Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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argentina
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Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon argentina » 7. September 2011, 00:41

Hallo an alle,
wie ihr an der Überschrift seht habe ich meine Zweifel an Bac aber auch an mich selbst, weswegen ich Bac nicht als den einzigen " Tatverdächtigen" hinstellen möchte. Ich habe sowohl an mir als auch in vielen Erfahrungsberichten gelesen das am Anfang alles gut geht und dann mit einem mal alles umkippt. Oft wurde hier im Forum beschrieben das "die tollen Tage" der Grund waren um sich mal wieder ein Glas zu genehmigen und bei vielen wurde es mehr. Bei mir persönlich liefen meinen tollen Tage ins Uferlose aus... schlimmer noch als ohne Bac. So eine Art totaler Kontrollverlust. Ich sehe auf jeden Fall ein das Bac eine sedierende Wirkung hat und die dem Alk Genuss gleich ist und an der wir uns am Anfang des Bac Konsums so erfreuen.

Mir fällt aber hier im Forum auf das am Anfang ganz viele über die positiven Erscheinungen schreiben, dann über einen gelegentlichen Rückfall und dann gar nicht mehr - mich eingeschlossen. Ich glaube, so wie ich mich durchgelesen habe, sind Fets und Craving am längsten dabei und auch bei denen ( nimmt es mir nicht übel ) läuft es nicht so wie man es sich am Anfang erwünscht.

Vielleicht ist eine zusätzliche Therapie deswegen dennoch notwendig????? Ich hatte ja schon seit einiger Zeit Probleme mit dem Bac, Saufdruck war weg, aber die Lust zu trinken nicht, die war definitiv da. Ich wurde depressiv und agressiv, letztenendes habe ich mich nun letzte Woche von meinem Freund getrennt, was keine Folge von Bac ist, sondern weil ich gewisse Dinge nicht verarbeitet habe. Fakt ist nun, das ich kein Bac mehr nehme und es geht mir emotional besser und auch körperlich. Saufdruck ist auch nach wie vor nicht vorhanden, aber der Gewohnheitseffekt ja. Im Prinzip also wie vorher. Man sagt allerdings auch das manche nur psychisch vom Alk. abhängig werden und andere physisch....körperlich war ich es nie, ich kenne kein zittern oder so. Vielleicht liegt da auch der Unterschied an der Wirkung von Bac?

Fehlen vielleicht doch noch Studien zur Bac Einnahme? Ich persönlich kenne nur einen Menschen, der seit 2 Jahren Bac nimmt und wirklich Alk frei ist, der ist hier aber nicht im Forum. Deswegen sind das alles hier nur Spekulationen und ich möchte hier auch wirklich niemanden die Hoffnung nehmen!!!!!!!!!!!!! Ich weiß auch das mein Alkohol mehr mit meinem Freund zu tun hat als mit Bac, aber dennoch denke ich das es egal in welchem Leben immer mal Probleme geben wird. Wie auch immer ich wünsche euch ganz viel Kraft und ich lese weiter im Forum mit und so bald ich mich gerappelt habe überlege ich mir ob ich einen zweiten Anlauf mit Bac unternehme aber dann in nur wirklich sehr geringer Dosis.

Alles Liebe an euch alle, Argentina

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INVINUMVANITAS
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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon INVINUMVANITAS » 7. September 2011, 09:10

