Auch neu hier und einige Fragen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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argentina
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 11. Februar 2012, 13:01

Hallo Rockine,

Es freut mich das es so gut bei dir läuft und das du fast runter bist vom Bac.

Ich weiß nicht ob es bei mir die Verantwortung im Vordergrund stand, ich glaube ich wurde nach der Geburt meines Sohnes aus meiner "Welt" gerissen. Ich gebe jetzt um Gottes Willen nicht meinem Sohn die Schuld, er ist das beste was ich habe, aber "plötzlich" nur noch Mutter und Ehefrau sein, gab mir irgendwie auch so ein Gefühl von "eingeengt" zu sein.

Mach auf jeden Fall so weiter wie bisher, auch wenn deine Gedankengänge gerade etwas wirr sind [smile] .

Bis bald, Argentina

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rockine1
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 11. Februar 2012, 15:28

Lieber Dirk, Argentina und alle,

das ist mir mittlerweile schon klar, dass die Sucht damals schon vorhanden war, mir das aber in keinster Weise bewusst war. Dass man ab einem gewissen Alter Verantwortung übernehmen muss, eine Familie gründet, etc. meinte ich eigentlich mit „erwachsen“ werden (Volljährig wollte ich auf jeden Fall sein, damit ich offiziell auch richtig trinken durfte!). Du, lieber Dirk, bist in meinen Augen also noch nicht erwachsen (Spass!).

Aber ich versuche noch mal, auf meinen jetzigen Gefühlszustand einzugehen, aber ich kann es wirklich nicht gut beschreiben. Habe meine jetzigen Gefühle vielleicht sogar mit Angstgefühlen verwechselt, weil sie mir Angst GEMACHT haben (außer die Panikattacke, die war echt, die sitzt mir heute noch in den Knochen).

Aber seitdem laufe ich oft wie betäubt durch die Gegend (so ähnlich wie ich mich auf hoher Dosis von Bac befand). Als wenn ich mich gar nicht richtig in der Realität befinden würde (vielleicht wie auf Droge, habe aber noch nie welche genommen). Zum Beispiel fahre ich mit dem Auto irgendwo hin, komme am Ziel an, und kann mich gar nicht richtig „bewusst“ an die Fahrt erinnern. Oder ich sitze mit einer Freundin im Cafe, kann mich aber schlecht auf das Gespräch konzentrieren, und bekomme von meinem Umfeld gar nichts richtig mit.

Das ist aber kein Dauerzustand. Zwischendurch bin ich voll „da“ im echten Leben und fühle mich dann richtig gut. Ich WILL in der echten Welt sein (die ist nämlich gar nicht so schlimm)! Deswegen meine ich ja auch, dass es aufwärts geht. Ich bin wahrscheinlich einfach nur zu ungeduldig.

Mir ist klar, dass ich mindestens die letzten 10 Jahre in meiner selbst errichteten „Scheinwelt“ gelebt habe. Nach Außen hin war mein Leben sozusagen perfekt und ich war die ganze Zeit heimlich dabei, meine Sucht zu verstecken. Vielleicht ist es so, wie WarzoEcht geschrieben hat, dass das Glücksgefühl so nach und nach erst wieder kommt.

Trotzdem: Ich trinke schon ½ Jahr keinen Alk mehr (abgesehen von den paar Trinkvorfällen) und habe keinen Trinkwunsch mehr. Mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen, dass ich endlich von der Sucht loskomme, und was ist passiert: nix! Mein Gehirn hat es anscheinend immer noch nicht richtig gecheckt (sonst müsste doch wenigstens ein ganz klein bisschen Euphorie aufkommen)?

Liebe Grüße

Rockine

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argentina
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 11. Februar 2012, 15:52

Hallo Rockine,

Vielleicht noch Nachwirkungen vom Bac? Ich kenne diesen Zustand nur vom Bac, an manchen Tagen bin ich voll da und an anderen, so wie heute, habe ich ein Brett vorm Kopf und kriege nichts gepeilt.

