Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
Benutzeravatar

Thread-Starter
Cosphi
Beiträge: 17
Registriert: 22. Februar 2017, 11:41
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Cosphi » 22. Februar 2017, 14:14

Hallo liebe Forumsmitglieder,


ich möchte gerne an Euren Erfahrungen teilhaben und meine eventuellen Erfahrungen im Anschluß mit Euch teilen, und stelle mich daher hier kurz vor.

Mein Name ist Cosphi, ich bin 32 Jahre alt und seit meiner frühen Kindheit mit generalisierten Ängsten geplagt. Bin aktuell am Ende(letzte Woche) eines 3 monatigen ambulanten Entzugs von 5mg Tavor und dosiere mit Diazepam ab. Zuerst 5mg pro Woche(von 45mg Diazepam Ausgangsdosis) dann ab 20mg Diazepam 2,5mg. Ich habe jetzt 1 Jahr und vier Monate mit Benzodiazepinen gekämpft und leider immer verloren. Ich habe die Sorge dass es zu lange dauert bis sich mein Gaba System wieder normalisiert. Daher würde ich gerne mit Baclofen nachhelfen, da ich wieder in meinen Job zurück will und wieder normal Leben!

LG
Cosphi

PS: Vielleicht ist das noch wichtig: Ich nehme seit August 2016 100mg Sertralin morgens und bekomme seitdem ebenfalls Pregabalin am Vormittag 100mg und Nachmittag 75mg. Ich bin zusätzlich in therapeutischer Behandlung. Ich habe jahrelang verschiedenste Antidepressiva versucht und entweder gabs nur vorübergehende Besserung oder aber schlimmste Nebenwirkungen.
Zuletzt geändert von Cosphi am 23. Februar 2017, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

DonQuixote
Beiträge: 5159
Registriert: 15. Dezember 2011, 14:48
Hat sich bedankt: 713 Mal
Danksagung erhalten: 831 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN
Kontaktdaten:

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon DonQuixote » 23. Februar 2017, 21:08

Hallo Cosphi

Herzlich willkommen in unserem Forum, und Danke, dass Du Dich uns anvertraust. Mit dem Entzug von Benzodiazepinen kennen wir uns nicht wirklich aus. Fakt ist aber, dass Baclofen auch angstlösende ("anxiolytische") und antidepressive Eigenschaften hat. Manchmal funktioniert das Medikament sogar komplett über die Angst/Depression-Alkohol-Schiene (s. auch hier und hier). Soll heißen: Menschen haben ursprünglich versucht, ihre Ängste oder ihre Depression mit Alkohol zu betäuben und sind so immer weiter in die Abhängigkeit geraten. Weil Baclofen ein Stück weit die Angst/Depression nahm, war schlussendlich auch kein Alkohol mehr nötig. Olivier Ameisen ist ein gutes Beispiel dafür:

Olivier Ameisen hat geschrieben:Mein Grundproblem ist nicht der Alkohol, sondern die Angst. Wenn ich die Angst loswerde, werde ich nicht mehr trinken.

Aus diesem Teufelskreis hat ihn Baclofen schließlich befreit. Manche Ärzte und Patienten berichten auch davon, dass mit Baclofen dann die Dosis anderer Medikamente (bei Dir Setralin und Pregabalin) merklich reduziert oder diese Medikamente sogar gänzlich abgesetzt werden konnten. Es wäre also tatsächlich einen Versuch mit Baclofen wert.