Hallo Argentina,
obwohl ich noch ganz am Anfang meiner Bac-Erfahrung stehe, möchte ich doch etwas zu Deinem Beitrag sagen. Ich habe eine gewisse 'Vorbildung' weil mein Studium sehr viel mit Biochemie zu tun hatte und da ich familiär einiges über Psychologie mitbekommen habe.
Bac ist erst einmal ein Medikament das den Entzug bedeutend erleichtert. Das ist für viele eine große Hilfe, mich eingeschlossen. Ich nehme an für Dich ist das nicht sonderlich ins Gewicht gefallen, da Du wie Du schreibst, keinen körperlichen Entzug durchleben musstest.
Die weitaus größere Hürde ist natürlich die psychische Abhängigkeit, denn Alkoholismus ist nun mal wie jede andere Suchterkrankung eine psychische Krankheit. Das menschliche Gehirn hat schlicht die Funktion zu lernen und das bedeutet eigentlich nichts anderes als Erfahrungen abzuspeichern und bei Bedarf wieder freizugeben. Ich weiss nicht wie lange Du schon trinkst, aber ich wette Du hast Deinem Gehirn oft genug beigebracht, dass Alkohol verbunden ist mit Entspannung, Geselligkeit, Spass, sozialen Kontakten, Fröhlichkeit etc. etc.
In meinen Augen kann Bac auch hier helfen, weil es eine kleine Krücke ist, die Dich dabei unterstütz klar zu bleiben und Dir über Dein Trinkverhalten im wahrsten Sinne des Wortes nüchterne Gedanken zu machen. Zudem gibt es Dir wenigstens bei Bedarf etwas von der entspannenden Wirkung.
ABER Bac kann mit Sicherheit nicht zaubern und Dein Gehirn von all dem Gelernten bzw. antrainierten befreien.
Ich sehe das für mich so, mit Bac werde ich es schaffen für einige Monate abstinent zu bleiben oder wenigstens meinen Alkoholkonsum soweit zu reduzieren das der nicht gravierend in meinen Lebensalltag eingreift. Das ist weit mehr als mir die letzten Jahre gelungen ist. Aber dann sollte man schon einen Therapeuten aufsuchen mit dem man die erzielten Erfolge aufarbeitet und sich neue Verhaltensmuster überlegt etc.
Vielleicht bin ich da etwas abgeklärter weil ich unter körperlichen Entzugssymptomen gelitten habe und über Jahre systematischen Alkoholmissbrauch (Alkohol als Schlafmittel) betrieben habe. Da ist die Entlastung einfach riesig wenn einem bewusst wird, es geht auch ohne. Mach Dir einfach mal Gedanken über meine Worte, wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir alles Glück der Welt das Du Deinen Weg findest.

Liebe Grüße, Invi

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rockine1
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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon rockine1 » 7. September 2011, 10:50

Hallo Argentina,

ich klinke mich auch mal wieder ein.

Für mich überwiegen immer noch die Vorteile von Bac (bin jetzt seit fast zwei Monaten trocken). Bin jetzt auch mit der Dosis schon ziemlich weit runter gegangen (nehme seit 3 Tagen 25 mg/Tag) und es klappt alles wunderbar ohne Verlangen nach Alk.

Ich habe lediglich 1 x in den zwei Monaten ein Glas Wein getrunken bei einem gesellschaftlichen Anlass. Da war ich noch auf hoher Dosis und hatte überhaupt kein Verlangen danach und war mir absolut sicher, wenn ich 1 Glas trinke, hab ich gar kein Problem damit, danach wieder aufzuhören. Aber es war erschreckend, wie sehr es geschmeckt hat und wie gerne ich weiter getrunken hätte!!! Aber ich tat es nicht und mir war anschließend sonnenklar, dass ich das nicht öfters machen darf.

Bei Dir stellt sich mir oft die Frage, ob Du WIRKLICH aufhören willst. Du hast schon so oft von Deinem „besten Freund“ geschrieben, dass ich denke, dass Du einfach noch nicht weit genug bist, dass Du Dich von ihm wirklich trennen willst/kannst!

Du hast ja schon so viel durchgemacht (gewalttätiger Exmann, jetzt Trennung von Deinem Freund, wahrscheinlich noch vieles mehr), dass eine Therapie bestimmt sehr wichtig für Dich wäre, um das alles aufzuarbeiten.

Ich glaube nicht unbedingt, dass es auf Scheitern zurückzuführen ist, wenn die Leute nach längerer Zeit nicht mehr im Forum schreiben. Sondern wenn es einem gut geht, verliert das Forum einfach an Bedeutung und man wendet sich wieder mehr dem eigenen Leben zu und wie es weiter gehen soll.

Auf lange Zeit wird es aber auch mein Ziel sein, das Bac irgendwann ganz auszuschleichen.
Wir können das auch ohne Bac schaffen, aber es muss uns einfach klar sein, dass wir lebenslang mit der Sucht kämpfen und stark sein müssen (mit u. ohne Bac).

Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute

Rockine

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argentina
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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon argentina » 7. September 2011, 19:49

Hallo und danke für eure Antworten,

@ inova.... kann mir deinen Namen nicht merken :-). Ich freue mich natürlich wenn dir Bac hilft und ich denke es ist auch ein Unterschied ob man nun körperlich und psychisch abhängig ist. Vielleicht wirkt Bac deswegen bei körperlich Abhängigen besser? Ich lese auf jeden Fall in deinem Bericht weiter wie dir das Bac bekommt und wünsche dir ganz viel Kraft.

@ Rockine, ich freue mich auch für dich das du problemlos trocken bist. Ich glaube ich habe nicht wirklich den richtigen Moment abgewartet um mit dem Alk. auf zu hören, falls es denn überhaupt gibt, aber ich denke schon, halt dann wenn man nicht mehr will. Ich will auch eigentlich nicht mehr und es gibt Tage wo ich meinen "besten Freund" vermisst habe und dann wieder überhaupt nicht. Da ich nun aber meinen WIRKLICHEN Freund vermisse, ist mein "bester Freund" wieder hoch aktuell!! Das schlimmste und das wirklich allerschlimmste ist das Gefühlsmässig alles ok zwischen uns ist, aber er nimmt sehr viele Benzos ( hier heißt das Medikament Rivotril und es enthält glaube ich Clonazepan). Aber gut das ist ein anderes Thema. Aber was macht man mit einem Freund der sich davon täglich 4- 8 mg reinhaut?????? Und am WE Alkohol obendrauf... Das er noch am Leben ist ist mir eh ein Rätzel. Deswegen habe ich mich getrennt, aus Angst das ich irgendwann einen Anruf bekomme das man ihn Tod im Straßengraben aufgefunden hat. Das macht die Trennung nicht wirklich leichter. Ich denke das ich vielleicht, wenn ich wieder zur Ruhe gekommen bin, einen zweiten Bac. Versuch starte und dann besser damit zu recht komme. Eine Therapie würde ich gerne machen, als ich mich damals von meinem Mann getrennt habe, hat mir der Psycho Therapeut sehr geholfen, aber leider habe ich das nötige Kleingeld nicht und die Krankenkasse übernimmt das hier nicht.

Ich lese auf jeden Fall weiter im Forum mit und wünsche allen ganz viel Kraft!!!!!!!!!!

Lg, Argentina

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Ginger
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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon Ginger » 21. Februar 2012, 22:53

argentina hat geschrieben:Vielleicht ist eine zusätzliche Therapie deswegen dennoch notwendig?????
Ich hatte ja schon seit einiger Zeit Probleme mit dem Bac, Saufdruck war weg, aber die Lust zu trinken nicht, die war definitiv da.


Liebe Argentina,

bei mir Dasselbe. SD weg, die Lust am trinken dafür immer noch da/eher mehr.
Was ist dabei letztendlich gewonnen?

Therapie - auch so ne Sache, ich kenne Leute, die haben 3 bis 5 Langzeittherapien plus Einzeltherapien gemacht und trinken immer noch oder wieder. Manche waren eine Zeit lang trocken, manche auch lange Zeit. Aber - sie fingen wieder an. Nicht alle, aber mindestens 2/3 oder 3/4 von ihnen.

Ich bekomme langsam den Eindruck, dass "menschliche Sucht" ein Thema ist, dessen Mechanismen noch lange nicht verstanden sind. Dennoch fühlen sich so viele befleissigt, ihren Senf dazu zu geben [mad]
Wir (alle in der Sucht tätigen und wir Süchtigen selbst) tätigen also Aussagen auf immer noch nicht wirklich ergründeten Feldern.

Hier im Forum finde ich einen Bereich, in dem man vllt. von den Erfahrungen anderer etwas rausziehen kann.
Weils hier nicht dogmatisch ist.

Zu mir: ich möchte gerne abstinent leben. Warum ist das nur so verdammt verdammt schwer?

