Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.


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Snowman..
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Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 1. Januar 2018, 13:53

Hallo Forum,

ich bin im Moment wohl der einzige "off-label" Mitglied im Forum,

post34189.html#p34189
post34371.html#p34371


ich habe an die Mitglieder eine Frage: wer von euch (@kiel hatte schon berichtet) hat noch zur Unterstützung z.b. beim Stationären und/oder auch Ambulanten Entzug, aber auch selbstständig zuhause, Benzodiazepine, (spez. Clonazepam/Rivotril) erhalten?

Ich befinde mich auf der selben schiene aber trinke eigentlich kein Alkohol, Diese beiden Texte bestätigen meinen Verdacht. Ich bin jetzt seit 4 Tagen vorsichtig am eindosieren, vobei ich von 5/5 mg erster Tag zu 3/3 am 2, 3 Tag und jetzt 4/4mg am 4 Tag bin.

Es wäre sehr hilfreich für mich und andere Medikamenten abhängige, die noch dazukommen werden, wenn wir auch dieses (anscheinend) Tabuthema mit Behandeln.

War das bei euch auch so wie bei z.b. Bianca?

Inzwischen nehme ich 16 Baclofen (160 mg)- das Leben ist aber trotzdem schwer, Depressionen und Ängste habe ich trotzdem. Nur der Alkohol hilft dagegen überhaupt nicht mehr (ich habe es mehrmals probiert). Der Alkohol auf Baclofen wirft mich nur umso tiefer ins schwarze Loch. Es macht also überhaupt keinen Sinn mehr. Und die Benzos vertragen sich auch nicht mit Baclofen, sie schwächen seine Wirkungs.


post13460.html?hilit=Alkoholentzug%20Benzo#p13460

Genau deshalb habe ich diesen neuen Thread eröffnet, weil auch bei mir dieser Effekt des Abschwächens auftritt, (nächtliches Erwachen mit sehr unangenehmen/Depressiven Gefühlen). Ich muss aber meinen Schema des Langsamen Absetzens fortführen, laut meinen Absetzplan.

Würde mich freuen wenn ihr hier berichten könntet, ob ihr auch zur Unterstützung Benzos erhalten habt, (scheint Standard zu sein, jedenfalls hier bei uns, wo ich einige Freunde habe die bei ihren Entzug immer Benzos mit dabei hatten) und vor allen, ob es die Wirkung von Baclofen abgeschwächt/Verändert hat, aber vor allen, wie lange/wie viel Benzos ihr genommen habt und wie das Ausschleichen vorgenommen wurde und es Probleme gab!

Danke für eure Beteiligung vor ab und Viele Grüße.

Snowman
Zuletzt geändert von Snowman.. am 2. Januar 2018, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Lucidare » 1. Januar 2018, 14:40

Hallo Snowman,

Snowmann hat geschrieben:Ich befinde mich auf der selben schiene aber trinke eigentlich kein Alkohol, Diese beiden Texte bestätigen meinen Verdacht.


Welchen Verdacht und vor allem, was heißt eigentlich?

Snowman hat geschrieben:Es wäre sehr hilfreich für mich und andere Medikamenten abhängige, die noch dazukommen werden, wenn wir auch dieses (anscheinend) Tabuthema mit Behandeln.


Was für ein Tabuthema?

[pardon]

Snowman hat geschrieben:Genau deshalb habe ich diesen neuen Thread eröffnet, weil auch bei mir dieser Effekt des Abschwächens auftritt, (nächtliches Erwachen mit sehr unangenehmen/Depressiven Gefühlen). Ich muss aber meinen Schema des Langsamen Absetzens fortführen, laut meinen Absetzplan.


