weil mir der Lange Abschied vom "besten Freund" sehr zu schaffen macht. Kommt man mit dem Verstand nicht gegen an, Trauerarbeit ist angesagt. It sucks. Aber auch ich hab die Trennung von meinem -inzwischen besten- Freund überlebt, heulend und zähneklappernd, mich wieder verliebt. Wenn man das einmal gefühlt hat, traut man sich zu, nochmal durch diese Tür zu gehen. Diesmal nüchtern.
Danke für den Text, Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 8. August 2011, 21:14

Hallo an Alle,
ja - mir hat der Text damals auch sehr gut gefallen und auch viel gegeben. Hatte damals dann auch eine schlimme depressive Phase, gleichzeitig fing dann aber auch meine ambulante Therapie an.

Also immerhin nun schon Tag 27 mit Bac und Tag 26 ohne Alk. Bin echt happy !

Liebe Grüße,
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 10. August 2011, 12:36

Hallo an Alle,

Montag und Dienstag, wie gehabt, 75mg Bac kein Alk.

Ansonsten hat sich nicht viel getan, diese gewisse Gleichgültig, die wohl durch das Bac kommt, ist mir gerade recht. Wobei ich jetzt nicht sagen, dass ich Dinge aufschiebe oder eben einfach nicht mache, wie mit Alk.

Sachen, die anstehen, die erledigt werden müssen, kann ich nun wieder anpacken und fertig machen.

Liebe Grüße
Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon rockine1 » 10. August 2011, 22:36

Hallo Conrad,

ich fühle mich zur Zeit genauso wie Du es beschreibst. Habe jetzt schon fast 4 Wochen keinen Alkohol mehr getrunken und bin sehr glücklich darüber. Es fällt dadurch enorm viel Druck von einem ab. Ich erledige auch alles Notwendige und fühle mich sehr gelassen, was gut ist (ruhe irgendwie in mir selbst).

Aber was mich stört, ist diese Antriebslosigkeit. Ich dachte, wenn ich keinen Alk mehr trinke, dann kann ich endlich wieder alles machen, was ich vorher mit Alk nicht konnte oder wollte. Zum Beispiel in der Freizeit viel mit meinem Sohn unternehmen, wieder Sport machen, etc. Aber ich kann mich irgendwie zu nichts aufraffen. Am liebsten würde ich den ganzen Tag rumsitzen und rein gar nichts tun. Auch mich mit Freunden treffen habe ich keine große Lust (was ich sonst immer gerne tat). Irgendwie schlägt das Gefühl der Gelassenheit fast in Gleichgültigkeit um. Ist das bei Dir auch so?

Liebe Grüße

Rockine1

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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon conrad » 11. August 2011, 09:45

@rockine

Hallo,
ja, ich nenne es ja auch Gleichgültigkeit. Von Euphorie keine Spur, aber ich glaube, das ist auch gut so. Ich erledige eins nach dem anderen, ohne mir Stress zu machen. Für den Moment so o.k. für mich. Ich denke, man braucht sich ja auch nicht schon wieder mit 1000 Dingen gleichzeitig belasten. Was bei mir noch auffällt. gegenüber vielen anderen, ich träume gar nichts, rein gar nichts. Komisch, was?

Ansonsten wie immer, 75mg Bac kein Alk.

Liebe Grüße

Conrad
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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon rockine1 » 11. August 2011, 22:10