Liebe Grüße
Ginger

ps vielleicht ist es wirklich einfacher, wenn man nicht so ein Theater drum macht und Allan Carr hat einfach recht, indem er sagt: Treffe eine Entscheidung und ziehe sie niemals wieder in Zweifel (kurz sein Buch zusammengefasst - es zu lesen lohnt m.E. unbedingt!)
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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GoldenTulip
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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon GoldenTulip » 21. Februar 2012, 23:34

Liebe Ginger, argentina

Ich bekomme langsam den Eindruck, dass "menschliche Sucht" ein Thema ist, dessen Mechanismen noch lange nicht verstanden sind.


Was mich in den letzten Tagen so aus den Stiefeln gehauen hat, war die Erkenntnis, dass nicht der "Alkoholabusus" das ursprüngliche Kernproblem darstellt, sondern die darunterliegende "Suchtstruktur".
Ich bin ein durch und durch süchtiger Mensch. Abba-Poster-Sammelsucht, Hobbies bis zum Exzess-praktiziersucht, Forensucht, Beziehungssucht, Rationalisiersucht: Da ist der Alkohol nur ein Ausdruck von vielen - wenn auch körperlich mit den gravierendsten Konsequenzen.

Die Grundmelodie aller Süchte ist der Wunsch: Weg von mir, meinen Empfindungen und Gefühlen, raus aus meinem "Kopf", vor allem fort von der Angst, die mir diese Welt mit ihren Menschen einjagt.

Ein Schutzfilter, nichts an mich herankommen zu lassen. Der Mangel an Urvertrauen, die Verschiebung dessen, was real und verlässlich ist. Nicht aushalten zu können, wenn Beziehung, Arbeit, PC, Fernseher, also die Außen-Aufreger abgeschaltet sind.

ich möchte gerne abstinent leben. Warum ist das nur so verdammt verdammt schwer?


Ich rede nicht der lebenslangen Dauer-Versenkung in der Meditation das Wort, aber startet mal das Experiment, auch nur einen Tag ohne Außenreize zu sein. Dann ist die Antwort nicht mehr allzu fern.

Vielleicht ist es wirklich einfacher, wenn man nicht so ein Theater drum macht und Allan Carr hat einfach recht, indem er sagt: Treffe eine Entscheidung und ziehe sie niemals wieder in Zweifel


Da bin ich aus o.g. Grund als Lebensphilosophie nicht dafür. Im Einzelfall, klar, Rückwärtshadern ist vergeudete Energie.
Entscheidungen haben ja aber Grundlagen, und wenn die schon aus der Spur geraten sind, einem dauerhaft nicht gut tun, dann ist da für mich der Knackpunkt.

Und "moderates Surfen", "Kontrolliertes Forenschreiben", mein "Feierabendlesen" nehme ich als Übergangslösung an, weil mir das dauerhafte Sein im Hier und Jetzt eine zu große Aufgabe ist.

Darum wirkt Bac gegen Suchtdruck (Die Substanz Alkohol), aber nicht gegen den Trinkwunsch, weil es eben nicht der Wunsch ist, zu trinken, sondern der Wunsch, die "Welt" auf Abstand zu halten. Bei mir. Ungefiltertes Erleben, sich selbst auszuhalten, ist so schwer. Und das weiß ein Teil der Hardcore-Abstinenzler auch, die haben dazu ja gesagt. Das haben sie mir voraus.

Liebe Grüße, Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon argentina » 22. Februar 2012, 01:32

Hallo Ginger,

Allem vorweg: Wie merkwürdig das du auf meinen Uralt Thread gestossen bist! Andererseits ist es manchmal aber auch interessant wieder zu lesen was man vor einigen Monaten geschrieben hat!!

Du schriebst: „ SD weg, die Lust am trinken dafür immer noch da/eher mehr.
Was ist dabei letztendlich gewonnen?“

Was wir dabei gewinnen ist die erschreckende Tatsache das wir psychisch sehr Alk abhängig sind. Die körperliche Abhängigkeit können wir ja dank Bac abschalten.

