Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 24. Februar 2013, 16:30

DonQ, na als gescheitert würde ich Deinen Versuch jetzt nicht gleich bezeichnen. Du bist halt noch unterwegs aus meiner Sicht.
Ich steh halt noch am Anfang des Ausstiegs und hab nun mehrere Optionen (ab Sommer):
a) ich probiers mit Bac aus und muss es immer nehmen
b) ich probiers mit Bac aus und kann es irgendwann ausschleichen
c) ich probier Ibo und es funktionert
d) ich probier Ibo, es funktioniert nicht und ich probiers dann mit Bac

Ist übrigens auch bei Ibo so, dass man danach wieder trinken kann aber eben sehr moderiert, weil u.a. in Sachen Einstellung & Verträglichkeit meist ein Reset erfolgt. Und wie bei Bac nach dem Switch interessiert es einen eben nicht.

http://www.youtube.com/watch?v=ResGbmeVRIE

LG - Don.

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DonQuixote
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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon DonQuixote » 24. Februar 2013, 22:10

Hi Don

Don hat geschrieben:Na als gescheitert würde ich Deinen Versuch jetzt nicht gleich bezeichnen.

Nein, ich auch nicht. Für mich persönlich ist Baclofen ein Segen. Unter den strengen wissenschaftlichen Augen bin ich allerdings kein Erfolgsmodell.

Meint DonQuixote

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon GoldenTulip » 24. Februar 2013, 22:40

hi DQ,

Nein, ich auch nicht. Für mich persönlich ist Baclofen ein Segen. Unter den strengen wissenschaftlichen Augen bin ich allerdings kein Erfolgsmodell.


Ist ja kein Wettbewerb, das beste Versuchskaninchen der Welt zu werden.
ich vermute, nach einem guten Jahr im Selbstversuch hätte Mr. Ameisen auch nicht von einem Erfolgsmodell gesprochen. Geht es prinzipiell in die richtige Richtung? ist mein Ansatz. Wir bessern alle nach.

ich schreib bei Dir morgen noch was, hatte heute nicht wirklich Zeit,

LG Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon DonQuixote » 24. Februar 2013, 23:45

Hi Conny

GoldenTulip hat geschrieben:Ich vermute, nach einem guten Jahr im Selbstversuch hätte Mr. Ameisen auch nicht von einem Erfolgsmodell gesprochen.

Richtig vermutet:

DonQuixote hat geschrieben:Ich habe mir den Leidensweg von Olivier Ameisen noch mal genau angeschaut und staunte nicht schlecht. Da verlief überhaupt nichts gradlinig und es gab jede Menge Pleiten, Pech und Pannen. Nach einer Aufdosierungsphase von zwei Monaten nahm er über einen Zeitraum von sage und schreibe 10(!) Monaten keine geringere Dosis als 180 mg/Tag zu sich. Die Erfolge waren sehr bescheiden. Ich zitiere die knackigsten Statements aus seinem Buch (Seiten 155 bis 162) und setze sie in Quote:
Olivier Ameisen hat geschrieben: Es reduzierte mein Verlangen nach Alkohol und ermöglichte mir, zwischen zwei Abstürzen länger abstinent zu bleiben. Meine Räusche waren weniger schlimm. Und es beschleunigte die Erholung nach einem Rausch und linderte Entzugserscheinungen. (Seite 155)
[…]
Sollte ich im Rausch wieder stürzen und bewusstlos werden oder eine Zeit lang nicht mehr kommunizieren können, […] würde das medizinische Personal wenigstens wissen, dass sie mir weiter Baclofen geben oder es langsam absetzen mussten. (Seite 157)
[…]
Wenn ich betrunken war, konnte ich mich kaum auf den Computerbildschirm konzentrieren, geschweige denn die Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Aufsatzes begreifen. Außerdem hielt ich mich vom Computer fern, wenn ich trank, um keinen Alkohol darüber zu verschütten, und unmittelbar nach einem Rausch brauchte ich ein paar Tage, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. […] Nachmittags lenkte mich das Craving selbst zwischen Räuschen und abgemildert durch Baclofen zu sehr ab, und ich konnte mich nicht auf die Suche in Dutzenden, Hunderten und letztlich Zehntausenden von Abstracts konzentrieren. […] Selbst mit 180 Milligramm Baclofen am Tag trank ich regelmäßig, wenn auch etwas abgemildert. Blackouts, Unfälle, die Gefahr einer Alkoholvergiftung und einer unheilbaren Leberzirrhose und andere Probleme – die tödlichen Risiken des Alkoholismus bestanden fort. (Seite 159)
[…]
Das Baclofen schien eher der Hinweis auf eine Behandlung zu sein als die Behandlung selbst. Es gab immer noch Zustände der Seelenfinsternis, in denen ich betete: Gott, falls es dich gibt, mach, dass ich morgen nicht aufwache. (Seite 160)
[…]
Es dauerte nicht lang, da sah Rebecca mich nicht nur betrunken, sondern bewusstlos in meiner Wohnung, inmitten von Erbrochenem, um mich herum Glassplitter. Viele Male säuberte sie mich und putzte meine Wohnung. (Seite 162)

