Auch neu hier und einige Fragen

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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rockine1
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 30. September 2011, 07:49

Hi Argentina,

das freut mich sehr, dass es bei Dir jetzt auch so gut klappt!

Vielleicht hätte ich (für mich) am Anfang auch etwas langsamer hoch gehen sollen und hätte dann nicht so eine starke "Dröhnung" verspürt. Egal, Hauptsache es hat funktioniert.

Viele liebe Grüße auch an alle Anderen.

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 2. November 2011, 09:15

Hallo an Alle,

wollte mich auch mal wieder melden. Habe nun einen weiteren Monat ohne Alk verbracht und es läuft alles gut. Nehme immer noch meine 25 mg/Tag. Manchmal kommt schon so der kleine Gedanke, man könnte ja wieder mal ein Gläschen trinken, aber im gleichen Moment denke ich dann eigentlich schon wieder: Nein, diese schöne Serie machst Du jetzt nicht wieder kaputt.

Einmal hatte ich versehentlich nur 12,5 mg/Tag genommen und habe dann aber gleich am nächsten Tag bemerkt, dass eher wieder der Gedanke an Alk da war.

In nächster Zeit stehen leider wieder einige Festlichkeiten an. Mal schauen, ob ich es ganz ohne Alk schaffe. Aber in jedem Fall bin ich mir absolut sicher, dass ich nicht abstürzen werde! Momentan läuft alles so gut, dass ich das bestimmt nicht wieder kaputt machen werde.

Liebe Grüße und viel Erfolg weiterhin an Alle

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 2. November 2011, 12:53

HALLO Rockine,
Wie schön das es bei dir nach wie vor gut läuft und ja bleib auf jeden Fall "stark" auch wenn die Verlockung da ist. Mir geht es nicht wirklich anders, ich habe auch auf 15mg runterdosiert, machmal nehme ich auch nur 10, dann wieder 20mg. Musste mich immer an dich erinnern, weil du auch geschrieben hattest das du wegen der hohen Dosis keine Lust auf nichts hattest. Ging mir genauso und mich hat das auch total genervt. Jetzt bin ich auch wieder besser drauf, aber der Gedanke "ich könnte ja mal" ist auch vorhanden, besonders wenn es etwas zum feiern gibt oder wenn ich den totalen Streß habe, etc. Halt die klassischen Situationen. Dennoch denke ich das man das Bac einigermassen im Griff behalten kann.

Viele liebe Grüße,
Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 3. Januar 2012, 23:09

Hallo an alle,

melde mich auch mal wieder, wobei ich von den letzten zwei Monaten leider nicht nur Gutes zu berichten habe.

Seit ca. einem Monat nehme ich 12,5 mg/Tag und es geht mir echt gut dabei. An den meisten Tagen habe ich wirklich null Gedanken an Alkohol und auch kein Bedürfnis danach (meist an den Tagen, wenn ich arbeite, und nicht viel Freizeit habe). An den Wochenenden geht es auch gut; ab und zu ein kleiner Gedanke an Alkohol, der aber leicht zu übergehen ist. Nur die ganzen Festlichkeiten machen mir zu schaffen, und das waren im Nov./Dez. extrem viele (Geburtstage, Weihnachtsfeiern, etc.).

Kurzer Rückblick auf die letzten drei Monate:

Oktober: kein Alkohol
November: 4 x Alkohol
Dezember: 4 x Alkohol

Teilweise habe ich sehr wenig getrunken (1-2 Gläser), wenn ich auch Auto fahren musste. Da ging es auch immer gut, aber ich habe schon gemerkt, dass ich am liebsten weiter trinken würde. Aber sobald ich nicht gefahren bin, bin ich dann doch wieder bei ca. 1 Flasche Wein gelandet.

Ich will es auch wirklich nicht schön reden. Es war im Nov./Dez. auf JEDEN FALL ZU VIEL Alkohol (im Durchschnitt 1x/Woche), was natürlich im Gegensatz zu früher noch extrem wenig ist, aber man sieht ja, dass es wieder in die falsche Richtung geht.