Du befindest Dich auf einem "Benzo-Entzug". Hierbei treten Absetz-Syndrome auf. Zur Erinnerung noch einmal die "Nebenwirkungen" beim Absetzen:

Häufigkeit typischer Entzugserscheinungen bei Benzodiazepinabhängigkeit:

Symptome Häufigkeit ca.
Schlafstörungen 70 %
Angst 50 %
Verstimmung / Stimmungsschwankungen 50 %
Muskelschmerzen / -zuckungen 50 %
Zittern 40 %
Kopfschmerzen 40 %
Übelkeit / Brechreiz / Appetitverlust 40 %
Überempfindlichkeit gegen Geräusche 40 %
Verändertes Bewegungsempfinden >25 %
Überempfindlichkeit gegen Licht 25 %
Schwitzen 20 %
Verschwommenes Sehen 20 %
Überempfindlichkeit gegen Geruch 15 %
Unterempfindlichkeit gegen Geruchsreize 15 %
Verändertes Sehen >10 %
Geschmacks-Missempfindungen >10 %
Psychosen 7 %
Überempfindlichkeit gegen Berührung 5 %
Epileptische Anfälle 4 %

Von hier.


Snowman hat geschrieben:Bei 3 Tropfen gab es jetzt einen Einbruch, so das ich wieder auf 4 auf dosieren musste. Der Arzt meint, wenn jetzt Baclofen dazukommt, dann lieber ein Ende mit schrecken als umgekehrt. würde dann so aussehen:

4-4-3-3-2-2-1-1-0

Also 8 Tage und Schluss!


Das sind alles tapfere Ziele. Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, einen stationären Entzug zu machen? Aus meiner Sicht ist es sehr schwer, zwischen den Entzugserscheinung des Benzo's und "Neben- oder Nichtwirkungen" von Baclofen zu unterscheiden.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 1. Januar 2018, 15:26

Lucidare hat geschrieben:Hallo Snowman,

Snowmann hat geschrieben:Ich befinde mich auf der selben schiene aber trinke eigentlich kein Alkohol, Diese beiden Texte bestätigen meinen Verdacht.


Welchen Verdacht und vor allem, was heißt eigentlich?

Und die Benzos vertragen sich auch nicht mit Baclofen, sie schwächen seine Wirkungs.


Hatte ich extra unterstrichen


Snowman hat geschrieben:Es wäre sehr hilfreich für mich und andere Medikamenten abhängige, die noch dazukommen werden, wenn wir auch dieses (anscheinend) Tabuthema mit Behandeln.


Was für ein Tabuthema?

[pardon]

Weil niemand über Benzos Schreibt, obwohl sie nun mal standardmäßig bei Alkoholentgiftungen verabreicht werden. Aber um so schöner wenn es kein Thema ist, würde mich Freuen wenn wir uns darüber unterhalten. Es würde mir Helfen, weiter nichts.


Snowman hat geschrieben:Genau deshalb habe ich diesen neuen Thread eröffnet, weil auch bei mir dieser Effekt des Abschwächens auftritt, (nächtliches Erwachen mit sehr unangenehmen/Depressiven Gefühlen). Ich muss aber meinen Schema des Langsamen Absetzens fortführen, laut meinen Absetzplan.


Du befindest Dich auf einem "Benzo-Entzug". Hierbei treten Absetz-Syndrome auf. Zur Erinnerung noch einmal die "Nebenwirkungen" beim Absetzen:

Häufigkeit typischer Entzugserscheinungen bei Benzodiazepinabhängigkeit:

Symptome Häufigkeit ca.
Schlafstörungen 70 %
Angst 50 %
Verstimmung / Stimmungsschwankungen 50 %
Muskelschmerzen / -zuckungen 50 %
Zittern 40 %
Kopfschmerzen 40 %
Übelkeit / Brechreiz / Appetitverlust 40 %
Überempfindlichkeit gegen Geräusche 40 %
Verändertes Bewegungsempfinden >25 %
Überempfindlichkeit gegen Licht 25 %
Schwitzen 20 %
Verschwommenes Sehen 20 %
Überempfindlichkeit gegen Geruch 15 %
Unterempfindlichkeit gegen Geruchsreize 15 %
Verändertes Sehen >10 %
Geschmacks-Missempfindungen >10 %
Psychosen 7 %
Überempfindlichkeit gegen Berührung 5 %
Epileptische Anfälle 4 %

Von hier.


