Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Django
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Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 21. Januar 2013, 00:18

Hallo @ all ! :)
Ich habe hier --aus gegebenem Anlass--in den letzten Tagen viel "reingelesen", finde das Forum sehr sympathisch und "undogmatisch" , habe mich deshalb hier angemeldet und will mich mal kurz vorstellen:
Zu meiner Vorgeschichte könnte ich Bände schreiben; zusammengefaßt :
Bin 35, männlich, alkoholkrank : War bis zum letzten Jahr meist der Typ "funktionierender Alkoholiker", d. h. "nur" abends getrunken; tagsüber gearbeitet & nie gefehlt; kein Kontrollverlust---allerdings hat sich meine Dosis über die Jahre langsam aber kontinuierlich in den letzten 15 Jahren von 2 x 0,5 auf 6 x 0,5 Bier gesteigert und zumindest innerhalb der letzten Jahre gabs keine Tage mehr ohne..... :(
Dazu kamen ---immer in emotionalen Streßsituationen ----aber auch immer wieder Phasen, in denen ich tageweise so richtig "abgestürzt" bin........selbstzerstörerisches Frusttrinken, da war mir dann Alles egal--- dann wieder zurück zum unauffälligen abendlichen Pegeltrinken (so ein bißchen das "Harald-Juhnke-Stehaufmännchen-Ding" vielleicht).......
Opiatabhängig war ich auch ne Weile; habe im September aber Methadon kalt zu Hause entzogen, seitdem Opiat-Clean.
Im letzten Jahr ist aber so viel Scheiße aufeinmal passiert ---WAS KEINE RECHTFERTIGUNG IST ---(Insolvenz des Arbeitgebers; Folge: Verlust von > 2Monatsgehältern, Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme.......dazu kam noch eine private Enttäuschung :( )........das hat mir den Rest gegeben.....seitdem haben sich leider die Frusttrinkphasen extrem gehäuft & verlängert & nun kam auch Hartalk dazu .........und damit ganz schnell auch die ersten "Turkey"-Symptome.....
Tja....die Endstation war eine Entgiftung vom 5---16.1. mittels Distraneurin & Diazepam.

Nun bin ich trocken, Blutdruck & Puls bei Entlassung ---anfangs astronomisch---völlig normal; Leberwerte in den 2 Wochen deutlich verbessert............aber das Craving......heftigst!!!!!

Lange Rede, kurzer Sinn : Habe mich schon länger über Bac informiert; nehme es seit dem 16.1. "off-label" und bin bisher sehr zufrieden.....Craving hat deutlich nachgelassen und bereits am 17.1. konnte ich---obwohl das die erste Nacht ohne Diaz war---zum ersten Mal wieder durchschlafen!!!
Unangenehme NW sind bisher auch ausgeblieben.....
Dass es keine "Wunderpille" ist, ist mir aber auch klar und ich mache ab Di, 22.1. (also übermorgen!) eine Therapie in einer Tagesklinik, da ich imho in erster Linie die Ursachen meines Alk/Opiat-Mißbrauchs aufarbeiten muss (v.a. Depressionen, Minderwertigkeitskomplex, Sexuelle Frustration--hatte noch nie eine Beziehung--, hohe Frustrationsintoleranz [help] ).
NUN ABER MEINE FRAGE : SOLL ICH DAS MIT DEM BAC IN DER TAGESKLINIK SAGEN ODER NICHT????????????? ERFAHRUNGNSWERTE????
PRO: ---Man sollte imho in so einer Therapie ehrlich sein
CONTRA: ----die meisten Ärzte/Drogenberater haben nie davon gehört & viele mögen es nicht so gerne, wenn der Patient "mehr weiß" als sie selbst
----Da es ja keine offizielle Indikation als Anti-Craving-Substanz hat, fürchte ich, dass die es mir verbieten und mir stattdessen irgendwas geben, was mir nicht hilft & heftigere NW hat (Neuroleptika z. B.)

