Laggard-ein neuer Versuch

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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laggard
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon laggard » 26. März 2017, 15:42

Hallo zusammen ,
Chrissie16 hat geschrieben:Wo ist der Teil von mir, der zu allererst mal auf MICH achtgibt?

Ja Chrissie, wo ist er bei uns geblieben ?
Ganz zu Schweigen vom Verhältniss zum eigenen Körper
Nach dem Motto:Da muss er durch
Ich hoffe, er wird mir meine jahrelange Vergewaltigungen verzeihen und mir nicht eine Rechnung servieren
Ich finde das schon erstaunlich , wie sich Organe (zB die Leber) , schwer beschädigt , noch erholen können
Nur das Hirn versteht da keinen Spass
Irgendwo hier gelesen , die Wesensveränderung ist schwerwiegendste Folge des Alkoholismus

Zu den Baustellen :
Ich werde dieses Jahr 48 und stelle fest , das alles seine Zeit braucht.
Ich muss einfach lernen umzudenken
Es geht nicht mehr so flott von der Hand wie mit 28
Bestes Bsp:Gestern nach der Arbeit-Spontane Idee Grillen
Frau wurde angerufen,Plan ändern,Grill anschmeissen,Grillzeugs besorgen
Achja....der Balkon.....meine Winterholzlager.....sieht auch genauso aus [biggrin]
Früher hätte ich den mal "eben noch" sauber gemacht,um drauf zu essen .
Gestern hat der Gedanke daran mich schon gestresst
Also Grillen auf Balkon/Essen drin
War entspannter ...und gemütlicher , weil es schon 20 Uhr waren
Zum Grillen gab´s dann auch Bier und 2 Ouzo...sind irgendwie mit in den Einkaufswagen gekommen.
Das wären dann die Momente, wo mir der Alk echt fehlen würde


Lucidare hat geschrieben:warum bist Du immer wieder über Deine eigene Leistungsgrenze gegangen? In Südamerika kauen Sie Kokablätter, unsereiner hat einen Drink genommen. Ich glaube die Antwort darin gefunden zu haben, dass ich meine Angststörung als zu großen Makel empfunden habe. Ich wollte einfach "normal" wirken. Was wiederum blöd ist, wen man nicht wirklich weiß, was "normal" ist. Wenn man meint, man ist nie gut genug oder man hat nie genügend getan, vor allem vor sich selbst, ergibt sich daraus eine nach oben offene Richterskala, die in das Unendliche reicht. Daraus ergab sich dann auch die Schwierigkeit, meine eigenen Leistungen anzuerkennen. Dieses tiefe Gefühl der Befriedigung, genug geleistet zu haben, gab es für mich nicht. Belohnungstrinken war die Alternativ.

M


Supertoll ausgedrückt,Lucidare good
Das passt 1 zu 1 auch auf mich
Bei mir kam noch ein Elternhaus dabei ,wo es nach geschafften Arbeit normal war , das Papa sich "flüssig"belohnt...nach dem Motto : Das war ja so anstrengend ...da darf´s heute ein bischen mehr sein .
Ich mache meinen Eltern keine Vorwürfe deswegen ,es war damals normal....sie kannten es nicht anders/haben es wahrscheinlich so übernommen
Was er mir als Kind/Jugendlichen gezeigt hat mit seinem Verhalten , war ihm wahrscheinlich nicht bewusst.
Er sagte immer :Wer saufen kann , kann auch arbeiten
Daraus zog ich den Schluss : Wer arbeiten kann , kann auch saufen

Daraus ergab sich dann auch die Schwierigkeit, meine eigenen Leistungen anzuerkennen

Die Schwierigkeit habe ich heute noch .
Ebenso war es immer normal für mich ,eine überdurchschnittliche Leistung zu bringen , um nicht angreifbar zu sein.
Funktioniert aber nicht mehr , weil unsere Arbeitswelt komplexer geworden ist (Soft Skills,Team Work,etc)
Vor allem nicht genau definierte Kritik nehm ich mir zu Herzen , während der Gemeinte/die Gemeinten sich nicht angesprochen fühlt/fühlen :grbl

Bin heute sonnenmüde,hab die Rolladen halb runter...
Gleich werde ich mich mal an die Papiere setzen,sonst wird es zu chaotisch
Und freu mich wieder auf ein paar alkoholfreie Tage

