Meine Baclofentherapie

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Lucidare
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Lucidare » 18. März 2017, 14:26

Ach so, eins muss ich noch ergänzen: Unter Alkoholeinfluss hat man während des Schlafes auch "Atemaussetzer". Die merkst Du aber nicht, weil Du durch den Alkohol "betäubt" bist.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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whoifnothim
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 18. März 2017, 18:34

Hallo Lucidare,

danke für den Beitrag. Mir geht es zur Zeit gut good . Ich bin aus meiner Lethargie rausgekommen, arbeite und studiere seit ein paar Wochen wieder. Ich schiebe auch keine Krankheitspaniken oder Symptompaniken oder so.
Meistens stehe ich wieder morgens auf und nicht mittags um 14-15Uhr, weil ich mich bis um 3e nachts mit Beck's selbst bemitleidet habe. Die Atemdepression bilde ich mir nicht ein. Es ist jetzt nichts weltbewegendes, nur etwas unangenehm und ich wollte das mal nach Gefahr einschätzen in der weiteren Therapie. Danke dir für die Erklärung.

Nachtrag: Ich will das Forum nicht zuspamen, aber unten schreibe ich darüber wie ich meine Ängste, Depressionen und Lethargie besiegt habe. Gilt natürlich nur für mich. Ist sicher nicht universell einsetzbar. Mir hats geholfen. Ich hoffe es hilft noch jemandem.Ich bin gerade nüchtern!

Die Lethargie und viele Ängste habe ich für mich folgendermaßen gelöst:

Meine Grundeinstellung war: In 1000 Jahren spielt es keine Rolle mehr, wir haben keinerlei Wechselwirkung mit dem Rest des Universums. Mein Punkt: Ich bin bedeutungslos. (Und das war seit Kindheit mein großes Thema. Ich will Bedeutung, ich will Sinn!)
Ziemlich arrogant von mir zu denken, ich könnte komplexe Zusammenhänge dieses Ausmaßes verstehen und meine Schlussfolgerung daraus zu ziehen.
Nach etlichem Lesen und Denken bin ich schlauer. Als Variable in einer Gleichung die ich nicht kenne, weiß ich nicht welche Gewichtung ich habe. Als Wort in einem Buch, weiß ich nicht welchen Sinn ich für den Leser habe. Und hier ist eben der springende Punkt! Nicht die Bedeutung des Wortes an sich ist relevant sondern sein Zusammenhang mit anderen Wörtern im Satz(analog:Beziehungen, Geschäfte).
wieder Forum nicht schon will das zuspamen Ich(Macht keinen Sinn!)
Ich will nicht schon wieder das Forum zuspamen(Macht Sinn!)
Und genauso läuft das. Sowohl in der Dimension Raum als auch Zeit. Wie elementar du für die Verständlichkeit und den Sinn des Satzes bist, entscheidest du weitestgehend selbst. Ich habe für mich entschieden, ein für das Verständnis elementares Substantiv (oder zumindest ein und) zu sein und kein (lethargisches, vergessenes) Komma, das den Leser nicht weiter stören würde.(Möchte an der Stelle nicht abgehoben klingen, aber so war der Prozess nun mal) Somit habe ich vor ca einem Monat wieder angefangen zu studieren und zu arbeiten und Beziehungen aufzubauen bzw. zu reparieren.
Meine Depressionen: WEG!

Thema Krankheits -und Zukunftsängste:

Was ist wenn dies und jenes passiert? Was ist wenn mein Leben so und so ist und ich dann plötzlich krank werde und sterben muss oder das und das passiert? oder es stirbt jemand den ich liebe? Diese Fragen und viele ähnliche waren das oberste Mindset.
Das Leben hat aber nichts übrig für Dramatik, die Dinge passieren einfach.
Ob sie mir passieren während ich ein für mich erfülltes und gesundes Leben führe oder während ich ohne Beziehungen, ohne Geld, ohne Sinn, abends rotzevoll, tagsüber verkatert, ist ein Unterschied den ich beeinflussen kann.
Sie sollen mir lieber passieren während ich ein Leben führe und nicht einfach so dahinvegetiere.

Ich denke es ist ersichtlich wie mein Kontrollverlust mit Alkohol entstanden ist. Er betäubt solche Ängste und Gedanken sehr gut. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage: Die Ursache ist bekämpft, die Symptome(Alkoholmissbrauch=>Alkoholismus=>Craving) werden gerade bekämpft und zwar mit Baclofen.

Ich finde ich muss diese Gedanken irgendwie mit der Welt teilen, auch wenn das vielleicht nicht das richtige Forum dafür ist.

Ich will mit nichts was ich in dem Post sage irgendjemandem zu nahe treten, der sich in Lethargie und Ängsten befindet. Aber mir haben diese paar Gedanken sehr geholfen. Vielleicht helfen sie jemandem da draußen im World Wide Web. [smile]




Liebe Grüße

Euer Who

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Lucidare
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Lucidare » 19. März 2017, 07:33

Hi Who,

Who hat geschrieben:Die Atemdepression bilde ich mir nicht ein.


Einbilden habe ich nicht geschrieben. [cool] Die Atemnot ist ja real vorhanden, aus welchen Gründen auch immer. Es ist bisweilen allerdings für mich etwas schwierig die Verschiedenen, als negativ wahrgenommenen körperlichen und seelischen Empfindungen zuzuordnen. Die eine Substanz, Alkohol, verlässt den Körper und eine andere, Baclofen, wird zugeführt. Was ist nun an was schuld? Auch kann es durchaus sein, dass durch die Abstinenz verborgene Krankheiten hervortreten. Egal. Verfahre wie oben beschrieben.

Ich bin aus meiner Lethargie rausgekommen, arbeite und studiere seit ein paar Wochen wieder.


Das ist schön zu hören. [good] Vielleicht war einfach nur eine schöpferische Pause angesagt. [pardon]

Ich finde ich muss diese Gedanken irgendwie mit der Welt teilen, auch wenn das vielleicht nicht das richtige Forum dafür ist.


Doch, doch. Solche Gedanken gehören schon hierher. Die Angst oder Depression mit Logik zu vetreiben ist, wenn man dazu (noch) in der Lage ist, ein gutes Mittel.

Ich bin gerade nüchtern!


Du kannst Stolz auf Dich sein. Insgesamt hast Du sehr gute Entscheidungen getroffen und die Bierchen kriegst Du auch noch in den Griff. Einfach dranbleiben.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


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