DonQuixote

Benutzeravatar

Thread-Starter
Cosphi
Beiträge: 17
Registriert: 22. Februar 2017, 11:41
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Cosphi » 24. Februar 2017, 09:38

Hallo DonQuixote,

vielen Dank für deine Nachricht. Es wäre super wenn ich Sertralin und Pregabalin loswerden könnte. Pregabalin macht mir da am Meisten Sorgen. Es macht wohl ebenfalls abhängig, was auch den raschen Wirkungsverlust erklären würde. Falls ich tatsächlich Baclofen verschrieben bekommen solllte, werde ich hier ausführlich berichten. Wenn es beim Entzug von Benzodiazepinen helfen würde, wäre das für sehr viele Menschen eine echte Hoffnung. Ich hätte genauso in die Alkohol-Falle laufen können. Die Wirkungsweise ist ja "ähnlich", jedoch mit weniger unerwünschten Nebenwirkungen. Der Entzug jedoch ist ebenfalls extrem schwer und sehr langwierig, speziell für Angstpatienten und für die, die während des Entzugs erst Angstpatienten werden. Nach meinen Erfahrungen kann die Abhängigkeit von potenten Benzodiazepinen nach etwa 2 Wochen, bei therapeutischer Dosis, bereits eintreten. Das mag von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich sein, aber ich dachte ich bringe das hier mal als kleine Warnung an.

LG
Cosphi

Benutzeravatar

jivaro
Beiträge: 182
Registriert: 17. August 2011, 22:07
Hat sich bedankt: 59 Mal
Danksagung erhalten: 171 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon jivaro » 24. Februar 2017, 11:55

Lieber Cosphi,

ein Versuch mit Baclofen ist in jedem Fall zu empfehlen. Benzodiazepine (und auch Pregabalin) wirken, ebenso wie Baclofen auf die Freisetzung von Gamma-amino-buttesäure, unserem stärksten "beruhigenden" Neurotransmitter (Botenstoff). Benzodiazepine, Pregabalin und auch Alkohol wirken am GABA-A-Rezeptor wo Sucht entsteht, Baclofen setzt am GABA-B-Rezeptor an, hier wird Gamma-amino-buttersäure langsam freigesetzt aber ohne Suchtgefahr.
Die Verordnung von Pregabalin ist für mich etwas bedenklich, die Suchtgefahr ist sehr gross, viele Patienten nehmen einfach mehr als verordnet und kommen so in eine Steigerung hinein, die in der Abhängigkeit landet; ich sage fast leider: das Medikament ist zur Behandlung von Angsstörungen zugelassen.
Da Du bereits gemerkt hast, dass eine Abhängigkeit von Benzodiazepinen eine schwere Belastung ist, versuche die Pregabalindosis wenigstens nicht zu erhöhen.
Sertralin ist mit Baclofen gut kompatibel - ich würde das Medikament zunächst unverändert beibehalten.

DonQ hat alles Wesentliche schon geschrieben, für mich ist Baclofen das Beste, was er zur Behandlung von Angst gibt. Schau unbedingt noch einmal in Ruhe alles an was unter der Rubrik "erste Schritte" hier zusammengefasst ist. Papfl hat hier viele gute Erklärungen im Forum hinterlegt.

LG jivaro

Benutzeravatar

Thread-Starter
Cosphi
Beiträge: 17
Registriert: 22. Februar 2017, 11:41
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Cosphi » 24. Februar 2017, 13:08

Liebe jivaro,

vielen Dank für deine Nachricht. Meine Medikamente werden auf eigenen Wunsch von meiner Lebensgefährtin verwaltet. Das gibt uns beiden mehr Sicherheit. Man kann ja absolut nicht vorhersagen wie es einem den nächsten Tag gehen wird während des Entzugs und bevor dann eine Kurschlußreaktion stattfindet, war das nicht selbständige verwalten die sinnvollste Idee.

Ich habe heute Morgen mit einem privat tätigen Arzt gesprochen, der zwar nicht mein behandelnder Arzt ist, jedoch meine Situation genaustens kennt. Da ich gesetzlich versichert bin war es mir leider nicht möglich die gesamte Behandlung von ihm steuern zu lassen. Er steht dem Baclofen relativ offen gegenüber. Möchte es jedoch nicht jetzt sofort verschreiben. Seine Idee ist es vom Diazepam jetzt auf Oxazepam zu wechseln um micht damit langsam zu entwöhnen. Falls das nicht funktioniert steht Baclofen nichts im Weg. Vom wechseln auf Oxazepam hatte ich hier bereits gelesen: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=52289

Ich hoffe natürlich dass das so funktioniert, aber falls nicht, kann ich es wenigstens mit Baclofen versuchen.

