Familie

Hier erhalten Angehörige von Alkoholabhängigen Rat und Hilfe sowie auch Arztvorschläge. Und sie können dort lesen, wie andere mit dem Problem umgehen.
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Maria67
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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 23. Oktober 2016, 17:16

Hallo, und danke für den Zuspruch andi [smile] ,
das habe ich ihm gestern auch gesagt. Mal sehen ob er das wahrnimmt, abwarten. :grbl
Ich habe euch hier um einen Rat gefragt, ob Alkoholiker Antidepressiva verschrieben bekommen? Ob das ratsam ist? Ob jemand damit Erfahrung hat? Ob das hilft, die Gedanken zu "beruhigen"? Ich weiss, dass mein Bruder keine bekommt. Er sagt aber, auf die Frage warum er trinkt, dass er dann besser vergessen kann, nicht nachdenken muss was passiert ist, dass seine Stimmung dann "besser" wäre...Ich weiss, dass die Medikamente abhängig machen, aber unterstützend zu der Therapie könnten die doch hilfreich sein, oder? Was meint ihr?
L.G. Marie
P.S
Heute sollte er entlassen werden, wollte sich melden...na ja, bis jetzt nichts von ihn gehört...

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DonQuixote
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Re: Familie

Beitragvon DonQuixote » 23. Oktober 2016, 23:29

Hallo Maria

Ja, es gibt schon „Antidepressiva”, die man bei Abhängigkeitserkrankungen parallel verschrieben kann, Medikamente, welche die „Stimmung aufhellen“ können, und die auch nicht „süchtig“ machen. Das ist eigentlich gängige Praxis, davor sollte man keine Angst haben. Im Grunde gilt aber als Faustregel: Je „sedierender“ das Medikament, umso „süchtig machender“ ist es. Aber einen Tipp so als Ferndiagnose kann ich natürlich nicht abgeben, das wirst Du verstehen. Wenn Du mir allerdings den Namen des vorgesehenen Medikaments nennen würdest, dann könnte ich mehr dazu sagen.

DonQuixote

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Lucidare
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Re: Familie

Beitragvon Lucidare » 24. Oktober 2016, 08:56

Hallo Maria,

Maria hat geschrieben:Ich habe euch hier um einen Rat gefragt, ob Alkoholiker Antidepressiva verschrieben bekommen? Ob das ratsam ist? Ob jemand damit Erfahrung hat?


DonQuixote hat recht. Es gibt Mittelchen, die sich mit Alkohol vertragen. Die Frage ist nur, bringt es was. In den meisten Fällen schießt man die (positive) Wirkung durch zuviel Alkohol wieder ab. Leider.

Unterstützung ist wichtig, nur manchmal weiss ich nicht wie ich es noch machen soll ?


Auch wenn das jetzt ein Bisschen hart klingt: Bei psychischen Erkrankungen scheitern auch die Profis oftmals. [sad] Wenn Du jetzt nicht die "passende Hilfe" findest, liegt das garantiert nicht an Deinem Angagement. Wichtig ist, dass er den festen Willen entwickelt, davon loszukommen. Für sich und nicht für andere. Lippenbekenntnisse, wie nächste Woche wird alles besser, kenne ich von mir zu genüge. Im Grund habe ich paralell darüber nachgedacht, wie ich die Trinkerei besser organanisiere, damit es nicht so auffällt, weil nichts hilft. Im Grunde erscheint die Situation für einen selbst ausweglos und dann soll man auch noch auf die einzige "Medizin" verzichten, die Linderung verspricht. Leider kann man Ihn in der Klinik nicht festnageln. Das er raus möchte, ist einerseits verständlich. Solche Klinikaufenthalte sind nicht unbedingt spassig. Andereseits kann es ein Zeichen sein, dass er schnellstmöglich zu seiner Medizin zurück will. Wenn dem so ist, wirst Du es nur mit Gewalt verhindern können. Leider.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 25. Dezember 2016, 10:33