Ich habe schon gemerkt, dass man Bac bei manchen Gruppen wie AA oder Synanon garnicht erwähnen darf (genauso Tabu wie Kontrolliertes Trinken).......wie das aber bei einer Entwöhnungsbehandlung im teilstationären Rahmen sein wird?????
Wahrscheinlich hängt es vom Doc ab & ich muss nach meinem Gefühl entscheiden......trotzdem WÜRDE ICH MICH ÜBER ERFAHRUNGSWERTE SEHR FREUEN!!!!!! :)
VLG, DJANGO
PS: Falls die Frage in ein anderes Unterforum soll----bitte einfach Bescheid geben!
Zuletzt geändert von Django am 22. Januar 2013, 19:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Argentina1 » 21. Januar 2013, 00:44

Django hat geschrieben:
Dass es keine "Wunderpille" ist, ist mir aber auch klar und ich mache ab Di, 22.1. (also übermorgen!) eine Therapie in einer Tagesklinik, da ich imho in erster Linie die Ursachen meines Alk/Opiat-Mißbrauchs aufarbeiten muss (v.a. Depressionen, Minderwertigkeitskomplex, Sexuelle Frustration--hatte noch nie eine Beziehung--, hohe Frustrationsintoleranz [help] ).
NUN ABER MEINE FRAGE : SOLL ICH DAS MIT DEM BAC IN DER TAGESKLINIK SAGEN ODER NICHT????????????? ERFAHRUNGNSWERTE????
PRO: ---Man sollte imho in so einer Therapie ehrlich sein
CONTRA: ----die meisten Ärzte/Drogenberater haben nie davon gehört & viele mögen es nicht so gerne, wenn der Patient "mehr weiß" als sie selbst
----Da es ja keine offizielle Indikation als Anti-Craving-Substanz hat, fürchte ich, dass die es mir verbieten und mir stattdessen irgendwas geben, was mir nicht hilft & heftigere NW hat (Neuroleptika z. B.)


Hallo Django,
Herzlich willkommen im Forum und schön das du zu uns gefunden hast - trotz der Umstände. Bac ist keine Wunderpille aber ein hochwirksames Cravingmittel und genau deswegen würde ich den "unwissenden" Ärzten/ Drogenberatern sagen das du es nimmst und vor alles das es dir hilft!!! Wie sie dann reagieren wirst du sehe, aber ich kann dir wirklich nur raten Bac deswegen nicht abzusetzen. Bac ist als Cravingmittel nicht zu gelassen und wird es vielleicht auch nie weil man damit KEINE KOHLE mehr macht, aber das sollte nicht unser Problem sein ( oder ja) aber es hilft.

Hoffe bald wieder von dir zu hören und viel Glück soweit,
LG, Argentina

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 21. Januar 2013, 01:18

Hi Argentina!
Vielen Dank für die nette Begrüßung und die schnelle Antwort! :)

Ja, vom Gefühl her hätte ich es auch genauso gemacht, wie du mir geraten hast: Ehrlich ansprechen, sagen, dass es mir gegen das Craving super hilft .....es mir aber bei Ablehnung auch nicht verbieten/absetzen lassen ! (ich denke/hoffe nicht, dass es für Bac Urinkontrollen gibt :wink: ).

Das mit dem "Kohle machen" habe ich auch schon gelesen......ist eigentlich ein Unding, aber leider stehen die Interessen der Pharma-Lobby oft vor dem Nutzen & der Hilfe für den Patienten.....

Anyway......vielen Dank schonmal, bis bald & Buenas Noches! [hi_bye]

LG, Django
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 21. Januar 2013, 08:36

Moin Django,

ich würde es den Leuten sagen und auch kein großes Theater drum machen. Einfach beiläufig erwähnen und gut ist.
Allerdings solltest du denen nicht unbedingt stecken, das du das Zeug aus dem I-Net hast und es ohne ärztlichen Rat nimmst. Sonst könnte es schon probleme geben.
Aber: Verbieten können die dir im Prinzip gar nix - du machst ja auch nix verbotenes. Können dir maximal die weitere Teilnahme an der Therapie verwehren, was ich aber für sehr unwahrscheinlich halte, das du ja eindeutig zeigst, das dir dein Problem bewusst ist und du etwas ändern möchtest. Sollte es doch so sein, das die sagen "Bac" oder Therapie, dann kannst du immer noch entscheiden - aber dann würde ich auch die Therapieeinrichtung überdenken - Intolleranz der Ärzte/Therapeuten ist nämlich das letzte, was du brauchst.
Über Urinproben würde ich mir auch keine großen Gedanken machen. Machen die solche Proben überhaubt?
Hast du denn schon mal versucht, einen Arzt zu finden, der dir Bac verschreibt? Ist viel stressfreier und natürlich billiger.

