Hallo zusammen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Bine
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Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 22. Juli 2016, 11:34

Ich wollte mich dann auch mal vorstellen. Ich bin 49 Jahre alt und wie lange ich abhängig bin kann ich gar nicht genau sagen. Es fing an mit ab 18:00 Feierabend trinken, ich nenn das mal so. Das ging über Jahre....... Den ersten Hinweis bekam ich von meinem Hausarzt nach einer Blutentnahme wo er mich in die Praxis zitierte (sonst ging der Befund immer per Telefon) und mich fragte ob ich wohl ein bisschen viel Alkohol trinken würde. Habe ich dann zugegeben und versucht zu verringern, was mir schon sehr schwer gefallen ist, das ich bereits abhängig war, hab ich nicht wahr haben wollen und ignoriert. Und dann kam der Absturz, von mir noch unbemerkt, habe immer mehr getrunken. Zwischendurch habe ich dann immer mal wieder für eine Woche aufgehört (und war stolz das ich soooo lange ohne Stoff kann, also nicht abhängig) obwohl in den ersten Tagen schon ganz schöne Entzugserscheinungen da waren, und jedes Mal habe ich mir gesagt: du muẞt mit diesem Scheiẞ ganz aufhören.

Aber es schmeckt halt so gut und ist auch so schön entspannend, hilft bei Stress, bei Ärger, alles ist wieder zu ertragen und so gings immer weiter. Dann hatte ich einen Unfall (Umfall) weil ich nicht genug Alk zu mir genommen hatte und bin im Krankenhaus gelandet. Mein Mann hat dem Rettungsteam gleich mitgeteilt das ich Alkoholikerin bin, so da war es raus, hatte er so vorher noch nie zu mir gesagt, wohl weil er auch nicht ins Glas gespuckt hat. Im Krankenhaus bekam ich Distra und weil mir da alles zu blöde war hab ich mich nach drei Tagen selbst entlassen. Dann war erstmal für länger Ruhe, aber es kam wie es kommen muẞte. Habe dann auch tagsüber getrunken und so bin ich zum Spiegeltrinker mutiert. In ganz schlimmen Zeiten habe ich morgens mit Wein anstatt mit Kaffee angefangen um überhaupt funktionieren zu können. März 2012 habe ich mich ins Krankenhaus bringen lassen zu einer qualifizierten Entgiftung (2 Wochen). Bin dann nach Hause mit der Angst das ich es vielleicht wieder nicht schaffen könnte nichts zu trinken. Meine Schwester fragte mich ob ich jetzt geheilt bin. Davon is man nie geheilt sagte ich. Soviel dazu was viele Leute über diese Krankheit wissen oder meinen zu wissen.

Man muẞ doch EINFACH nichts mehr trinken. Es ging mit Hilfe eines guten Freundes, der mittlerweile in einer Langzeittherapie war auch über ein Jahr gut, wir haben uns gegenseitig unterstützt per Telefon. Er hat mir alles erzählt was dort so abläuft, ich war quasi mit dabei. Leider hat die Langzeittherapie ihn auch nicht geheilt, er trinkt wieder. Zu der Zeit war es mir noch peinlich Alkoholiker zu sein. Es musste ja nicht jeder wissen obwohl es alle wussten, manch einer weiẞ ja gerne mal was NEUES zu erzählen. Dann fing es wieder ganz langsam an, mal ein Glas Wein und so weiter, wieder Absturz, jeder Tag aufs Neue morgens was rein damit es mir gut geht und ich alles schaffe. September 2015 hatte ich genug und noch mal Entgiftung, wo ich mich nach 5 Tagen wieder selber entlassen habe da mir der Oberarzt ziemlich blöd kam, ich würde es nie schaffen ohne dies und ohne das, Therapie hier AA da. War nicht sehr motivierend. Ganz am Anfang hat mein Hausarzt auch schon zu mir gesagt das ich es nie schaffen würde. Nie wieder Krankenhaus hab ich mir da gesagt, ich werde mein Leben ändern ! Hat fast ein halbes Jahr gedauert und wieder dem Suff verfallen. War schon schwierig genug für Nachschub zu sorgen, da hier ohne Auto nichts zu machen ist. Führerschein habe ich zum Glück noch nicht abgeben müssen.