Hallo Conrad,

da ich zur Zeit so viel nachdenke, ist mir jetzt ein neues Wort eingefallen, was auf meinen derzeitigen Zustand besser zutrifft als Antriebslosigkeit oder Gleichgültigkeit: Gefühllosigkeit. Ich erwarte wirklich nicht Euphorie oder dergleichen. Das sehr Gute an Bac ist natürlich, dass die schlechten Gefühle, wie Ängste, Schuldgefühle, etc. weg sind. Aber irgendwo sind auch die guten Gefühle weg. Ich sehe zwar die guten Sachen (sie sind mir auch bewusst), aber sie berühren mich nicht. Zum Beispiel ist es schön, dass ich wieder mit meiner Familie einen Ausflug machen kann, ohne an Alk zu denken oder ihn heimlich bunkern zu müssen, aber während dem Ausflug denke ich schon, wann gehen wir eigentlich wieder heim (totale Lustlosigkeit). Ich kann diese Wahnsinns-Erfolge (die ich mir vorher in meinen kühnsten Träumen nicht mal vorstellen konnte) irgendwie nicht mit Freude erleben, und das finde ich schon sehr schade.

Ich konnte auch anfangs überhaupt nicht verstehen, dass Du nur Deinen Entzug mit Bac machen und danach wieder ohne auskommen willst. Ich dachte, ich würde GERNE mein ganzes Leben lang Bac nehmen, wenn ich dadurch nur nicht mehr an den Alk denken muss. Aber wenn dieser gefühllose Zustand dann das restliche Leben anhalten sollte, dann wäre es natürlich schon erstrebenswert, irgendwann mal das Bac ganz auszuschleichen. In meinem Fall natürlich nach sehr, sehr langer Zeit, wenn ich wirklich gefestigt wäre in meinem Vorhaben.
Bemerkst Du für Dich eigentlich sonst irgendwelche Unterschiede zwischen dem Trockensein ohne Bac zu dem jetzigen Trockensein mit Bac (mal abgesehen von der positiven Gleichgültigkeit)?

Dass Du gar nichts träumst, finde ich auch sehr komisch. Ich schlafe, seit ich Bac nehme, sehr gut (was ich vorher nie tat). Anfangs träumte ich sogar oft lustige Sachen (auch mit irgendwelchen Wünschen verbunden). Aber vor kurzem hatte ich einen Alptraum. Ich träumte, dass ich VERSEHENTLICH, obwohl ich schon seit Wochen mit Bac trocken bin, aus einer von meinen geheimen Füllungen trank (die ich ja früher oft hatte). Ich war in meinem Traum total geschockt, und dann wurde ich auch noch beim Trinken „ertappt“ und es kam alles raus. Der Traum war so realistisch, ich war total fertig als ich aufwachte. So viel zu meinem Unterbewusstsein (das arbeitet wohl derzeit auf Hochtouren).

Liebe Grüße

Rockine

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Re: Bericht von Conrad

Beitragvon argentina » 12. August 2011, 02:25

Hallo Conrad und Rockine,

Ich trinke zwar erst seit 6 Tagen nicht, nehme Bac aber schon etwas länger. Diese Gleichgültigkeit war auch somit das erste was sich bei mir eingestellt hat und ich finde es eigentlich sehr angenehm so "gefühlstod" zu sein. Wer damit allerdings jetzt schon totale Probleme hat ist mein Freund! Gestern meinte er wahrhaftig ob ich mich nicht mal wieder betrinken kann!! Fand ich eigentlich etwas daneben.Tatsache ist aber wirklich das ich am liebsten den ganzen Tag und abend nur aus dem Fenster gucken würde und an dies und das nachdenke, nichts positives,nichts negatives...einfach nur so dies und das. Ich finde es angenehm, weil wie du schon sagtest Rockine, wenigstens sind die negativen Gefühle weg, die mich zum Teil echt zermürbt haben. Ich denke aber schon das die Antriebslust irgendwann wieder kommt oder die kleinen Freuden im Leben. Man hat durch den Alkoholkonsum in den vielen Jahren ja auch ein gewisses Verhaltensmuster aufgebaut und das muss man jetzt erst mal wieder "umbauen". Der erste Schritt war doch erstmal vom Alk. weg zu kommen und der nächste dann wohl sich "ein neues Leben" auf zu bauen.

So viel für heute und euch beiden viel Glück weiterhin!
lg, argentina


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