Die Lust zu trinken ist bei mir zeitweise/ Phasenweise sehr stark vorhanden, vielleicht nehme ich sie aber auch nur verstärkt wahr, weil ich ständig in mich hineinhorche ob ich Lust zum trinken habe oder nicht. Deswegen schrieb ich auch in meinem „aktuellen“ Tread vorgestern, das ich mich süchtiger als jeh zuvor fühle!

Ich habe mich noch nie in meinem Leben so sehr mit den Themen Abstinenz, TW, SD, Baclofen, Trocken oder Nass denken, etc beschäffigt und es gibt Momente wo ich mich quasi erschlagen von alle dem fühle, wo ich mir wirklich fast wünsche das ich nie mit Bac angefangen hätte und das ich einfach nur naiv und im Glauben ich sei keine Alkoholikerin, Tag ein Tag aus trinken könnte und es zumal auch noch geniessen könnte – aber selbst dieser Spaß ist mir abhanden gekommen!!!!!!

Ich habe nie eine Therapie gemacht, war nur einmal eine Zeitlang bei einem Therapeutem als ich mich von meinem Mann getrennt habe. Inzwischen kommt es aus finanziellen Gründen nicht mehr für mich in Frage. Wenn du nun auch noch sagst das ¾ eh wieder angangen, dann kann ich eh drauf verzichten.

Ich kenne Alan Carr nicht....muss mal googlen.

Ich weiß im Moment noch nicht einmal ob ich abstinenz leben möchte, ehrlich gesagt bin ich im Moment total verwirrt.

Lg Argentina

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon argentina » 22. Februar 2012, 01:36

@ Conny, sehe gerade deine Antowort. Ich habe offline ( und mit Pausen) geschrieben und falle gleich ins Bett. Melde mich morgen noch zu dir.

Bussi, Argentina

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon dphn » 22. Februar 2012, 13:48

Huhu argentina, [smile]

bei mir ist es definitiv besser mit Bac. Richtig ist, dass Bac eine Krücke ist, die es mir ermöglicht, leichter durch den Tag zu kommen. Ich hatte zuvor nichts, an dem ich mich "festhalten" konnte, jetzt springt aber Bac in diese Lücke. Es ist besser als saufen. Egal wo ich bin, kann ich es nehmen. Es stinkt nicht und wirkt eben auch am GABA-Rezeptor. Sicherlich anders als Alk, ich habe schließlich nicht das Bedürfnis, direkt ne Schachtel Bac zu fressen, wenn ich die erste genommen habe. Außerdem habe ich null Angstgefühle. Die waren vor Bac immer mal wieder so leicht noch da. Es kam zwar zu keiner Panikattacke mehr, es gab aber durchaus immer wieder mal schlechtere und bessere Tage. SD und TW kann ich nicht so recht unterscheiden. Bei mir war es eher so, dass nach Trinkbeginn, dass Verlangen weiterzussaufen riesengroß war, ich konnte dem kaum Einhalt gebieten. Da das Bac meine Grundstimmung erheblich bessert, mindert es auch den Trinkdruck. Ich denke mal, dass ich die positiven Eigenschaften des Mediakments gut beurteilen kann. Meine Trockenheit ohne Bac, kann ich wirklich nicht als solche bezeichnen.

LG
Dirk
»Entscheide Dich, ob Du Leben oder Sterben willst. Nur darum geht es.«

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon Ginger » 22. Februar 2012, 19:58

GoldenTulip hat geschrieben:Ich rede nicht der lebenslangen Dauer-Versenkung in der Meditation das Wort, aber startet mal das Experiment, auch nur einen Tag ohne Außenreize zu sein. Dann ist die Antwort nicht mehr allzu fern.