Habe an Silvester das letzte Mal getrunken und möchte jetzt wieder unbedingt lange Zeit alkoholfrei durchs neue Jahr gehen. Hoffe und denke auch, dass ich es weiter mit meinen 12,5 mg/Tag schaffen werde, da es wirklich immer noch leicht ist, über das wenige Craving hinwegzugehen. Jetzt stehen auch längere Zeit keine weiteren Festlichkeiten mehr an, sodass ich sehr positiv ins neue Jahr 2012 starte.

Mein größter Erfolg für mich persönlich ist, dass ich seit der ganzen Zeit mit Bac (6 Monate) kein einziges Glas mehr HEIMLICH getrunken habe, denn das war echt sehr belastend für mich.

Und noch (unbekannterweise) an Chrisi: Auch mit Dir fühle ich mich sehr verbunden. Bin in einer ähnlichen Situation wie Du. Mein Mann hat auch Depressionen (seit der Geburt unseres Kindes vor 5 ½ Jahren), mal mehr und mal weniger (er lässt sich auch behandeln). Das mit der „Leidensmiene“ kann ich auch nur zu gut verstehen. Und nachdem die Männer so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, bekommen sie gar nicht mit, was bei uns abgeht. Teilweise war es mir früher sogar sehr recht, wenn das Augenmerk nicht auf mich (und vor allem mein Alkoholproblem) gerichtet war. Denn welcher „normale“(aufmerksame) Mann würde nicht merken, dass seine Frau täglich 1 Flasche Alk heimlich trinkt? Aber seit ich das Alkoholproblem ziemlich gut im Griff habe, sehe ich einiges Klarer. Endlich ist dieses ständige schlechte Gewissen weg.

Es tut jedenfalls immer wieder wahnsinnig gut, zu lesen, dass andere in gleichen/ähnlichen Situationen stecken. Wir werden das schaffen! Toi, toi, toi und liebe Grüße

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 4. Januar 2012, 02:20

Hallo Rockine,

Also ehrlich gesagt bist du doch mit die einzige die sich „fast „ zeitgleich mit mir und einigen anderen angemeldet hast ( du ca- 1 Monate später als ich) und ich fand dein Bericht immer sehr positiv. Habe auch ehrlich gesagt oft an den Feiertagen an dich gedacht und immer mal wieder gedacht „ Wie toll hat sie das geschafft!“.

Von „uns“, die sich ungefähr zeitgleich angemeldet haben, bist du es und Conrad die den Absprung vom Alk geschafft haben und nicht so einen „Affentanz“ wie ich hier vollführen!. Ich sage dir auch ganz ehrlich, auch wenn mir noch so viele Forumsmitglieder hier einreden wollen das manche Erfahrungsberichte plötzlich aufhören, weil Alk keine Rolle mehr spielt – ich glaube es nicht! Und man entwickelt auch ein Gespür dafür wann jemand nicht mehr schreibt weil es einem wirklich gut ohne Alkohol geht ( wie Conrad und wie dir) und wann man merkt das da irgendwas im Busch ist – ist halt mein Gefühl.

Ich finde deine Alk Menge in Anbetracht der Feiertage etc. nicht so schlimm, aber das du schriebst das du auch ohne Probleme hättest weiter trinken können beweist mal wieder das man auch mit Bac nicht kontrolliert trinken kann. Ich würde an deiner Stelle vielleicht um 5 oder 10 mg für 2 Wochen erhöhen, bist du dich wieder in deinen „Non Alkohol Rythmus“ eingelebt hast.

Alles andere ( Ehemann, Kinder, etc.) überlasse ich Chrisi, die sich sicher freuen wird eine Gleichgesinnte zu finden.

Lg, Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 4. Januar 2012, 10:44

Liebe Argentina,

von einem „Absprung“ zu reden, wenn ich mir den Nov./Dez. anschaue, ist schon ein bisschen verwegen. Aber trotz allem, es läuft wirklich sehr gut, und man muss ja auch die großen Erfolge sehen.

Habe mir auch schon überlegt, wieder etwas zu erhöhen, wenn’s sein muss, aber momentan glaube ich, dass es auch so geht. Finde es auch gut, dass Du es noch mal voll anpackst und nicht aufgibst, auch wenn’s etwas länger dauert.