Wäre schön, wenn du hier dann berichtest, wie es gelaufen ist.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Ginger » 21. Januar 2013, 10:29

Hallo Dijango,

auch von mir ein herzliches Willkommen [hi_bye]

Rechtlich gesehen kann ist es ein Entlassungsgrund, wenn du ein Medikament, das du nimmst verschweigst (eigene Erfahrung, die haben mich aber nicht entlassen, sondern mir das Bac dann von dort, in der Tagesklinik, gegeben).

Urinkontrollen werden meines Wissens auf Bac nicht durchgeführt, ist ja keine verbotene berauschende Substanz.

Viel Erfolg!
Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon WilloTse » 21. Januar 2013, 10:41

Moin Django,

auch von mir: herzlich willkommen!

Eigene Erfahrung habe ich keine, aber Deine Grundstimmung, nicht mit einer Lüge in eine Therapie zu gehen, finde ich gut. Ich würde auch offen damit umgehen. Auch ruhig nach der Meinung und dem Rat der Therapeuten fragen. Fragen, ob das für sie o.k. ist, wenn Du es erstmal weiter nimmst, weil es ganz klar Dein Craving reduziert. Es gibt aus Frankreich Erfahrungen, dass ein nicht geringer Teil der Patienten Bac irgendwann wieder absetzen kann, ohne weiter zu trinken (da ist @DonQ sicher schneller als ich, das zu zitieren), Du kannst also ruhig auch erstmal damit argumentieren, dass Du das als Hilfe jetzt nimmst, nicht unbdingt für den Rest Deines Lebens.

Da sollten sie eigentlich irgendwie Stellung beziehen. Wenn die dann gar nicht zu Dir passt-> siehe @Retti:
Rettungsflugsaurier hat geschrieben:Intoleranz der Ärzte/Therapeuten ist nämlich das letzte, was du brauchst.

Viel Erfolg und
bitte berichte!

LG
Willo

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 21. Januar 2013, 12:54

Hallo & Vielen Dank für alle Antworten! :)
Dass alle bisher in diesselbe Richtung gehen --die ich auch gewählt hätte--hilft mir schonmal eine ganze Menge!

Moin @Rettungsflugsaurier!

Rettungsflugsaurier hat geschrieben:
ich würde es den Leuten sagen und auch kein großes Theater drum machen. Einfach beiläufig erwähnen und gut ist.
Allerdings solltest du denen nicht unbedingt stecken, das du das Zeug aus dem I-Net hast und es ohne ärztlichen Rat nimmst. Sonst könnte es schon probleme geben.

Hast du denn schon mal versucht, einen Arzt zu finden, der dir Bac verschreibt? Ist viel stressfreier und natürlich billiger.


Da habe ich mich unklar ausgedrückt.....habe es nicht aus dem I-Net : Das war zwar der 1ste Gedanke, aber ich habe das Glück einen Verwandten zu haben, der Arzt ist......der hat natürlich auch noch nie davon gehört, aber ich habe ihm einfach alle Links, die ich habe, geschickt und ihn gebeten, sich zu informieren & ein Bild zu machen, er hat sich selbst intensiv eingelesen und er war dann bereit, es mir zu verschreiben ("Einen Versuch ist es wert").
Allerdings, will ich ihn da ungern mit reinziehen, zumal er kein Neurologe ist.......ich kenne mich nicht genau aus, mit "off-label-Verschreibungs"-Bestimmungen; ich meine eine aber gelesen zu haben, dass ein Arzt das u. U. machen darf.
WEISS DA JEMAND GENAUERES??????

Will halt nicht, dass er Ärger bekommt......

Rettungsflugsaurier hat geschrieben:Über Urinproben würde ich mir auch keine großen Gedanken machen. Machen die solche Proben überhaubt?

Ja, wird gemacht, allerdings wohl nur die "klassischen Verdächtigen" : Ich habe mir auch bestätigen lassen, dass ich im KH Diazepam bekommen habe, da das Zeug ewig lange im Urin nachweisbar ist.