Schönen Sonntag euch

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laggard
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon laggard » 28. März 2017, 20:31

Hallo zusammen ,
heute war mal wieder Arzttermin
Bac war zu Ende
Es gab wie immer 2 x N3
Das Geld zahle ich gerne
Natürlich wollte der Arzt wissen , wie es denn mit meiner Psychotherapie läuft
Für meinen Geschmack etwas schleppend
4 von 25 Terminen sind schon um
Naja...schau´n mer mal
Danach war ich einkaufen
Wie selbstverständlich laufe ich an den Alk Regalen vorbei
Halt Stop....kein Alkfreies mehr zuhause !!
Also schnell was neues in den Wagen gepackt-
Daneben steht genug mit Promille :Kein Denken dran
Es sich eine gewisse Routine gebildet -und das ist gut so
Auch beim Arzt nochmal drauf hingewiesen : Die angstnehmende Wirkung von Bac ist einfach Phänomenal
Für mich war die Angst jahrzehntelang Begleiter.....so normal , das ich mir nie Gedanken drum gemacht habe
Und die wollte abends wieder beseitigt werden
Dabei verstärkt der Alk die Angst-erst wird sie betäubt-dann kehrt sie wieder
Meistens mitten in der Nacht ...lässt dich nicht schlafen ...und macht dich am nächsten Tag zum Zombie
Aber immer schön lächeln /alles ok /verkatert ?Nee...nur erkältet /schlecht geschlafen /Ausreden kenn ich genug

Die Routine darf dich nie vergessen lassen , wie es mal war

CU

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 30. März 2017, 07:54

Hi laggard,

laggard hat geschrieben:Er sagte immer :Wer saufen kann , kann auch arbeiten
Daraus zog ich den Schluss : Wer arbeiten kann , kann auch saufen


...und irgendwann säuft man um arbeiten zu können.

Achja....der Balkon.....meine Winterholzlager.....sieht auch genauso aus [biggrin]
Früher hätte ich den mal "eben noch" sauber gemacht,um drauf zu essen .
Gestern hat der Gedanke daran mich schon gestresst
Also Grillen auf Balkon/Essen drin
War entspannter ...und gemütlicher , weil es schon 20 Uhr waren


Mal was liegenlassen zu können, ohne das es stresst, ist schon eine Erleichterung. Für mich jedenfalls.

Zum Grillen gab´s dann auch Bier und 2 Ouzo...sind irgendwie mit in den Einkaufswagen gekommen.
Das wären dann die Momente, wo mir der Alk echt fehlen würde


Wie schon so oft beschrieben, vielleicht schafft man es auch mal solche Situationen "ohne" zu überstehen um zu zeigen, dass man die totale Kontrolle hat. [pardon]

Auch beim Arzt nochmal drauf hingewiesen : Die angstnehmende Wirkung von Bac ist einfach Phänomenal
Für mich war die Angst jahrzehntelang Begleiter.....so normal , das ich mir nie Gedanken drum gemacht habe
Und die wollte abends wieder beseitigt werden


Baclofen sagt man eine anxiolytische (angstlösende) Wirkung nach. Umso besser, dass es bei Dir funktioniert. good

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Beitragvon laggard » 15. April 2017, 20:09

Hallo Forum ,
seit ein paar Tagen schwirrt ein Gedanke in einem Kopf rum ...der muss jetzt schriftlich festgehalten werden
Zur Erklärung :Ich bin seit mehreren Wochen in Therapeutischer Behandlung

Aber diese Gedanken /Eindrücke/Gespräche sollten öffentlich gemacht werden ..zumindest im Forum
Wer hier liest ,ob angemeldet oder nicht , hat ein Problem
Wenn nicht selbst betroffen , dann Co
Jede Therapie ist individuell
Aber vlt ist ja der ein oder andere dabei , der damit was anfangen kann
..und mal wissen will, was da eigentlich so passiert

Anfang :
Angefangen hat es mit depressiven Gedanken nach mehreren Tagen/Wochen ohne Alk/mit Bac
Der HA hatte mir Mirtazapin verschrieben /die habe ich aber nicht abgeholt
Ich wollte wissen , was er für richtig hält
Er zuckte mit den Schultern und meinte Psychotherapie

Ich arbeite im sozialem Bereich .Meine Klienten haben öfters damit zu tun .Trotzdem hat der Gedanke mich erstmal abgestossen .Ich weiss wir haben alle einen an der Klatsche .Aber dahin ?