Schade, das du evt. das hier nicht gelesen hast:

post34371.html#p34371

Bei mir gibt es genau 2 Nebenwirkungen:

1. Schlaffe Muskulatur
2. Angst und Depris bei nachlassen der Dosierung.

Deshalb ist das Zeug auch so gefährlich, weil es eben so nebenwirkungsarm über eine lange Zeit ist, aber SOFORT wirkt. Die üblen Sachen kommen erst später, nach Jahrelanger benutzung, wobei wie schon Geschrieben, Clonazepam, (off-label) der Rolls Royce unter den Benzos ist.


Snowman hat geschrieben:Bei 3 Tropfen gab es jetzt einen Einbruch, so das ich wieder auf 4 auf dosieren musste. Der Arzt meint, wenn jetzt Baclofen dazukommt, dann lieber ein Ende mit schrecken als umgekehrt. würde dann so aussehen:

4-4-3-3-2-2-1-1-0

Also 8 Tage und Schluss!


Das sind alles tapfere Ziele. Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, einen stationären Entzug zu machen? Aus meiner Sicht ist es sehr schwer, zwischen den Entzugserscheinung des Benzo's und "Neben- oder Nichtwirkungen" von Baclofen zu unterscheiden.

Ja habe ich, die Stationen die bei mir in der nähe in Frage kommen sind üble Löcher mit völlig inkompetenten Personal und zu wenig Ärzten, (kannst schon mal bis 4 Stunden Warten) völlig inakzeptabel. Ausserdem wird alles an Menschen zusammengepfercht, das dafür Garantiert, das du dort Kränker rauskommst als wie du reingekommen bist! Wer es nicht glaubt, die Statistik Lügt nie und das können nicht alles Querulanten sein die in diesen riesigen Portal schreiben. z.b.:

https://www.klinikbewertungen.de/klinik ... ek-hamburg

Wobei die Schön Kliniken der "Bugatti" unter den Kliniken sein sollen, (der in Bad Bramstedt soll besser sein)

Wenn jemand eine gute Entzugsklinik kennt und gute Erfahrungen dort gemacht hat, gerne hier Melden. Danke
.



LG


Dito.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Lucidare » 1. Januar 2018, 16:55

Hi,

Dein letztes Posting ist etwas unübersichtlich.

bianca hat geschrieben:Und die Benzos vertragen sich auch nicht mit Baclofen, sie schwächen seine Wirkungs.


Snowman hat geschrieben:Schade, das du evt. das hier nicht gelesen hast:


Doch habe ich. Wenn Du die Vermutung hast, dass Balofen Deine Situation verschlechtert, dann spreche mit deinem Arzt und setze es erst einmal wieder ab. Dann hast Du die Gewissheit.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 1. Januar 2018, 20:27

Lucidare hat geschrieben:Hi,

Dein letztes Posting ist etwas unübersichtlich.

bianca hat geschrieben:Und die Benzos vertragen sich auch nicht mit Baclofen, sie schwächen seine Wirkungs.


Snowman hat geschrieben:Schade, das du evt. das hier nicht gelesen hast:


Doch habe ich. Wenn Du die Vermutung hast, dass Balofen Deine Situation verschlechtert, dann spreche mit deinem Arzt und setze es erst einmal wieder ab. Dann hast Du die Gewissheit.

LG


Lese doch mal bitte was Bianca geschrieben hat! Nicht Bac. ist der Schuldige, sondern die Benzos! Steht doch da ganz groß.

Diese Vermutung habe ich auch geäußert. Klar, wenn es nichts bringen sollte, setze ich das wieder ab. Im Moment ist aber keine Gefahr, weil ich halt im 4 Tag bin mit Mini- Dosierungen zw. 3 und 4 mg. Heute hatte ich übrigens einen Positiven Effekt.