Aber wenn ich dann Abends genug intus hatte kam der Entzug ja morgens auch erst später also früh los um Nachschub zu besorgen. Das hat mir Angst gemacht und ich habe beschlossen aufzuhören, das war am 5.Juli. Kalter Entzug, war ganz schlimm für 2 Tage. Dann war ich im Internet bei Alkohol und so.....und bin auf Baclofen gestoẞen. Viel gelesen und am 12.07 mutig zum Dok. War fürchterliche Überwindung schon wieder zu beichten, das ich wieder Rückfall hatte. Da ich mich mit ihm diesbezüglich schon mal inne Flicken hatte, kam diesmal kein Gemecker sondern " Gut das sie gekommen sind und das glaube ich, das ihnen das schwer gefallen ist". Ich habe ihm von meinen Recherchen erzählt und nachdem er sich selber damit befasst hatte, da er keine Ahnung von nichts hatte habe ich am nächsten Tag mein Rezept bekommen. Was ich über die Dosierung weiẞ hat er gefragt, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung. Morgens 5mg abends 5mg und nach drei tagen jeweils eine sagte er. Bin jetzt schon gut ausgerüstet mit Informationen und Tabelle bezüglich der Dosierung da Dok grad Urlaub macht.

Hatte bis gestern keine Nebenwirkungen auẞer das ich Nachts super schlafen kann, besser als vor bac. Gestern habe ich dann mal 30mg genommen. 10,5,10,5 nach den zweiten 10 hat es mich nieder gelegt, war total müde und muẞte erstmal halbe Stunde ins Bett, dann war alles wieder gut und ich hatte null craving am Abend, was bei mir punkt 18:00 eintritt, tagsüber eher selten, liegt wohl am Feierabend trinken, is eben schon lange gespeichert. Ach und was mir nach so kurzer Zeit noch positiv aufgefallen ist, ich bin viel ruhiger geworden, ich reg mich nicht so schnell mehr über irgendwas auf, und freue mich das es mir so gut geht. Ich muẞ wirklich sagen ohne Baclofen is dieser Suchtdruck eine riesen Quälerei. Und ich habe mir das Buch von Oliver Ameisen gekauft und mittlerweile schon fast durchgelesen, ich finde das is Pflichtlektüre für jeden der bac nimmt oder nehmen möchte, es ist super geschrieben und man findet sich dort immer wieder. Oh nein was für ein langer Text, aber bis hierhin war es auch ein langer Weg für mich und mittlerweile ist es mir auch nicht mehr peinlich ein TRINKER zu sein, is halt so wie es ist und wer diese Krankheit nicht kennt, kann diese ganzen Scheiẞ Gefühle, Gedanken und Erscheinungen (Craving) nicht nachvollziehen. Und die Angst das ich es wieder nicht schaffen könnte ist nicht mehr da, dann ist es eben so. Nur keine Panik, Panik ist kontraproduktiv für mich. Ich hoffe mein Text nervt hier nicht.

Viele Grüẞe an alle Alkoholiker und deren Angehörige. Bine

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Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 22. Juli 2016, 14:13

Hallo Bine!

Herzlich willkommen im Forum [hi_bye] . Schön, dass Du da bist [smile] !

Und um's gleich vorweg zu nehmen: Dein Text nervt überhaupt nicht - im Gegenteil: Er ist sehr informativ und spannend zu lesen. Kompliment [good] ! Ich bin mir sicher, einige finden sich in Deiner Geschichte wieder :wink: .

Genau so wie viele hier Deine Erfahrungen mit Therapien und Ärzten bestimmt auch unterschreiben können: Es heißt halt immer wieder: "Sie müssen nur wollen, dann gelingt das auch!" Oder in der negativen Variante: "Wenn sie das und das nicht tun, werden sie es nie schaffen...!".

Und Betroffene stehen dann immer wieder verzweifelt vor der Frage: "Warum schaffe ich es nicht, die Finger von der Flasche zu lassen? Ich kämpfe doch mit aller Kraft, die ich habe, dagegen an, aber es geht einfach nicht..."

Leider vergessen Ärzte und Therapeuten allzu oft die Biochemie, die sich bei abhängigen Menschen über die Jahre verändert hat und die sich als scheinbar unüberwindbare "Hürde" beim Kampf um die Abstinenz entpuppt. Oder sie wissen es einfach nicht [unknown] , weil sie in punkto Sucht auf dem Stand ihrer Approbation stehen geblieben sind und die neuen Entwicklungen im Bereich Hirnchemie, Stoffwechsel, Neurobiologie etc. seit der Jahrtausendwende nicht mehr verfolgt haben.

Max Planck hat geschrieben:Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.

Mit Hilfe von Baclofen kann diese "Hürde" überwunden werden. Und wenn das geschafft ist, funktioniert im Idealfall auch das "Wollen" wieder. Dann entscheidet nicht mehr die Biochemie, ob ich trinke oder nicht - sondern wieder ich selbst.

Diese und ähnliche Themen beschäftigen uns hier im Forum immer wieder: Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, habe ich deshalb mal versucht, hier zu erklären. Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier.

Die Dosierungshinweise aus dem Leitfaden für die Anwendung kennst Du ja bereits, Du findest sie hier im Forum auch nochmal angepasst an die jeweilige Tablettenstärke (10 mg oder 25 mg).