Mein Therapeut ist Marokkaner , ca 40 , schmale Figur , mit zig Ehrungen ausgestattet(die hängen an der Wand) und furchtbar nett
25 Stunden sind genehmigt...5 habe ich schon weg ...1 Std geht 45 min
Die ersten Stunden waren reines Kennenlernen
Übrigens hat er auch ein Sofa
Da sitz ich aber drauf :)

Mittlerweile wird es Ernst ...es geht ans Eingemachte
Sein Ziel ist natürlich die Abstinenz
Seit mehreren Stunden arbeitet er drauf hin
Von allen Seiten werde ich" bearbeitet"
Komfortzone verlassen , Belohnungssystem,Latente und manifeste Gedanken, Impulsverhalten , Paul Watzlawick(warum wir an Verhaltensweisen festhalten ,auch wenn sie uns schaden )...usw
"Sie müssen 100 % überzeugt sein , sonst klappt es nicht "
Evtl Therapieabbruch , weil kein Zweck
Seit mehreren Stunden antworte ich immer gleich :
Ich kann es mir nicht vorstellen

Und so langsam dämmert es ihm , das die Sucht tiefer sitzt
Ich kann garnicht dem Alkohol entsagen
Kein Gedanke daran
Er sprach von der amygdala und genau dieser Begriff ist mir heute im Nachbarforum begegnet
Aufgabe für nächsten Termin :Brainstorming zu meiner Angst machen
Das wars fürs erste
VG

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 16. April 2017, 08:25

Hallo Laggard,

wenn Du da mal tiefer einsteigen willst, kannst Du hier mal schauen.

Interessant ist auch der Vortrag von Hans-Christian Pape. Nimm aber bitte den hier. Der auf der "Gehirn-Seite" rumpelt ein wenig. Auch bei diesem kann man den Schieber auf 6:45 Min. vorstellen.



LG
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon laggard » 17. April 2017, 23:00

Hallo Lucidare ,
ganz schön viel Stoff
Hab nur eine Stunde geschafft [pardon]
Die Co Mobilität von Angst und Alk ist einleuchtend
Wer war wohl zuerst da ?

Die letzten 10 Tage waren übrigens nicht so toll
Seit 3 Tagen bin ich wieder in der Spur/Alkfrei
Meine MItte habe ich noch nicht wieder gefunden
Die Gleichgültigkeit gegenüber dem Alk war einfach nur gei. !!
Bac von 100 mg auf bewährte 137,5 mg erhöht
Ich hoffe Bac regelt das wieder dahin , wie es mal war

[quote="laggard"]Wie selbstverständlich laufe ich an den Alk Regalen vorbei
Halt Stop....kein Alkfreies mehr zuhause !!
Also schnell was neues in den Wagen gepackt-
Daneben steht genug mit Promille :Kein Denken dran
Es sich eine gewisse Routine gebildet -und das ist gut so [/quote

Craving immer noch heftig
Wann geht der Mist endlich wieder vorbei :grbl

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon DQA (Administrator) » 19. April 2017, 21:10

Hi Folks

Ich habe einige der letzten Beiträge in einen anderen Thread verschoben. Bitte führt die Diskussion zu "Kontrolliertes Trinken unter Baclofen - Ja / Nein" dort weiter. Dort ist auch Platz für alle da. Ich denke, die Verschiebung ist auch im Sinne des "Thread-Inhabers" @Laggard

Euer Admin DQA
Ich bin KEINE Signatur! Ich mache hier unten einfach nur sauber ... :sauber ...