Hi Conny,

ich denke, so einfach ist es - leider - nicht - da habe ich eine lange Reihe von Erfahrungen hinter mir - bei mir hat es nicht viel geholfen.
Neben 5-Tage in der Negev-Wüste mit Meditation (for "clean the head" - dazu kann ich nur sagen: weniger Aussenreize als ich einer echten Wüste gibt es nicht..) über 15 Tage Ayurveda-Kur (mit ayurvedischen Anwendungen auf Minimalstandard (auch ernährungsmäßig) leben, nur Yoga und Meditation nebenbei über die antroposophische Klinik für einen Zeitraum von 4 Wochen, in der für mich alle Aussenreize ausser Natur, Malen und Heileurhythmie abgeschaltet waren (die klinik lag auf weiter Flur, TV/Radio sowie Zeitschriten aller Art waren dort nicht erlaubt) bis zu meiner Zeit als Buddhistin mit Ende Zwanzig, in der mir die tägliche Meditation selbstverständlich war.
Nach langer Zeit wusste ich: Meditieren ist nichts für mich. Es hilft mir nicht weiter (ausser dass ich weiss, wie es ist).
Es ist eine sehr reichhaltige Erfahrung, die man damit machen kann - indes, die Sucht gesellte sich irgenwann wieder zu mir.

Zu Allan Carr: wenn das Lesen des Buches hilft, auch nur eine Zeitlang abstinent zu leben, lohnt sich m.E. bereits der Erwerb (unter 10,-€). Denn - da bin ich mir mittlerweile sicher: sich weiter entwickeln ist in nüchternen Phasen günstiger.
Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht aushalte. Trinke ja "nur" quartalsweise, bzw. Monatelang nicht, jahrelang nicht, dann wieder ein Fast-suizid plus wochenlangem Ausklang)
Ich weiss mittlerweile schon, woher das kommt. Übrigens: wenn die Trinkerei einen suizidalen Hintergrund hat (wie bei mir) dann kann absolute Abstinenz von heute auf morgen lebensgefährlich sein.
Ich sehe "trinken" auch nicht unbedingt und in allen Fällen als Problemlöseversuch - Trinken bekam auch den Beigeschmack von Party und da ich aus gersundheitlichen Gründen etwas eingeschränkt bin, verlagere ich die Action eben in meinen Kopf.

Ich muss nur wieder Abstand bekommen. Mir scheint mittlerweile das Bild der Thermik aus dem Segelfliegen eine gute Methapher. Eine guter Zeit abpassen, dann nach oben treiben lassen.

Liebe Grüße
Ginger

ps war heute bei einer Freundin, die Pferde hat, die stehen auf einem Pferdehof. Die Stimmung dort, die Ruhe, der Kontakt mit den Pferden - *das* ist es für mich.
Ich erwähne einen Umzug nach dort - so innerlich zufrieden, ja, glücklich wie heute war ich schon lange nicht mehr. Beim zuschauen in der Halle kamen mir die Tränen.. und ich bin nicht nah am Wasser gebaut!
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon Ginger » 22. Februar 2012, 20:59

INVINUMVANITAS hat geschrieben:Die weitaus größere Hürde ist natürlich die psychische Abhängigkeit, denn Alkoholismus ist nun mal wie jede andere Suchterkrankung eine psychische Krankheit. Das menschliche Gehirn hat schlicht die Funktion zu lernen und das bedeutet eigentlich nichts anderes als Erfahrungen abzuspeichern und bei Bedarf wieder freizugeben. Ich weiss nicht wie lange Du schon trinkst, aber ich wette Du hast Deinem Gehirn oft genug beigebracht, dass Alkohol verbunden ist mit Entspannung, Geselligkeit, Spass, sozialen Kontakten, Fröhlichkeit etc. etc.


Soviel zu Thema "Suchtgedächtnis".
Es scheinen momentan ja wahre Gefechte darum umzugehen, ob es das nun gibt oder nicht.
Lokal zu verorten ist es wohl nicht. Es ist einfach das Dopamin/Serotonisystem/Adrenalinsystem in Dysbalance . Würdest du hier zustimmen?

Oder die HPA-Stressachse, die zu lange zu viel Cortisol produzierte, bis die Amygdala Daueranspannung/Angst signalisiert. Ist doch ne Veränderung der Hirnchemie, egal, welchen Namen man diesem Kind nun geben mag, wenn der Bewältigungsmechanismus nun "Sucht" heißt bei den jeweiligen Individuum, dann ist doch der Begriff "Suchtgedächtnis" legitim?

Dass die Existenz des Suchtgedächtnisses seit Neuestem abgestritten wird, ist mir unerklärlich.
Wie siehst du das?