Ich würde diesen Zustand einfach als Geistesabwesend beurteilen. Hast du denn aber das Gefühl das du dich über nichts freuen kannst? Dadurch das du so eine Angst vor dem Alkohol entwickelt hast, die dir auch jetzt noch in den Knochen steckt, kann es sein das du immer noch posttraumatisiert bist. Ich würde da auf jeden Fall ein Auge drauf haben und mir ansonsten Hilfe suchen.

Als ich einmal von 60 mg auf 5 mg runterdosiert habe, habe ich mich eigentlich relativ „gleich“ gefühlt, vielleicht sind sogar einfach noch die 6,25mg zuviel die du nimmst, um wieder voll du zu sein?

Sind alles nur Mutmassungen, aber vielleicht helfen sie dir.

Lg Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 11. Februar 2012, 22:16

Liebe rockine,

so in allen Belangen muss ich auch gar nicht erwachsen sein. [biggrin] Ich muss mich nur gut dabei fühlen, was ich tue.

Die Zustände, die du beschreibst kann ich mir nur so erklären, dass du es gefühlsmäßig noch nicht abgehakt hast mit dir und der Sucht. Das ist ja auch der schwierigste Part und ich fühle da ganz genau so. Gib dir Zeit und bleibe trocken kann ich da nur sagen. Es passiert viel und so richtig deutlich habe ich die Sucht so nach einem trockenen Jahr erst gesehen. Manchmal glaubst du vielleicht schon, dass du doch nicht soooo süchtig bist. Und das gehört eben auch mit zum Krankheitsbild dazu.

Mir geht es zur Zeit richtig guddi, was aber in erster Linie daran liegt, dass ich den Unterschied zwischen (Kampf-)Trockenheit ohne Bac und Trockenheit mit Bac sehr deutlich vor mir sehe. Da passiert emotional einfach was, weil es plötzlich viel leichter für mich ist. Es ist natürlich irgendwo auch ne Krücke. Ich hab da was, was hilft. Kommt der SD heftiger, nehme ich eben mehr Bac. Ich halte mich daran fest. Warum denn auch nicht, ich steh dazu. Ist besser als Saufen.

LG
Dirk
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 11. Februar 2012, 23:39

Lieber Dirk,

freut mich wirklich sehr, dass es bei Dir auch so gut klappt mit dem Bac.

An den Gedanken, dass ich gar nicht SO stark süchtig war, habe ich mich irgendwie bis Silvester geklammert, das stimmt. Erst seit Januar ist mir richtig bewusst, WIE süchtig ich war, und vor allem wie lange schon! Dass die Sucht eigentlich meinen ganzen Lebenslauf bestimmt hat! Ich bleibe in jedem Fall weiterhin trocken.

Ich bin übrigens (nachdem ich das Buch gelesen habe) immer davon ausgegangen, dass ich mein ganzes Leben lang Bac nehmen müsste und das würde mir auch überhaupt nichts ausmachen, wenn es nur damit klappt. Wenn es natürlich auch ohne ginge, umso besser. Der Gedanke mit der „Notfallpille“ gefällt mir mittlerweile auch immer besser.

Aber im Moment fühle ich mich in Bezug auf Alkohol so stark, dass mir vielleicht gerade das so „unheimlich“ ist! Dass ich noch in ständiger Lauerstellung bin und mich deswegen nicht entspannen und es auch nicht richtig realisieren kann?

@argentina
Ich kann mich schon wieder über Dinge freuen, aber ich muss sie mir immer wieder ins Gedächtnis rufen und mir bewusst machen. Kann auch wieder mal über einen Blödsinn lachen, was mir im letzten Jahr auch schon abhanden gekommen war. Wünsch Dir auch weiterhin alles Gute. Du packst das.

Lg

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 12. Februar 2012, 00:34

Hallo Rockine und Dirk

Der Gedanke mein Leben lang Bac nehmen zu müssen stört mich auch nicht, besser so als trinken. Ich glaube das bei dir Rockine die Notfall Pille helfen wird und das du eigentlich nicht täglich Bac nehmen musst. Bei Dirk wird es, denke ich, früher oder später genauso sein, da er schon lange ohne Bac trocken war. Der Gedanke das ich nicht sooooooooooooo süchtig bin ist mir vor ca. 3 Wochen abhanden gekommen, was an einem Traum lag! Seitdem ist alles anders, aber ich bin auch in Lauerstellung, weil ich weiß das ich dem Frieden noch nicht trauen kann.

