Hallo ich bin ruby

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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ruby155
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Hallo ich bin ruby

Beitragvon ruby155 » 23. August 2016, 13:25

und trinke 3-4 mal in der Woche am Abend bis zum Filmriss.
Anfang dieses Jahres habe ich mich wegen Depressionen in eine Tagesklinik begeben.Ich dachte, wenn ich besser drauf bin, müßte ich nicht mehr trinken. Schnell wurde ich eines Besseren belehrt und wechselte in die Tagesklinik für Sucht.
Das klappte auch super. Ich war dort knapp 4 Wochen und habe nichts getrunken. Allerdings war ich in einer extrem körperlichen Anspannung.
Einen Antrag auf ambulante Reha, um im Thema zu bleiben hatte ich gestellt. Ja und wie es leider so ist, war es wieder mit Wartezeit verbunden bis es losging.
Nach 3 Monatiger Krankschreibung ging ich Anfang Mai wieder arbeiten und war ganz schnell wieder im Alten Trott. Bei uns ist durch eine Kollegin so schlechte Stimmung, dass es mich sofort wieder in die Tiefe zog.
Also trank ich weiter. Als dann die ambulante Reha losging habe ich ganz offen gesagt, dass ich wieder trinke, konnte dann aber trotzdem loslegen. Nur ich schaffte es nicht trocken zu bleiben.
Jede Woche in der Gruppe erzählten die Leute wie lange sie schon trocken sind. Da hab ich angefangen zu lügen. Ich dachte irgendwann klappt es schon. Nach 4 Wochen hab ich die Reha beendet.

Nun habe ich letze Woche im Fernsehen einen Bericht über Baclofen und Alkohol gesehen.
Ich habe angefangen im Internet danach zu suchen und bin auf euer Forum gestoßen. Seit dem lese ich hier ganz viel.
Wie es der Zufall so will hatte ich sogar Baclofen zu Hause. 50 Stück a 10mg. Mein Hausarzt hatte sie mir gegen meine extreme körperliche Anspannung verschrieben.
Ich möchte mit Hilfe von Baclofen die totale Abstinenz erreichen.
Ich habe am Freitag begonnen mit 3x 5mg. Ich war am Freitag bei meinem Hausarzt und habe mich erstmal für diese Woche krank schreiben lassen. Ich habe es noch geschafft ihm ein Rezept mit 100 Stück a 10mg zu entlocken. Aber wegen der körperlichen Anspannung. Er fragte noch ganz entsetzt so viel nehmen sie davon?

Für die weitere Behandlung und Privatrezepte suche ich einen begleitenden Arzt und möchte mich hier austauschen.
Ich komme aus dem Münsterland Plz. 48...
Zuletzt geändert von ruby155 am 23. August 2016, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Benno
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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon Benno » 23. August 2016, 13:45

Hallo Ruby!

Schön dich kennenzulernen. Ich schreibe dir weil ich auch die Kombination von depressiven Verstimmungen und der Alkoholsucht habe.
Meine Hoffnung ist auch das dies durch Baclofen stark gedämpft wird.

Meinst du denn nicht das dein Hausarzt da evtl. nicht doch mit ziehen würde wenn du ihm die Wahrheit sagst und die Idee mit der Baclofen Therapie?

Ich drücke dir die Daumen das du dein Ziel erreichst.


LG
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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon ruby155 » 23. August 2016, 14:47

Hallo Benno,

ich danke dir. Mit meinem Hausarzt möchte ich das nicht machen. Ich bin auch oft mit meinen Schwiegereltern dort und möchte nicht, dass er sich da vielleicht mal verquatscht.

Ich möcht lieber zu einem Arzt, der auch schon Erfahrungen mit der Baclofen Therapie gemacht hat.

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Papfl
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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon Papfl » 23. August 2016, 14:50

Hallo Ruby!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] ! Schön, dass Du da bist [smile] .

Trinkst Du denn - seit Du am Freitag mit Baclofen begonnen hast - parallel noch? Das ist nicht schlimm :wink: , wäre nur gut zu wissen, damit wir Dich hier besser beim weiteren Vorgehen unterstützen können.

Und: Hast Du schon eine erste Wirkung oder Nebenwirkung verspürt?

Der Beginn mit 3 x 5 mg ist okay. Du hast beim Stöbern hier im Forum sicherlich den Leitfaden für die Anwendung bzw. unsere angepassten Dosierungstabellen hier bereits gefunden.

Und Du weißt bestimmt auch schon, dass Baclofen keine Wunderpille ist, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen und rückfällig werden, eindämmen.

Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.

Das ist dann die eigentliche "Arbeit an sich selbst", an der über kurz oder lang niemand vorbei kommt. Dafür kann Baclofen den Kopf frei machen - nicht mehr, aber auch nicht weniger [smile] .