Wie Du auch einmal geschrieben hast, man darf das Glück nie „verschreien“, z. B. dachte ich auch: Heiligabend trinke ich mit Sicherheit was! Dann war ich aber an diesem Tag so aufmerksam und bedacht und hab mit Leichtigkeit nichts getrunken. Ich wieder mal stolz und euphorisch, dass ich das so gut packe, und prompt hatte ich dann am 1. Weihnachtsfeiertag ein Glas in der Hand (praktisch als Belohnung). Bescheuert, oder? Dass man diese alten Verhaltensmuster nicht los kriegt, regt mich am meisten auf. Das Fest wäre genauso gut gewesen ohne Alk!

Ich bin auch Deiner Ansicht, dass moderates Trinken mit Sicherheit nicht auf Dauer gehen würde, deshalb will ich jetzt auch wieder ganz verzichten. Werde zwischendurch weiter berichten, wie es klappt.

Lese jedenfalls immer noch fast täglich im Forum, und auch wenn man selbst nicht schreibt, gibt es immer wieder enorm viel Ansporn, weiter zu machen und dabei zu bleiben.

Liebe Grüße an alle


Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 4. Januar 2012, 11:19

Liebe Rockine,

bei mir ist es auch so, dass ich an diesen Feiertagen mehr Probleme habe, trocken zu bleiben. Das ist emotional bedingt, wenn auch unterbewusst. Es gibt im November und Dezember tatsächlich viel mehr Rückfälle bei Alkoholikern, als in anderen Monaten.
Als ich noch getrunken habe, war insbesondere die Zeit zwischen den Jahren bei mir immer sehr extrem. Ich habe ja ansonsten schon noch versucht, die Trinkerei auf abends zu verlegen, obwohl ich große Schwierigkeiten hatte, dass tagsüber dann noch auszuhalten.
Zwischen Weihnachten und Neujahr war mir aber alles scheissegal. Wenn ich nicht arbeiten musste, soff ich hemmungslos von morgens bis abends und war irgendwann so entzügig, dass ich mich wirklich behutsam wieder runterfahren musste. So zu Beginn des neuen Jahres haste mich wirklich in die Tonne kloppen können.
Mach dich deshalb nicht verrückt. Ich glaube, dass bei dir auch wieder Ruhe einkehrt im Januar. Ich finde den ersten Monat des Jahres inzwischen als angenehm ruhig und erlebe ihn zur Zeit sogar zufrieden trocken.

LG
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon Margolotta » 4. Januar 2012, 15:24

Hallo rockine,

schön, dass Du Dich wieder meldest. Ich finde es gut, dass Du Dich von den Trinkvorfällen nicht unterkriegen lässt und nach vorne schaust.

Ich kann mich hier dphn anschließen: Der Dezember war bei mir immer ein feucht-fröhlicher Monat. Mein "Trinkkalender" hatte da quasi täglich einen roten "Saufkringel". Es war aber auch zu "schön": diverse Feiern und dann 2 Weihnachtsmärkte, die in nicht einmal 10 Min. fußläufig zu erreichen waren bzw. sind. Eine der "tollen" Gelegenheiten schon am frühen Nachmittag (in dem Fall Glühwein & Co.) zu trinken, ohne aufzufallen. Es machen ja schließlich alle. [nea]
Von den Feiertagen ganz zu schweigen. Im Januar in den Normalrythmus zu kommen kam einer Geißelung gleich. In die Tonne kloppen trifft es da sehr gut, dphn.
Dieses Jahr lief es besser, aber auch nicht gut. Mir wurde auch der 25.12. zum Verhängnis. Heilig Abend war ich ebenfalls so auf der Hut, dass nichts passierte. Im Nachhinein sehe ich das als Ironie des Schicksals.
Anschließend war ich 5 Tage "gut dabei", wie es so schön heißt.
Seit dem 30.12. gibt es bei mir keinen Tropfen mehr, nachdem der innere Knoten platzte.
Man muss immer im Hinterkopf haben, dass Bac eine Unterstützung ist, wenn man den Willen hat etwas zu verändern. Ein Wundermittel, dass seelische Lasten komplett entfernt und alte Gewohnheiten tötet, ist es leider nicht. Die Erfolgsquote liegt nicht bei 100%, was viele Gründe hat und haben kann.
Im anderen Forum gibt es übrigens etwas zu einer Studie aus Frankreich, falls jemand Interesse hat etwas zum Thema Erfolgsquote zu lesen.
In jedem Fall sollte keiner mit sich zu hart ins Gericht gehen, das führt nur zur Frust, was den Trinkwunsch in der Regel doch nur hoch treibt. Seien wir lieb zu uns! [biggrin]