@ Dirk, ich freue mich auch ganz besonders für dich weil ich mir eigentlich nicht ausmalen möchte wie es ist 2 Jahre ohne Bac trocken zu sein.....ein täglicher Kampf und Krampf. Deswegen gratuliere ich dir jeden Tag aufs neue.

Lg, Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 20. Februar 2012, 15:52

Hallo an alle,

wieder Mal ein Zwischenbericht von mir. Ich fühlte mich in Bezug auf Alk ja so stark, dass ich es gewagt habe, mich am Faschingswochenende ins Getümmel zu stürzen (ohne Alk). Hat mich in meinen Erkenntnissen wieder einen Schritt weitergebracht.

Samstag war ein Faschingsball (ich nahm an diesem Tag 12,5 mg Bac). Da fiel es mir relativ leicht, nichts zu trinken. Und als ich später die ganzen Betrunkenen sah, dachte ich echt nur: Gott sei Dank trinkst Du nichts mehr.
Sonntag war dann Faschingsumzug (6,25 mg Bac). Da war es dann schon erheblich schwerer. Stimmung war super und ich hab echt Lust gekriegt, was zu trinken. Und auch später zuhause hatte ich noch Trinkwunsch. Dann nahm ich noch mal 6,25 mg Bac und es ging dann auch schnell vorbei.

Aber das hat mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, nämlich dass Festlichkeiten weiterhin ein Problem für mich bleiben und ich brav meine tägliche Erhaltungsdosis Bac weiter nehmen werde (und wenn ich mich im Alltag noch so stark fühle). Denn wenn erst mal die Lust auf Alk noch stärker vorhanden wäre und man erst dann vor der Entscheidung steht: Bac (Notfallpille) oder Alk? Ich weiß nicht, für was ich mich in der akuten Situation dann entscheiden würde?

Das Beste ist immer noch, dass ich nicht mehr gegen SCHLECHTE Gefühle oder Genervtheit antrinken will. Das habe ich (glaub ich) echt gepackt. Mittlerweile bin ich sogar schon dankbar für alles Schlechte, was in den letzten Jahren vorgefallen ist. Sonst hätte ich NIE den Mut gehabt, das Baclofen-Projekt in Angriff zu nehmen. Und in meinen Augen ist und bleibt es das genialste Medikament, das es gibt.

Liebe Grüße

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon chrisi1966 » 22. Februar 2012, 23:00

Hallo Rockine, und alle [hi_bye]


die letzten Sätze fand ich jetzt sehr gut, so geht s mir nun im moment auch, nicht mehr gegen schlechte Laune oder Ärger trinken zu müssen, das hat sich bei mir auch gelegt.

Ich glaub ich mache zur Zeit den Fehler , Bac nicht mehr zu schätzen sondern einfach nur zu schlucken , weils halt so ist,
ich meine damit, ist vielleicht blöd ausgedrückt,
ich halte mir nicht vor Augen was ich eigentlich die letzten zwei Monate erreicht habe durch Bac, sondern laß mich nur durch momentane Probleme runterziehen und lauf nur noch depremiert durch die Gegend, meine ganze gute Laune , meine Hoffnungen, alles Banane , Schwindel, Zukunftsängste schleichen den ganzen Tag in meinem Kopf rum.
Es ist ja auch super gut , wenn man durch s weglassen von Alkohol so einen klaren Kopf bekommt, man muß echt erkennen in welcher schön aufgebauten Scheinwelt man gewohnt hat. Und nun kracht alles ein.
Ich hab zwar weder Sd noch Tw, aber manchmal den Wunsch nicht mehr denken zu müssen und das Hirn auszuschalten.

Gibt s denn kein Mittel zur Stimmungsaufhellung? Oder wie sagt man? [unknown]
Was ein Mist.


wünsche allen eine schöne Restwoche

lg Chrisi

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 24. Februar 2012, 17:35

Hi Chrisi,

Schön mal wieder von dir zu hören, auch wenn es etwas depressiv klingt. Wie hoch dosierst du im Moment?