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.

Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung.

Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann. Und natürlich das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Olivier Ameisen. Der Kardiologe Olivier Ameisen war selbst betroffen und hat Baclofen als Therapieoption bei Abhängigkeitserkrankungen (wieder)entdeckt. Das Buch ist spannend zu lesen! Du kannst die E-Book-Version des Buches auch kostenlos über dieses Forum "ausleihen". Bei Interesse schreibe das bitte einfach in die Private Nachricht (PN) an @DonQuixote mit rein, wenn Du ihn um eine Arztadresse bittest.

Womit wir beim Thema wären:

Da wir unsere Arztadressen aus naheliegenden Gründen nicht öffentlich rausgeben, möchte ich Dich bitten, @DonQuixote (er verwaltet unsere Arztadressen) kurz mit einer Privaten Nachricht (PN) anzuschreiben und ihm Deinen Wohnort samt Postleitzahl mitzuteilen. Er wird sich dann voraussichtlich gegen Abend bei Dir mit allen Infos melden.

Alles Gute einstweilen!

Papfl
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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon ruby155 » 23. August 2016, 15:16

Hallo Papfl,

danke für die ausführlichen Infos. Die Dosierungspläne habe ich mir ausgedruckt. Ich werde mich gleich mal hinsetzen und schauen was besser passt.

Freitag: 5mg / 5mg / 5mg / keinen Alkohol / lange nicht mehr so gut geschlafen
Samstag: 5mg / 5mg / 5mg / 3 Liter Bier
Sonntag: 5mg / 5mg / 5mg / 1,5 liter Prosecco
Montag: 5mg / 5mg / 10mg / keinen Alkohol
Dienstag: 5mg / 5mg / später noch 10mg

Ich verspüre schon von Anfang an leichten Schwindel und müdigkeit. Aber ich bin ja krank geschrieben.

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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon Papfl » 23. August 2016, 16:18

Hallo Ruby!

Danke für die Einnahmepläne von Freitag bis jetzt [good] . Drei Tage sind aber wirklich das Minimum, das Du auf einer Stufe bleiben solltest. Also bitte nicht noch schneller werden [crazy_pilot] , sonst verlieren wir uns womöglich noch aus den Augen [mocking] ...

Um die für Dich idealen Einnahmezeitpunkte zu finden, kannst Du auch gerne den Baclofen-Rechner zur Hilfe nehmen. Wichtig ist es in der Anfangsphase, einen möglichst gleichmäßigen "Baclofenspiegel" über den Tag verteilt aufzubauen, damit sich die Biochemie langsam an das Medikament gewöhnen und mit ihm "arbeiten" kann. Und natürlich die vielbeschworenen 3 Gs (GGG = Geduld, Geduld, Geduld).

Das wird schon!

Papfl
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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon ruby155 » 23. August 2016, 17:35

Danke für die Tips.

Ich habe mir jetzt mal im Bacrechner Anhand des Wirkprinzips meine Einnahme ausgedruckt.
11.00 Uhr 5mg
14.30 Uhr 5mg
18.00 Uhr 10mg

Um es nicht zu schnell anzugehen werde ich dann 5 Tage bei der Dosis bleiben und dann alle 5 Tage um 5mg erhöhen.
Und dann Anhand des Rechners entscheiden, wie ich es verteile.

Super, Danke doppd

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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon ruby155 » 23. August 2016, 17:43

Jetzt habe ich nochmal rumprobiert und bin mir nicht sicher ob ich vielleicht 4x am Tag einnehme.

8.00 Uhr 5mg
12.00 Uhr 5mg
16.00 Uhr 5mg
20.00 Uhr 5mg

Kann mir da jemand mit Erfahrung weiterhelfen, was für den Anfang Besser ist?

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Re: Hallo ich bin ruby

Beitragvon Papfl » 23. August 2016, 17:57

Hallo Ruby!

Trinkst Du denn im Moment Alkohol? Wenn Du parallel noch konsumierst, würde ich an Deiner Stelle die 4 x 5 mg wählen. Wenn Du noch trinkst, kann sich das Medikament in einer so geringen Dosis wahrscheinlich eh' noch nicht durchsetzen, da ist die gleichmäßige Verteilung über den Tag hinweg erstmal wichtiger.

Wenn Du momentan abstinent bist, dann würde ich erstmal bei drei Einnahmen bleiben (alle +/- vier Stunden) und die höhere Einnahme etwa eine Stunde vor die Tageszeit legen, an der das Verlangen nach Alkohol erfahrungsgemäß am größten ist. Falls Du so etwas kennst. Wenn Du keine Craving-Höhepunkte hast, dann auch
4 x 5 mg.

Papfl
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