LG Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon argentina » 23. Februar 2012, 01:38

Hallo Conny und alle,

Conny du schriebst " Ich rede nicht der lebenslangen Dauer-Versenkung in der Meditation das Wort, aber startet mal das Experiment, auch nur einen Tag ohne Außenreize zu sein. Dann ist die Antwort nicht mehr allzu fern."

ich habe hier generell keine Außenreize. Im Radio werden fast keine Nachrichten gebracht und wenn doch dann "überhöre" ich sie schlichtweg weil sie auf spanisch sind. Fernsehen tue ich auch fast nie, seitdem die "Deutsche Welle" aus dem Programm genommen wurde. Die argentinischen Nachrichten interessieren mich nicht, weil sie eh so dargestellt werden wie die Regierung sie sieht. Spielfilme sind in englisch mit spanischen Untertitel, wo ich dann die komplette Konfussion bekomme, weil ich nicht weiß ob ich auf englisch hören oder auf spanisch lesen soll. Meistens verstehe ich aber dennoch worum es geht [smile]

Typisches Beispiel heute war das am Morgen eines der größten Zugunglücke in Buenos Aires passierte http://www.tagesschau.de/ausland/zugung ... en102.html und ich nur mal wieder durch Zufall davon am späten Abend davon erfuhr, weil mein Sohn noch etwas im Supermarkt kaufen ging und in jedem Supermarkt ( und auch Arztpraxis, Restaurant, Bar, Cafe, Einwohnermeldeamt, etc) ein Tv hängt.

Wundern tut mich dieses Zugunglück nicht. Ein Zug aus den 60er Jahren und ohne Wartung....so ist halt Argentinien!!! Ärgern tut es mich dennoch.

obwohl etwas off topic...

Lg Argentina

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon Margolotta » 23. Februar 2012, 09:23

Hallo zusammen,

vielleicht sollte man bei allem Tatendrang sich mit seinen Süchten auseinander zu setzen immer die Kirche im Dorf lassen.
Ich kann an mir arbeiten durch Therapie, Meditation oder was auch immer und meinen Tag erfüllen durch Sport, malen, achtsame Wahrnehmung meiner Umwelt, zusätzliches Studium u.s.w.. Unterm Strich bleibt aber immer die durch jahrelangen übermäßigen Alkoholkonsum veränderte Hirnsuppe (ich bin kein Mediziner, Chemiker oder sonst etwas, ich drücke das jetzt daher einfach mal so aus) und die kann einem selbst beim Eintreten der ultimativen Erleuchtung meiner Meinung nach immer noch ein Schnippchen schlagen.
Anders lässt es sich für mich nicht erklären, weshalb z.B. ein Abstinenzler "extra dry" mit der Einsicht in Tüten, der jeden Tag seit 20 Jahren in eine Selbsthilfegruppe rennt und ebenso lange nicht getrunken hat, plötzlich ohne ersichtlichen Grund mit einer Pulle Fusel aus dem Supermarkt kommt und diese runterschüttet.

Die Meditation hilft mir persönlich ruhiger im Alltag zu sein und, dass mich negative Erinnerung weniger belasten und triggern. Damit hätte ich nie gerechnet, da ich ohne jede Erwartung an die Sache herangegangen bin ("Testen wir mal den Esoterikkram" :wink: ) und ich warte auch nicht, dass ich dadurch die ewige Trockenheit oder die Fahigkeit des MT erwerbe. Ich lasse jetzt einfach alles auf mich zukommen. Wir werden sehen!

@Ginger: Allan Carr kenne ich wegen dem Buch "Endlich Nichtraucher", das ich mal einer Freundin geschenkt habe. Sie war von dem Buch aber nicht sonderlich angetan. Mit dem Rauchen hat sie dann irgendwann aber auch ohne literarische Hilfe aufgehört. Lesen würde ich das Buch über Alk dennoch mal interessenshalber.

@argentina: Ich denke, Conny meint mit keine Außenreize noch etwas mehr. Es geht darum einen Tag sich nur mit sich und dem aktuellen Augenblick zu beschäftigen. In den Büchern, die ich zum Thema Meditation und Achtsamkeit habe, wird die Gestaltung eines solchen Tages beispielhaft beschrieben. Ich habe es bisher noch nie ausprobiert, aber ich stehe auch noch am Anfang und würde mir auch nicht zutrauen so einen ablenkungsfreien Tag durchzustehen.