Wenn Du bei Deiner jetzigen Dosierung von 10mg - 5mg - 10mg - 5mg zum ersten Mal unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAWs) in Form von erhöhter Müdigkeit gespürt hast und diese nicht vor der nächsten regulären Aufdosierungsstufe (in 3 bis 5 Tagen) weg sind, dann warte ruhig ab mit einer Dosiserhöhung, bis die Nebenwirkungen vollends verschwunden sind. Dass man bei der Baclofen-Therapie mitunter Geduld mitbringen muss, hast Du ja bestimmt auch schon irgendwo gelesen [smile] . Höher, schneller, weiter...ist immer kontraproduktiv.

Im Moment ist es wichtig, dass Du gut in Dich hinein hörst: Habe ich Nebenwirkungen? Welche Nebenwirkungen sind das? Sind sie akzeptabel? Wie stark ist das Craving ("Trinkverlangen")? Kann bzw. sollte ich im Moment in kleinen Schritten weiter erhöhen, oder ist es sinnvoller, erstmal bei der jetzigen Dosierung zu bleiben, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind?

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit, ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes. Dann auf dieser Stufe (bei der erste Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis [smile] .

Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Alles in allem hört sich das bei Dir aber doch schon richtig gut an [good] .

Danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst und alles Gute weiterhin!

Papfl
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon DonQuixote » 23. Juli 2016, 20:31

Hallo Bine

Danke für diese sehr ausführliche und anschauliche Vorstellung und Schilderung Deiner Lebensumstände. Das ist genau das, was wir uns wünschen, dass nämlich so viele Leute wie möglich von solchen Suchtkarrieren und dem Wunsch nach Veränderung lesen können. Mit Baclofen scheinst Du auf einem sehr guten Weg zu sein, ich wünsche Dir dabei alles Gute. Wenn Du weitere Fragen hast, z.B. zur Wirkunsweise, Dosierung etc., welche noch nicht beantwortet wurden, dann zögere nicht, sie hier zu stellen.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 24. Juli 2016, 09:55

Vielen Dank für euer Feedback,
ich hab da auch gleich mal was zu erzählen was Freitag passiert ist. Wir waren einkaufen und das Bier war leer, mein Mann trinkt gerne (jetzt auch nur noch am Wochenende) mal 2-3 Flaschen Bier.
Habe dann gefragt ob wir noch welches kaufen wollen, habe mich super stark gefühlt. Nein meinte er vielleicht morgen, auch okay. Soweit so gut.
Ich habe dann meine 10mg Ration genommen und alles war okay bis.......er sagte er hole sich doch noch einen Sechser Träger. :L und sofort bei mir Umschaltung im Kopf und Craving war da, aber von Null auf Hundert, hab gedacht was geht denn jetzt ab, so hatte ich das die letzte Zeit (mit Baclofen) gar nicht mehr. Da ich noch 5 mg von meiner Tagesdosis hatte habe ich die dann gleich noch hinterher geschmissen und es ging mir wieder besser ohne stundenlang zu leiden und nicht wissen wohin. Gut zu wissen das das so funktioniert [smile] .
Solch Situationen gab es früher auch schon wenn ich nicht getrunken habe, die Werbung im Fernsehen oder im Film wo auch immer Sekt oder Wein getrunken wird, oder das Plopp einer Bierflasche, das klappern der Flaschen in der Bierkiste, obwohl ich gar nicht gerne Bier trinke, oder ich brauchte nur ein Weinglas sehen. Das hat sich zum Glück gelegt, ICH DARF JA TRINKEN, ABER ICH WILL NICHT !, dieser Spruch hilft mir dabei immer ganz gut.

Und jetzt habe ich mal eine Frage : Mir ist aufgefallen das nach zwei Tagen wenn ich aufdosiert habe erst alles okay ist, aber dann kommt Craving wieder vermehrt, nicht schlimm aber es ist da. Ist das normal ? Sollte ich dann mehr nehmen ? Bis jetzt bin ich immer 3 Tage bei einer Dosis, momentan 10-5-10-5.
Wenn ich jetzt aufdosiere bekomme ich ein Problem, dann reichen die Tabletten nicht (Dok is im Urlaub) und ich müsste zu seiner Vertretung. Wird er mir auch ein Rezept ausstellen, wenn ich ihm das Alte vorlege oder gibt's erstmal blöde Fragen, hat einer Erfahrung damit ? Ich werde es jedenfalls nächste Woche mal testen.
Wünsche allen einen schönen Sonntag
Gruẞ Bine

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 24. Juli 2016, 10:32

Hallo Bine!

Was Du gemacht hast, als plötzlich und unmittelbar das Craving aufkam, nennen wir für gemeinhin "Die Notfall-Dosis". Das ist vollkommen okay [good] .