Rettungsflugsaurier hat geschrieben:Sollte es doch so sein, das die sagen "Bac" oder Therapie, dann kannst du immer noch entscheiden - aber dann würde ich auch die Therapieeinrichtung überdenken - Intolleranz der Ärzte/Therapeuten ist nämlich das letzte, was du brauchst.

Ja, das sehe ich genauso......damit komme ich, ehrlich gesagt, auch garnicht klar und dann bringt es imho auch nichts!

Ich werde auf jeden Fall berichten!
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 21. Januar 2013, 13:54

Ginger hat geschrieben:Hallo Dijango,

auch von mir ein herzliches Willkommen [hi_bye]

Rechtlich gesehen kann ist es ein Entlassungsgrund, wenn du ein Medikament, das du nimmst verschweigst (eigene Erfahrung, die haben mich aber nicht entlassen, sondern mir das Bac dann von dort, in der Tagesklinik, gegeben).

Viel Erfolg!
Ginger


Hi Ginger [hi_bye]
Auch dir vielen Dank!

Eigene Erfahrungen mit der Thematik sind genau das, was ich gesucht habe---ich werde es so machen, wie vorgeschlagen! :)


WilloTse hat geschrieben:Moin Django,

auch von mir: herzlich willkommen!

Eigene Erfahrung habe ich keine, aber Deine Grundstimmung, nicht mit einer Lüge in eine Therapie zu gehen, finde ich gut.


Hallo & Dankeschön @ WilloTse!
Ja, das finde ich wichtig, denn leider lernt man als Substanz-Mißbräuchler mit der Zeit sehr gut und überzeugend zu lügen! :evil:


WilloTse hat geschrieben: Es gibt aus Frankreich Erfahrungen, dass ein nicht geringer Teil der Patienten Bac irgendwann wieder absetzen kann, ohne weiter zu trinken (da ist @DonQ sicher schneller als ich, das zu zitieren), Du kannst also ruhig auch erstmal damit argumentieren, dass Du das als Hilfe jetzt nimmst, nicht unbdingt für den Rest Deines Lebens.


Freut mich zu hören, weil langfristig ist das auch nicht mein Ziel, es für den Rest meines Lebens zu nehmen!
Ich sehe es auch erstmal als "Gehhilfe"......lieber vorsichtig kleine Schritte als wieder auf die Schnauze fallen! :wink:

LG, Django
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 21. Januar 2013, 14:07

Hi,

Glaub kaum, das der Arzt deswegen Ärger bekommen könnte. Nähere Infos zu Off-Label Verschreibung findest Du bei "Fragen und Antworten" - Verboten ist das definitiv nicht.
Wie gesagt, häng es nicht an die große Glocke, aber wenn du gefragt wirst, dann verschweig es auch nicht.
Erzähl halt, das es dir gerade im Moment, wo du noch ganz am Anfang stehst hilft und dich stärkt.
Letztendlich gilt - Erlaubt ist was hilft - und ich denke, das sehen vernünftige Therapeuten genauso.
Kann mir höchstens vorstellen, das die dich ggf. auf ein zugelassenes Medikament umpolen wollen, aber das kannst du dann ganz einfach abblocken, indem du sagst, das du das mit deinem Arzt besprechen willst und solange erstmal bei Bac bleibst.
Viel Erfolg - und ich würde mich auch über Berichte etc. freuen. Hier in HH gibt es auch solche Tageskliniken und ich hab da eigentlich nur gutes von gehört. Soll wohl ne Art Kindergarten für Erwachsene sein - aber im positiven Sinne. Eben Ablenkung & Beschäftigung um über den Tag zu kommen. Find ich auch besser, als ne stationäre Langzeittherapie, wo du von der Außenwelt komplett abgeschottet wirst. Am Ende wirst du dann wieder in die Realität entlassen und der Teufelskreis geht von vorne los.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon DonQuixote » 21. Januar 2013, 19:22

Hallo erst mal

Django hat geschrieben:Ich kenne mich nicht genau aus, mit "off-label-Verschreibungs"-Bestimmungen; ich meine eine aber gelesen zu haben, dass ein Arzt das u. U. machen darf.
WEISS DA JEMAND GENAUERES?????? Will halt nicht, dass er Ärger bekommt ...