Das du nicht mehr trinkst ist natürlich super, das du aber sonst schlecht drauf bist ist natürlich doof. Ich denke das hat aber mit deiner momentanen Lebenssitution zu tun, die ja nun nicht einfach ist und du quasi dein Leben einmal umkrempeln musst.

Hast du eigentlich eine Therapie angefangen? Vielleicht würde die dir gut tun. Vielleicht gar nicht mal so wegen dem Alk sondern eher wegen der Trennung.

Umarme dich auf jeden Fall einmal aus der Ferne und wünsche dir das es dir bald wieder besser geht!

Lg Argentina

PS Kenne den Wunsch nicht mehr nachdenken zu müssen, kenne aber auch kein Mittel das dagegen hilft....

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 24. Februar 2012, 21:40

Huhu chrisi,

durch das Weglassen vom Alkohol spürst du deine Gefühle mit aller "Nüchternheit". Sie sind ehrlich und nicht "gekauft" durch ein Suchtmittel, welches Glücks-Endorphine freisetzt. Versuche es doch mal so zu betrachten. Du bist so, wie du bist. Manchmal geht es dir besser und manchmal schlechter. So wie allen Menschen egal ob mit oder ohne Sucht. Die Akzeptanz dessen ist für einen suchtkranken Mensch schwieriger, weil er sich ständig Gedanken um seinen Ist-Zustand macht. Das wird aber besser bei längerer Trockenheit, wenngleich es auch nicht ganz weggeht. Du wirst immer mehr auf dich selbst gerichtet sein, als ein nichtsüchtiger Mensch, aber das ist vielleicht auch gut so.
Sieh es positiv und akzeptiere einfach, dass du gerade eine schlechtere Phase hast. Ist kein Grund zu trinken, denn dann gehts dir noch schlechter. Ich sage mir immer mal, so schlecht wie mit dem Stoff kann es dir nüchtern gar nicht gehen.

LG
Dirk
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon WarzoEcht » 24. Februar 2012, 23:40

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 25. Februar 2012, 00:04

Hallo Ihr Lieben,

das kann ich nur so bestätigen. Mir geht es mittlerweile psychisch wieder viel, viel besser, umso länger ich nichts trinke.

Bei MIR persönlich hab ich festgestellt, dass bei Trinkvorfällen (auch wenn sie schön waren und ich dank Bac leicht wieder aufhören konnte) meine Psyche trotzdem in starke Mitleidenschaft gezogen wurde. Es folgte anschließend immer eine Depri-Phase. Ich schätze mal, weil mir dann meine vorhandene Sucht wieder vor Augen geführt wird, die ich nicht HABEN will. Aber an der Tatsache gibt’s leider NICHTS zu ändern.

Hab auch festgestellt, dass ich in vielen Dingen, die mich an mir selbst stören, dem Alk die Schuld zugeschoben habe. Mittlerweile bemerke ich aber auch, dass ich ohne Alk die "Gleiche" bin, hab aber jetzt keine Rechtfertigung mehr vor mir selbst, wenn ich mich bescheuert verhalte.

Liebe Grüße

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 25. Februar 2012, 00:07

Hallo warzo. Liegt es wirklich am Bac, dass Du depressiv bist? Bei mir wirkt es tatsächlich antidepressiv, was in erster Linie daran liegt, dass ich null Angstsymptome spüre. Diese waren vor der Bac-Einnahme immer mal leicht vorhanden, nicht weiter tragisch, aber sie waren gelegentlich da. Ich fühle mich also richtig gut, muss aber auch sagen, dass ich von meinem Grundtyp Mensch sowieso eher pragmatischer Natur bin und weniger emotional (leider). Das war aber noch nie anders.
Ich glaube inzwischen, dass Bac bei Angst noch besser wirkt als gegen Sucht. Ich hatte heute am frühen Abend trotz 50 mg Bac mal Lust was zu Saufen, verschwand aber wieder. Bei 75 mg ist das vielleicht wieder anders.
Wenn bei mir die Sauflust kommt, will ich mich automatisch auch betrinken. Ist es bei Bac dann wirklich so, dass du problemlos früher aufhören kannst? Stelle ich mir schwierig vor, wenn ich in so einem Moment in mich reinhöre.

