Hallo Leute!
Schreibe für meinen Vater. Er ist alkoholabhängig, hat 2 Jahre aufgrund einer onkologischen Erkrankung aufgehört zu trinken. Leider hat er wieder angefangen, trinkt Bier und Schnaps in der Nacht. Am Tag geht es so. Oft hat er Probleme dann aufzuhören, v.a. am Wochenende. Eine stationäre Therapie möchte er nicht, kommt nicht klar mit den stationären Abläufen. Ich sehe aber vielleicht eine Chance, das er das Trinken mit Baclofen besser kontrollieren kann und evtl. die Angststörung verbessert. Es ist so zum verzweifeln....
Therapie für Vater
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Re: Therapie für Vater
Hi Schmetterling,
herzlich willkommen im Forum!
Es ist toll, dass Du Dich um Deinen Vater bemühst. Meinst Du, Du könntest Ihm das Thema mit dem Baclofen näherbringen? Eine gewisse Eigeninitiative Deines Vaters wäre schon schön.
So, wie Du geschrieben hast, hat er eine schlimme Krankheit überwunden. Die andere Dinge sind natürlich nicht einfach einzuordnen. So wie es scheint, trinkt er immer wenn er Zeit hat und keinen Verpflichtungen nachgehen muss bzw. wenn niemand dabei ist.
Ich denke, @DonQuixote oder @Papfl werden Dich bald mit den notwendigen Informationen zur Baclofentherapie versorgen.
Die Alkoholsucht ist für Angehörige, die dem Süchtigen nahe stehen, streckenweise sehr schwierig zu ertragen. Wenn Du fragen hast, schreibe einfach
LG
herzlich willkommen im Forum!
Es ist toll, dass Du Dich um Deinen Vater bemühst. Meinst Du, Du könntest Ihm das Thema mit dem Baclofen näherbringen? Eine gewisse Eigeninitiative Deines Vaters wäre schon schön.
So, wie Du geschrieben hast, hat er eine schlimme Krankheit überwunden. Die andere Dinge sind natürlich nicht einfach einzuordnen. So wie es scheint, trinkt er immer wenn er Zeit hat und keinen Verpflichtungen nachgehen muss bzw. wenn niemand dabei ist.
Ich denke, @DonQuixote oder @Papfl werden Dich bald mit den notwendigen Informationen zur Baclofentherapie versorgen.
Die Alkoholsucht ist für Angehörige, die dem Süchtigen nahe stehen, streckenweise sehr schwierig zu ertragen. Wenn Du fragen hast, schreibe einfach
LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne
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Re: Therapie für Vater
Hallo Butterfly
Erstmal ein Riesenkompliment, dass Du Deinem Vater helfen möchtest . Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.
Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst Deinen Vater bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen muss er ihn alleine .
Denn Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.
Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.
Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.
Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.
Es könnte sicher helfen, wenn Du das eine oder andere der oben genannten Dokumente ausdruckst und Deinem Vater zum Lesen gibst, das wird ihn bestimmt noch weiter motivieren, denn eine gehörige Portion Eigenmotivation ist ein fast unabdingbarer Schlüssel zum Erfolg. Eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich jedenfalla schon mal abgeschickt, und zwar an Deine Adresse bei <yahoo.de>, mit der Du Dich hier im Forum angemeldet hattest. Alles Gute bei Euren weiteren Schritten wünscht schon mal
DonQuixote
Erstmal ein Riesenkompliment, dass Du Deinem Vater helfen möchtest . Die Mär, dass alkoholabhängige Menschen von ihrer Umwelt erst ganz fallen gelassen werden müssen, damit sie alleine wieder aus ihrer "Sucht" herausfinden, hält sich leider hartnäckig - ist aber Quatsch. Bei jeder anderen Krankheit "predigt" man immer wieder, wie wichtig die Unterstützung durch Familie und Freunde bei der Genesung sein kann, nur die "Süchtigen" sollen es bitteschön alleine schaffen.
Trotzdem können Betroffene ihre Abhängigkeit natürlich nur mit einem guten Stück Eigeninitiative und "Arbeit an sich selbst" überwinden. Du kannst Deinen Vater bei seinem Weg aus der Abhängigkeit begleiten und unterstützen, aber gehen muss er ihn alleine .
Denn Baclofen ist keine Wunderpille, die man schluckt und alles wird von alleine gut. Das Medikament kann aber die ständigen Gedanken an Alkohol und das unbändige Verlangen, das über kurz oder lang dazu führt, dass Betroffene wieder zur Flasche greifen MÜSSEN, eindämmen.
Baclofen schlägt einem das Glas also nicht aus der Hand, aber es kann Betroffenen die Entscheidungsfreiheit zurück geben: Im Idealfall MUSS man nicht mehr zwingend trinken, weil man gegen das Verlangen machtlos ist. Man KANN sich wieder frei entscheiden, ob man trinken möchte, oder ob man es lieber lässt. Stattdessen braucht es dann natürlich andere Alternativen, die einem das geben, was bislang der Alkohol geleistet hat. Belohnung, Entspannung, "Kicks", "Glücksgefühle", Hemmungslosigkeit, Ausschalten von Ängsten, etc...Alkohol kann viele Funktionen übernehmen.
Näheres zum Thema Craving und der Wirkungsweise von Baclofen findest Du hier. Was die Baclofen-Therapie von der traditionellen Suchttherapie unterscheidet, wird hier erklärt. Ganz interessant ist auch die Erklärung, warum Baclofen kein Alkoholersatz ist.
Einen ersten Überblick rund um das Medikament bietet unsere Rubrik Baclofen erste Schritte, konkreter im Baclofen-Arztkoffer und Alles Wichtige auf einen Blick. Genaueres zur Dosierung und Therapie findest Du im Leitfaden für die Anwendung oder in den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum. Lesenswert und aufschlussreich ist auch der Artikel "Ist Alkoholsucht doch heilbar?", den man auch online im PTA-Forum finden kann.
Es könnte sicher helfen, wenn Du das eine oder andere der oben genannten Dokumente ausdruckst und Deinem Vater zum Lesen gibst, das wird ihn bestimmt noch weiter motivieren, denn eine gehörige Portion Eigenmotivation ist ein fast unabdingbarer Schlüssel zum Erfolg. Eine Mail mit Arztvorschlag für Deine Region habe ich jedenfalla schon mal abgeschickt, und zwar an Deine Adresse bei <yahoo.de>, mit der Du Dich hier im Forum angemeldet hattest. Alles Gute bei Euren weiteren Schritten wünscht schon mal
DonQuixote
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Re: Therapie für Vater
butterfly120806 hat geschrieben:Hallo Leute!
Schreibe für meinen Vater. Er ist alkoholabhängig, hat 2 Jahre aufgrund einer onkologischen Erkrankung aufgehört zu trinken. Leider hat er wieder angefangen, trinkt Bier und Schnaps in der Nacht. Am Tag geht es so. Oft hat er Probleme dann aufzuhören, v.a. am Wochenende. Eine stationäre Therapie möchte er nicht, kommt nicht klar mit den stationären Abläufen. Ich sehe aber vielleicht eine Chance, das er das Trinken mit Baclofen besser kontrollieren kann und evtl. die Angststörung verbessert. Es ist so zum verzweifeln....
Hallo Butterfly, ich finde es ganz toll, wie du dich für deinen Vater engagierst . Das macht leider nicht jeder. Die Frage die sich mir stellt ist, ist dein Vater denn generell bereit eine Therapie zu machen?
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