Tja, das Ende einer Sucht sieht anders aus. Es folgte eine dreimonatige Baclofen-Pause. Olivier Ameisen versuchte es während dieser Zeit mit Topiramat auf welches er zufällig in einem damals brandneuen Fachartikel stieß. Der Erfolg blieb jedoch aus, außerdem waren ihm die Nebenwirkungen sehr unangenehm. Dann kamen weitere vier Baclofen-Monate mit seiner „Standarddosis“ von 180 mg/Tag und nur bescheidenem Erfolg (siehe oben).

Weiterlesen hier …

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon WilloTse » 25. Februar 2013, 05:30

Hi Don & all!
DonQuixote hat geschrieben:Hi Don

Don hat geschrieben:Na als gescheitert würde ich Deinen Versuch jetzt nicht gleich bezeichnen.

Nein, ich auch nicht. Für mich persönlich ist Baclofen ein Segen. Unter den strengen wissenschaftlichen Augen bin ich allerdings kein Erfolgsmodell.

Meint DonQuixote

'Runtertrinken, Schaden begrenzen, kontrolliert trinken, moderat trinken. Das sind alles Vokabeln, die in der Normalvorstellung von Sucht"behandlung" nicht vorkommen. Das Schlimme daran ist: wir sind selbst so dermaßen in diesen Ansichten trainiert, dass es nichtmal uns gelingt, sich davon endlich zu lösen. Mir auch nicht.
Wir haben im Hinterkopf immer noch dieses Gefühl "Zack und abstinent, von einem Tag auf den anderen. Anders geht's nicht!". Zweiter Platz ist erster Verlierer.

Wenn Du zu Deinem Arzt sagen würdest: "Ich bin von 35 Litern Bier in der Woche auf aktuell 11 Liter 'runter!" (ich hab jetzt wahllos mal eine Woche aus dem Dezember bei Dir hergenommen), was würde er wohl antworten?
"Hören Sie auf mit diesem Quatsch, das bringt doch nichts?"

Ich glaube nicht.

LG
Willo

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 25. Februar 2013, 12:05

Sehe ich ähnlich, Willo - wir arbeiten ja alle am für uns gleichen Ziel. [good]

Ich hab gestern mal n bissel in dem englischen Forum gestöbert, welches oben verlinkt ist. Dort fiel mir zwischen vielen guten Statements auch eins auf
Baclofen nearly destroyed my life
http://www.mywayout.org/community/f20/b ... 73436.html
das mich ganz schön zweifeln lässt.