Hallo, zuerst möchte ich Euch allen ein frohes Weihnachtsfest wünschen. Ein paar Tage Ruhe, Zeit für sich, für die Familie, für die Freunde. Zeit um Kraft zu sammeln für das neue Jahr. Ein Jahr ohne Angst und große Sorgen. Das wünche ich euch vom Herzen.
Leider kann ich euch DonQuixote und Luciarde nichts Neues berichten, außer dass mein Bruder weiter trinkt, sodass er nicht mal Weihnachten kommt. Es sind , wie du schon geschrieben hast Luciarde, Lippenbekenntinisse...nichts weiter. Da helfen keine Tabletten, keine Antidepressiva, nichts.
Hab noch eine schöne Weihnachtszeit
L.G Marie

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Re: Familie

Beitragvon Klara1 » 25. Dezember 2016, 20:25

Liebe Maria,

als Angehörige kann ich dein Bangen und Hoffen gut verstehen. Es ging/geht mir viele Jahre auch so.
Mein Mann hatte jedoch immer gesagt, dass er nicht trinken will und war auch bereit etwas
zu unternehmen. Er hat etliche Entgiftungen und 2 Entwöhnungstherapien (1x8Wochen, 1x19Wochen)
gemacht und direkt danach wieder angefangen, ist zu Selbsthilfegruppen gegangen und doch konnte
er nicht aufhören. Es erging ihm ähnlich wie Dr. Ameisen. Während einer trockenen Phase Ende Oktober
d.J. hatte ihm sein Hausarzt ein Antidepressiva verschrieben und wir sind zu einem von DonQ empfohlenen
Arzt gegangen, der ihm Baclofen verschreibt. Während dieser Zeit gab es kurze Rückfälle von jeweils 2
Tagen, doch er konnte wieder aufhören. Diesmal hoffe ich wieder, dass Baclofen in Verbindung mit dem
Antidepressiva hilft und mein Mann nie mehr trinken muss. Jedenfalls hatten wir viele Jahre keine so
gute Zeit wie die letzten Wochen.

LG Klara

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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 2. Januar 2017, 21:22

Ein glückliches, gesundes 2017 wünsche ich euch allen!
Danke Klara für deine Worte. Ich möchte eigentlich nicht mehr hoffen, bangen. Mein Bruder ist wieder in der Klinik. Selbstmordgedanken, 3,2 Promille bei der Aufnahme. Mittwoch fahre ich wieder hin. Wie kann man sich so zugrunde richten? Die Hilfe, die Möglichkeiten die angeboten werden, nicht in Anspruch nehmen? Ich kann euch nicht mal beschreiben was wir jetzt durchmachen. Unsere Mutter hatte deswegen einen schweren Nervenzusammenbruch. Ich weiss nicht um wen ich mich zuerst kümmern soll, aufbauen soll? Schrecklich.
Liebe Grüsse Marie

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Re: Familie

Beitragvon Bine » 3. Januar 2017, 04:37

Hallo Maria,
es tut mir so leid was dir gerade passiert, aber möchte dir sagen, kümmere dich um dich, bevor du auch noch unter gehst.
Vergiss DICH nicht, jeder ist für sich selber verantwortlich ! Auch Dein Bruder ist für sich verantwortlich !
Und du auch für DICH !
Ich weiss nicht um wen ich mich zuerst kümmern soll, aufbauen soll? Schrecklich.

Kümmere dich um DICH, auch wenn es schwer fällt, aber du lebst auch noch. Und so eine Belastung kann /kannst auch du nicht auf Dauer ertragen, wenn dein Bruder nicht bereit ist etwas ändern zu wollen.
Ich denke du hast schon viel versucht.
Und kämpfst schon lange mit dieser Situation.
Aber Baclofen wird nicht die Lösung sein, wenn dein Bruder nicht mehr will und sich selber aufgegeben hat.
Entschuldige für die harten Worte, ich wünsche DIR viel KRAFT weiterhin.
Wenn du ihn dann doch umstimmen könntes es mit Bac zu versuchen, wir sind da im Forum.
Und es funktioniert, mit Willen....
Gruss Bine