@argentina: Ich bezweifele auch, dass die plötzlichen "Nicht-Schreiber" alle nun trocken und zufrieden leben. Genauso wenig werden alle wieder an der Pulle hängen. Ich bin zu anderen Themen ebenfalls in Foren unterwegs und halte das schlichtweg für normale Forendynamik. Es verschwinden häufig Leute, die für eine Weile ein Forum "aufgemischt" und teilweise einen Seelenstrip hingelegt haben, ganz plötzlich. Warum auch immer? Keinen Bock mehr, schreibfaul, andere Interessen, Einholung durch das reale Leben - man weiß es nicht. Hier fällt das natürlich stark auf, weil es nicht so viele regelmäßig postende Mitglieder gibt.


LG Margolotta
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 4. Januar 2012, 23:48

@ Margolotta,
Wo ist diese Studie über die Erfolgsquote im anderen Forum. Rein aus Interesse würde ich es gerne lesen, finde es aber nicht - kann auch sein das ich dazu angemeldet sein muss und das bin ich nicht. Wenn ja, kannst du den Text kopieren und ihn mir als PN schicken? Oder sonst halt den Link.

Lg Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon Margolotta » 5. Januar 2012, 07:23

Guten Morgen,
@argentina: Du hast eine PN!

LG Margolotta
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 5. Januar 2012, 07:47

Hallo zusammen,

bei Medikamenten in Tropfenform wäre ich auch vorsichtig. Für mich gilt, dass ich das nicht einnehmen möchte und ich sage dann auch dem Arzt, dass ich suchtkrank bin.

Ich freue mich auf das Bac und hoffe, dass es meine Gedanken verändert. Ich habe keine Angst davor, ich sehe es für mich als zusätzliche Unterstützung. Ich lebe ja bereits über zwei Jahre trocken. Ich habe jedoch insbesondere über die Feiertage wieder gemerkt, wie der Stoff in meinem Kopf rumtanzt, weil wir verreist waren und viele Leute dort tranken. Zu Beginn ging es noch, aber ich bekam ordentlichen SD nach den ersten beiden Tagen. Am liebsten hätte ich mich so richtig abgeschossen, natürlich wieder so, dass es niemand sieht. Alleine im Hotelzimmer.

Mit Urlaub habe ich immer Probleme. Da ist es oft so, dass mir wieder nur die angeblich "schönen" Dinge einfallen. Ich war einmal alleine ein paar Tage weg und war nah dran, mir in der Entgiftungsklinik einen Termin zu holen um richtig absaufen zu können. Im alltäglichen Leben hingegen bin ich froh, dass es endlich aufgehört hat. Das sind halt die Emotionen, die da immer wieder mit reinspielen.

LG
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 5. Januar 2012, 08:24

Lieber Dirk, liebe Margolotta, u. a.

danke für die aufmunternden Worte.

Bei Dir (Dirk) bin ich mir sicher, dass Dich das Bac gut unterstützen wird bei Deinem Vorhaben. Auch im übrigen finde ich Deine Berichte sehr hilfreich. Darin liest man einfach, dass Du schon viel weiter bist, als viele von uns, durch Deine lange Trockenphase ohne Bac.

Es ist ganz klar, dass es ein langwieriger Prozess sein wird, um von den alten Verhaltensmustern loszukommen. Aber ich denke immer wieder, dass es in meinem Fall nicht SO schwierig sein sollte. In meinem Umfeld wird überhaupt nicht viel getrunken (mein Mann trinkt so gut wie nie). Auf Festen wird halt was angeboten, und wenn man nein sagt, dann ist das voll o.k. Das bin immer nur ich selbst, die denkt, was trinken zu müssen. Die Vorstellung, NIE mehr einen „Rausch“ zu verspüren, ist und bleibt einfach erschreckend. Man verbindet einfach so viele tolle Feste und auch schöne Urlaube immer mit dem Rausch (gab ja so gut wie keine ohne Alk).