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Neulich auf der Couch /meine Psychotherapie

Beitragvon laggard » 20. April 2017, 09:53

Hallo zusammen ,
ich mach dann einfach mal kommentarlos weiter

Gestern war mal wieder Termin
Solche Gespräche müssen sacken
Obwohl ich beim letzten Mal das Gefühl hatte , der Therapie eine Wende geben zu können -hinzu den Trinkgründen
fordert mein Therapeut wieder Abstinenz
Alles andere sind Nebenschauplätze
Er spricht von 2 Systemen
System 1 ist schnell , gewohnt ,einfach
System 2 langsamer , ungewohnt, aber auf Dauer erfolgreich
Ich muss von 1 in 2

Wie ? O-Ton :Wer Veränderung will , muss durch´s Feuer laufen
Es wird weh tun /damit meint er wohl Entzugserscheinungen
Wieder sage ich : Das kann ich mir nicht vorstellen
Gedankengang :grbl :Ohne Bac würde ich garkeine abstinente Tage hinbekommen
Sogar die Termine abends um 19 oder 20 Uhr würde ich auf Nachmittags verlegen , weil abends nicht mehr fahrtauglich
Nun ja ...wir probieren was aus :
Die Pausen zwischen den Trinktagen systematisch vergrössern
Er hatte was vorgeschlagen...mir zu Hardcore
Ich möchte mein eigenes System machen und ist auch genehmigt
Erlaubt ist der Alkohol jeden 3. Tag (ob ich dann trinke oder nicht )
....bis Ende April
Mai Jeden 4. Tag
Juni Jeden 5 Tag (da wird es dann erfahrungsgemäss eng)
usw
Ziel : Irgendwann zu merken , das ich den Alk nicht mehr brauche
Machbarkeit :keine Ahnung [unknown]

Gestern nach 4 Tagen Abstinenz wieder Alk getrunken
Warum ? Das wäre mir viel wichtiger

Nächster Termin nächste Woche
Thema ua:Mein enorm gestiegener Süsswarenverzehr [cray]

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Chinaski » 20. April 2017, 11:04

Hallo laggard,

Gestern nach 4 Tagen Abstinenz wieder Alk getrunken
Warum ? Das wäre mir viel wichtiger


Du wirst vielleicht erst einen wirklichen Zugang zu dir selbst und dem warum finden wenn du weit über dem 5. Tag bist.

So war/ist es bei mir:

Oft kommen dann Teile der Erkenntnis wie ein Geistesblitz.
Man denkt nicht darüber nach und plötzlich ist es ganz klar.
Es sind ja ja oft viele Gründe warum man getrunken hat und so nach und nach setzt sich ein relativ komplettes Bild zusammen.
Aber auch das dauert eine sehr lange Zeit und ist eigentlich ein andauernder Prozess.

Gruß...
Chinaski

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 20. April 2017, 11:55

Hi Laggard,

Thema ua:Mein enorm gestiegener Süsswarenverzehr [cray]


lucidare hat geschrieben:Alkohol setzt das "Glückshormon" Dopmanin frei. Zucker auch. Es ist einerseits eine "Ersatzhandlung", andererseits ist die Wahl der Alternative Süßigkeiten ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Also sollte man dieses "Symptom" , meiner Meinung nach, positiv bewerten. Man kann versuchen gegenzusteuern, in dem man tagsüber schön seine drei Mahlzeiten einnimmt, viel Vollkornprodukte und Ballaststoffe usw., usw.. Ich würde, wenn es nicht zu unkontrollierter Gewichtszunahme kommt, mir da jetzt keinen Stess machen. Dein Hirnstoffwechsel braucht Zeit, um wieder selbst genügend Dopamin zu produzieren. Man muss es halt im Auge behalten und den Zucker notfalls langsam ausschleichen. Kein Alkohol ist im Moment aber wichtiger.


Um die Lücke zu füllen, bis die Dopaminproduktion wieder läuft, kann man auch mit Medikamenten nachhelfen. Mirtazapin, z.B.. Wenn man sich traut.

LG
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon laggard » 20. April 2017, 22:15

Chinaski hat geschrieben:Du wirst vielleicht erst einen wirklichen Zugang zu dir selbst und dem warum finden wenn du weit über dem 5. Tag bist.