Du kannst in solchen Extremfällen (plötzliches Craving, Trigger) ruhig die kommende Ration "vorziehen". Wenn also der nächste Einnahmezeitpunkt z. B. um 20 Uhr wäre, Du aber um 18 Uhr in eine brenzlige Situation kommst, einfach die 20-Uhr-Ration dann schon nehmen.

Generell ist es auch denkbar, eine Notfall-Dosis zusätzlich zur eigentlichen Tagesdosis zu nehmen. Das kannst Du im Bedarfsfall dann individuell entscheiden. Um im Beispiel zu bleiben: Wenn Du die 20-Uhr-Ration vorgezogen hast und merkst, dass Dir die dann gegen 20, 21 oder 22 Uhr irgendwie "fehlt", spricht auch nichts dagegen, die "eigentlich fällige" Ration auch noch zu nehmen.

Die (zusätzliche) Notfall-Dosis sollte natürlich die Ausnahme bleiben und "Pi mal Daumen" 1/4 der eigentlichen Tagesration nicht überschreiten.

Bine hat geschrieben: Mir ist aufgefallen das nach zwei Tagen wenn ich aufdosiert habe erst alles okay ist, aber dann kommt Craving wieder vermehrt, nicht schlimm aber es ist da. Ist das normal ? Sollte ich dann mehr nehmen ? Bis jetzt bin ich immer 3 Tage bei einer Dosis, momentan 10-5-10-5.

Das ist ein Zeichen dafür, dass Du Deine individuelle ideale Dosis noch nicht erreicht hast. Aber KEIN Grund, das Aufdosierungstempo zu steigern. Drei Tage auf einem Level zu bleiben, ist m. E. das Mindeste. Im Leitfaden für die Anwendung werden ja sogar fünf Tage empfohlen.

Es ist gut, dass Du so sensibel mit Dir umgehst und merkst, wann das Craving sich verändert doppd . Dann wirst Du auch relativ genau merken, wann der Punkt erreicht ist, an dem Baclofen seine optimale Wirkung bei Dir entfaltet. Nämlich dann, wenn das Craving auch nach mehreren Tagen nicht mehr wiederkehrt.

Erfahrungsgemäß dürftest Du keine Probleme beim Folgerezept bekommen, wenn Du der Vertretung "beweisen" kannst, dass Du Baclofen von Deinem eigentlichen Arzt regulär verschrieben bekommen hast. Aber denke bitte für die Zukunft daran, immer ausreichend Baclofen zur Verfügung zu haben. Selbst wenn Du das Medikament irgendwann absetzen möchtest, sollte das nicht abrupt geschehen, sondern - ähnlich wie bei der Aufdosierung - langsam ausgeschlichen werden.

Alles Gute einstweilen!

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 24. Juli 2016, 11:54

Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem ausgehen der Pillen lag daran das weder der Arzt noch ich wuẞten, wie es mit der Einnahme und dem hoch dosieren funktioniert. Habe danach erst die Tabelle gefunden. Und Arzt schon im Urlaub. Seine Dosierung war 3 Tage 5-5 dann 10-10 und mehr nicht. Aber wie gesagt ging alles auf die schnelle kurz vor seinem Urlaub und er hatte ja nicht mal eine Ahnung was es mit Baclofen auf sich hat, hatte er noch nie von gehört oder gelesen, hat sich dann aber kurzfristig im Internet schlau gemacht und sie mir mit schlechtem Gewissen verschrieben. (Habe ich ihm sicher noch eine Aufgabe mit in den Urlaub gegeben :kst ) Ich werde mal sehen wie es so weiter geht und was das Craving heute macht. Bis jetzt ist alles gut aber das kann sich ja schlagartig ändern, wie ich bemerkt habe. Danke nochmal.

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Re: Hallo

Beitragvon Bine » 4. August 2016, 11:04

Hallo an alle,
wollte mal berichten.......

......Ich meinen Bericht gerade fertig zum absenden hatte und dann beim Absenden war das Internet mal wieder überfordert [ireful] Alles weg [ireful] Grund zu saufen, nein war Scherz so angreifbar bin ich dann doch nicht (nicht mehr) .
Also ich versuchs nochmal.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 4. August 2016, 14:52