LG
Dirk
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon WarzoEcht » 25. Februar 2012, 06:29

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon WarzoEcht » 25. Februar 2012, 06:49

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 25. Februar 2012, 16:51

Lieber Warzo,

Mir gings auf 75 mg ganz genauso wie Dir (totale Gefühllosigkeit) und habe das auch eindeutig dem Bac zugeschrieben. Hatte früher auch noch nie depressive Verstimmungen. Umso höher ich mit Bac ging, umso schlimmer wurde die Depri-Phase, und als ich wieder runter ging, ging es mir wieder umso besser.

Aber mittlerweile sehe ich es anders. Es war wohl nur zufällig „zeitgleich“.
Was ich aber weiß, ist, dass mich die „schönen“ Trinkvorfälle (der letzte an Silvester) mich fast in die gleich schlimme Depri-Phase gestürzt haben. Ich nehme aber nur noch 12,5 mg Bac/Tag. Daran kanns also nun nicht mehr liegen.
Bei mir war es nach Silvester nicht mal so, dass ich einen Kater hatte. Ich fühlte mich noch einige Tage saugut (super Fest, konnte am 1.1. locker vom hocker wieder auf Alk verzichten, alles Paletti) und zack, von einem Tag auf den anderen überkam es mich. Fragen über Fragen: Warum hast Du wieder getrunken? Warum tust Du das? Du willst doch nicht mehr!!!

Wie fast immer hast Du, Dirk, mich wieder zum Umdenken gebracht. Meist lese ich Deinen Beitrag und denke erst mal: Das passt ja nun mal GAR NICHT auf mich (muss und kann ja auch nicht alles passen; Du hattest ja auch andere Beweggründe mit Alk aufzuhören). Anschließend dann, grübel, grübel: Genau so ist es, passt eigentlich haargenau.

Wahrscheinlich hatte ich früher schon die Veranlagung zur Depression (wusste ich natürlich nicht), die vielleicht sogar einen großen Anteil an der entstehenden Abhängigkeit hatte. Und erst jetzt, wo ich nicht mehr trinke, kommt sie zum Vorschein?

Mir ist jetzt auch klar geworden, dass ich eine absolute Rauschtrinkerin war, sonst würde es mir jetzt nicht SO leicht fallen, im Alltag oder bei sonstigen Problemen nichts zu trinken.

Fakt ist: Umso länger ich nichts trinke, umso besser geht’s mir (zur Zeit wieder richtig gut).
Kein Rausch ist es wert, dass ich danach wieder wochenlang so in den Seilen hänge, wie in letzter Zeit. Ich hoffe, dass mich diese Tatsache beim nächsten Mal, wenn mich die Lust auf Alk überkommt, stark bleiben lässt. Ich will es diesmal mehr denn je.

LG Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon chrisi1966 » 25. Februar 2012, 23:02

Hallo meine Lieben [biggrin]

Ich sitz hier mit einem Eimer Popcorn und freue mich über Eure Antworten. [biggrin]

Hallo Argentina, [hi_bye] ja ich schreib im moment nicht mehr oft, aber lesen tue ich eigentlich immer.
die Therapie kann ich noch nicht beginnen, hab noch keinen Termin, steh nur auf der Warteliste.
Die werde ich auf jeden Fall machen, weil das dicke Ende hier noch kommt [shok] , freu mich das ich hier immer willkommen bin.

Ich war am Donnerstag das erste Mal in der Selbsthilfegruppe , eine Kreuzbundgr.
Ich fand s sehr positiv für mich, mal frei rauszureden und zu erzählen wie das alles war mit dem trinken.
Und die Erfahrungen der anderen zu hören, eine war sehr offen und auch lustig und der ganze Abend war einerseits ernst
weil jeder von seinen Problemen erzählte, aber auch lustig weil auch viele Witzchen gerissen wurden.
Und ich weiß nun das ich um mich rum langsam ein Netz aufbauen kann, das mich auffängt, wenn ich schwach werden sollte.
Ich werde alles daran setzen daß ich es schaffe uns drei über Wasser zu halten.
Schlimmer kanns nicht mehr werden ( nur wenn ich wieder anfange zu trinken) es kann nur noch besser werden.
Die Sonne heute hat auch sehr zu guter Laune geholfen und ich hab viel Sport gemacht, im Studio sowie draußen.