Hi Chinaski
also Erkenntnis durch Abstinenz ? Hört sich interessant an
Wenn nur nach 4-5 Tagen nicht das Teufelchen käme
Werde nervös ...die Gedanken mehren sich
Ist der Entschluss gefasst, gibt es kein zurück mehr
Blöde Frage : Kam bei dir mal der Gedanke ,negative Gedanke durch , das ja bedingt durch die routinemässige Abstinenz eine gewisse Leere eingetreten ist ...Ziel erreicht , was nun ?
Ich hoffe , die Frage war verständlich

Was mir sonst noch so aufgefallen ist :
zZ habe ich Urlaub ...beschäftige mich gedanklich (zB beim Spaziergang )sehr mit Alkohol,dem Trinkverhalten ,dem Befinden , dem Forum ,manchmal höre ich sogar noch Carr als Hörbuch dabei auf dem Kopfhörer
Gedankenspiel :grbl :Könnte es sein , das ich mich selber trigger durch zuviel Alkoholgedanken ? [unknown]

Gruss

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon laggard » 20. April 2017, 22:18

Lucidare hat geschrieben:
Um die Lücke zu füllen, bis die Dopaminproduktion wieder läuft,


Also wieder GGG

Hab gerade mal zum Himmel hoch geschaut ...schneien wird´s wohl erst Weihnachten wieder [biggrin]

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 21. April 2017, 09:44

Moin Laggard,

Also wieder GGG


Ich hatte irgendwo mal geschrieben, dass die Geschichte u.U. mit Lernen durch Versuch, Irrtum und Erfolg zu tun hat. Manche Wege muss man gehen um zu erkennen, dass sie falsch sind. Wenn es nicht in ersten Anlauf funktioniert am besten einmal Schütteln und weitermachen. Wenn es nicht in den ersten Anläufen funktioniert, ist das kein schweres Vergehen.

Laggard hat geschrieben:Der HA hatte mir Mirtazapin verschrieben /die habe ich aber nicht abgeholt


Du hast Deinem Arzt Dein Leid geklagt und er hat Dir einen Lösungsvorschlag gemacht.

Ich weiss wir haben alle einen an der Klatsche .


Mehr oder weinger ja. [mocking] Was im Moment abläuft hat eher viel mit dem physischen Craving zu tun. Alkohol regt stark die Ausschüttung von Dopamin an. Der Körper legt sich dann geknickt, weil er sich um die Ausschüttung nicht mehr kümmern muss. Fehlt der Sprit, muss der Körper sich wieder selbst bemühen. Das geht bei einem schneller, bei einem langsamer und ja, bei manchen vielleicht grundsätzlich auch nicht ausreichend.

Es gibt bestimmte grundsätzliche Dinge, die man zwar aufhalten aber nicht verhindern kann. Essen, Trinken, Atmen, Schlafen, auf's Klo gehen unter anderem. Wenn mir jemand die Luft abdrückt, kann ich ganz schön rappelig werden. Wenn ich der Meinung bin, in einem Stück von Spitzbergen nach Kapstadt mit dem Auto zu fahren ist das eine heres Ziel. Irgendwann werde ich müde und der Körper gibt mir genügend Signale, eine Pause zu machen. Wenn ich das ignoriere, wird das Unterbewusstsein irgendwann sagen ist mir egal, ich will jetzt pennen. Und wenn es nur für Sekunden ist. Wohlweislich wissend, dass das Ganze mit 180 Sachen am Baum enden und durchaus tödlich sein kann. Wenn Dich jemand auf Nulldiät setzt, wirst Du wahrscheinlich nach 10 Wochen (wenn man so lange durchhält) morgens den Grill anfeuern, auf den Nachbarn lauern der morgens zur Arbeit will und Ihn kurz vorm Einsteigen in's Auto erlegen.

O-Ton :Wer Veränderung will , muss durch´s Feuer laufen


Der Alkohol reiht sich in die o.g. Dinge ein. Das Bewusstsein meint, Du säufst Dich Tod, das Unterbewusstsein sagt egal, her mit dem Stoff. Ab einem gewissen Suchtlevel werden genügend Straftaten bis hin zum Mord begangen um an das Zeug zu kommen. Ladendiebstahl ist da noch das kleinste Übel. Beim Alkohol hat man aber den Vorteil, dass das Gehirn im Idealfall dann mal akzeptiert, dass kein Nachschub mehr kommt. Die Zeit bis dahin kann aber sehr unangenehm sein. Baclofen unterstütz hier unwahrscheinlich, kann aber leider nicht alles. Wenn Du jetzt sagtst, ich lehne ein Hilfsmittel oder auch Werkzeug ab, was mir helfen könnte, musst Du das eben so versuchen durchzustehen. Ich find die Idee von Deinem Therapeuten mit diesem Tagesrhythmus gar nicht so übel. Einen Versuch ist es doch vielleicht wert.

