Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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DonQuixote
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon DonQuixote » 15. März 2013, 11:10

Hi Warzo

Ich beglückwünsche Dich zu Deinem neuen Versuch. Gut, dass Du das Medikament jetzt besser verträgst, bei vormaligen Versuchen war ja schon bei etwas über 30 mg/Tag Schluss und bei 100 mg/Tag die totale Katastrophe. Setze einfach weiter auf das „Molekül“, das wird schon.

Meint DonQuixote

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WarzoEcht
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 18. März 2013, 10:19

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GoldenTulip
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon GoldenTulip » 18. März 2013, 10:29

Hi Warzo,

mir ist bei Dir wie auch bei Willo (und bei mir selbst) aufgefallen, dass der psychischen Komponente eine extreme Rolle bei der Verträglichkeit zuzukommen scheint ("Zombie-Gefühl" vs oder leichte Beeinträchtigung)
Soll heißen, dass im Gaba-Haushalt die Verfassung und Erwartungshaltung des Trägers den Ausgang des Experiments erheblich zu beeinflussen scheint.

Ich schließe daraus, dass eine optimistische, auf Ausgeglichenheit angelegte Grundhaltung die Wirkung positiv verstärkt.

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 18. März 2013, 14:42

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Papfl » 18. März 2013, 16:05

WarzoEcht hat geschrieben:Es fehlt der abendliche Alk-Kick, ich merke es jetzt schon 14:45 Uhr, wie es ganz langsam in mir hochkrabbelt.

Hi Warzo!

Das kenne ich gut. In der Regel habe ich dieses "Hochkrabbeln" auch nie lange ausgehalten. Ein, zwei Stunden vielleicht...dann war die erste Pulle wieder fällig. Solche Situationen sind "tödlich", wenn man sich eigentlich vorgenommen hat, nichts mehr zu trinken.

Wie Du vielleicht schon irgendwo von mir gelesen hast, unterscheide ich zwischen zwei Arten von "Craving" - dem psychischen und dem physischen. Gegen Letzteres hilft Baclofen (bei den meisten zumindest). Was Du oben beschreibst (und was ich auch nur zu gut kenne) ist m. E. psychischer Natur. Nenne es Gewohnheit, Langeweile, eingefahrene Struktur - völlig wurscht. Fakt ist: Es existiert.

Und es würde wahrscheinlich auch bei mir immer noch exisitieren, wenn ich nicht angefangen hätte, mir für die Zeit, in der ich normalerweise getrunken hatte, konkrete Ziele vorzunehmen. Viele treiben da Sport oder gehen ins Fitness-Studio. Das war nie so mein Ding. Und es ist natürlich um einiges anstrengender und schwerer, sich gegen Abend noch zusätzlich für etwas zu motivieren, als kurz neben sich zu greifen und einen kräftigen Schluck aus der Pulle zu nehmen. Kollege "Alk" hat da schon seine Vorteile. Keine Frage.

Ich habe dann irgendwann angefangen, mir selbst das Gitarrespielen beizubringen. Das hat zwar anfangs auch einen hohen Frustrationsfaktor, aber als ich dann mein erstes Lied spielen (und singen [biggrin] ) konnte, war ich hammerstolz. Und das geht recht schnell. Viele bekannte Lieder haben nur zwei Akkorde. Dann lernst Du irgendwann einen dritten, vierten, fünften...und inzwischen kann ich so ziemlich alle Lieder (die man so kennt) irgendwie nachspielen. Zugegeben: Mehr schlecht als recht, aber man kann sie erkennen [clapping] .

Ich glaube, irgend so eine Alternative muss man sich suchen. Muss ja nicht unbedingt Sport oder Musik sein. Aber irgend etwas halt. Wenn man einfach nur wie zuvor den lieben langen Abend da sitzt...nur eben möglichst ohne Alk...wird das nichts. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis man zur Flasche greift. Ist ja auch völlig verständlich. Aus meiner Sicht zumindest.

Falls Du Interesse hast: Günstige Einsteiger-Akustik-Gitarren gibt's bei Ebay für +/- 20 Euro, und mit diesem Einsteigerbuch stellen sich ganz schnell erste Erfolge ein.

Beste Grüße
Papfl

P.S.
Nur nebenbei, weil's indirekt an dieser Stelle ganz gut passt: Ich habe früher auf die Frage: "Warum haben Sie [zu einem bestimmten Zeitpunkt / in einer bestimmten Situation] wieder getrunken?" neben all den Standardantworten wie Stress, Beziehungsprobleme, Einschlafschwierigkeiten...auch häufig schlicht und ergreifend geantwortet: "Aus Langeweile".