Hallo an alle,
wollte mal berichten was so alles passiert ist. Heute ist Tag 23.
Alles in Allem gehts mir gut wenn man davon absieht das ich Freitag eine Flasche Wein geleert habe.
Warum weiẞ ich gar nicht, es ist nichts passiert was mich früher zum Trinken getrieben hat.
Ich denke es war Neugier, ob es mir noch schmeckt und was passiert wenn.....
Also der erste Schluck hat mal überhaupt nicht geschmeckt aber is gleich auf direktem weg inne Birne gezogen, so quasi intravenös [wacko] . Ich hab dann trotzdem weiter getrunken, habe aber 5 , in Worten FÜNF STUNDEN gebraucht bis sie leer war. Das letzte Glas habe ich nur noch getrunken, damit ich Samstag nicht in Versuchung komme. Am Ende war ich betrunken, was ich lange nicht mehr war, obwohl ne Flasche Wein hat mich nicht mal mehr grinsen lassen, oder dummes Zeug erzählen lassen.
Ich hatte das Gefühl das ich nicht mehr geradeaus gehen kann, bin dann auch umgehend ins Bett gegangen.
Und wenn jetzt jemand denkt das ich ein schlechtes Gewissen habe, denkt er falsch, hab ich nicht im geringsten. Ich hatte ein bisschen Panik das ich Samstag gleich weiter trinken müsste, aber dem war nicht so. Auch ging es mir nicht schlecht. Soweit so gut, weiẞ ja jetzt was bei mir passiert.

Wochenende war dann total in Ordnung und dann kam der Montag.
Meine Tochter (24) hatte Stress mit ihrem Partner und da war die Mama dann wieder gut genug um sie abzuholen und seelischen Beistand zu leisten (Sie lässt sonst fast nie was sich hören). Das hat mich ganz schön mitgenommen und sofort kam das Gefühl : Ich muẞ jetzt was Trinken sonst krieg ich das nicht hin. Ich war mal wieder komplett überfordert. Da kam richtig Panik auf.
Ich habe dann meine Ration vorgezogen und es war auszuhalten, Dienstag das Gleiche nochmal, aber ohne Baclofen hätte ich sicher nicht Stand gehalten.
Mittwoch war die Welt wieder in Ordnung und ich hatte meine Ruhe und konnte meine Ration wieder zu MEINEN ZEITEN nehmen. Also das hat doch schon mal SUPER geklappt good .

Zur Zeit nehme ich seit 3 Tagen 50mg (10-15-15-10) und ich habe nach der dritten Einnahme eine Veränderung festgestellt. Mir ist irgendwie schwindlig, nur ganz kurz, aber oft. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, unangenehm ist es noch nicht. Das hatte ich bei weniger (40mg) nur so halbe Stunde lang und dann war okay. Kann das sein das (der Bunker) langsam voll ist ?
Auf jeden Fall habe ich mir überlegt das ich erstmal dabei bleiben werde und sehen was passiert.

Ansonsten geht's mir richtig gut, sogar das abendliche Craving verdünnisiert sich, und ich kann immer noch jedem empfehlen, der mit dem Stoff Schluẞ machen will, es mit Baclofen auszuprobieren. Es wirkt, bei mir jedenfalls. doppd
Und das Forum is übrigens Spitze. Danke an alle, die wie ich, hier ihre Erfahrungen mitteilen und mir auch schon wichtige Hinweise gegeben haben.
So das wars erstmal, bis dann
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Papfl » 4. August 2016, 16:54

Hallo Bine!

Vielen Dank für Dein Update [good] !

Erste "Gehversuche", wie es sich denn nach einer gewissen Abstinenzphase unter Baclofen mit dem Alkohol verhält, machen wohl die meisten :wink: . Meiner Meinung nach sollte man dem Medikament ein paar Monate Zeit geben, bevor man ein solches "Experiment" wagt, aber das kann ja jede/r für sich entscheiden. ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT ist ja ein wesentliches Ergebnis der Baclofen-Therapie [smile] . Wichtig ist, dass man diese Erfahrungen richtig einordnet, "achtsam" bleibt und nicht "übermütig" wird.

Viele berichten davon, dass ihnen der Alkohol nicht mehr "wirklich" schmeckt...und lassen es dann irgendwann ganz oder trinken nur noch ab und zu bei besonderen Gelegenheiten ein "Gläschen" mit. Weit weniger schaffen es, ihren Konsum tatsächlich zu "kontrollieren" und trinken regelmäßig, können aber nach zwei oder drei Drinks problemlos aufhören. Das ist - wie so vieles bei der Baclofen-Therapie - individuell verschieden.

Eine wichtige Erfahrung - die Du jetzt auch gemacht hast - ist, dass die Baclofen-Therapie viel "verzeiht". Selbst wenn man mal "über die Stränge" geschlagen hat, muss man nicht zwangsläufig am nächsten Tag weiter trinken. Das trägt auch seinen Teil dazu bei, dass man kein schlechtes Gewissen haben braucht. Sowas entwickelt sich ja dann meistens aus der Scham heraus, wieder (meist heimlich) weiter trinken zu müssen und aus dem Gefühl, es "wieder" nicht geschafft zu haben.