Da ich "mit der Stoppuhr" arbeite, wie es dir im Negativen sinne aufgefallen ist, ;-) kann ich auch alles genau Analysieren und habe eine Struktur drin. Als Erfinder muss man eben Strukturiert an die Sache herangehen. Aber bitte, das muss jeder für sich herausfinden wie er/sie vorgeht und das ist nur meine IMHO. LG. [smile]

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 1. Januar 2018, 20:46

Snowman hat geschrieben:Weil niemand über Benzos Schreibt, obwohl sie nun mal standardmäßig bei Alkoholentgiftungen verabreicht werden. Aber um so schöner wenn es kein Thema ist, würde mich Freuen wenn wir uns darüber unterhalten. Es würde mir Helfen, weiter nichts.


Hallo Snowman,

"standardmäßig Benzos bei Alkoholentgiftungen" - Soweit mir bekannt, ist der "Standard" eher Clomethiazol ("Distra").

"Tabuthemen" gibt es hier nicht - solange sie nicht den Forumsregeln widersprechen.

LG

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Lucidare » 2. Januar 2018, 08:56

Moin shelf,

Snowman hat geschrieben:"standardmäßig Benzos bei Alkoholentgiftungen" - Soweit mir bekannt, ist der "Standard" eher Clomethiazol ("Distra").


Im Entzug werden auch verschiedene Mittel zur Milderung des Leidens eingesetzt. Diazepam (oder Valium) wird in der Akutpsychatrie häufig verwendet. Als Standard würde ich das aber auch nicht bezeichnen. Kommt eben immer auf die Symptome an.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 2. Januar 2018, 10:31

Moin Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Im Entzug werden auch verschiedene Mittel zur Milderung des Leidens eingesetzt. Diazepam (oder Valium) wird in der Akutpsychatrie häufig verwendet. Als Standard würde ich das aber auch nicht bezeichnen. Kommt eben immer auf die Symptome an.


Da stimme ich dir zu. Hinzu kommt, dass Clomethiazol aufgrund der kurzen Halbwertszeit zwar "besser steuerbar" ist - aber dadurch auch einen bedeutend höheren "Aufwand" erfordert als eine Behandlung mit Benzodiazepinen.
Ist wohl auch "ein Wenig" von den jeweiligen "Hausregeln" (Verträge) abhängig. [lol]
Nachdem ich in verschiedenen Klinken (alle Helios-Gruppe) zur Entgiftung war, hielt ich "Distra" für den "Standard". [pardon]

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 13:42

Also die Leute mit Alkoholstörung die ich kenne, werden hier mit Diazepam oder noch schlimmer Tranxilium, (Clorazepat) abgefüllt. Was das schlimme daran ist? Die Halbwertzeiten, (bis zu 200std, wegen den Metaboliten)! das Zeug lagert sich im Gewebe,Knochen,Fett an und ist so noch Monatelang nach absetzen Aktiv.

Die meisten trinken weiter und werden so auch immer abhängiger auch von den Benzos. (Drehtürpatienten). Daher habe ich so lange gesucht, weil fast alle Entzugsstationen zum "Absetzen" Diazepam verwenden, eigentlich wegen der "sanften" Landung, (lange Halbwertzeiten).

Der Trick? Durch die langen Halbwertzeiten, glaubt der Patient nach ca. 21 Tagen, (mehr bezahlt die KK nicht), er wäre von dem übel befreit. Ihn geht es auch nach etlichen Nulltagen gut, weil die Metaboliten voll wirken und nach so 1-3 Wochen, (manchmal länger, kommt auf den Konsum/Entzugsdauer vorher an) schlägt dann voll die Entzugskeule zu.

Die Patienten wieder hin zum Neurologen/Psychiater, der dann fälschlicherweise annehmen kann, (um es mal neutral auszudrücken) das die "Grunderkrankung" (Angstörung) wieder zugeschlagen hat und auf ein neues.