Off-label-Verschreibungen von Medikamenten sind in der Medizin schon fast üblich. Nur, wenn etwas passiert, und/oder der Patient den Arzt verklagt, kann es für letzteren straf- und zivilrechtlich Ärger geben, auch mit der Ärztekammer. Den „Arztkoffer“, mit dessen Hilfe man Therapeuten oft überzeugen kann, hast Du bestimmt schon gesehen?

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon fetsecht » 21. Januar 2013, 19:53

Django hat geschrieben:...emotionalen Streßsituationen ----...


denke alkoholiker lieben diese, da es eine rechtfertigung ist fuer sie, zu trinken. *sodenk*

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 25. Januar 2013, 21:47

fetsecht hat geschrieben:
Django hat geschrieben:...emotionalen Streßsituationen ----...


denke alkoholiker lieben diese, da es eine rechtfertigung ist fuer sie, zu trinken. *sodenk*


Hallo erstmal,

tja.....was soll ich dazu sagen?
Kann sein & ich weiß schon, was du meinst.....als Ferndiagnose in 1 Satz ist das aber m. M. nach doch etwas zuuuu vereinfacht...........
"Geliebt" habe ich das abendliche, gemütliche Pegeltrinken mit langsamem Anfluten ohne Absturz (dazu habe ich auch nie eine Rechtfertigung gebraucht, "heimlicher Trinker" war ich nie) :wink: ......die genannten Absturz-Situationen habe ich nicht "geliebt";hatte eher etwas autoaggressives/selbstzerstörerisches.....führt jetzt zu weit.

Da könnte man letztendlich eine "Henne vs. Ei- -Grundsatzdiskussion führen: Ist man zuerst Alkoholiker(Gene?) und sucht sich dann Gründe?
Oder ist es "erlerntes (Fehl)Verhalten" als Reaktion auf Probleme, die schon vor dem Alkohol existiert haben?
Ist zwar interessant, aber imho hier off-topic / ein eigenes Thema für sich......


@topic
Leider habe ich heute erfahren, dass die dort strikt , gegen Bac sind :( ......aus Prinzip keine "Off-Label-Verschreibungen" [nea] (hatten auch noch nie davon gehört, wie vermutet).
Ansonsten macht aber Alles einen sehr guten Eindruck.....insofern: Keine Ahnung, what to do????

Schreibe bei Interesse gerne noch mehr dazu
, wenn ich am WE mehr Zeit habe!
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 26. Januar 2013, 09:41

Django hat geschrieben:Leider habe ich heute erfahren, dass die dort strikt , gegen Bac sind :( ......aus Prinzip keine "Off-Label-Verschreibungen" [nea] (hatten auch noch nie davon gehört, wie vermutet).
Ansonsten macht aber Alles einen sehr guten Eindruck.....insofern: Keine Ahnung, what to do????


Moin Django,

nichts für ungut, aber in meinen Augen ist das ein Widerspruch in sich.
Es geht hier schließlich um ne Tagesklinik für Suchtpatienten - also wohl großteils Alkis. Da erwarte ich, das da dann seriöse und professionelle Ärzte und Therapeuten am Werk sind. Das wiederum ist aber offensichtlich nicht der Fall, denn ansonsten hätte jemand, der sich hauptberuflich mit dem Thema Sucht/Alkohol beschäftigt, sicher zumindest schonmal etwas von Baclofen gehört, ob sie es befürworten steht dann natürlich auf einem anderen Blatt. [unknown]