Ich finde, Du hast die Situation ganz gut gemeistert :-!? . Bei den 50 mg/Tag würde ich an Deiner Stelle erstmal bleiben, solange Du Nebenwirkungen hast. Vielleicht ist das ja auch schon ziemlich nah an Deiner individuellen Erhaltungsdosis dran, und Du hast bereits kein oder nur kaum noch Craving. Im Bedarfsfall kannst Du ja eine "Notfalltablette" dazwischen schieben :wink: .

Bine hat geschrieben:Hallo an alle,
wollte mal berichten.......

......Ich meinen Bericht gerade fertig zum absenden hatte und dann beim Absenden war das Internet mal wieder überfordert [ireful] Alles weg [ireful] Grund zu saufen, nein war Scherz so angreifbar bin ich dann doch nicht (nicht mehr) .
Also ich versuchs nochmal.

Für solche Fälle gibt es ein Browser-Addon namens "Lazarus".

Für Firefox findest Du es hier
Für Google Chrome hier

Dieser kleine "Helfer" merkt sich die letzten paar Einträge, die Du in Formulare (z. B. ins Antworten-Feld hier im Forum) eingetragen hast. Wenn dann mal was verschwindet (wie jüngst bei Dir geschehen), einfach nochmal eine neue Antwort öffnen, bei Firefox die rechte Maustaste drücken und zu "Text wiederherstellen" scrollen; bei Chrome auf das "bleiche" Lazarus-Symbol im rechten oberen Eck des Eingabefeldes klicken.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 4. August 2016, 20:27

Danke Papfl, das werde ich ausprobieren mit Lazarus, gleich mal suchen.
und danke für das schnelle Feedback.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 14. August 2016, 23:02

Ich sage mal wieder Hallo [hi_bye] ,
heute ist Tag 34 mit Baclofen und ich bin heute auf 80mg umgestiegen (20-20-20-20), was ich aber ab morgen in 20-20-25-15 ändern werde, da es abends immer noch etwas anstrengend ist. Nebenwirkungen hatte ich bei 70mg die ersten 3 Tage, vermehrter Schwindel. Und ich kann gut schlafen auch nachmittags auf Sofa bei Fernseher.
Hinlegen, Decke drüber, Augen zu und weg für ne halbe Stunde [whistle] . Konnte ich vorher nicht so, da hab ich nur gedöst und jetzt bin ich komplett weg, aber dann auch richtig ausgeruht.

Freitag hats mir wieder angetan, habe wieder Wein getrunken, war halt Freitag und da is irgendwie besonders, war schon immer so, Wochenend halt [clapping] und ich hatte tapeziert, was sehr gut funktioniert hat und auch noch super aussah.
Also das musste doch auch belohnt werden good .
Samstag gings mir allerdings richtig schlecht, hatte kompletten Kater [shok] , sowas hatte ich schon lange nicht mehr. Und das sagt mir, daẞ das "NORMALE" Trinkverhalten wohl langsam zurück kommt.

Aber ich bin auch stolz, in der Woche brauche ich tagsüber überhaupt keinen Alk mehr, denke ja fast schon gar nicht mehr dran und kann mir kaum noch vorstellen das ich morgens schon mit Wein, anstatt Kaffee, angefangen habe.
Das ist für mich schon mal ein riesen Erfolg doppd .
Und beim Einkaufen kann ich das Wein und Schnapsregal links liegen lassen, da kann ich ganz locker dran vorbei gehen, was vorher gar nicht ging. Könnte ja sein das mir der Stoff eventuell ausgehen könnte. Und Vorrat haben hat schon enorm beruhigt. Jetzt is egal ob noch was da ist oder nicht.
Vor allem muẞte ich ja morgens schon früh los bevor ich meinen WOHLFÜHLPEGEL hatte wegen Auto fahren. Ohne fahren kommt man hier nicht an Stoff ran. Und das war sehr anstrengend. Weil zittern beim einkaufen is ja auch nicht so toll, also musste ich abends genug einnehmen. Restalk war bestimmt auch dann noch genügend da. Aber ich hab immer mehr Glück als Verstand gehabt und bin meinen Führerschein nicht los geworden, das wäre die Kathastropfe schlechthin gewesen :L .
Is sowieso neuerdings ein Super Gefühl immer sofort überall hin fahren zu können ohne zu überlegen ob ich überhaupt fahren darf, oder irgendwelche Ausreden erfinden zu müsen. Und keine Angst mehr zu haben das jemand meine Fahne schon Mittags riechen könnte. Ein völlig neues Lebensgefühl ! :fdc
So das wars erstmal, soviel wollte ich gar nicht schreiben aber egal.
Liebe Grüsse an alle und nicht aufgeben.....
Bine

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Re: Häufigkeit der Arztbesuche