Kann sein, muss aber nicht! LG.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 2. Januar 2018, 15:59

Snowman.. hat geschrieben:Die meisten trinken weiter und werden so auch immer abhängiger auch von den Benzos. (Drehtürpatienten). Daher habe ich so lange gesucht, weil fast alle Entzugsstationen zum "Absetzen" Diazepam verwenden, eigentlich wegen der "sanften" Landung, (lange Halbwertzeiten).

Der Trick? Durch die langen Halbwertzeiten, glaubt der Patient nach ca. 21 Tagen, (mehr bezahlt die KK nicht), er wäre von dem übel befreit. Ihn geht es auch nach etlichen Nulltagen gut, weil die Metaboliten voll wirken und nach so 1-3 Wochen, (manchmal länger, kommt auf den Konsum/Entzugsdauer vorher an) schlägt dann voll die Entzugskeule zu.


Hallo Snowman,

Du hast dir also ganz bewusst eine Klinik ausgesucht wo die Gefahr zum "Drehtürpatienten" zu werden (aus deiner eigenen Sicht) besonders hoch ist? :grbl

Die Metaboliten der Benzos haben (nach deiner Aussage) also gar keine Halbwertszeit, sondern "verschwinden" nach 1-3 Wochen schlagartig aus dem Körper. Daher dann auch die "Entzugskeule"? [nea]

So wie ich es bei mir (und anderen Mitpatienten der Entgiftungen) beobachtet habe schlägt da keine "Entzugskeule" zu, sondern der Alltag.
In der Klinik (oder, wie ich es gerne nenne: "unter der Käseglocke") blieb der Alltag weitgehend "draußen" und auch die damit verbundenen Belastungen.
"Wieder draußen" ist der Alltag wieder da, und gegen den resultierenden Streß kennt der "Entgiftete" ein "zuverlässiges Mittel"!

LG

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Lucidare » 2. Januar 2018, 19:51

Hi,

shelf hat geschrieben:In der Klinik (oder, wie ich es gerne nenne: "unter der Käseglocke") blieb der Alltag weitgehend "draußen" und auch die damit verbundenen Belastungen.


Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich das nur bestätigen. Ob mit oder ohne Diazpam war für mich "gefühlt" kein Unterschied zu verzeichnen. Obwohl, man glaubt es kaum, ich nie eine "klassische" Entgiftung gemacht habe. Eigentlich war ich bei "Antritt" immer nüchtern.

Snowmen hat geschrieben:Die Halbwertzeiten, (bis zu 200std, wegen den Metaboliten)! das Zeug lagert sich im Gewebe,Knochen,Fett an und ist so noch Monatelang nach absetzen


Kleine Einführung von @Katja:

katja hat geschrieben:Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, fürchte ich. Okay, sie werden hepatisch metabolisiert, und die meisten werden erstmal über eine Phase-I-Reaktion abgebaut. Das kann zu aktiven Zwischenmetaboliten führen (z.B. Hydroxymidazolam aus Midazolam). Daran schließt sich der Abbau via Phase II an.

Andere Benzos, etwa Lorazepam und Oxazepam, werden direkt via Phase-II-Reaktion abgebaut.

Nochmal zur Erinnerung: Phase I heißt Oxydation, Reduktion, Decarboxylierung und Hydrolyse, hepatisch und meist via Cytochrom P450 (Ausnahmen sind z.B. die Pseudocholinesterasen zum Abbau von Succi). Diese Phase unterliegt am stäksten der Enzyminduktion durch andere Pharmaka oder Alkohol und wird durch Lebererkrankungen wie Cirrhose vermindert. Es können wirksame und/oder unwirksame Metaboliten entstehen.
Phase II kann direkt den Abbau anfangen oder den Abbau via Phase I fortsetzen. In der Regel entstehen hier durch Glucoronidierung (oder Acetylierung, Sulforonidierung oder sonstwas) unwirksame, wasserlösliche Metaboliten, die via Galle oder Niere ausgeschieden werden.