LG - Don.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 25. Februar 2013, 18:34

Gemäß dem Thema meines Threads werde ich, bis ich mich im Sommer für eine der 4 Optionen entscheide, dies hier auch als Materialsammlung für mich benutzen.
Zur Abwechslung mal etwas Deutsches:
Neue Wege aus der Sucht
http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... uchstabe=W
Thema Bac - Arztinterview
http://www.google.de/imgres?start=253&h ... :429,i:211
Bac lebenslänglich? (kleine Studie - Dosierung)
http://www.google.de/imgres?start=253&h ... :429,i:211

LG - Don.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 26. Februar 2013, 19:32

EinHand-Versuch
Heute war es Zeit für den EinHandversuch (für alle die nicht wissen, was das ist hier hab ichs beschrieben:
erfahrungsberichte/abstinenz-t768-20.html

Es war früher nachmittag (wie gesagt bis Do hab ich frei und dann kommt die Versammlung) als ich draufkam, eigentlich keine Lust für den EinHand-Versuch zu haben. Da aber "Ich hab keine Lust" ziemlich billig vor einem selbst (und vor allen anderen sowieso, aber die wissen das ja sonst so nicht [smile] ) ist hab ich mir für solche Fälle eine Sicherung vor mir selbst eingebaut. Die geht so:
Wenn ich keine Lust habe, das nächstliegende oder eigentlich vorgenommene zu machen - dann muss es etwas noch härteres sein, dass ich diesen Tag angehe. So nehm ich mir selbst die Chance mich hinter meiner Unlust zu verstecken.
Was könnte also härter sein als der EinHand-Versuch? Bissel überlegt und draufgekommen, dass ich eigentlich auch mal auf Arbeit vorbeigehen könnte, um im Großraumbüro am Tisch zu sitzen und irgendwas zu schreiben. Das wäre allemal härter und so bin ichs dann auch angegangen. Also hin und allen Hallo gesagt, die Mails gecheckt und erstmal so in Ruhe über die Korridore - es konnte mir ja keiner was aufhalsen, hatte ja frei. Durch die Mails ergaben sich schon ein paar kleine Sachen, die ich am Do hätte erledigen müssen - das hab ich gleich erledigt. Bissel was mit Schreiben war automatisch mit dabei. Nach 1,5 Stunden war alles erledigt - tschüß gesagt und wieder raus. Hat gut getan - ich hab mich schon wieder n bissel an die Kollegen gewöhnt. Beim Rausgehen bin ich schnell noch an der Kantine vorbei und hab sogar dort nen Kaffee getrunken - allerdings war ich dort allein also zählt es nicht. Macht aber nichts, denn ich hatte was viel härteres geschafft.
Mach ich morgen wieder - dann komm ich langsam wieder in gesellschaftstaugliche Gefilde.

LG - Don.
Zuletzt geändert von Don am 27. Februar 2013, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 27. Februar 2013, 14:50

Eine "Prüfung" zwischendurch
So heut bin ich, wie ich mirs gestern ja vornahm, wieder mal kurz auf Arbeit gewesen. Heute schon ein bissel früher, um mich langsam wieder an christliche Zeiten zu gewöhnen. Da erfahr ich doch so nebenher, dass die Versammlung morgen evt. verschoben wird. Das legte sofort alle Schalter in mir in Richtung Craving um - ich hätte die nächsten 36 Stunden nichts Verpflichtendes aufm Plan, Versammlung wäre erst nächste Woche und bis dahin eher nur geistig-triviale Arbeit die abgefordert wird. Herrlich das passt ja wie die Faust aufs Auge, meinte ich. Also wuchs der innere Ruf in mir nach ner Homeparty mehr und mehr.
Also ich war fast schon raus dort und kam wieder an der Kantine vorbei. Komm den EinHand-Test machste nochmal eben, sag ich mir. Diesmal saßen auch 2 Leute drin - es würde also zählen. Cappuccino geholt in mittlere Tassengröße - es war so ok. Während ich da so saß & rauchte begann ich wieder n bissel nachzudenken. Ich brauch ab nächster Woche bis Mitte März bei der Arbeit richtig gute, kreative & originelle Gedanken. Bis nächste Woche wieder top aufm Damm zu sein - das wird n bissel knapp!
Dann ab nach Hause und auf dem Weg durch die Stadt gelaufen - da kamen mir immer mehr Zweifel. Jetzt in ne Kneipe? Nee, ist nicht mehr mein Ding. Kurz mal in den Buchladen rein - gibs denn das Ameisen-Buch? Nein, hatten sie nicht. Aber es verging schonmal Zeit. Dann in einen Headshop nur um mal zu fragen, ob die überhaupt Iboga kennen - leider nicht. War mir eigentlich auch vorher klar, aber es war schon wieder n bissel Zeit vergangen. Allmählich ließ das Craving nach. Nach und nach kam die "Vernunft" zurück - ich bin jetzt schon schön weit, wenn ich in den nächsten Wochen alles gut schaffen will, muss ich belastbar sein. Das würd ich mir mit der Homeparty heute aber auf Tage hin abschießen.
Nun endlich bin ich zuhaus und es geht es wieder, knapp war es - aber ich hab sie bestanden - die "Prüfung" zwischendurch.

LG - Don.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon DonQuixote » 27. Februar 2013, 16:56

Hi Don

Stark, wie Dir das gelingt. [good] Mit Baclofen als Anticraving-Medikament werden solche Anfälle dann noch seltener und verlaufen sanfter.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Chinaski » 27. Februar 2013, 17:50

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Zuletzt geändert von Chinaski am 21. Juni 2014, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 1. März 2013, 23:35

Goodbye Mr. Parkinson,
gestern isses recht langweilig gewesen - letzter Tag frei. Gehste nochmal auf Arbeit? Nee, heute ruhste Dich mal aus - die kommenden Wochen werden dicke. TV-Serien geschoben, Bad genommen, Kaffee, Kaffee, Kaffee und bissel surfen. Nicht mehr jede Minute dran gedacht, nur noch halbstündlich, aber geht ja nicht - muss brav sein.
Heut auf Arbeit wars gut, fast nur Lieblingskollegen da, nicht zuviel Stress - hab Spaß gehabt, sogar gelacht. Und die Hände? Ich bekomme sie allmählich zurückgeschenkt. Für die nächsten 3 Wochen schüttelt er sie mir nicht mehr - der verhasste Mr. Parkinson.

LG - Don.

PS: Nur um Missverständnissen vorzubeugen, diese Krankheit ist mir Gott sei dank erspart geblieben aber alle Mitstreiter dürften wissen, was ich meine.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Argentina1 » 2. März 2013, 02:47

Hola Don,

Also ich muss gestehen, ich es bewunder es wie du dich unter Kontrolle hast und frage mich gleichzeitig wieso du dann auch noch so eine „Hammerharte“ Ibogain – Therapie machen möchtest. Nun da ich dich ein bisschen besser „kenne“ kann ich mir vorstellen das Bac bei dir hervorragend helfen wird und wahrscheinlich sogar nur als „Notfallpille“, also immer dann wenn sich verstärktes Craving anmeldet, welches du ja anscheinend eh schon durch puren Willen sehr gut unter Kontrolle hast.

Was dein zittern angeht, das kenne ich wiederum überhaupt nicht, hatte aber sowieso kaum körperliche Probleme, wenn nur Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Übelkeit, wenn es am Vortag viel zu viel wurde, aber am nächsten Tag war auch das weg. Da sieht man mal wieder wie unterschiedlich wir sind.

Dir weiterhin alles nur erdenkliche Gute und lass hören wie es bei dir weitergeht.

Lg Argentina

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 2. März 2013, 03:44

Hallo Argentina,
vielen Dank für den herzlichen Zuspruch - das baut auf! Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ihr mich jetzt hier bei einer sehr guten Phase erwischt - die mir gewissermaßen von außen aufgezwungen wird. Ich kann wählen - entweder Job weg und sich dann jeden Tag die Kante geben oder die harte Tour, Fun nur dann wenn alles safe ist.
Ab dem Wochenende 23/24. März ist wieder normales Arbeitstempo angesagt und dann wirst Du sehen, dass ich mindestens einmal die Woche ne richtig gute Party feiere (aber auch da nur wenns die Freizeit hergibt).
Zum Thema Händezittern hab ich auch erst hier gemerkt, dass es nicht jedem so zu gehen scheint (wem nicht, der sei froh). Früher in meiner Kneipenzeit war ich z.B. mittags (während der Arbeitszeit - damals ging sowas) in die Stadt gegangen, Kneipe gesucht, Drink bestellt. Dann hab ich gemerkt, dass ich das Ding unter aller Blicke gar nicht mit ruhigen Händen zum Mund führen kann. Was nun? Gefangen!!! Du kannst nicht gehen, da der Drink noch voll ist - trinken kannste aber auch nicht, da es Dir Deine Hände verbieten. Schnell raus - in den Laden nebenan, Flachmann gekauft und in einer dunklen Ecke erstmal für ruhige Hände gesorgt. Das war alles sehr ekelhaft aber es ein gutes hat es auch. Ich kann faktisch bis zum heutigen Tage die allerersten 1- 2 Drinks nur allein oder max. in Gegenwart meiner Freundin zu mir nehmen. Auch heute noch, würde ich z.B. im Café beim EinHand-Versuch statt Cappuccino etwas Alkoholisches bestellen, wäre ich wieder sofort wieder - Gefangen!!!
Diese Angst (also als Alki ertappt zu werden) sitzt scheinbar so extrem tief in mir, dass sie mich bisher in die Lage versetzt hat, sämtliche Situationen aus dem Weg zu räumen die dem Vorschub leisten könnten. Selbst das "Opfer" zuweilen clean zu bleiben ist mir dafür nicht zu schade.
Mit etwas Humor könnte man fast sagen: Mensch, das ist doch kontrolliertes Trinken! Nee, ist es nicht - nicht ich kontrolliere die Situation sondern mein Job bzw. das mir wichtig ist, was andere von mir halten. Wenn hier aber einer kontrolliert, dann will ich das sein. Da wollen wir alle hin! Bis dahin allerdings muss meine "produktive Angsttherapie" herhalten.

LG - Don.
Zuletzt geändert von Don am 3. März 2013, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 3. März 2013, 09:22

Sirenengesang
Gestern - Samstagabend war meine Freundin da. Samstagabend + Freundin ist die ultimative Kombination für ein Craving erster Güte. Tacker, tacker, tacker hats im Kopf gemacht - ach komm, neue Versammlung ist erst Dienstag - das schaffst Du schon, nur 1 - 2 Stunden Party - wirklich! - bestimmt!!! Ein paar Drinks können jetzt nicht viel schaden, hast doch schon schön ausgehalten, belohn Dich mal. Bac hast Du jetzt auch hier rumliegen, kannste ja dann ab morgen nehmen.
Die Geister der Belohnung ernteten im Eiltempo jedes vernunftbegabte Pflänzchen in mir ab. Gott sei Dank kenn ich meinen inneren Samstagsruf, kenne den schon so oft gehörten Gesang der Sirenen und ...
hielt stand.
Ein Pflänzchen war übrig: Zu knapp das Ganze, zu gefährlich für das schöne Leben grad - diene erst, belohn Dich später - in 3 Wochen kommt Dein Tag.

LG Don.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon DonQuixote » 3. März 2013, 10:09

Hi Don

Ich lese Deine Berichte mit großem Interesse. Darf ich indes davon ausgehen, dass Du die Ibogain- und anderen Schienen inzwischen verlassen hast? Und dass es Zeit für einen neuen Erfahrungsthread ist?

Fragt sich DonQuixote

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 3. März 2013, 10:42

Hallo DonQ,

danke erstmal für Dein Interesse an meinem Thread.
Ich sitze, um es mal wieder bildlich auszudrücken, immer noch zwischen 2 Stühlen. Momentan ist es ja auch kein Problem, denn ich schrieb ja, dass ich mich erst im Sommer entscheiden möchte. Bis dahin würd ich den Thread gern weiter zum Materialsammeln und natürlich als vorbereitendens kleines Tagebuch nutzen. Je nach Substanz sind die Vorbereitungen - körperlich & mental recht wichtig, wie ich noch beschreiben werde (zumindest für mich persönlich).

In diesem Zusammenhang hätt ich gleich mal eine Frage an Dich: Wenn ich mich für Bac entscheide, mach ich ab der ersten Dosis einen Erfahrungsbericht auf - ist ja klar, ich möchte doch dann von Euren Meinungen und Tipps profitieren. Frage: Gilt das auch wenn ich mich für Ibo entscheide? Wäre auch dann ein Erfahrungsbericht von Interesse? Wäre im Fall der Fälle evt. nicht uninteressant, einen Bericht darüber hier im Forum zu haben (im deutschsprachigen Raum wäre es der erste überhaupt zum Thema Iboga und Alkohol).

Das im letzten Post erwähnte Bac hab ich mir besorgt, um später im Sommer in meine Entscheidung keine Verfügbarkeitserwägungen einbeziehen zu müssen. Ich möchte mich dann wirklich frei entscheiden. Allerdings muss ich sagen, dass Bac in den letzten 10 Tagen, seitdem bin ich ja erst hier, dank Euch ganz eindeutig an "innerer Gunst" gewonnen hat.

LD - Don

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon GoldenTulip » 3. März 2013, 11:02

Hi Don,

Frage: Gilt das auch wenn ich mich für Ibo entscheide? Wäre auch dann ein Erfahrungsbericht von Interesse? Wäre im Fall der Fälle evt. nicht uninteressant, einen Bericht darüber zu haben.


Ich kann hier nicht für alle sprechen und vermute, meine Haltung ist nicht unbedingt Konsens.
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass im Forum der Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung mit dem suboptimalen Umgang mit Alkohol liegt, und Baclofen-Erfahrungsberichte hier Priorität haben.
Jede Beschreibung anderer Erfahrungen und Anssätze ist mir dabei genauso willkommen, wenn sich ein Bezug zum Alkoholproblem herstellen lässt. Sei es Abstinenz, KT, andere medikationen, LSD, Meditation, Systemtheorie, oder was auch immer.
Ich habe da keine Berührungsängste und bin interessiert.
Es wäre im Gegenteil schade, wenn aus "politischen Gründen" soche Berichte hier keinen Platz hätten.

LG Conny
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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon Don » 3. März 2013, 11:15

Liebe Conny,
sehe ich ähnlich. Ich hab natürlich den Anspruch, das es sich um eine in der EU legale & legal zugängliche Substanz handeln muss. Alles andere läge mir fern. Und richtig, genau die Verbindung zum Alkohol ist mir sehr wichtig, ansonsten hätte das hier nichts zu suchen, versteht sich.

Danke für die Unterstützung, Don.

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Re: Zurück zum Ich - ein Weg mit 2 Alternativen

Beitragvon WilloTse » 5. März 2013, 09:52

Hi Don,
GoldenTulip hat geschrieben:Jede Beschreibung anderer Erfahrungen und Anssätze ist mir dabei genauso willkommen, wenn sich ein Bezug zum Alkoholproblem herstellen lässt.

Sehe ich genau so. An erster Stelle stehen die "Wege aus der Abhängigkeit", an zweiter Stelle das Mittel Baclofen.

Allerdings frage ich mich, warum Du vor die völlig durchgeknallte Version "Ibogain" nicht die nur etwas durchgeknallte Version "Baclofen" schiebst? Was hast Du zu verlieren? Zwei Partys im Sommer? Falls Du sie dann noch trinkend feiern willst kannst Du das doch tun, zur größten Not nach vorübergehendem Ausschleichen von Bac. Wie gesagt, wenn es Dir dann überhaupt noch so wichtig ist.
Don hat geschrieben:Baclofen nearly destroyed my life
http://www.mywayout.org/community/f20/b ... 73436.html
das mich ganz schön zweifeln lässt.

Ich hab' den Faden dort jetzt nicht komplett gelesen, aber: oberste Instanz bei der Baclofeneinnahme ist das eigene Empfinden. Dass unsere gemeinhin etwas naturtrüben Freunde auf der anderen Seite des Atlantik auf Teufel komm 'raus auf eine Zahl hin dosieren und "zu viel ist nicht genug" als Lebensmaxime etabliert haben, muss ja für Dich nicht gelten.

Auch, wenn ich aktuell eher in Richtung Hochdosierung gehe und versuche, mit einfachen statistischen Berechnungen ein Vorhersagewerkzeug zu etablieren: oberster Maßstab ist "Das Ende Deiner Sucht". Es gibt Leute, die erreichen das mit 25mg/d. Was hält Dich davon ab, es einfach zu probieren?

LG

Willo


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