Bis ich mir irgendwann mal selbst die Frage stellte: Wie oft könntest Du den Begriff "Langeweile" gegen "Faulheit" austauschen. Die erschreckende Antwort: Fast IMMER.
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon DonQuixote » 18. März 2013, 22:37

Hi Warzo

Warzo hat geschrieben:Frappierend ist in der Tat, dass ich das Medikament jetzt besser vertrage.

Ich sag da gerne: „Tagesform“. Man darf sich davon einfach nicht zu schnell beirren lassen.

DonQuixote

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 19. März 2013, 09:33

Papfl hat geschrieben:Ich habe früher auf die Frage: "Warum haben Sie [zu einem bestimmten Zeitpunkt / in einer bestimmten Situation] wieder getrunken?" neben all den Standardantworten wie Stress, Beziehungsprobleme, Einschlafschwierigkeiten...auch häufig schlicht und ergreifend geantwortet: "Aus Langeweile".

Bis ich mir irgendwann mal selbst die Frage stellte: Wie oft könntest Du den Begriff "Langeweile" gegen "Faulheit" austauschen. Die erschreckende Antwort: Fast IMMER.


Autsch.
Da wrde ich mal sehr intensiv 'drüber nachzudenken haben.

Danke.

LG
Willo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 19. März 2013, 10:12

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Papfl » 19. März 2013, 10:25

WarzoEcht hat geschrieben:Der Begriff Faulheit hat mich natürlich zuerst etwas zurückgestoßen [...]

@ Warzo

Stimmt schon. "Faulheit" ist sehr drastisch formuliert. Ich hätte auch - etwas abgemildert - "Trägheit" schreiben können. Aber manchmal müssen Formulierungen auch ein bisschen "sticheln", damit man überhaupt erst drüber nachdenkt [smile] .

Nix für ungut!
Papfl

P.S. Ich finde es bewundernswert, dass Du nach all den "Ups" and "Downs" mit Baclofen nicht aufgegeben hast und Dich weiter ausprobierst. Vielleicht ist Aufdosieren ja tatsächlich eine Lösung...time (and Warzo's Tagebuch [smile] ) will tell!
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 22. März 2013, 14:34

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 22. März 2013, 15:48

Hi Warzo,

Hey braucht dir doch nicht leid zu tun dass du abdosierst! Wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht!!! Ich stimme mit dir überein das Bac und Alk zusammen keine gute Mischung sind. VIELLEICHT würden die hohe Bacdosis dir was bringen wenn du nicht trinken würdest aber da wären wir mal wieder bei „wenn, dann, wäre“ etc.

Etwas anderes was mir bei deinen letzten Postings durch den Kopf ging, war das du immer sehr skeptisch warst was die Bacwirkung angeht, das sie bei vielem hilft aber nicht gegen den TW. Vielleicht habe ich da was missverstanden. Bac hilft bei mir und das war immer schon so, aber auch nur wenn ich auch wirklich wollte das es mir hilft. Z.zt. brauche ich auch nur 2,5 mg nehmen und ich merke es und ich merke es auch am nächsten Tag! Einige behaupten und ich stelle es nicht in Frage, das Bac dir doch ab einer gewissen Dosis die Pulle aus der Hand schlägt ( hat Willo neulich bestätigt), aber es wird dir deine Langeweile, deinen Frust, deine Probleme, also die Trinkgründe, nie aus der Hand schlagen. Da genau musst du ansetzen, da müssen wir alle ansetzen, ich auch. In einem der beiden Artikel die Florence gestern ins Forum gestellt hat, stand das man gucken muss ob noch andere Lebensqualitäten, ausser Trinken, vorhanden sind und diese dann ausbauen. Ich weiss ich sage dir da nichts neues, wir haben schon tausend mal diskutiert was man stattdessen (statt trinken) tun kann. Ich hatte schon Phasen da habe ich Wochenlang abends gelesen, dann hatte ich wieder eine Joggingphase und beides hat mir enormen Spaß gemacht, aber ich gehe es nach wie vor irgendwie falsch an, so nach dem Motto „ich muss jetzt joggen oder lesen um nicht zu trinken“. Ich glaube nicht das man das trinken durch irgendwas auf Druck ersetzen kann, diese Freizeitumgestaltung muss irgendwie relaxter gestaltet werden, „normal“.