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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 3. Januar 2017, 19:32

Danke Bine für deinen Beistand. Ich muss erhlich sagen, ich habe Angst morgen hinzufahren. Ich weiss nicht, wie ich reagieren werde. Es geht ihm nicht gut, er sieht schrecklich aus und Mama weiss nichts davon, nur dass er in der Klinik ist. Das beruhigt sie, weil er dann nicht trinken kann. Ich weiss, dass er selber für sich verantwortlich ist, aber es ist eine Sucht, also wie gewinnt man wieder Kontrolle darüber? Ach wenn mann möchte, wie er immer sagt. Ich möchte nicht, dass er aufgibt. Er soll kämpfen. So ist das Leben halt, für viele. Und ich weiss nicht, wie ich an mich denken soll, ihn "fallen" lassen soll? Ich dachte, mit der Zeit lerne ich damit umzugehen, aber ich kriege es nicht aus dem Kopf. Das einzige Gute ist es euch zu haben und wenigstens darüber schreiben zu können. Danke
Marie

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Re: Familie

Beitragvon Bine » 5. Januar 2017, 00:41

Hey Maria,
es ist eine Sucht, aber man kann auch wieder Kontrolle darüber bekommen. Ich bin auch süchtig, habe aber wieder Kontrolle darüber bekommen dank Baclofen.
Du hast Angst ihn besuchen zu müssen ? Dann fahr nicht hin, mach dich nicht vorher schon verrückt, ich kenne das, man ist den ganzen Tag schon fertig weil man irgendwo hin muss, und es eigentlich gar nicht will.
Lass es sein, er ist groẞ, du auch und du hast dein eigenes Leben.
Ich möchte nicht, dass er aufgibt. Er soll kämpfen.

Er muẞ nicht kämpfen, nur wollen. Aufhören wollen.
Erzähl ihm von Baclofen, hat er die Möglichkeit im Krankenhaus Laptop zu benutzen ? Schick ihn auf diese Seite.
Vielleicht können wir hier helfen ihn zu motivieren.
Ich dachte, mit der Zeit lerne ich damit umzugehen, aber ich kriege es nicht aus dem Kopf. Das einzige Gute ist es euch zu haben und wenigstens darüber schreiben zu können. Danke

Vielleicht lernst du mit der Zeit damit umgehen zu können, momentan aber noch nicht, und wenn wir wenigstens dir etwas helfen können, is doch gut.
Schreib weiter
Gruss Bine

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Re: Familie

Beitragvon Klara1 » 6. Januar 2017, 21:05

Wenn es bei meinem Mann ganz schlimm war
und ich seinem "Selbstmord auf Raten" nicht
weiter zusehen konnte, bin ich für ein paar
Tage in ein Hotel gegangen.

Durch Baclofen hab ich wieder Mut geschöpft.
Zum Glück war mein Mann immer bereit etwas
zu unternehmen, obwohl die Therapien nicht
geholfen hatten - aufgegeben hat er nicht.

Hoffentlich findet dein Bruder einen Weg aufhören zu können.
Finde es gut, dass du ihm helfen möchtest.

LG Klara

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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 7. Januar 2017, 20:36