Beitragvon Bine » 8. September 2016, 15:17

Hallo an alle,
also bei mir ist es so, nehme seit 13.07.16 Baclofen (derzeit 120mg), habe es meinem Hausarzt vorgeschlagen und er hat es verschrieben. Er hat allerdings keine Ahnung von der Wirkung und Dosierung und überhaupt null, nichts.
Ich dachte er versucht sich mal selber zu informieren :kst , hat er aber wohl nicht, egal.
Beim zweiten Besuch nach ca. 3 Wochen meinte er das ich mal Blutprobe machen sollte. War für mich okay und war auch alles in Ordnung (sogar die Leberwerte), bis auf Cholisterin, aber das is mein kleinstes Problem :fdc
Hab mir dann telefonisch Rezept bestellt, hat geklappt.
Und heute nach einem Monat bin ich aus freien Stücken mal wieder zu ihm gegangen, im Schlepptau Infos über Baclofen ("Ist Alkohoholsucht doch heilbar" und über "Craving") und meiner Dosierungstabelle (habe mir in Exel eine Tabelle gemacht und trage dort jeden Tag ein wann ich wieviel Bac nehme) .
Er hat dann gefragrt ob ich getrunken hätte, und ob ich im Forum Hilfe bekomme und mich selber einbringe, und ob es Ärzte sind die mir dann antworten, naja auch egal und wie weit ich noch hochgehen will und und und, er hat sich eben nicht informiert :L .
Dann hat er mir Rezept gegeben und mir wieder viel Glück gewünscht [unknown] habe das Gefühl er wartet nur darauf das ich wieder komme und Einweisung wegen Entgiftung will. Er macht zwar mit, habe ihm dafür auch schon gedankt, aber ich denke er glaubt nicht an die Wirkung, will es auch nicht verstehen. Und mit mir diskutieren will er darüber auch nicht ! Aber ich auch nicht, auf jeden Fall sehe ich Erfolg bei mir und nur das ist wichtig !
Gruss Bine

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Re: Häufigkeit der Arztbesuche

Beitragvon Bine » 8. September 2016, 15:20

nochmal ich,
er hat mich dann gefragt ob ich den Beipackzettel von Baclofen durchgelesen habe, da er im November wieder Blut abnehmen will und wissen möchte was er dann speziell untersuchen lassen muss [help]

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon DonQuixote » 8. September 2016, 20:51

Hallo Bine

Danke für diesen tollen Bericht. Und sensationell, wie Du Deinen Arzt an die Baclofen-Therapie heranführst.
Hut ab :-!? .

Und dann noch:

Bine hat geschrieben:Er [der Arzt] hat mich dann gefragt ob ich den Beipackzettel von Baclofen durchgelesen habe, da er im November wieder Blut abnehmen will und wissen möchte was er dann speziell untersuchen lassen muss [help]

Das hast Du wahrscheinlich falsch verstanden, oder Dein Arzt hat sich einen kleinen Scherz erlaubt [mocking] . Ich bin absolut überzeugt, dass Dein Arzt genau weiß, was er zu tun haben wird :vic .

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 10. September 2016, 00:14

Hi Don,
naja ich weiss nicht.... auf jeden Fall hat er in meinem Beisein schon mal angefangen den Zettel über Craving zu lesen und gleich zu schmunzeln angefangen [meise] , warum auch immer.....
Dann hat er festgestellt das es ja doch ein paar mehr Seiten sind und hat das Lesen dann auf später verschoben :kst , war dann ja wohl doch nicht so uninteressant.
Aber vielleicht hast du Recht und er meint, nicht genug Infos von mir bekommen zu haben, ich war auch ein bisschen wortkarg weil er mir letztes mal schon blöd gekommen ist.
Den Beipackzettel habe ich schon für ihn hingelegt, bekommt er nächstes mal so im November.
Den Leitfaden für Ärzte hab ich ihm vorerst noch vorenthalten, sonst kommt er noch auf komische Ideen [blus] mit Psychokram und so.
Aber er gibt sich Mühe und lässt mir Spielraum was ich ihm hoch anrechne.
Bis dann und Gruss Bine

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon DonQuixote » 10. September 2016, 00:44

Hallo Bine

Danke für das Feedback. Als ich sagte, „dass Dein Arzt genau weiß, was er zu tun haben wird“, bezog ich mich natürlich auf die Parameter der Blutprobe, welche da ermittelt werden müsssen. Der Rest, d.h heißt die Baclofen-Therapie an sich, ist natürlich learning by doing, und da musst Du ihm, Deinem Arzt, halt ein bisschen Zeit lassen. Nur Mut, Ihr schafft das [good] .

Bine hat geschrieben:Den Leitfaden für Ärzte hab ich ihm vorerst noch vorenthalten, sonst kommt er noch auf komische Ideen [blus] mit Psychokram und so.