Nichts desto trotz – du hast es noch mal versucht und ich habe es mit Spannung verfolgt. Hoffe du kommst bald aus deinem Zombiezustand raus und findest wieder zu dir!!!

lg Argentina

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 24. März 2013, 14:25

@all
Nachdem der .de-Betreiber mich heute morgen offen geoutet hat, setzte ich sofort mit DonQuixote-Admin in Verbindung, der mir schnelle Hilfe zusagte. Zu meinem großen Bedauern sah ich mich gezwungen, mit Rücksicht auf meine Familie, mich und meine Arbeitswelten meine eigenen Texte zu löschen. Das finde ich sehr schade, vor allem weil dabei einige Texte anderer Teilnehmer (als Zitate) ebenfalls gelöscht wurden und einige Texte aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Ich sehr für mich zur Zeit leider auch hier keine Zukunft mehr. Sicherlich werde ich öfter mal vorbeischauen und auch das eine oder andere kommentieren, aber ein derart intimes und detailreiches Tagebuch wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben.

Seid versichert, dass ich hier sehr viel gelernt und für mich mitgenommen habe. Ich hoffe, dass die eine bzw. der andere auch von mir etwas lernen konnte.

Ich bedanke mich und wünsche Euch alles, alles Gute.

Liebe Grüße, warzo

Edit: Link eingefügt:
forum-mitglieder-stellen-sich-vor/zensur-federico-forum-t878-30.html#p9944
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Findus » 24. März 2013, 14:35

Warzo, so was Übles, wie das, was Dir soeben widerfahren ist, ist mir in meinem ganzen Internetleben seit 1997 noch nicht begegnet. Sei versichert, dass ich ganz bei Dir bin.
Mein Bild von der sogenannten "Selbsthilfe" hat sich gerade diametral verändert. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.

Am liebsten tät ich heulen.....

LG aus Bayern *fremdschäm für meinen Landsmann*
Freiheit beginnt, wo Sucht endet

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 25. März 2013, 04:44

WarzoEcht hat geschrieben:Zu meinem großen Bedauern sah ich mich gezwungen, mit Rücksicht auf meine Familie, mich und meine Arbeitswelten meine eigenen Texte zu löschen. Das finde ich sehr schade, vor allem weil dabei einige Texte anderer Teilnehmer (als Zitate) ebenfalls gelöscht wurden und einige Texte aus dem Zusammenhang gerissen wurden.

Hi Warzo,

Dafür hat wohl jeder Verständnis, was anderes blieb Dir in dieser Situation auch gar nicht übrig.
Ich hoffe und wünsche, dass diese Ereignisse Dich nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen. Wenigstens nicht für lange. Falls Du reden magst, weißt Du ja, wo Du mich findest.

Alles Gute!

Willo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 2. April 2013, 10:58

@all & "To Whom it may be Concern" ("Wen es interessieren mag")

Jetzt ist es mir ganz klar geworden: Die Figur WarzoEcht und der Mensch dahinter sind mundtot.

Über 400 Texte mussten nach dem Zwangsouting durch einen Admin (!) gelöscht werden. Noch viel mehr bedauere ich die nun klaffenden Lücken, dass die zum überwiegende Teil so engagierten Antworten anderer Teilnehmer nun ins Leere laufen. Schade, tut mir leid, Asche auf mein Haupt ... aber: Ich sah und sehe keine andere Möglichkeit.

Tagebuch geht nicht mehr, der Versuch, etwas rein Sachliches zu posten (Lässt sich das gabatinerge System biochemisch umbauen = heilen?) ist auf groteske Weise schiefgegangen. Ich habe mir die Videos gar nicht zugemutet. Die ganze Richtung fand ich eklig (z.B. Was unterscheidet AIDS-Medikamente von Baclofen?) und unethisch. Bei allem Spaß an der Pointe. Das ist doch hier keine Karnevalsveranstaltung.

Was bleibt? Euch in Zukunft Frohe Ostern, schöne Sommertage und Frohes Fest zu wünschen?

Das will ich gerne tun.

Bis dann in großer Dankbarkeit,

LG warzo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 2. April 2013, 11:12

Lieber Warzo,
WarzoEcht hat geschrieben:Noch viel mehr bedauere ich die nun klaffenden Lücken, dass die zum überwiegende Teil so engagierten Antworten anderer Teilnehmer nun ins Leere laufen.

Darüber mach' Dir bitte keinen Kopp. Wir alle haben gesehen und gelesen, warum Du die Fäden zerrissen hast. Sie zu zerreißen gezwungen warst.

WarzoEcht hat geschrieben:Die Figur WarzoEcht und der Mensch dahinter sind mundtot.

