Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclofen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Steve17
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Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclofen

Beitragvon Steve17 » 4. Dezember 2014, 16:53

Liebe Forumsmitglieder,
ich bin 42 Jahre, männlich und trinke so zw. 5-7 Bier pro Tag, das schon seit vielen Jahren und regelmässig.
Ich hab nach Ameisen Buch und viel Internet lesen langam begonnen Bac zu nehmen und habe sehr vorsichtig (~10mg/Woche) auf bis zu 150mg/Tag hochdosiert (abgesehen von viel Träumen+weniger Libido ohne Nebenwirkungen), mal dazu getrunken und machmal auch nicht...ohne die geringste Wirkung auf meinen Saufdruck zu spüren.
Ich dachte mir auch gut, mehr möchte ich nicht nehmen also wieder runterdosieren was ich (leider) bei weitem schneller gemacht habe als raufdosiert (~10mg/1-2Tage) woraufhin ich letzte Woche (damalige Dosis ~50mg/Tag) aus heiterem Himmel eine Panikattacke bekommen habe wie ich sie noch nie erlebt habe (hab leider Erfahrung auf dem Gebiet) und nur massiver Einsatz von Xanor konnte mich wieder beruhigen. Die Panik ist in den letzten Tagen immer wieder gekommen worauf ich ins Spital gefahren bin und dort auf Oxacepam eingestellt worden bin. Das unangenehme ist dass jeder Arzt beim Ambulanzbesuch was anderes zu mir gesagt hat:
.)Bac langsam ausschleichen und Benzos dann langsam runterfahren
.)Bac sofort absetzten und Benzos hoch reinfahren
.)Bac ist ähnlich wie ein Benzo und mach daher so Absetzprobleme
.)wenn Bac aus dem Körper draussen ist (und das ist es ja schnell), ist die Sache gegessen

Ich hab jetzt also von ~45mg/Tag apprupt abgesetzt und nehme bis zu 200mg Oxacepam pro Tag(das ist jetzt ~4 Tage her). Leider bin ich auf das ganze Theater schwer depressiv geworden, hab schon tagelang nichts gegessen (und auch keinen Alkohol getrunken) und sitze praktisch dauernd wie das Kaninchen vor der "Panik-Schlange". Die Panik kommt übrigens nicht vom Alkoholentzug da ich oft die eine oder andere Woche nichts trinke (zB wenn in der Arbeit viel zu tun ist) und da hatte ich ausser vielleicht ein bisschen schlechten Schlaf noch nie Symptome.

Meine Frage an die Experten hier ist, wann kann ich damit rechnen das mein Körper keine Sympthome mehr zeigen wird und ich daher definitiv "Bac frei" bin und dann auch die Benzos wieder runterfahren kann.

Vielen Dank für jede Info und alles Gute an alle "Mitkämpfer"

Steve17

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GoldenTulip
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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon GoldenTulip » 4. Dezember 2014, 19:26

Hallo Steve,

herzlich willkommen hier im Forum [hi_bye] .

Das Absetzen und Zusammenspiel von Benzodiazepinen, Alkohol und Baclofen ist kein Kindergeburtstag. Ich habe Deine Frage an eine eine kompetente Ärztin aus dem Nachbarforum weitergeleitet. Aus dem Off ist da auch gar nichts zu machen, das gehört ärztlich begleitet. Und es könnte einigermaßen langwierig sein.

Tu mir den Gefallen und warte ihre Antwort ab, und dann schaun wir weiter,

ganz lieben Gruß
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon Steve17 » 4. Dezember 2014, 19:32

Hallo Conny,
Danke für deine Antwort und fürs weiterleiten.
Nur als Zusatzinfo damit keine Missverständnisse enstehen, ich bin nicht von Benzos abhängig, hab sie nur jetzt als Therapie bekommen.
Vielen Dank nochmal + liebe Grüsse
Steve

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon GoldenTulip » 4. Dezember 2014, 21:49

Hi Steve,

das war keine Wertung oder ähnlich. Ich hab nur einen Heidenrespekt vor /sind das morphinähnliche - Stoffe/n?!

Gucken wir mal, und hier werden sich alle darum bemühen, im besten Sinne zu helfen.

Lieben Gruß und schönen Abend,
Conny
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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon GoldenTulip » 5. Dezember 2014, 09:27

Hi Steve,

ich bin's nochmal.
Ich hatte ungenau gelesen; eigentlich zielt Deine Frage ja hauptsächlich auf das Absetzen von Baclofen ab. Und speziell auf die Frage, ob ein zu schnelles Runterfahren der Dosis (statt ordentlich auszuschleichen) die Ursache für die plötzlich auftretende Panikattacke war.

Generell vermute ich, ja. Die angstlösende Wirkung von Bac ist bekannt, und wenn man dann abrupt absetzt, halte ich das für durchaus möglich.

Im Vorhinein, hätte ich jedoch eher Baclofen wieder etwas hochgeschraubt, und es dann eben langsamer wieder runterdosiert, als mit Benzos gegenzusteuern. Egal, das kann man ja nicht mehr ändern.

.)Bac langsam ausschleichen und Benzos dann langsam runterfahren


wäre deswegen meine 1. Option. /Für mich selbst, ist kein ärztlicher Rat!)

Leider bin ich auf das ganze Theater schwer depressiv geworden, hab schon tagelang nichts gegessen (und auch keinen Alkohol getrunken) und sitze praktisch dauernd wie das Kaninchen vor der "Panik-Schlange". Die Panik kommt übrigens nicht vom Alkoholentzug da ich oft die eine oder andere Woche nichts trinke (zB wenn in der Arbeit viel zu tun ist) und da hatte ich ausser vielleicht ein bisschen schlechten Schlaf noch nie Symptome.