Vielen Dank für den Hinweiß auf die "ersten Schritte". Ich werde mir das alles mal in Ruhe durchlesen. Den Ärztekoffer und den Baclofen Rechner habe ich mir bereits kurz angeschaut.

LG
Cosphi

Benutzeravatar

DoctorBAC
Beiträge: 35
Registriert: 5. Februar 2012, 12:05
Wohnort: Oberhausen
Danksagung erhalten: 37 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon DoctorBAC » 12. März 2017, 23:36

Hallo Cosphi,
Baclofen ist sicher eine gute Idee bei BZD-Abhängigkeit. "Benzos" wirken unmittelbar am GABA-Rezeptor. Jahrelange Einnahme von BZD führt dazu, dass die "g-Protein-gekoppelten" GABA-A-Rezeptoren "degenerieren", also dauerhaft ihre Funktion verlieren. Wird die BZD-Zufuhr beendet, reicht die natürliche GABA-A-Aktivität nicht mehr aus, um das innere Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und Craving/Angst etc entstehen.
Durch Aktivierung des GABA-B-Rezeptors - genauer der B1-Untereinheit - kann die fehlende GABA-A-Aktivität zu einem großen Anteil ausgeglichen werden - das Gehirn "bemerkt" das Fehlen von GABA-A nicht mehr, Angst und Craving bleiben aus. Die B1-Untereinheit des GABA-B-Rezeptors bindet KEIN g-Protein, dort entsteht keine "Toleranz"!
Ich habe das schon mehrfach feststellen können, dass eine Baclofenbehandlung den BZD-Bedarf praktisch verschwinden lässt.

LG

Ülrich


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 20. Oktober 2017, 10:06

Guten Morgen allerseits,

ich hoffe ihr seid alle frisch und munter .:-)

Auch ich habe ein kleines Problem mit Lorazepam/Benzo und wollte, da ich diesen Thread gefunden habe erst mal kein neues aufmachen. Da das letzte Posting einige Monate alt ist und der Themenersteller sich nicht wieder gemeldet hat, würde es mich sehr interessieren wie es denn nun weitergegangen, bzw. ob alles gutgegangen und der @Cosphi mit Baclofen erfolgreich entzogen hat?

Wie schaut es inzwischen mit der Zulassung in D aus und/oder lässt sich das Medikament problemlos verschreiben? Wäre für jede Hilfe dankbar!

Viele Grüße

Snowman

:-)

Edit: Sehe ich gerade:

http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de

Wie ist es mit dem anderen Forum, ist es ein eigenständiges wo man sich neu anmelden muss? Danke.

Benutzeravatar

Lucidare
Beiträge: 2872
Registriert: 19. September 2014, 22:01
Hat sich bedankt: 486 Mal
Danksagung erhalten: 522 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Lucidare » 20. Oktober 2017, 23:13

Hallo Snowmen..,

Snowmen.. hat geschrieben:ich hoffe ihr seid alle frisch und munter .:-)


Geht so.

Allerdings und eben deswegen, ein herzliches Willkommen im Forum! [hi_bye]

Snowmen.. hat geschrieben: [...] würde es mich sehr interessieren wie es denn nun weitergegangen, bzw. ob alles gutgegangen und der @Cosphi mit Baclofen erfolgreich entzogen hat?


Die Frage kann Dir leider nur @Cosphi beantworten. [pardon]

Wie DoctorBAC etwas weiter oben geschrieben hat, stehen die Chancen wohl ganz gut.