Um das Ganze zu toppen:

Katja hat geschrieben:Hier endet das spontane Wissen... wenn Du mehr wissen willst, muß ich ein Pharmabuch suchen :)


Quelle
Off Topic
Liebe @Katja,

ich hoffe, Du hast Deine Pläne alle verwirklichen können und bist glücklich! [hi_bye] Der Beitrag ist schließlich aus 2008. Allerdings hast Du aus der Vergangenheit geschafft, dass ich mich klein und unwichtig fühle. :vgn [sorry]

LG


Leichter verständlich:

Chemie hat geschrieben:Diazepam wirkt anxiolytisch, antikonvulsiv, muskelrelaxierend und sedierend. Es besitzt eine lange Halbwertzeit (24-48 h). Auch seine Abbauprodukte sind pharmakologisch aktiv (Halbwertzeit 50-80 h). Der Abbau von Diazepam ist altersabhängig. Die Halbwertszeit beträgt bei Erwachsenen ca. 30 h, während sie bei 60- bis 90-Jährigen um die 80 h liegt.

Quelle

Oder kurz:

Wie kommst Du auf 200 Stunden?

LG
Zuletzt geändert von Lucidare am 2. Januar 2018, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 2. Januar 2018, 20:37

Hi Lucidare,

glaub mir, kaum jemand kann das Gefühl "klein und unbedeutend" besser nachvollziehen als ich.
Ich habe Wochen damit zugebracht die Phase I und II - Vorgänge des Alkoholabbaus zu verstehen und @Katja erklärt das ganze Prinzip "mal eben aus dem Hut", [sorry] . *konnte leider kein "niederknie-Emoticon" finden - soll Demut darstellen*

Lucidare hat geschrieben:Wie kommst Du (@Snowman) auf 200 Stunden?

Ich nehme an @Snowman bezieht sich dabei auf diese Tabelle.
Bei Ketazolam soll die Halbwertszeit des aktiven Metaboliten Nordazepam 36-200h betragen.
Wird hier auch bestätigt.

Ein echtes Rätsel für mich: Was verkürzt bei Flurazepam die Halbwertszeit des Metaboliten Nordazepam auf 30-90h?

Edit:
Nicht nur bei Flurazepam, sondern bei allen Stoffen in dieser Tabelle welche Nordazepam als Metaboliten "haben" sind es 30-90h - außer bei Ketalozam, und Nordazepam als Metabolit hier.

Es kann nicht beides stimmen. [unknown]
So oder so, keines der von @Snowman genannten "Benzos" hat (inklusive Metaboliten) eine Halbwertszeit von bis zu 200h.

Edit und update:
von hier. (ein Labor)
Nodriazepam/Nordazepam - Halbwertszeit 50-90h.
Das glaube ich gern!

LG

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Lucidare » 2. Januar 2018, 21:45

Hi shelf,

lasse es doch @Snowmen erklären. [pardon]

Das es bei "Entlassung" zu einem "Überhang" kommen kann, mag auch so sein. @Snowmen wird uns jetzt erklären, warum das so ist. So 'ne Art Sendung mit der Maus über Benzos.

Snowmen hat geschrieben: Was das schlimme daran ist? Die Halbwertzeiten, (bis zu 200std, wegen den Metaboliten)! das Zeug lagert sich im Gewebe,Knochen,Fett an und ist so noch Monatelang nach absetzen Aktiv.


Lucidare hat geschrieben:Wie kommst Du auf 200 Stunden?


Die Frage steht weiterhin. Quelle?

@Snowmen ist schließlich Thread-Starter. Also geben wir Ihm Zeit, die Frage zu beantworten.

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 2. Januar 2018, 22:02

Hi Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:lasse es doch @Snowmen erklären. [pardon]

...

@Snowmen ist schließlich Thread-Starter. Also geben wir Ihm Zeit, die Frage zu beantworten.


Einverstanden. Schließlich bin ich auch nur einer eigenen Annahme nachgegangen und die Ergebnisse sind widersprüchlich. [smile]

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 22:14

Hallo Leute,

Ja gerne stelle ich die Quelle, von Dr. Holzbach rein. Er ist eigentlich einer der Kompetentesten Benzoentgifter in D. Es gibt halt mehrere Tabellen, aber zu Dr. Holzbach habe ich das größte vertrauen.