LG Margolotta
Vergiss das Vergangene, wende Dich dem Kommenden zu!

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon GoldenTulip » 23. Februar 2012, 11:47

Hallo Margolotta,

da hast Du Recht mit dem Hier und Jetzt. Zen-Techniken wie jede Tätigkeit achtsam durchzuführen (wenn ich gehe, gehe ich, wenn ich esse, esse ich, wenn ich spüle, spüle ich etc.) sind schon einfacher.
Ich habe es bisher noch nie ausprobiert, aber ich stehe auch noch am Anfang und würde mir auch nicht zutrauen so einen ablenkungsfreien Tag durchzustehen.


Ich hatte das ausprobiert und bin die Wände hochgegangen, nein, eher ausgewichen, nach drei Stunden Powernixtun hab mich hingelegt. Und schwupp war danach der Fernseher und der Rechner wieder an. Ich werde mal "Naturtage" einlegen, wandern, die weniger "Hardcore-Variante", sprich Kontemplation. Muss ja nicht immer alles mit der Brechstange gemacht werden.

Mir ist in dem Zusammenhang deutlich geworden, wie tief die Entfremdung von sich selbst ist. An einem der Knotenpunkte treffen sich wohl auch Alkohol und Bulimie. Dir hat ja nicht die missglückte Diät das Genick gebrochen, sondern die Vorstellung davon, was sich durch eine gelungene Diät in Deinem Leben ändern sollte?
Wenn ich erst...(schöner, schlanker, fitter) bin, dann werde ich glücklicher sein. Wenns nicht klappt: wieder versagt.

Mind-Fuck. Verlorene Lebenszeit. Da wünsche ich mir Stück für Stück wieder rauszukommen. Frustrierend ist, dass der Prozess so ewig dauert, Fortschritte manchmal nicht zu erkennen sind, (Ist diese Depression jetzt gesunde Trauerarbeit oder kriegst Du nur den Hintern nicht hoch?), ich weiß einfach nicht, ob ich mir "Reiß Dich endlich zusammen" zurufen soll, oder dem unglücklichen kleinen Mädchen in mir eine heiße Schokolade ans Bett bringen soll.
Sowohl als auch, schätze ich.

Liebe Grüße,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Ich habe Zweifel an Baclofen und an mich :-))

Beitragvon Margolotta » 23. Februar 2012, 12:17

Hi Conny,

Ich hatte das ausprobiert und bin die Wände hochgegangen, nein, eher ausgewichen, nach drei Stunden Powernixtun hab mich hingelegt.


Drei Stunden sind aber schon einmal eine Hausnummer. Ich bin froh, dass ich mich 15-20 Min. am Stück auf mein Meditationskissen pflastern kann pro Session. Sich langsam herantasten finde ich völlig in Ordnung.

Mir ist in dem Zusammenhang deutlich geworden, wie tief die Entfremdung von sich selbst ist. An einem der Knotenpunkte treffen sich wohl auch Alkohol und Bulimie. Dir hat ja nicht die missglückte Diät das Genick gebrochen, sondern die Vorstellung davon, was sich durch eine gelungene Diät in Deinem Leben ändern sollte?
Wenn ich erst...(schöner, schlanker, fitter) bin, dann werde ich glücklicher sein. Wenns nicht klappt: wieder versagt.


Da kann ich nur schreiben: Gut zusammengefasst!
Ich habe mich auch in der Tat als Versagerin gefühlt und dann musste der Erfolg mit der Brechstange herbei geführt werden. Nicht, dass es den gegeben hätte! Die Fixierung auf die Nahrung raubt einem die Lebensenergie, wie es der übermäßige Alk tut. Essen sollte eine natürlicher, genussvoller Vorgang sein. Für mich ist er das seit Jahren schon nicht mehr wirklich. Na ja, aber jetzt nicht ins OT. :wink:

LG Margolotta
Vergiss das Vergangene, wende Dich dem Kommenden zu!


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