Schreibe doch einfach eine Private Nachricht an unseren Admin @DonQuixote, um vielleicht einen Arzt zu finden, der damit Erfahrung hat.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 23. Dezember 2017, 13:27

Lucidare hat geschrieben:Hallo Snowmen..,

Snowmen.. hat geschrieben:ich hoffe ihr seid alle frisch und munter .:-)


Geht so.

Allerdings und eben deswegen, ein herzliches Willkommen im Forum! [hi_bye]

Snowmen.. hat geschrieben: [...] würde es mich sehr interessieren wie es denn nun weitergegangen, bzw. ob alles gutgegangen und der @Cosphi mit Baclofen erfolgreich entzogen hat?


Die Frage kann Dir leider nur @Cosphi beantworten. [pardon]

Wie DoctorBAC etwas weiter oben geschrieben hat, stehen die Chancen wohl ganz gut.

Schreibe doch einfach eine Private Nachricht an unseren Admin @DonQuixote, um vielleicht einen Arzt zu finden, der damit Erfahrung hat.

LG



Hallo Lucidare,

danke für deinen Beitrag und Sorry, ich habe lange hier nicht nachgeschaut. Ich habe gerade @DonQuixote angeschriebe und hoffe auf eine schnelle Antwort.

Frohe Weihnachten an @lle und LG
---------------------------------------------
Snowman


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 23. Dezember 2017, 13:51

Kann der Text nicht Editiert werden? Habe nichts gefunden.

Kennt jemand Ärzte in HH/SH die Erfahrung mit Baclofen haben und die das auch verschreiben? Danke.


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 23. Dezember 2017, 13:51

Achso, vergessen, bitte NUR per PN die Adressen. Danke.


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 23. Dezember 2017, 14:29

Oh, jetzt habe ich es, Bleistift oben links. doppd

Benutzeravatar

Merci
Beiträge: 16
Registriert: 16. Dezember 2017, 16:36
Danksagung erhalten: 2 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin eine FRAU

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Merci » 24. Dezember 2017, 08:05

Das wäre einfach traumhaft, wenn es mir auch dabei helfen könnte!
Berichtet doch bitte mal!

Benutzeravatar

Luphan
Beiträge: 884
Registriert: 2. Februar 2015, 08:19
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Luphan » 24. Dezember 2017, 18:13

Hallo Snowman,

Snowman.. hat geschrieben:Oh, jetzt habe ich es, Bleistift oben links. doppd

Ich habe auch so meine Zeit gebraucht, bis ich hier die Funktionen im Forum näher kennengelernt habe. Und ich kenne bis heute noch nicht alle aus dem Editor.

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 27. Dezember 2017, 21:49

Hallo Luphan,

danke für dein Feedback. Leider hat sich niemand bei mir bis jetzt gemeldet.

Vielleicht wegen den Feiertagen.

Hallo @DonQuixote, bist du noch mit dabei? Würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen. Danke und LG.

Benutzeravatar

kiel
Beiträge: 4
Registriert: 30. Oktober 2017, 00:19
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon kiel » 28. Dezember 2017, 00:25

Hallo Cosphi,

ich habe bestimmt 3-4 Jahre lang mindestens 10 mg Diazepam und 6 Bier/ die konsumiert. Und zwar als 10 mg Tabletten, die ich viertelte.
Da ich sowohl die Diazepamabhängigkeit als auch meine Alkoholsucht bekämpfen wollte, erhöhte ich die Einnahme von Diazepam von heute auf morgen auf das Doppelte und nahm gleichzeitig, gewohnt ans vierteln, 1/4 Baclofen einer 25 mg Tablette ein. Alkohol, den ich mindestens 20 JAhre täglich konsumierte, brauchte ich mit 20 mg Diazepam keinen. Es war in hohen Dosen immer ein Mittel abstinent zu sein.
Dann begann ich 1/4 Diazepam gegen 1/4 Baclofen 25 mg zu ersezten. Dies jeweils in Schritten von 1 Woche. Nach einigen Wochen nahm ich kein Diazepam mehr und kam damit sehr gut zurecht, sehr gut ! Das Baclofen erhöhte ich dann in Spitze kurzzeitig auf 75 mg.