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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 22:15

Nanu? Ich hatte die Tabelle als .jpg - Anhang reingestellt, wieso ist das nicht zu Sehen?

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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon shelf » 2. Januar 2018, 22:24

Snowman.. hat geschrieben:Nanu? Ich hatte die Tabelle als .jpg - Anhang reingestellt, wieso ist das nicht zu Sehen?


Test...
Dateianhänge
snow.png
snow.png (53.68 KiB) 7216 mal betrachtet


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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 22:33

Mist es wird ein HTTP Fehler gemeldet, liegt an meinen schwachen Upload:

Ansonsten hier erstmal eine andere Tabelle von einen Psychiater:

https://psychiatrietogo.de/2012/01/29/b ... sierungen/

Ich mach mal nen Reset..... Mom


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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 22:37

So, jetzt aber:
Dateianhänge
HWZ_Holzbach.JPG


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Re: Alkoholentzug mit/als hilfsmittel Benzodiazepine.

Beitragvon Snowman.. » 2. Januar 2018, 23:05

shelf hat geschrieben:
Snowman.. hat geschrieben:Die meisten trinken weiter und werden so auch immer abhängiger auch von den Benzos. (Drehtürpatienten). Daher habe ich so lange gesucht, weil fast alle Entzugsstationen zum "Absetzen" Diazepam verwenden, eigentlich wegen der "sanften" Landung, (lange Halbwertzeiten).

Der Trick? Durch die langen Halbwertzeiten, glaubt der Patient nach ca. 21 Tagen, (mehr bezahlt die KK nicht), er wäre von dem übel befreit. Ihn geht es auch nach etlichen Nulltagen gut, weil die Metaboliten voll wirken und nach so 1-3 Wochen, (manchmal länger, kommt auf den Konsum/Entzugsdauer vorher an) schlägt dann voll die Entzugskeule zu.


Hallo Snowman,

Du hast dir also ganz bewusst eine Klinik ausgesucht wo die Gefahr zum "Drehtürpatienten" zu werden (aus deiner eigenen Sicht) besonders hoch ist? :grbl

Nein, ich habe einfach 2 Kliniken die für mein Einzugsgebiet zuständig sind Besucht um mich vor Ort zu Informieren. Beide Besuche waren ernüchternd. Ansonsten:

https://www.klinikbewertungen.de/klinik ... ek-hamburg

Das dürfte alle Fragen beantworten. Klinik Nr2 ist noch schlimmer. Wenn du was gutes hast, immer her damit.


Die Metaboliten der Benzos haben (nach deiner Aussage) also gar keine Halbwertszeit, sondern "verschwinden" nach 1-3 Wochen schlagartig aus dem Körper. Daher dann auch die "Entzugskeule"? [nea]

Auch du solltest mal Lesen was ich Schreibe! Nein, eben nicht, das ist ja das gemeine. Nochmal, durch die Extrem lange Nachwirkungen der Metaboliten, wird einen vorgegaukelt, man wäre über den Berg, nicht schlagartig sondern nach und nach. Aber so oder so, geht es den Patienten immer schlechter.


So wie ich es bei mir (und anderen Mitpatienten der Entgiftungen) beobachtet habe schlägt da keine "Entzugskeule" zu, sondern der Alltag.

In der Klinik (oder, wie ich es gerne nenne: "unter der Käseglocke") blieb der Alltag weitgehend "draußen" und auch die damit verbundenen Belastungen.
"Wieder draußen" ist der Alltag wieder da, und gegen den resultierenden Streß kennt der "Entgiftete" ein "zuverlässiges Mittel"!

Das stimmt, das kann bei vielen Leuten zutreffen, wobei ich mit meinen Alltag überhaupt keine Probleme habe, auch jetzt nicht.


LG


Dito


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