Und Margolotta, was meintest Du damit, dass bei Dir der innere Knoten geplatzt ist? Hast Du das Gefühl, dass sich bei Dir was Entscheidendes tut? Du bist ja mittlerweile auch schon auf 75 mg/Tag, oder? Verfolge das aber auch gerne in Deinem Erfahrungsbericht.

Ganz liebe Grüße an Alle


Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 5. Januar 2012, 09:26

Liebe rockine,

rockine1 hat geschrieben:Die Vorstellung, NIE mehr einen „Rausch“ zu verspüren, ist und bleibt einfach erschreckend. Man verbindet einfach so viele tolle Feste und auch schöne Urlaube immer mit dem Rausch (gab ja so gut wie keine ohne Alk).


das genau gaugelt dir dein Suchtgedächtnis vor und bei mir ist es genauso. Diese Hürde schaffe ich auch nicht zu nehmen. Bedenke immer, dass genau diese Gedanken ein wichtiges Kriterium für Abhängigkeit darstellen. Wärst du nicht süchtig, würdest du dem Alk gar nicht diese Bedeutung zuweisen. Du spürst also, wie wichtig er für dich noch immer ist. Vergleiche das ganze mal mit Joghurt. Würdest du ihn nicht vertragen wegen Lactose o.ä., liessest du ihn einfach weg. Genauso machen das Nichtsüchtige auch mit dem Alkohol.

LG
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon Margolotta » 5. Januar 2012, 09:27

Guten Morgen rockine,

ich bin klassische Entlastungstrinkerin und greife oft zur Flasche, um mir etwas wegzutrinken. Ich habe eine Zeit relativ großer seelischer Belastung hinter mir. Der Knoten platzte dadurch, dass ich ein bestimmtes Gespräch hinter mich gebracht habe, das wohl schon viel eher fällig gewesen wäre. Ich muss an mir arbeiten, dass ich nicht immer alles in mich hinein fresse, dann bin ich schon ein gutes Stück weiter.
Seit gestern bin ich wieder bei 82,5 mg. Ich hatte zwischenzeitlich etwas herunterdosiert. Die höhere Dosierung funktioniert allerdings besser bei mir.

Deine Gedanken bezüglich des Rauschs, kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich, obwohl ich mich ohne Alk viel besser, vitaler und fitter fühle. Die Vorstellung nie wieder einen "Rausch" zu haben, ist zumindest momentan noch für mich mit Wehmut verbunden. Das Problem bei Alkohol ist halt, das er einem erst einmal ein richtig gutes Gefühl verschafft, das man gerne immer wieder hat.

LG Margolotta
Zuletzt geändert von Margolotta am 5. Januar 2012, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon rockine1 » 5. Januar 2012, 10:17

Hallo Ihr Beiden,

genau so ist das. Ich weiß das.

Ich beschäftige mich gerade wieder so stark mit dem Thema, weil mir total bewusst ist, dass ich an den Feiertagen/Festen nicht trinken hätte brauchen. Die Feste WÄREN nicht schlechter gewesen ohne Alkohol.

Genau da ist das Bac ja auch die super Hilfe. Im Normalfall würde man ja, wenn man trocken war, nach 1 x trinken wieder voll loslegen und könnte nicht am nächsten Tag wieder aufhören, dann wäre alles wieder kaputt. Bei mir ist nur die Erkenntnis da, ich brauche es NICHT mehr, aber wieso hab ich’s dann getan? Hoffentlich muss ich das nicht 50-60 Mal testen, bis das auch im Unterbewusstsein ankommt (wie bei dem Beispiel mit dem Hund, ich glaube, Dandelion hat das geschrieben, da ging es zwar um Ängste, kann man aber bestimmt ein bisschen vergleichen).

Ich fühle mich körperlich auch viel besser und fitter ohne Alkohol. Es wendet sich eigentlich alles zum Positiven, wenn man nicht mehr trinkt.

Auch die letzten Tage jetzt wieder (leider bin ich jetzt wieder erst bei Tag 5 in meiner schönen alkoholfreien Zeit): kein Verlangen, kein Bedürfnis nach Alkohol. Sehe also weiter sehr positiv in das alkoholfreie Jahr 2012!

Die viele Zeit für meine Gedankengänge hab ich auch grad nur, weil ich Urlaub habe. Arbeiten und Ablenkung ist (nach Bac) die zweitbeste Medizin.

LG

Rockine

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 5. Januar 2012, 10:27

das gute Gefühl während des Anflutens. Genau danach bin ich süchtig. Ich schrieb ja bereits, dass der Vollrausch eben die unvermeidbare Folge ist, weil du ja immer glaubst, das Gefühl wird noch geiler, wenn du weitertrinkst. So zumindest sah meine Suchtentwicklung aus.
Ich bin kein klassischer Entlastungstrinker, sondern war schon immer der Ansicht, dass Probleme nüchtern gelöst gehören. Mir ging es zunächst darum, leichter Kontakte knüpfen zu können und nicht alleine zu sein. Es war in der Tat so, dass ich erkannt habe, dass mir das Zeug gute Gefühle gibt, die ich sonst nicht habe. Ich begann schon mit 20 auch alleine zu trinken. Musik und Alkohol und die Welt war in Ordnung. Mehr brauchte es nicht.
Das gute Gefühl kam bei mir aber immer seltener. Wenn ich ein paar Tage durchtrank, ging es nur darum, Entzugserscheinungen zu mildern. Wenn ich nur Bier dahatte soff ich 3 Pullen in 15 Minuten. Vom Alkohol null Wirkung gespürt, ich war nur für den Moment etwas ruhiger. Es ist auch oft passiert, dass es kippte und ich mich innerhalb kurzer Zeit wieder richtig vollsoff. Ich sollte mich lieber daran erinnern, damit ich es sein lasse.

LG
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon Margolotta » 5. Januar 2012, 11:27

Die Frage beschäftigt mich auch: Weshalb trinke ich, obwohl ich es eigentlich nicht brauche?
In meiner "Dezember-Depri-Phase" habe ich sowohl getrunken als auch bulimiesche Anfälle gehabt. Diesen alten Suchtdruck hatte ich aber gar nicht. Viel mehr hatte ich eigentlich gar keine Lust darauf, habe es dann aber trotzdem getan. Gewohnheit so zu reagieren bei einer bestimmten Form seelischen Stresses? Vielleicht. [unknown]
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ein fieser kleiner Kobold an einer Hintertür des (Unter-)Bewusstseins kratzt und ab und an (noch) reingelassen wird.


LG Margolotta
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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon chrisi1966 » 5. Januar 2012, 17:09

Hallo Rockine :-)


Der Satz :
Ich fühle mich körperlich auch viel besser und fitter ohne Alkohol ist haargenau richtig,
aber ich konnte es nur bis gegen 18.00 Uhr so halten dann kam wieder der Kobold und meinte ach es ist doch abend und du mußt kein Auto fahren und überhaupt fühlst du dich wohler und bist besser drauf nach dem ersten Glas und dann wirds gemütlicher als vorher und bla bla und was war ich hab die Flasche aus dem Keller geholt und sie versteckt [whistle]
und immer mal ein Glas eingegossen wenn keiner im Zimmer war und es in mich rein geschüttet.
So blöde und am nächsten Morgen; warum haste daß nun wieder gemacht du weiß es geht dir hicht gut damit und alles wieder von vorn.
Mein Kopf erzählt mir auch von vielen schönen Abenden, Festen usw aber sie waren IMMER mit Alkohol und da kommt s , wird s denn nicht langweilig ohne? , bin ich nie mehr ausgelassen ? , auf Sommerfesten mit Wasser dasitzen?
Jetzt in moment geh ich nirgends hin, aber etliche Freundinnen feiern generell mit Sekt und Wein, mir grauts schon vorm Sommer.

Ich habe nie vermutet daß ich es nicht brauche,sondern wußte daß ich es brauche,
nun weiß aber daß ich es mit Bac nicht brauche und würde gerne mal wissen ob ich Bac nun mein Leben lang nehmen muß , weil ich ja gar nicht mehr abhängig sein mag [mad] ,
daß wird mir nur mein Körper selbst beantworten können.
Ich bin mit dem Buch nun sehr weit , aber die Dosis die Herr Ameisen da nahm ist sehr hoch, und ob und wann oder wie sich der Switch anfühlt?
Naja ist eh zu früh darüber sich ein Kopf zu machen.

Ich les mal weiter hier überall, bin bissi im Rückstand, ihr seid ja richtig fix.

liebe Grüße Chrisi

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon argentina » 5. Januar 2012, 17:38

Hallo alle zusammen,

Ich kann mich eurer Diskussion nur anschließen!! Diese Frage WARUM man trinkt, obwohl man es nicht will ist auch meine „Lieblingsfrage“. Ich bin ja nur immer froh zu hören das es euch allen genauso geht, weil ich zweifel oft schon an meinem Verstand!

Ich bin übrigens, wie Dirk es ausdrückt, auch auf das anfluten aus, dieses gemütliche Gefühl das sich da bei einem ausbreitet. Auf den Rausch bin ich nicht aus, im Gegenteil, wenn ich merke das ich zuviel intus habe, fange ich an zu essen,im glauben das das Essen den Alk aufsaugt und mir den Rausch nimmt – verrückt oder?

Chrisi, ich finde auch die Sommermonate schlimmer, in meinem Fall also jetzt! Hinzu auch noch Ferien, so das ich mich wirklich doppelt und dreifach zusammen reissen muss. Es gibt sogar Abende wo ich draußen abends im Garten sitze, mit meinem 1000 Glas Saft, der mir zum Hals raushängt und ich dann wütend und gefrustet bin, weil ich mir noch nicht mal „das Vergnügen“ leisten kann ein Glas Wein zu trinken .- aber da sind wir wieder beim Problem – es bleibt ja nicht bei einem Glas...nerv.

Lg Argentina

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Re: Auch neu hier und einige Fragen

Beitragvon dphn » 5. Januar 2012, 19:50

ich bin übrigens, wie Dirk es ausdrückt, auch auf das anfluten aus, dieses gemütliche Gefühl das sich da bei einem ausbreitet. Auf den Rausch bin ich nicht aus, im Gegenteil, wenn ich merke das ich zuviel intus habe, fange ich an zu essen,im glauben das das Essen den Alk aufsaugt und mir den Rausch nimmt – verrückt oder?


Du hast also immer dann aufgehört, wenns am schönsten war? Mir gelang das ab und an auch mal, aber der Absturz kam immer. Der SD wird ja immer stärker und ich konnte dem nicht mehr stand halten. Ich wollte nur noch STOFF.

Wir unterscheiden ja zwei gegensätzliche Alkoholikertypen. Ich führe jetzt nur mal den klassischen Spiegeltrinker und den Rauschtrinker an. Hier sind aus meiner Sicht zwei verschiedene Strukturen erkennbar. Der Spiegeltrinker will sich ja einfach nur sein stressiges Leben einfacher machen und bemerkt irgendwann, dass es mit Alkohol besser geht bzw. er bestimmte Situationen besser aushalten kann. Das ist jetzt überhaupt nicht meine Schiene gewesen. Wenn ich anfing mit dem Trinken, wollte ich nur noch Trinken und nichts mehr nebenher arbeiten, von daher kann ich den klassischen Spiegeltrinker nicht verstehen. Arbeiten wollte ich immer nüchtern. Ich hingegen leide unter starkem Kontrollverlust und hatte oft Restalkohol von über 2 Promille und hockte auch so im Büro und stank aus jeder Pore. Also auch nicht nüchtern, aber nicht so geplant.

Am Ende sind wir aber alle gleich. Mit zunehmender körperlicher Abhängigkeit musste ich trinken und machte das dann nachts noch, weil ich sowieso keine Minute mehr schlief, wenn nicht genug im Tank war. Mir brachen die Entzugssymptome dann das Genick, während der Spiegeltrinker einfach immer den Tag über trinkt und es für ihn völlig normal ist. Er wird aber auch nicht auf Parkbänken oder im Treppenhaus wach...

LG
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