Hallo jivaro,
danke Dir für Deine Antwort.
Da ich viele Deiner Beiträge als sehr hilfreich empfunden habe, möchte ich Dir hier gern antworten und meine Funkstille dafür unterbrechen.
Nur kurz zu Lucidare: er kann offenbar mich nicht leiden, ich kann ihn nicht leiden. Fisch gegessen. Das ist vielleicht schade, aber so ist das Leben.
Was ich nicht verstehe, ist, weshalb man sich dann nicht einfach aus dem Wege gehen kann. Weshalb er mir grundlos in meine Beiträge grätscht, die simple Bitte, sich wenigstens aus meinem Tagebuch rauszuhalten nicht erfüllen kann und mir, auf Grund meiner Meinung, dann unterstellt, ich würde der Evolution der Menschheit im Wege stehen oder meine Kollegen wären meine Jünger, etc.
Für mich ist das fortwährende Provokation, Besserwisserei, Stichelei und Aufdringlichkeit. Hilfreich-positives kann ich darin leider wenig finden.
Nun, dies ist das Internet, ich kann ihn nicht davon abhalten, mir ständig auf den Fuß zu pullern. Ich kann aber meine Füße aus dem Forum raushalten.
Das ist natürlich schade, ja. Ich habe viele hilfreiche Tipps und Erfahrungen hier gelesen, von Chinaski, Papfl, Don Quixote, andi... in direkter Kommunikation, noch unzählige mehr durch einfaches Lesen. Das unterschätze ich keinesfalls und bin dafür sehr dankbar. Ich habe ja auch angeboten, Ende Februar meine Erfahrung mit dem Aufdosieren zu berichten. Ich mag allerdings nicht mehr vom Prozess selbst berichten, da bringen mich einige Beiträge sehr viel stärker aus dem Tritt, als andere vielleicht helfen mögen.
Damit bin ich auch bei Deiner Antwort, und ich finde es problematisch, wenn mir Ratschläge auf Grund einer allzu selektiven Auswahl meiner Information gegeben werden. Ich fühle mich insofern auch nicht "geschulmeistert", sondern falsch beraten.
Ich starte keinen neuen Versuch mit Baclofen. Ich nehme es seit neun Monaten völlig kontinuierlich. Insofern gibt es da nichts neu zu starten. Abgesehen von ein paar Anfangsschwierigkeiten, die meiner Ungeduld geschuldet waren, habe ich in kürzester Zeit sehr, sehr gute Erfolge erzielt. Insofern gibt es da auch nichts an der Wirksamkeit des Medikamentes bei mir zu zweifeln. Und, da ich parallel dazu immer noch konsumiert habe, finde ich auch die Hinweise auf die mögliche Wirkminderung des Medikamentes durch den Alkohol nicht schlüssig, die bestehende Wirkung ist ja auch unter weiterhin stattfindendem, wenn auch deutlich verringertem Konsum entstanden.
Ich komme nur seit etwa sechs Monaten nicht mehr weiter. Ich stecke auf der Stufe fest, die ich im Grunde bereits im Mai erreicht habe. Das ist eine sehr gute Stufe, zur Not könnte ich mich damit für den Rest meines Lebens arrangieren.
Vielleicht noch mal zum besseren Verständnis: ich komme von ca. 3 Litern Bier im Tagesschnitt, mit einem, maximal zwei Abstinenztagen dazwischen. Also 6 Liter Bier - Pause - 6 Liter Bier usw. Aktuell bin ich auf ca. 0,75 Liter Bier im Tagesschnitt, mit in der Regel mindestens 5 Abstinenztagen zwischen den Konsumtagen. Also z.B. 4 Liter Bier - Pause - Pause - Pause - Pause - Pause - 4 Liter Bier usw.
Aber eigentlich würde ich den Alkohol gern auf Nullkommanull reduzieren, und DAS gelingt mir partout immer noch nicht. Und ja, das fängt langsam an, mich zu nerven.
In den letzten Wochen kippt die positive Tendenz sogar wieder ein bisschen nach hinten, und ich möchte nicht wieder zurückrutschen.
"Zwei Schritte vor, einen zurück" hat Dr. Strom das neulich bei sich bezeichnet, bei mir droht es im Moment eher "Einen Schritt vor und zwei zurück" zu werden, und dem möchte ich entgegentreten. Es spricht aus meiner Sicht alles für eine Aufdosierung, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen habe ich da leider auch etwas Bammel vor.
Dennoch: ich habe auf Grund der Nebenwirkungen enorme Schwierigkeiten, nennenswert über 30 mg zu dosieren, und starte jetzt einen neuen Versuch, nochmal, in einer Zeit, in der mich die UAW weniger stören und in nochmals verringerter Schrittfolge
zu steigern.Und wenn mir das - derzeit mit einer Zeitvorgabe von drei Monaten - nicht gelingt, stellt sich natürlich auch irgendwann die Frage, ob ich von Baclofen genügend profitiere, um es weiter zu nehmen, oder ob die bisherigen Erfolge tatsächlich Baclofen zuzuschreiben sind oder doch "nur" meiner strengen Konsumkontrolle und den eingeführten Maßnahmen zur Lebensgestaltung.
Deine Ausführungen zum "Honeymoon" (bzw. die von Dr. Stafford) HABEN mich beruhigt, und ehrlich gesagt ist es mir nicht so wichtig, ob das ALLE User betrifft oder nur einige. MICH scheint es zu betreffen, ich finde es nicht unlogisch, dass in der relativ geringen Dosierung jetzt alle UAW verschwunden sind und parallel auch die Wirkung ein wenig nachgelassen haben könnte. Ist doch o.k., ist schlüssig, dann muss ich dem eben begegnen. Das tue ich gerade.
Den Baclofenrechner benötige ich dazu nicht, ich habe mir einen eigenen geschrieben, der auf meinen individuellen Daten basiert und daher
für mich genauer arbeitet.
APunkt am 17.10.2016 in diesem Tagebuch hat geschrieben:Also, an mindestens neun aus zehn Tagen geht es mir sehr viel besser, als es mir je in meinem Leben - oder zumindest in meiner Erinnerung daran - gegangen ist.
Ich trinke eine, manchmal zwei Wochen lang gar nichts und merke es kaum noch.
Wenn ich dann doch trinke, weil es irgendwie scheinbar noch "sein muss", dann hat ein Konsumtag vielleicht die Hälfte dessen, was "Konsumtag" noch vor weniger als einem Jahr bedeutete. Nur, dass ich diese damals doppelte Menge nicht einmal in zwei Wochen getrunken habe, sondern fast jeden oder mindestens mal jeden zweiten Tag.
(...)
Ich gehe angstfrei in die Tage, ich bin in aller Regel knochentrocken, betrunkene Arbeitstage - noch vor einem halben Jahr der Standard - gibt es gar nicht mehr.
Was, konkret, soll ich auf einer Entgiftung?
Diese Frage ist ehrlich gemeint, nicht provokativ. Möglicherweise habe ich den Balken im Auge und sehe ihn nicht.
Aber für mein Verständnis ist die einzig schlüssige Antwort auf meine derzeitige Situation: aufdosieren. Und, da mir das sehr schwer fällt, vorsichtigstststst.
Dr. Strom hat geschrieben:Könnte dir ein Aufdosieren in 1mg Schritten über einen längeren Zeitraum helfen?
Ja! Danke Dir!
Viele Grüße
A.