Hallo Klara, Hallo Bine,
also, ich bin doch gefahren. Wie immer. Muss euch wohl nicht beschreiben was Entzug bedeutet, wie es den Leuten dann geht. Habe das so oft bei ihm gesehen und es ist immer noch schockierend für mich, schwer anzusehen. Dann bin ich zu ihm nach Hause um seine Tasche zu packen und es wurde noch schlimmer. So wie er jetzt wohnt!!!! Müllhalde...wie sonst nie! Offensichtlich klappt nicht mal die Haushaltsführung. Na ja, habe mit ihm nicht über seine Lebensart gesprochen, nur gefragt wie es weiter gehen soll. Er möchte zur Kur. Für eine längere Zeit. Wäre nicht das erste Mal, aber er hofft, dass es danach klappt. Jedes Jahr das Gleiche. Bine, mein Bruder ist ein exzessiver Trinker. Literweise Wodka. Wenn er trinkt, kann er nicht schreiben, nüchtern kann er das auch nicht weil er zittert. Abgesehen davon, sein PC ist kaputt, für Neues gibts kein Geld, nur für Alkohol. Anderseits weiss ich, er kann gar nicht damit umgehen. Fakt ist, wir sind gemeinsam immer und immer wieder alles über Backlofen durchgegangen. Haben uns die Filmbeiträge angesehen, vieles im Forum durchgelesen. Zusätzlich habe ich ihn einige Sachen über das Medikament ausgedruckt, als Lektüre. Die Adresse des Arztes hat er auch. Aber es tut sich nichts. Obwohl, wie er immer sagt, er das unbedingt möchte. Er will aufhören zu trinken. Bine, es ist bewundernswert, dass du es hingekriegt hast! :kl Ich wünschte, er könnte es auch. Ich kaufe ihn einen Laptop und dann lernen wir es..wirds aber dauern :grbl
Klara, danke für deine Worte. Ich habe auch Hoffnung geschöpft. Mein Bruder auch. Aber er tut nichts dafür. Fällt ins Loch und kann, oder will nicht raus. Und man fühllt sich machtlos. Mittlerweile reden wir nicht darüber: Warum? Jetzt will ich nur wissen, wann...Wann fängt er die Baclofen-Therapie. Mittwoch bin ich bei ihm. Dann soll er mir bescheid geben.
L.G.Marie

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Re: Familie

Beitragvon Bine » 7. Januar 2017, 23:39

Hallo Marie,
es tut mir leid zu lesen was du gerade, oder schon so lange mit deinem Bruder mit machst. Aber wie gesagt vergiss dich nicht dabei. Und er hat ja so ein Glück das du dich um ihn kümmerst und ihn noch nicht fallen gelassen hast :-!? .
Dann bin ich zu ihm nach Hause um seine Tasche zu packen und es wurde noch schlimmer. So wie er jetzt wohnt!!!! Müllhalde...wie sonst nie! Offensichtlich klappt nicht mal die Haushaltsführung.

So gings mir auch schon mal bei einem sehr guten Freund von mir, haben uns mal im Krankenhaus kennengelernt und festgestellt das wir die gleiche Krankheit haben, haben dann ein Jahr zusammen durchgezogen und Null getrunken und uns gegenseitig per Telefon unterstützt, da wir ziemlich weit auseinander wohnen. Hat super funktioniert bis dann jeder wieder seinen Rückfall hatte. Ich habe dann mit Bac angefangen und wollte ihn mitziehen, er wollte irgendwie nicht, ähnlich wie dein Bruder.
Zusätzlich habe ich ihn einige Sachen über das Medikament ausgedruckt, als Lektüre.