@ Dirk
danke, du bringst mich auch immer wieder zum nachdenken, die Mail hilft mir weiter, es stimmt, nun ohne Alkohol
kommt die nackte Wahrheit ans Licht, so wie man sich fühlt muss man akzeptieren, nur hab ich s dann früher mit dem Wein runtergespült und mich dann supi gut gefühlt.
Nun kann ich nicht mehr jede Laune ab sechs Uhr übertünchen.
Auch die vielen Mäkelchen, die man spürt, da tut s weh und da ist s mir schwindelig??????? Vielleicht hatte ich das vorher ja auch schon? Hab s nur nicht wahr genommen, weil ich früh am morgen immer mit dem Gedanken beschäftigt war, schitt jetzt hast du Kopfweh vom Alk, morgen hörst du auf usw.
Ich dacht immer es wäre vom trinken, aber viell war s einfach so halt so.

Ja man hört viel viel mehr in sich rein nun, da vorher der Kopf ja ab sechs /sieben Uhr nicht mehr denken konnte, oder abgestellt war, [wacko]

Ich nehm zur Zeit 3x5mg und komm gut klar, achte jetzt auch wieder mehr auf die regelmäßige Einnahme.

Was mir aber noch aufgefallen ist, in der Gruppe bzw während des Abends , weil auch ständig die Rede vom Wein war, kam schon das Verlangen hoch was zu trinken. Vielleicht sollte ich das nächste mal kurz vorher was einnehmen.
Das Mittel kannten jetzt auch nicht viele, eigentlich haben viele dort eine Lzt gemacht, ein paar haben gleich mit dem Kopf geschüttelt, ist mir aber egal, ich bleib dabei .

So nun ist spät, wünsche euch allen einen schönen Sonntag mit viel Sonne [smile]


liebe Grüße Chrisi [hi_bye]




,

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 26. Februar 2012, 09:16

Liebe Chrisi,

freut mich sehr, dass es Dir wieder etwas besser geht und Du aktiv an die Sachen rangehst. Ich merke auch immer, wenn ich etwas unternehme, rausgehe und mit anderen Leuten in Kontakt bin, dass es mir dann viel besser geht. Man spürt, dass die Welt sich doch weiter dreht und nach dem bitteren Ende vielleicht sogar ein positiver „Neustart“ folgen kann. Nur das „Aufraffen“ fällt mir immer so schwer.

Vor allem find ich es super, dass Du mit den 15 mg/Tag schon so gut klar kommst.

Mach weiter so.

Alles Liebe

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 11. März 2012, 17:18

Hallo an Alle,

mal wieder ein Zwischenbericht von mir. Nehme seit 01.03. kein Bac mehr. Schließe mich gerade WilloTse’s Meinung an. Warum sollte ich es nehmen, wenn ich es im normalen Alltag überhaupt nicht brauche und kein Craving mehr auftaucht?

Momentan will ich weder im negativen Sinne, noch im positiven Sinn Alk trinken (also kein Trinkwunsch vorhanden und kein Vermissen).

Mal sehen, wie lange das so bleibt. Ich denke schon, dass das Bac noch nachwirkt und früher oder später wieder Craving auftritt. Dann werde ich mich wohl an die „Notfallpille“ halten oder - wenn nötig - wieder regelmäßig nehmen. Soviel zu meinem jetzigen Plan.

Ich will auch nicht mehr EIN Glas trinken. Ich weiß, dass ich dann MEHR will und dann der Kampf wieder von vorne losgeht.

Mir geht’s jedenfalls zur Zeit echt gut. Schönen Sonntag noch an Euch

LG Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 11. März 2012, 21:36

Hallo Rockine,

Freue mich sehr das es so positiv bei dir läuft und deine Entscheidung kein Bac mehr zu nehmen, finde ich gut.

Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und melde dich ab und zu mal.

Lg Argentina [hi_bye]


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