Saufdruck hatte ich keinen mehr, aber all die beschrieben Nebenwirkungen des Baclofens, das ich dann nach 3 Monaten ebenfalls begann auszuschleichen, da die NW doch ziemlich heftig waren.

... kiel

Benutzeravatar

Luphan
Beiträge: 884
Registriert: 2. Februar 2015, 08:19
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 101 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Luphan » 28. Dezember 2017, 17:46

Hallo alle da Draußen,

Snowman.. hat geschrieben:Vielleicht wegen den Feiertagen.

Das kann ich dir bestätigen!

Es ist zur Zeit verständlicher Weise sehr ruhig. Kann mir das auch bis nach dem Neujahr gut vorstellen. Sonst ist viel mehr los hier. Also keine Angst!

Hast du zu dem Thema mal die Suchfunktion des Forums ausprobiert?

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 30. Dezember 2017, 11:32

kiel hat geschrieben:Hallo Cosphi,

ich habe bestimmt 3-4 Jahre lang mindestens 10 mg Diazepam und 6 Bier/ die konsumiert. Und zwar als 10 mg Tabletten, die ich viertelte.
Da ich sowohl die Diazepamabhängigkeit als auch meine Alkoholsucht bekämpfen wollte, erhöhte ich die Einnahme von Diazepam von heute auf morgen auf das Doppelte und nahm gleichzeitig, gewohnt ans vierteln, 1/4 Baclofen einer 25 mg Tablette ein. Alkohol, den ich mindestens 20 JAhre täglich konsumierte, brauchte ich mit 20 mg Diazepam keinen. Es war in hohen Dosen immer ein Mittel abstinent zu sein.
Dann begann ich 1/4 Diazepam gegen 1/4 Baclofen 25 mg zu ersezten. Dies jeweils in Schritten von 1 Woche. Nach einigen Wochen nahm ich kein Diazepam mehr und kam damit sehr gut zurecht, sehr gut ! Das Baclofen erhöhte ich dann in Spitze kurzzeitig auf 75 mg.

Saufdruck hatte ich keinen mehr, aber all die beschrieben Nebenwirkungen des Baclofens, das ich dann nach 3 Monaten ebenfalls begann auszuschleichen, da die NW doch ziemlich heftig waren.

... kiel



Hallo Kiel,

das ist ja wirklich ermutigend und es freut mich sehr für dich, das du das so gemeistert hast. Das gibt mir Mut!

Merkwürdigerweise werden viele Benzos an Menschen mit Alkoholstörung, verschrieben. Sieht so aus, als wenn Alkohol bei Missbrauch auch Angststörungen, Panik und Depression erzeugt?

Was mich wirklich interessieren würde ist, wie du die 75mg Baclofen (Schema) ausgeschlichen hast. Kannst du mir dazu was Schreiben? Auch gerne von anderen Leidensgenossen, die Baclofen wieder ausgeschlichen haben. Danke.

Alles erdenklich gute an dich und grenzenlose Gesundheit für uns alle. LG. :-)

Benutzeravatar

kiel
Beiträge: 4
Registriert: 30. Oktober 2017, 00:19
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon kiel » 30. Dezember 2017, 18:00

Hallo Snowman,

die 75 mg Baclofen habe ich nur etwa 2 Wochen eingenommen und dann wegen der unangenehmen NW innerhalb von ca 2 Wochen auf 50 mg reduziert.Danach jeweils 3,125 mg wöchentlich reduziert (also 1/8 einer 25 mg Tablette.
Die Dosis von 75 mg habe ich eigentlich nur genommen, weil es so empfohlen wurde. Ich hatte aber schon bei 50 mg überhaupt kein craving mehr. Bei 25 mg habe ich die Reduktion dann vorübergehend aufgehört und über ca. 3 Monate diese Dosis eingenommen. Danach ebenso in kleinsten Schritten ausgeschlichen und Baclofen nur noch als standby genommen. Das gibt einem ein sehr sicheres Gefühl.