Die Panik kommt wohl nicht ursächlich vom Alkoholentzug - aber ich glaube, Du hast es ein bisschen zu "bunt" betrieben, und in der Kombination rüttelt es Dich durcheinander. Bac rauf und runter, plus nichts trinken, plus nichts essen zu können [shok] plus Benzos - das ist schon eine ganz ordentliche pysische und psychische Belastung.

Gegen die Panikattacken, die Angst vor der Angst kann helfen aus meinem persönlichen Wissen:
- Wissen um die Zusammenhänge (da gucken wir ja gerade)
- Atem-/ Entspannungsübungen (also Meditation, die sich auf den Atem konzentriert)
- Bewegung wie leichtes Joggen
- Vitamin B-Komplex, Magnesium, Kalzium, und Pascoflair
- Gesprächstherapie/ wenn es akut ist, auch in der Notfallpsychiatrie (die Panik kommt nicht allein aus dem körperlichen Ungleichgewicht, schätze ich)
- weitestgehender Verzicht auf Alkohol, der Panik eher befördert
- zu versuchen, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, Ablenkung macht auch wieder "normaleren Rhythmus"

Ich hoffe, dass es Dir bald wieder besser geht,

lieben Gruß
Conny
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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon jivaro » 5. Dezember 2014, 11:08

Lieber Steve:

Conny hat Recht: das plötzliche Absetzen von Baclofen ist am ehesten für die Panikattacken verantwortlich! Version Baclofen langsam absetzen, dann Benzos ausschleichen ist die korrekte Devise.

Hast Du im Falle einer Panikattacke mal versucht 5 oder 10mg Baclofen zu zerkauen? Im Sinne einer "Notfalldosierung" ?

Wieviel Oxazepam nimmst Du aktuell? Seit wann hast Du mit Bac komplett aufgehört?
Ich würde Dir empfehlen mit Baclofen nochmals niedrig dosiert "einzusteigen" und dann sehr langsam abzusetzen. Die Wirkung von BZD und Baclofen laufen zwar beide über die Gamma-aminobuttersäure, es ist aber einfach sinnvoller Baclofen in jedem Fall langsam abzusetzen. Zur Kombination von Alkohol, BZD, Bac muss ich ja nichts mehr sagen.

Jede Menge guter symptomorientierter Ratschläge hast Du ja schon bekommen, aber Panik ist eben richtig übel!

Herzlicher Gruss
jivaro

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon Steve17 » 5. Dezember 2014, 17:02

Liebe Conny, Jivaro,
vielen Dank für die Ratschläge und die Unterstüzung.
Ich habe heute wieder mit 3x10mg Bac angefangen und geht soweit ganz gut wobei andererseits auch schwer zu sagen weil sämtliche Batterien bei mir(v.a. psychisch) völlig leer sind aber Panik war soweit bis jetzt noch keine da.
Oxacepam nehme ich am Tag ~200mg wobei ich gleichzeit Seroxat 'aufbaue' welches ich aus Erfahrung früherer Jahre sehr gut vertrage, alles natürlich mit ärztlicher Absprache. Ich melde mich wenn sich bei mir wieder etwas tut.
Danke nocheinaml und einen lieben Gruss
Steve

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon Steve17 » 14. April 2015, 20:37

Liebes Forum,
das ganze ist jetzt schon alles länger, trotzdem hier die Info wie es mit mir weitergegangen ist.
Ich bin wie schon oben beschrieben durch die Panikattacken-Hölle gegangen, meine Freundin hat mich von
einer Spitals-Notfallambulanz zur nächsten geschleppt wo sie mir in hohen Dosen Anxiolit, Seroquel, Truxal, Lyrica usw verschrieben haben, alles ohne merkbare Verbesserung meines Zustandes.
Ein Arzt bei einem Psychiatrischen Notdienst hat dann gemeint ich soll doch einfach bei 3x25mg Lioresal wieder einsteigen, was ich dann auch gemacht habe (alle(!) vorigen Ärzte haben mir davon abgeraten) und (erst) nach ~48h war endlich eine merkbare Verbesserung spürbar (eine Tablette im Akutfall zerkauen hätte bei mir vermutlich nicht geholfen).
Nach weiteren Tagen haben dann Auch die täglichen 30mg Seroxat gegriffen und die notwendige Menge an Benzos wurde immer geringer (ich war hier sehr streng mit mir selbst).
Ich habe dann mit einem fähigen Arzt das ganze besprochen und die Lioresal Dosis langsam (~5mg alle 3 Tage) ohne Probleme runtergefahren und bin jetzt schon seit 1,2 Monaten wieder vollständig fit.

Das ganze nur als Info für evtl. ebenfalls Betroffene. Möglicherweise gibt es Menschen die beim Absetzen von Baclofen bei weitem sensibler reagieren als andere.

Einen ganz besonderen Dank noch an Conny und Jivaro [smile]
Liebe Grüsse
Steve

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon jivaro » 15. April 2015, 09:47

Vielen Dank für Deine wertvolle Info!

Dir weiterhin alles GUTE
jivaro

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Re: Steve stellt sich vor, hat Probleme beim Absetzen von Baclof

Beitragvon GoldenTulip » 17. April 2015, 15:41

Hallo Steve,

von mir ebenfalls einen lieben Dank für die Rückmeldung; es ist schön, wenn unsere Überlegungen nicht ins Off gehen.

Herzlichen Gruß
Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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