Aber im Leitfaden steht doch eigentlich gar nichts Böses „mit Psychokram und so“ :kst .

Egal: Die ersten Schocks scheint Dein Doc ja schon mal überwunden zu haben. Und in unserem „Arztkoffer“ gibt es noch diverse andere Papers, welche Du ihm bei Gelegenheit zum Lesen geben könntest.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Bine » 10. September 2016, 01:36

Danke Don,
aber immer langsam ich wohn hier auffem platten Land [biggrin] und da mahlen die Mühlen noch langsam.
Bis jetzt is ja alles gut, ich bleib dran und werde die Sachen auch noch dem zweiten Hausarzt hier zukommen lassen.
Der musste mir das "Zeug" ja auch schon verschreiben da meiner im Urlaub war und hat dann auch gleich nachgefragt wofür ich das brauche. Und war auch sehr interessiert. Also geht doch noch was hier auffem platten Land doppd

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An Angehörige

Beitragvon Bine » 10. September 2016, 02:23

Hallo liebe Angehörige,
ich möchte mal etwas schreiben was euch als Angehörige bestimmt nicht gefällt.
Also heute war es bei mir so, mein lieber Mann hat mir von seinen Plänen erzählt, was ja quasi auch okay ist.
Mit anderen Worten er hat die Pläne ohne mich (alkoholabhängig) gemacht.
Was ja auch noch in Ordnung ist, da er mich ja quasi aus seinem Leben gestrichen hat und sein Leben lebt.
Kann ich auch verstehen, weil er sich ja selber schützen muss um nicht mit mir unterzugehen als Coabhängier.

Aber da ich ja nun nicht mehr trinke, hatte ich mal Widerworte....... upps das war ja mal ganz was neues :L .
Und das ist ja nun schon das zweite mal passiert das ich länger nichts trinke. Oder für ihn dumm gelaufen, ich habe wieder eine (MEINE) Meinung und kann sie auch äussern und sagen das ich damit nicht einverstanden bin (Ich habe nämlich kein schlechtes Gewissen mehr weil ich abhängig bin.... war ?)
Letztendlich bin ich maulig weg gegangen und hab gedacht na dann mach eben so. Später kam das Gespräch noch mal darauf zurück und er meinte das er mich dennoch überzeugen könnte. Naja vielleicht denkt er ja wenigstens mal drüber nach, das er nicht immer (mehr) Recht hat.

Wenn man trinkt ist man nur noch mit sich und seiner Sucht beschäftigt und versucht nicht noch in der Sch....
zu rühren.
Man fühlt sich als nichts !
Man sagt auch zu nichts mehr was, weil man seine Ruhe haben will und nicht noch mehr Stress haben will.
Was ich damit sagen will ist, das Menschen, die aufhören zu trinken auch ungemütlich werden können.
Sie haben Widerworte und nehmen wieder am Leben teil und sind nicht nur noch auf Alkohol beschränkt im Tun und Handeln.
Also tragt es mit Fassung und verteufelt euren Partner nicht. Man muss sich wohl auch neu kennen lernen.
Ohne Alk.
Viel Glück dabei [hi_bye]
wünscht Bine

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Anna » 10. September 2016, 09:00

Hallo Bine, danke für Deine umfangreichen Ausführungen. Das liest sich alles ganz toll und es ist für mich sehr spannend, weil ich noch ganz am Anfang der Therapie stehe und erst am Tag 9 angelangt bin. Ich nehme 20mg im Moment und habe mit Übelkeit zu kämpfen. Ich hoffe, das legt sich und für Dich weiterhin alle Gute. Schreib weiter so. Viele Grüße Anna

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon timmbb » 10. September 2016, 12:56

Hallo Bine,
Ich mache das gleiche mit meiner Frau gerade durch. Sie hat sogar schon einmal gesagt, dass früher alles einfacher war, als ich das Medikament noch nicht genommen habe( krass, oder?)

Mein Tip.... Lass Deinen Mann einfach mal links liegen und kümmer Dich umso mehr um Dein eigenes Leben.
Geh ins Fitnesstudio, abends mit Freunden aus. Grenz Dich einfach ab und zeige ganz deutlich, dass Du Dein Leben auch ganz alleine Leben kannst, ohne die Hilfe eines anderen.

Sogenannte Coabhängige kommen dann relativ schnell von Ihrem hohen Ross wieder runter. Zumindestens meiner Erfahrung nach.

Ach und nebenbei gesagt, Leute die mit einem Abhängigen in der Familie sang und klanglos untergehen, halte ich für sehr schwach. Stell Dir mal vor Du hättest eine Krankheit bei der Du wirklich auf deinen Mann angewiesen wärest, na herzlichen Glückwunsch..... Beste Grüße
Morgens Elmex abends Aronal. Heute riskiere ich mal was [dance] .


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