Habe ich auch gemacht und ihm mit der Post geschickt, auf Nachfrage von mir kam dann raus, er hat es nicht mal gelesen ! Da war ich ziemlich sauer, er hat nämlich keinen PC und könnte da auch nicht mit umgehen.
Er hat mir auch von Selbstmordgedanken erzählt, da habe ich dann aber Punkt gemacht, das konnte ich mir nicht aufbürden, damit wollte ich nichts zu tun haben. Gut ernst nehmen sollte man so etwas schon, hab ich Anfangs auch, aber mit der Zeit konnte ich nicht mehr, habe gedacht wenn es denn so ist, mache ich mir noch mehr Vorwürfe, das ich nicht hartnäckiger war. Habe ihm dann gesagt das ich das nicht kann und er bei mir damit an der falschen Adresse ist. Mittlerweile denke ich, das es von ihm ein Hilferuf ist, weil er selber nicht weiter weiẞ und ein anderer Weg zu schwierig zu sein scheint.
Habe ihn dann mal unangekündigt besucht und mir hat es echt die Sprache verschlagen, er war nüchtern sehr ordentlich und hatte sein ganzes Haus pikobello in Schuẞ. Ich bin fast rückwärts umgefallen, es sah alles so schrecklich aus, überall leere Flaschen und überall lag alles voller Müll. Papiere, Post haben den ganzen Esstisch überlagert. Das Bad sah aus wie ein Jahr nicht mehr geputzt, ganz schrecklich. Ich war auch nicht lange da, habe ihm paar Tage später angeboten, das ich noch mal komme und wir dann mal zusammen klar Schiff machen könnten, war auch nicht erwünscht. Mittlerweile is unsere Freundschaft ziemlich im Eimer. Aber ich habe für mich beschlossen das ich mich von ihm, egal wie, nicht mehr runter ziehen lasse. Auch beende ich Telefonate immer öfter frühzeitig weil ich mir dieses besoffene Gelaber nicht mehr antun will. Mir ging es sehr oft danach richtig schlecht. Schlecht gehen löst bei mir Trinken aus und das muẞ nicht sein.
Und man fühllt sich machtlos

Genau so ist es.
Mittwoch bin ich bei ihm. Dann soll er mir bescheid geben.

Ich hoffe er kommt auf den besseren Weg und versucht es.
Ich wünsche dir wieder viel Kraft und Erfolg.
Lieber Gruss Bine

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Re: Familie

Beitragvon Maria67 » 14. Januar 2017, 22:01

Hallo Bine, so ein Leben mit Sucht ist ein Martyrium...am schlimmsten für die Betroffenen. Erst davon loszukommen, dann das ganze Leben aufzupassen die Kontrolle nicht zu velieren. Das ist ein Kraftakt!! Euch, die es geschafft haben, die es durchziehen :-!? .Du kannst Stolz darauf sein! Ich weiss nicht ob ich es nachvollziehen kann was ihr durchmacht?! Ich sehe es zwar, versuche zu helfen, Beistehen...mehr aber geht nicht. Finde alles zu wenig was man machen kann. Es ärgert mich, diese Machtlosigkeit. Nun aber, ist mein Bruder bis Sonntag bei mir. Wir werden uns jetzt im Forum eure Erfahrungsberichte durchlesen, vielleicht schreibt er was...
Bis bald Marie

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Re: Familie

Beitragvon Bine » 15. Januar 2017, 01:48

Hey Maria und Gruẞ an dein Bruder,
ich würde mich freuen von ihm zu lesen, und denke viele andere auch.
Will sagen, wir alle haben das/sein Problem mit der/unserer Krankheit !
Davon los zu kommen ist nicht einfach, aber geht nur wenn man "MANN dein Bruder" sich darauf einlassen möchte.
so ein Leben mit Sucht ist ein Martyrium...am schlimmsten für die Betroffenen. Erst davon loszukommen, dann das ganze Leben aufzupassen die Kontrolle nicht zu velieren. Das ist ein Kraftakt!!

Ja da hast du wohl recht, wer einmal das Gehirn geschrottet hat, wie auch immer, wir mit Alk, hat ein lebenslanges Problem damit, es sei denn, derjenige hat so verdammt viel Willensstärke, das er es ohne Medikamente schafft.
Geht auch. Aber Baclofen vereinfacht es ungemein.
Beistehen...mehr aber geht nicht. Finde alles zu wenig was man machen kann. Es ärgert mich, diese Machtlosigkeit.

Hör auf dich ferig zu machen, du kannst nicht mehr machen. Punkt.
Es tut mir weh das zu lesen, du hast dein eigenes LEBEN ! LEB ES !
Auch Alkis überleben, sogar besser als du. Die interessiert es irgendwann gar nicht mehr wie es dir geht.
Sie brauchen nur noch Bestätigung in ihrem doch so schlechtem Leben.
Beistehen tust du doch schon, ........ vergiss dich nicht in deinem kurzem Leben.
Lieber Gruss Bine


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