Der Ausstieg aus den Benzos ging wirklich völlig geräuschlos, hätte ich selbst nicht gedacht. Muß aber dazu sagen, daß ich nie mehr als 10 mg pro Tag genommen hatte. Deine Meinung, daß Alkohol eine Wirkung auf Ängste und Depressionen hat, teile ich. Angstlösend ist Alkohol bei mir auch nur für den Moment gewesen, am nächsten Morgen kamen sie verstärkt wieder.

Guten Rutsch.... kiel


Snowman..
Beiträge: 272
Registriert: 20. Oktober 2017, 09:50
Hat sich bedankt: 38 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal
Mann oder Frau?: Ich bin ein MANN

Re: Benzodiazepin Entzug Rekonvaleszenz durch Baclofen möglich?

Beitragvon Snowman.. » 30. Dezember 2017, 20:58

kiel hat geschrieben:Hallo Snowman,

Moin Kiel, (bin in HH;)


die 75 mg Baclofen habe ich nur etwa 2 Wochen eingenommen und dann wegen der unangenehmen NW innerhalb von ca 2 Wochen auf 50 mg reduziert.Danach jeweils 3,125 mg wöchentlich reduziert (also 1/8 einer 25 mg Tablette.

Gut das du diese Rückmeldung gibst, ich reagiere sehr empfindlich auf Medikamente, ich Berichte nachher in meinen Faden.


Die Dosis von 75 mg habe ich eigentlich nur genommen, weil es so empfohlen wurde. Ich hatte aber schon bei 50 mg überhaupt kein craving mehr. Bei 25 mg habe ich die Reduktion dann vorübergehend aufgehört und über ca. 3 Monate diese Dosis eingenommen. Danach ebenso in kleinsten Schritten ausgeschlichen und Baclofen nur noch als standby genommen. Das gibt einem ein sehr sicheres Gefühl.

Also ehrlich, ich werde skeptisch wenn ich das Lese, von wegen "macht nicht Süchtig". Hoffentlich kommt man nicht von Regen in die Traufe.




Der Ausstieg aus den Benzos ging wirklich völlig geräuschlos, hätte ich selbst nicht gedacht. Muß aber dazu sagen, daß ich nie mehr als 10 mg pro Tag genommen hatte. Deine Meinung, daß Alkohol eine Wirkung auf Ängste und Depressionen hat, teile ich. Angstlösend ist Alkohol bei mir auch nur für den Moment gewesen, am nächsten Morgen kamen sie verstärkt wieder.

Ich bin auch auf low-dose gewesen, gottseidank. Ca.1 Monat gelegentlich, so ca 10 mal und dann leider (Lorazepam) 7 Monate regelmäßig jeden Tag, den letzten Monat dann 1,5mg, würden 15mg Diazepam entsprechen. Da du nach 3-4 Jahren Diazepam, zum schluss bis zu 20 mg, "einige Wochen", (kannst du Sagen wie viel genau?) gebraucht hast bis du Abstinent warst, hoffe ich das ich das Baclofen Max 2 Wochen brauche. Das Clonazepam ohne wirksame Metaboliten, was ich zum absetzen nehme ist spätestens nach 7 Tagen raus aus dem Körper. Da ist das Diazepam wesentlich hinterhältiger.



Guten Rutsch.... kiel


Das wünsche ich dir auch und viel Gesundheit für uns alle im Neuen Jahr. LG.


Zurück zu „Mitglieder stellen sich vor“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste