GoldenTulip V : Kein Wunder....

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 22. April 2013, 19:08

...dass der verdammte Gaul nicht angesprungen ist:

Bild

Bei mir hat es einen Durchbruch gegeben.
Ich hing ja immer fest am "wie kann ich denn Wollen wollen" und kam zuletzt zu dem Schluss, ich müsse Verantwortung für meine Absicht übernehmen.
Umrahmt von zwei schweren persönlichen Krisen in den letzten beiden Wochen plus der Lektüre zweier Bücher, die nochmal Bausteine für "Missing Links" zutage förderten, was das Problem mit der Absicht ist, ist es nun soweit:

Conny hat fertig mit Alkohol.

Ich hatte im Zuge der Krise bis Donnerstag gebechert (so 2 Fl. Sekt am Tag). Freitag und Samstag trank ich noch je ein Glas Alster, damit ich nicht mit abrupt auf Null meinen Kreislauf in die Knie zwinge.
Seit gestern trinke ich keinen Alkohol mehr.

Aaaaber: Wer sich erinnert, ich hatte in einem der vergangenen Beiträge mal rumgejammert: Ich wäre am liebsten zu 95% klar und zu 5% möge mir das Trinken erhalten bleiben, bitte.
Also, gedacht - getan: 5 Prozent von 365 Tagen im Jahr macht ca 18 Tage, die werde ich hübsch auf Geburtstag, Weihnachten ,Sylvester und Urlaub verteilen und wenn mir danach ist, dann eben auch etwas Alkoholisches zu mir nehmen. Wenn nicht, dann nicht, gesammelt wird auch nicht.

Das sind dann 347 Tage im Jahr, an denen ich mir keinen Kopf um Ja, Nein, Vielleicht machen muss. Kein Stress mit Moderation oder Kontrolle. (Irgendwas hab ich ja doch von den Abstinenzlern gelernt).
Und die zugestandenen 18 Tage mit ersparen mir den ganzen emotional-psychischen Widerstand, der sich wie eine wildgewordene Ziegenherde auf meine zarten Klarheits-Pflänzchen stürzen würde ohne dieses Angebot.

Baclofen habe ich bereits vor ein paar Tagen abgesetzt, bei einer Dosis, die zuletzt wochenlang bei 12,5 bis 37,5 lag.

Ich hatte weder Absetzerscheinungen noch Entzugserscheinungen, außer etwas Angstzustände am ersten Tag, leichte Übelkeit am zweiten Tag und etwas dizzy im Kopf am dritten.
Seit heute geht es mir wieder richtig gut.

Zu den inneren Prozessen bis hier hin schreib ich später ggf. noch mal was, jedenfalls macht mein Pony jetzt einen viel besseren Eindruck:

Bild

Ganz lieben Gruß an alle
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Don » 22. April 2013, 22:02

Liebe Conny,

die inneren Prozesse wären interessant - vielleicht kann man was draus lernen.
Versteh ich das richtig - Du machst das ohne Bac?

Wie auch immer - erstmal Glückwunsch!
LG - Don.

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon WilloTse » 24. April 2013, 15:41

Liebe Conny,
siehst Du Deinen Weg bis hier als den eines Schandweibes?
LG
Willo

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 24. April 2013, 16:30

[lol]

ne, Willo, das sollte nur ein lustiges Bildnis dafür sein, dass man ein Pferd auch einfach falsch aufzäumen kann, und dann nicht vom Fleck kommt ab einem bestimmten Punkt.
Ich schreibe noch mal was zu meinem Weg raus, vielleicht am WE, wenn ich mehr Ruhe und etwas Abstand habe;
seit Samstag:

Alk: 0
Bac: 0
Craving: 0
Trinkwunsch: 0
Schlechte Laune: 0

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon pragha » 24. April 2013, 20:32

@ Golden Tulip

Ich würde es dir wirklich gönnen mit deinem way out. Aber sind 5 Tage ohne Alkohol,ohne Craving, ohne Trinkwunsch und ohne schlechte Laune nicht einen Tick zu früh, eine große (Ver-)Wandlung zu verkünden?

Fragt sich pragha

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Amygdala5 » 24. April 2013, 22:56

@ Hallo pragha, auch wenn ich hier ein Frischling bin: Ich persönlich würde schon nur einen Tag ohne Alk und mit guter Laune für eine echte Wandlung halten!

@ Hallo Conny, das ist toll und freut mich für Dich! Und weißt Du was: Es spornt mich an! Danke dafür!

Liebe Grüße von Amygdala!

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 25. April 2013, 05:58

@ amy
Danke, ich sehe das auch so [biggrin]

@pragha
Wieso sollte das zu früh sein? Es gibt für mich keine Option, auch nur einen Milimeter von meiner Absicht und deren Umsetzung abzurücken.
Da kann an einem Tag mein Freund Schluss machen, mir die Wohnung gekündigt werden und mir eine unheilbare Krankheit diagnostiziert werden: 18 mehr oder weniger festgelegte Tage im Jahr ist Alkohol ok, sonst nicht.

Den Rest an Stress werde ich wegmeditieren, wegessen, wegschlafen, wegjoggen oder meine Katze durch die Wohnung jagen: Kein Alkohol e basta.
Klar ist das von außen mit Skepsis zu betrachten, aber innerlich weiß ich, dass ich genau das tun werde, was ich mir vorgenommen habe. Und das reicht mir - ich mache das für mich selbst und für niemand anderen,

Herzliche Grüße
Conny

edit: Vielleicht noch zur Erklärung, damit das nicht zu flapsig rüberkommt: Gestern hatte ich 10 Minuten zu kämpfen, als ich meinem Freund seinen Ouzo zum Essen kredenzt habe. Da gab es eine Stimme die rief: Ich will auch.

Es gab aber eine andere, sehr deutliche Stimme, die sagte, das mag ja sein. Aber Ich will das nicht. Und diese Stimme hat eine große Kraft gewonnen, seit sie weiß, wo die Reise hingehen soll. Die opfert ihre Absicht nicht für ein mickriges Glas Schnappes oder ein blödes Bier. Das ist die eigentliche Wandlung, sich zu zentrieren und jederzeit eine weiter reichendere Perspektive einnehmen zu können.

1. Mai und dann wieder Anfang Juli sind die ersten beiden Daddeltage, also: einfach dranbleiben, wer wissen möchte, ob ich das durchziehe.
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 25. April 2013, 06:28

Nachtrag:

Noch ein Satz zur Unterscheidung von Absicht, von der ich spreche, und von Willenskraft, wie ich sie für mich definiere.
Willenskraft setze ich ein, um mich gegen den Sog des Alkohols zu wehren, gegen den Trinkwunsch anzukämpfen: Ich will nicht trinken.
Absicht zielt auf das, was hinter der Entscheidung zu Trinken oder nicht, steht: Ich will ein Leben in Klarheit führen. Das ist nicht möglich, wenn ich jetzt etwas trinke.

Der Unterschied liegt, wie gesagt, in der Perspektive. Faktisch mag es nach außen hin gleich aussehen.
Ein kleiner Schritt für die Menschheit - ein großer Schritt für mich.

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon WilloTse » 26. April 2013, 14:16

GoldenTulip hat geschrieben:ne, Willo, das sollte nur ein lustiges Bildnis dafür sein, dass man ein Pferd auch einfach falsch aufzäumen kann,

Dann isses ja gut. [biggrin]
Wäre sonst iwie kein so toller Start in die selbstgewählte Freiheit gewesen.
Aber so? Viel Erfolg! [good]

LG
Willo

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon milli » 26. April 2013, 15:01

Kein Wunder, das Pferd ist ja auch ein Esel.
Ein Pferd wäre womöglich durchgebrannt.. [smile]

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 26. April 2013, 15:10

ja, milli, jetzt wo Du's sagst ... [biggrin]
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Loki
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Loki » 26. April 2013, 17:24

Hallo Conny [hi_bye]

Herzlichen Glückwunsch auch von mir zu Deiner Entscheidung. [good]
Bei mir sind es ja nun auch »erst« ein paar Tage ohne Alk, jedoch mit Bac. Den 1. Mai habe ich mit mir auch erst mal so als ersten Termin vereinbart, um eine Zwischenbilanz zu ziehen, ob es denn nun so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Na, mal sehen...
Bin ja mal gespannt, wie Du das so meisterst, so ganz ohne Bac-Unterstützung.

Liebe Grüße.
Loki
Heutzutage ist es ziemlich hart, ein Irrer im mittleren Alter zu sein.
(John Katzenbach)

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 28. April 2013, 08:24

[hi_bye]

Wünsch dir alles Gute & viel Erfolg.
Finde aber: "1. Mai und dann wieder Anfang Juli sind die ersten beiden Daddeltage, also: einfach dranbleiben, wer wissen möchte, ob ich das durchziehe." bedenklich.

Wenn du schon so im Voraus planst, dann fürchte ich, das Du am ende die Stunden zählst...
Ist dann wie KT für leidfeste Masochisten [biggrin]

Demzu wäre es ja auch denkbar, das du am 1. Mai gar kein Bock auf Alk hast. Und nu? Trotzdem [wacko] ?
Sozusagen Zwangsbetäubung?

Daher geh ich die Sache eher spontan an. Wann etc. wird nicht geplant. Aber es gibt feste Regeln wie "nie mehr als..." und nach jedem nassen Tag min. x Tage ohne.

Funktioniert seit nunmehr 4 Monaten sehr gut.

Retti
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 28. April 2013, 10:26

Lieber Retti,

Also, gedacht - getan: 5 Prozent von 365 Tagen im Jahr macht ca 18 Tage, die werde ich hübsch auf Geburtstag, Weihnachten ,Sylvester und Urlaub verteilen und wenn mir danach ist, dann eben auch etwas Alkoholisches zu mir nehmen. Wenn nicht, dann nicht, gesammelt wird auch nicht.


da ist nichts Masochistisches dran, dafür bin ich nicht der Typ. Ich wollte nur eine ungefähre Marschroute haben mit dem Schwerpunkt, dass Nicht-Trinken ab nun die Normalität ist (95%) und etwas Trinken die Ausnahme (5%). Ich hab auch letzten Donnerstag nachdem der Balkon fertig bepflanzt war einen Ouzo und ein Bier getrunken mit meinem Freund, weil mir danach war.
Und ab dann eben wieder nichts. Natürlich baller ich mir keinen, weil Trinktag im Kalender steht [biggrin].
Und wenn ich meine, jetzt ist genau richtig für ein Bier dann trink ich es auch. Ich habe immer ein paar Piccolo Sekt und Bier im Kühlschrank. Dass ich da mühelos dran vorbeischauen kann, zeigt mir, dass bisher alles gut und richtig ist, so wie ich es mache.
Einige Hürden stehen mir noch bevor: Streit und Ärger in der Beziehung sind für mich immer No 1 -Trigger gewesen, da muss ich mir was überlegen, wie ich damit umgehe, wenn ich mal wieder Emo-Stress haben sollte.
Vielleicht vorher mit meinem Freund abklären, dass ich dann erstmal ne Runde durch die Natur drehe, um mich einzukriegen. Damit er das nicht als Weglaufen empfindet.

Also weiterhin alles im Lot, ab und zu hab ich Trink-Impulse, die aber meistens auf Blutzuckerspiegelschwankungen zurückzuführen sind, wie ich merke. Sobald ich etwas gegessen hab, ist das wieder durch. Mein Schlafbedürfnis ist auch leicht erhöht, für den Körper und die Psyche ist die Umstellung wohl nicht ganz ohne.

An Tag 9 insgesamt 1 Bier und 1 Ouzo an Alk, 0 Bac, 0 Craving, 0 Trinkwunsch sowie tatkräftig und gut gelaunt.
Ich war sogar heute morgen um 6:30 schon spazieren [smile]

Das freut mich, Retti, dass Du auch seit 4 Monaten gut zurechtkommst (was heißt denn bei Dir "fast ohne Bac"?)

Liebe Grüße
Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 28. April 2013, 10:55

Hallo Tulpe,

Finde deinen Plan ja auch klasse - nur das Vorausplanen auf bestimmte Tage / Ereignisse ist mE Suboptimal. Auch wenn sich das real kaum abstellen lässt - passiert hat eben.

Das hier find ich ne super Idee:
"Vielleicht vorher mit meinem Freund abklären, dass ich dann erstmal ne Runde durch die Natur drehe, um mich einzukriegen. Damit er das nicht als Weglaufen empfindet."
Ablenkung ist wichtig und gut [dance]. Ich mach das auch so, das ich bei Trigger oder auch Ärger/Wut ganz allgemein erstmal versuch, mich mit etwas positiven abzulenken. Schion nach 10min oder so sieht die Welt dann schon wieder besser aus.

Fast kein BAC heisst, ich nehme morgens meine 12,5mg sonst nix. Ist wohl eher Placebo aber sie sind ja da, also mach ich das eben. Werd mir aber erstmal keinen Nachschub holen. Zur Not hab ich ja das Rezept, komm also kurzfristig ran.

PS: hab immer ne Notration dabei, bislang aber nie gebraucht [cool]

LG
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 28. April 2013, 11:21

Hi Retti,

Finde deinen Plan ja auch klasse - nur das Vorausplanen auf bestimmte Tage / Ereignisse ist mE Suboptimal. Auch wenn sich das real kaum abstellen lässt - passiert hat eben.


Für mich erfüllt das den Zweck, einen Blick für die Zeiträume zu haben. Ich kann mich besser einstellen, wenn ich weiß: Jetzt acht Wochen nichts, als wenn ich das so ganz im luftleeren Raum stehen habe und im Juli merke: ups, die angedachten Tage sind schon für das ganze Jahr weg [shok] Ist erstmal eine Krücke. Kann ich ggf. später weglassen, wenn ich sie nicht mehr zu brauchen meine.
Am Ende des Jahres bin ich schlauer, wie der Plan wohl eigentlich gewesen sein mochte [pardon]

Das Wichtigste ist für mich, dass ich ein ganz neues Lebensgefühl entwickele, solange war ich seit meiner Jugend noch nie nüchtern - und es gefällt mir,

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 28. April 2013, 11:25

Hi Conny,

es ist, wie eigentlich immer: Erlaubt ist, was funktioniert ;-)
Und das es Dir gut geht freut mich sehr. Das ist ja am Ende das entscheidende.

[hi_bye]
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 4. Mai 2013, 20:33

Hi@all

es hat offenbar was mit Mathematik zu tun...
Die Umsetzung der Absicht ist wohl eine Variable, keine Konstante.
Pragha hat natürlich Recht behalten, auf eine Art. Ganz so locker-flockig läuft die Sache nicht.
In der Zwischenbilanz habe ich in 15 Tagen 6 Tage was getrunken, ohne mich abzuschießen, aber auch ohne nur mal am Gläschen zu nippen *seufz*.
Zwei Drittel der Zeit nüchtern. Ich baue auf dieser Erfahrung auf, obwohl ich auch etwas frustriert bin, dass ich so leicht umzupusten bin.
Ich lasse mir den Teilerfolg einfach nicht vermiesen, und versuche, den "Einbrüchen" weiter auf die Spur zu kommen.

Festgestellt habe ich immerhin schon, dass es mir leicht fällt, nichts zu trinken, wenn ich nicht trinke, und schwer, wieder aufzuhören, wenn ich etwas trinke. Dann gelten andere Gesetze, und die unterliegen scheints, meinem Willen nur wenn sie Lust dazu oder den Kaffee auf haben.

Ich habe gelernt, dass ich gut nichts trinken kann, wenn ich nichts trinke. Dann staut sich was an und die Chose geht von vorne los. Und dann gerate ich in einen Zustand einigermaßener Scheißegalität, und die Absicht, die sich so schön aufgebaut hat, ist keinen Pfifferling mehr wert.

Alkohol frisst Absicht, um es auf eine kurze Formel zu bringen.
Die neun Tage kann mir trotzdem keiner nehmen,

reset und weiter geht's

LG Conny
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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon Suse » 17. Mai 2013, 15:23

Liebe Conny,

auch ich freue mich, dass es dir weitestgehend gut geht. Als ich den ersten Beitrag las, dachte ich ähnlich wie die anderen - denn zu oft schon habe ich das selbst erlebt. Hat man den ersten Tag geschafft, überrollt einen eine dermaßene Euphorie, man "bräuche" das Zeug nicht mehr und jeder weitere Tag lässt diese Euphorie wachsen. Man fühlt sich frei, gesund, schöner [biggrin] und einfach gut. Man möchte die Welt umarmen, plant neue Projekte, ich für meinen Teil schreibe abends Listenweise gut Vorsätze - wieder mehr Sport, mehr Gemüse, mehr Kontakte, Hobbies etc etc etc....Leider lässt diese Euphorie dann irgendwann nach oder, wie ich es in meiner Vorstellung schrieb, ich wurde übermütig. So nach dem Motto "drei Gläser an einem Abend der Woche kann ja nicht schlimm sein". Waren es bei mir aber immer, denn schneller als ich nachdenken konnte, war ich wieder in dem Trott, scheißegal-Trip, meist wurde es nach abstinenten Tagen von der Menge her sogar mehr als zuvor. Und ich lerne nicht daraus! Bzw. wissen, ja, wissen, aber TUN, eher weniger. Jedesmal denke ich, na, das letzte Mal fiel dir doch auch nicht schwer, kannst ja bald wieder aufhören.
Doch, zumindest bei mir, werden die Abstände zwischen jenen heroischen Versuchen immer länger und es fällt auch jedesmal schwerer.
Soweit ich zumindest aus der AA weiß und inzwischen auch glaube, geht (bei mir) wohl leider nur Ganz oder Gar Nicht - zumindest, wie gesagt, wenn man so dran ist wie ich. Vielleicht bist du ja nicht so süchtig wie ich - das will ich um Himmels Willen nicht behaupten! Doch obwohl ich das von mir weiß, will ich es nicht wahrhaben, und hoffe immer wieder, ich könne irgendwann "normal" trinken. Was für ein Blödsinn (bei mir!), weil es mir wie dir und allen natürlich wesentlich besser geht OHNE. Warum merkt sich das mein krankes Gehirn nicht, sondern speichert nur die "schönen" Momente, wenn man nach einem stressigen Tag das ERSTE Glas einschenkt?
Mein suchtkrankes Gehirn flüstert mir dann zu "Macht doch nix, ist doch nicht schlimm. Außerdem, wie sollst du den Stress sonst abschalten. Außerdem magst du doch gerne abends mit dem Freund zusammensitzen und dir locker fröhlich einen andüdeln. Ach", flüstert mein Gehirn "das lockert so schön die Zunge, man unterhält sich so prima über alles mögliche. Denk doch mal nach, unterhaltet ihr euch auch so gut ohne WeinCHEN und Bierchen?"