Ich finde das schon erstaunlich , wie sich Organe (zB die Leber), schwer beschädigt , noch erholen können
Nur das Hirn versteht da keinen Spass


Euer Ehren, ich muss leider widersprechen. Das Gehirn verfügt über eine erstaunliche "Neuroplastizität und ist auch bereit sich zu regenerieren. Umlernen ist bis in das hohe Alter möglich.

Bac von 100 mg auf bewährte 137,5 mg erhöht
Ich hoffe Bac regelt das wieder dahin , wie es mal war


Genau. Du bist doch auf dem richtigen Weg. Vielleicht noch ein paar richtige Abzweigungen. Das wird schon. Das spürt man. :wink:

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Chinaski » 21. April 2017, 11:28

Hallo laggard,

Kam bei dir mal der Gedanke ,negative Gedanke durch , das ja bedingt durch die routinemässige Abstinenz eine gewisse Leere eingetreten ist ...Ziel erreicht , was nun ?


Negative Gedanken hatte/habe ich nicht, zumindest nicht mehr wie jeder andere auch.
Auch eine leere ist nicht eingetreten obwohl ich viele Dinge nicht mehr mache die ich früher in Verbindung mit Alkohol gerne gemacht habe.

Ich habe festgestellt das es bei den Aktivitäten eigentlich nicht um die Aktivität an sich ging.
Es ging nur um das trinken.
Die Aktivität war Nebensache.

Heute geben mir solche Unternehmungen nichts mehr und ich schaue deshalb genau was ich an alten Sachen mache und schaue mich nach neuem um.
Alles neue hat dann nichts mit Alkohol zu tun.

du merkst an...Ziel erreicht!?

Die Alkohol Krankheit wird mich den Rest meines Lebens begleiten.
Zwar ohne merklichen Symptome und der Gefahr eines Ausbruchs...aber sie ist da.

Der Drache schläft!

Mein Ziel ist erst erreicht wenn ich bis zum Ende meines Lebens keinen Alkohol mehr trinken muss!

Gruß...
Chinaski

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Luphan » 23. April 2017, 16:15

laggard hat geschrieben:
Gedankengang :grbl :Ohne Bac würde ich garkeine abstinente Tage hinbekommen
Sogar die Termine abends um 19 oder 20 Uhr würde ich auf Nachmittags verlegen , weil abends nicht mehr fahrtauglich


Bei mir war es vor 36 Tagen noch so, dass ich ab 16 Uhr und spätestens 17 Uhr überhaupt keine Termine wahrgenommen habe. Ich habe sie nicht wahrgenommen, da ich alle Termine vor diesen Uhrzeiten gelegt habe oder immer Ausreden erfunden habe. Das Craving war einfach zu nervig. Aber das ist zum Glück mit Baclofen vorbei!

@Laggard, durch deinen Thread bin ich echt am Überlegen, ob ich meinen Hausarzt fragen sollte, ob er mir eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten austellen würde. Bei mir gibt es auch so einiges aufzuarbeiten. Und jetzt könnte ich auch Termine späten Nachmittag wahrnehmen.

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

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Stunde 7 beim Therapeuten

Beitragvon laggard » 26. April 2017, 23:15

Hallo @all
heute hatte ich was Schriftliches zur Therapie mitgebracht
Zuviel Frust ist aufgekommen
Ich will hin zu Trinkgründen ,Verhaltenänderungen ,Trinkmengenreduktionen ,etc
Der ganze Abstinenz Stress/Druck von Seiten meines Therapeuten in letzter Zeit hat nichts Gutes bewirkt
Das Ganze erinnert mich an den kleinen Prinzen
https://www.alternative-suchtbehandlung.de/fileadmin/user_upload/Aktuelles/Der_kleine_Prinz_begegnet_dem_Alkoholtrinker.pdf
An die Stelle, wo Herr X an die Tanke fährt
Genau so hat es sich bei mir entwickelt
Nach der Therapie an die Tanke
Die ist 300 m davon entfernt
Bier aufladen
Ich hoffe , ich bekomm das wieder hin