Ja, und genau das war Sinn dieser Aktion. Ich verstehe Deine gegenwärtige Angst, Wut und Hilflosigkeit. Wenn sie verblasst sind, denk' bitte nochmal 'drüber nach, ob Du dich wirklich mundtot machen lassen willst. Ich muss Dir nicht sagen, dass Du hier jederzeit wieder herzlich willkommen wärst.

So oder so: alles Gute, Warzo!
Oder, wie ich hoffe: auf bald!

Herzliche Grüße
Willo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon GoldenTulip » 2. April 2013, 11:39

Lieber Warzo,

ich weiß nicht, ob es Dir hilft, aktuell gefühlt wohl eher nicht:
Ich habe die Fremdlöschung meiner 500-600-700??? Beiträge drüben, meiner Geschichte, meiner identitären Aufarbeitung überlebt. Mit immer noch aufflammender Wut im Bauch, wenn sie reaktiviert wird. Zu dem Preis, dass ich Misstrauen entwickelt habe, selbst ungerechter und böser geworden bin. Verschlossener, wenn es wirklich ans innere Erleben geht.

Ich habe auch entwickelt: größeres Vertrauen in meine Wahrnehmung und Widerstandskraft und viel mehr Sensibilität, wenn andere davon betroffen sind und Ängste haben. Ich habe eine andere Art von Offenheit entwickelt: Mich verletzlicher zu zeigen, nicht alles im Griff zu haben.
Und ich habe viel weniger Angst, Tacheles zu reden. Weniger Verwirrung, was es angeht, den eigenen Schmerz ernstzunehmen.
Weniger Selbstbetrug, mehr Standing, mehr innere Kraft gewonnen, Grenzen zu setzen. Langsam, aber stetig.

Für mich bezeichne ich es als "das weiße Rauschen der Fassungslosigkeit". Weniger moralische Empörung, als: dies ist nicht mein Raum. Es geht nicht mehr darum, Punkte zu machen gegen einen Gegner, sondern mit sich selbst so ins Lot zu kommen, dass er sich bei Kontakt mit mir automatisch in Luft auflöst. Ich biete keine Resonanz mehr für solche Angriffe - ich mag dabei sterben, aber berühren lasse ich mich (idealerweise) immer weniger davon.

Geh mir aus der Sonne- Not my way home

lieben Gruß Conny
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon GoldenTulip » 2. April 2013, 11:53

Das war das Schlimmste von allem: Die Leugnung, dass überhaupt Schmerz zugefügt wurde.
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 2. April 2013, 14:04

GoldenTulip hat geschrieben:Verschlossener, wenn es wirklich ans innere Erleben geht. (...) Ich habe auch entwickelt: größeres Vertrauen in meine Wahrnehmung und Widerstandskraft und viel mehr Sensibilität,


Liebe Conny,

wie Du weißt habe ich es damals selbst hautnah miterlebt, im damaligen Forum und darüber hinaus ...

ES WAR BÖSE.

Du hast Dich abgewandt, abgelöst und weiterentwickelt. Offenbar ist dies Dir zum Guten geraten. Jedenfalls enthält Dein oben zitierter Text nach meinem Verständnis deutlich mehr vorteilhaftere Erweiterungen Deines Bewusstseins denn schädliche. Kein Zweifel, dass sich mit zunehmendem Vertrauen auch die "Verschlossenheit des inneren Erlebens" wieder selbstheilt.

Diese Möglichkeit bzw. Perspektive hilft. Auch mir.

Liebe Grüße,

warzo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 3. April 2013, 14:36

... mal eine gute Nachricht!

Seit Sonntag, dem 24.3. (Doomsday), hat sich die Zahl der Besucher auf meiner beruflichen Webseite vervierfacht, also noch nie so viele Besucher in einer Woche. Ein netter Mitmensch hat sich sogar elf Minuten umgeschaut.

Folgendes ist weder Ironie noch Sarkasmus: Ich freue mich wirklich sehr über das Interesse und hoffe, es hat ein bisschen gefallen.

Keine Angst! Ich sehe über sitemeter.com (ein vollkommen legales, kostenloses Tool) lediglich das Betriebssystem (erstaunlich viele MACs), den gewählten Browser (meistens FF), in der Regel eine nackte IP-Adresse, manchmal den Provider und den gewählten Suchbegriff, die Dauer des Verbleibs und die Zahl der unterschiedlich besuchten Seiten. Sonst nichts. Und WÜRDE ich mehr sehen, es wäre bei mir sicherer als in Abrahams Schoß.

Ich spüre es, dass keiner der Besucher in bösartiger Absicht vorbeischaute.

LG warzo


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