Okay, sagt mein Willenloses ich, dann höre ich eben morgen auf. [blus]
Allerdings trinke ich auch allein.

Ich glaube, und das ist nur meine Meinung, dass beschränktes Trinken immer die Option offen lässt "man dürfte ja", wenn man wollte. Und somit kämpft man ständig dagegen an. Mein Vater hat es damals endgültig geschafft und schnekt bei Feiern Sekt ein ohne mit der Wimper zu zucken. In diesen Zustand der Gleichgültigkeit kommt man mE erst nach Jahren Abstinenz. Allerdings versetzt mich der Gedanke an ewige Abstinenz manchmal so dermaßen in Panik, dass ich erst recht zulange. Absurd, ich weiß.

Ich bin damit jedesmal hingefallen und werde es auch wieder tun. Denn Willen in dieser Hinsicht ist bei mir irgendwie ausgestorben - OBWOHL ich weiß, dass es mir soviel besser geht ohne. Wenn Stoff im Haus ist, dann trinke ich auch. Allerdings ebenfalls, wenn nichts da ist. Nach meinem Entzug damals habe ich noch einige Wochen durchgehalten, war super!, dennoch wartete ich eines Abends bis mein Mann im Bett war und lief wie ferngesteuert zur Tankstelle. Es war nicht mal etwas besonderes geschehen. Eine plötzlich Panikattacke und aus war`s.

Essen ist immer gut übrigens, auch Müdigkeit und Langeweile fördern die Lust auf Alkohol. Ich habe sogar schon mal einen Kater mit Alkohol bekämpft - ein Teufelskreis.

Aber bei dir muss das ja so nicht sein! Ich jedenfalls wünsche dir von Herzen, dass dein Wille weiterhin stark überwiegt und du deinen Zielen immer näher kommst!
Jetzt habe ich dich aber zugetextet mit meinen Weisheiten, sorry, aber mir hilft das gerade (wie egoistisch!!! [blus] ) meine Gedanken endlich mal wieder auf das Thema zu lenken und nicht einfach die Flasche zu öffnen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.

Herzliche Grüße, Suse
Früherer Name: Desperatio

Plötzlich konnte ich sehen und ich war froh. Doch was ich sah, gefiel mir nicht. Ich lerne, neu zu sehen. Suse

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Re: GoldenTulip V : Kein Wunder....

Beitragvon GoldenTulip » 17. Mai 2013, 15:40

Liebe Suse,

texte mich ruhig zu, ich freue mich, wenn es hilft [biggrin]
Ich bin selbst dermaßen ambivalent dem Trinken gegenüber, dass ich das gut aushalte. 50% sind ein Fakt, vorher waren es 98% mit Alkohol. Ich habe auch immer wieder Momente, dass ich denke, bei mir geht nur die Abstinenz-Methode, weil der Alkohol eben seine eigenen Gesetze hat.
Ich möchte aber, dass es mir so geht wie argentina, die ihr eines Glas Wein alle 2/3 Wochen in Frage stellt, weil sie sich nicht gut damit fühlt.
Das Gute muss wachsen dürfen, ebenso hat das Schwache in mir auch seine Berechtigung. Schließlich habe ich jeden Tag mit mir zu tun. Das ist nicht immer leicht [blus]

Es zerreißt mich nicht mehr, das ist die Hauptsache für mich,

Lieben Gruß
Conny
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