Wir bleiben bei dem strategischem Erhöhen der trinkfreien Tage
(Anna´s Ansatz , die trinkfreien Tage im Monat zu zählen , find ich auch gut )
Eines ist auch klar:Ganz ohne Druck geht´s nicht /Ich brauche schon feste Regelungen
Ich finde das suuuper spannend
Wer ist wichtiger in meinem Leben wie ich ?????
Auch interessant : Das Herausfinden der Trinkgründe (Kindheit , schlechte Erfahrungen usw) hat wenig Einfluss auf die Therapie
2 Gründe sind hier offensichtlich :Strategie(zum Überleben ) und Verfestigung des (hier schädlichen)Verhalten
Situationsbedingte Trinkverhalten sind aber enorm wichtig
Hier hatte ich aufgrund meines Tagebuches schon 2 Beispiele
Übernächste Woche geht´s ab in die Achtsamkeitslehre
Zum Glück ziehen mein Therapeut und ich wieder am gleichen Strang
Ich hatte schon überlegt die KK anzurufen und den Therapeuten zu wechseln
Mir geht´s schon viel besser

Euch viel Kraft

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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 28. April 2017, 10:08

Hi Laggard,

Laggard hat geschrieben:Zum Glück ziehen mein Therapeut und ich wieder am gleichen Strang


Das ist schön. [good]

Ich finde, eine Therapie mit einem vernünftigen Therapeuten ist ein kostbares Gut, was man nicht so einfach wegwerfen sollte. Meine bescheidene Meinung.

LG
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Luphan » 28. April 2017, 17:25

Hi laggard,

den von dir oben verlinkten Link finde ich sehr gut:

"Der kleine Prinz begegnet dem Alkoholtrinker und er bedauert den Mann. Der kleine Prinz ist ratlos und lässt den Alkoholkranken alleine zurück."

Finde die Erklärungen sehr gut beschrieben und vor allem die Beispiele sehr gut. Habe ich meiner Frau zum Durchlesen gegeben und werde es auch meinem Arzt zum besseren Verständnis überreichen. Schon alleine wegen der Therapie von Minimum 3 Jahren und nicht wie er will 6-12 Monate!

Danke dafür und Gruß

Luphan
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Lucidare » 28. April 2017, 18:10

Hallo,

wirklich anschaulicher Bericht, das mit dem Prinzen. Nur das mit dem Dopamin-Gedächtnis kann ich für mich nicht nachvollziehen. Ich nehme jetzt drei Jahre kein Baclofen mehr habe einen nicht unerheblichen Ausrutscher für einen Tag und danach ist wieder 0,0 angesagt. Alles irgendwie nicht normal. [meise]

LG
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Re: Laggard-ein neuer Versuch

Beitragvon Luphan » 28. April 2017, 18:50

Hiho,

Lucidare hat geschrieben:Hallo,

wirklich anschaulicher Bericht, das mit dem Prinzen. Nur das mit dem Dopamin-Gedächtnis kann ich für mich nicht nachvollziehen. Ich nehme jetzt drei Jahre kein Baclofen mehr habe einen nicht unerheblichen Ausrutscher für einen Tag und danach ist wieder 0,0 angesagt. Alles irgendwie nicht normal. [meise]

LG


Insgesamt finde ich den Bericht als Neuling sehr gut. Die "Trampelpfade" die auch hier im Forum ausführlich beschrieben wurden kommen auch hier wieder vor. Finde die im Internet angebotene Therapieform von der Dame an sich auch gut. Wobei, als ich früher im Inet nach Hilfe außer einem stationären Aufenthalt gesucht habe und ich wäre auf die Website gestoßen, dann hätte ich sie sicherlich nicht ernst genommen!

Werde auf den Bericht auch in meinem Tagebuch eingehen und wie ihr mich kennt, :heulen: [meise] [help] , werde ich auch wieder mal Fragen stellen.

Dem Internet traue ich schon sehr lange nicht mehr. Tausende Diäten, tausende Wunderpillen, tausende Möglichkeiten mit dem Rauchen aufzuhören, tausende Versprechen und alles nur Lug und Trug! Deshalb hätte ich der Website auch nicht getraut. Den Lug und Trug kann man oft nur durch lange Recherchen und Studium in Foren entlarven und dabei auch auf wirklich hilfreiche Foren stoßen wie hier.

@Lucidare, wie lange hast du eigentlich Baclofen genommen?

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<


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