Wie auch immer, wenn möglich, würde ich nach alternativen suchen. Oder du spielst deine eigentlich recht gute Position aus, indem du nochmal explizit darauf hinweist, das du bac von einem zugelassenen Arzt deines Vertrauens bekommst, es dir hilft und weder eine Off-Label Verschreibung, noich die Einnahme in irgendeiner Art illegal oder anrüchig ist.
Du schreibst sie sind "prinzipiell" gegen Off-Label. Wie sieht es denn mit zugelassenen Medis aus? Wenn sie die befürworten, sitzen sie eigentlich ob der nachweislich schlechteren Wirkung und Verträglichkeit argumentativ in der Tinte.
Erinner die daran, das du die Therapie ja freiwillig machen willst! Oder anders: Du hast frei für dich entschieden, das du dir helfen lassen möchtest. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein ganz wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Abstinenz/Heilung - Auf Zwang geht da nix! Das sollte auch ein Therapeut wissen. Wenn jetzt aber von Beginn an deine Entscheidungsfreiheit erheblich eingeschränkt werden soll (durch "Verbot" von Baclofen), dann sind das sicher keine guten Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Therapieverlauf.
Natürlich wird es Regeln bei denen geben, an die du dich halten musst - aber die Untersagung der Einnahme eines nachweislich wirksamen und auf legalem Weg verschriebenen Madikaments sollte da nicht zugehören.
Mal angenommen, ich nehme mir vor, heute gar nichts zu tun -
und ich schaffe das auch.
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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Zero » 26. Januar 2013, 10:42

Hallo Django

ist ja schon echt verrückt, was du da in der Klinik erlebt hast.

Ich finde auch, dass man ehrlich sein sollte, wenn man sich entschließt sich thrapeutisch Hilfe zu holen. Doch als ich in deinem Beitrag gelesen habe, dass Ärzte und Therapueten im Vorfeld schon verbieten, ein Medikament zu nehmen, das nicht in ihren "Therapieplan" passt, finde ich das unprofeesionell und engstirnig.

So nach dem Motto : " Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht"

Man wird im Prinzip doch gezwungen zu lügen oder Fakten zu verheimlichen.
Hättest du ihnen erklärt, dass du Bac wegen chronischer Rückenschmerzen verordnet bekommen hast, wäre es sicherlich kein Problem für sie gewesen.*denke ich
Verbieten sie auch den Diabetikern ihr Glibenglamid zu nehmen, oder Herzkranken ihre Betablocker ? Nein. Und Rückenkranken verbieten sie ihr Muskelrealaxanz auch nicht...

.
Rettungsflugsaurier hat geschrieben:Wenn jetzt aber von Beginn an deine Entscheidungsfreiheit erheblich eingeschränkt werden soll (durch "Verbot" von Baclofen), dann sind das sicher keine guten Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Therapieverlauf.


Das sehe ich auch so. Könnte mir vostellen, dass man nach so einem Start sehr vorsichtig wird mit dem, was man sagt, aus Angst vor Repressalien / Konsequenten.

Und das ist nicht der Sinn einer "fachlich geführten" Therapie. Wie kann man Vertrauen aufbauen, für das Ehrlichkeit und Offenheit die Grundbasis darstellen, die aber im Vorfeld schon durch Diktat behindert werden.
Gehe ich von mir aus, ich würde mich nicht öffnen können.

Ich kann dir nicht raten, was du tun sollst / musst / kannst. Der Rat von Retti macht meiner Meinung nach aber Sinn

Rettungsflugsaurier hat geschrieben:Oder du spielst deine eigentlich recht gute Position aus, indem du nochmal explizit darauf hinweist, das du bac von einem zugelassenen Arzt deines Vertrauens bekommst, es dir hilft und weder eine Off-Label Verschreibung, noich die Einnahme in irgendeiner Art illegal oder anrüchig ist.


und ihre Reaktion abwarten und dann für dich entscheiden, what to do .

Du hast, wie Retti schon schrieb, dich frei für die Therapie entschieden und frei sollte auch dann die Wahl der Medis sein, die dir offensichtlich helfen.

* meint Zero

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Trebor » 3. Februar 2013, 20:10

Hallo Django,
zuerstmal schön das du dich nicht aufgegeben hast! Du hast es richtig erkannt, bac ist keine Wunderpille! Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen das ich mit einer ambulanten oder teilstationären Therapie nicht ausgekommen wäre! Wenn ich deine jetzige Lebenssituation höre, wie du sie beschrieben hast, kann dir nichts besseres passieren als eine vollstationäre Therapie. Ich glaube inzwischen das es jedem Menschen sehr gut tun würde eine Zeit zu haben in der man sein Leben überdenken kann und sich darüber klar werden kann was man mit seinem Leben noch machen möchte. Allein dazu wäre eine Vollstationäre sinnvoll, eine Zeit in der man sich um nichts kümmern muß als um sich selbst.
Das dazu, ich war auch lange abstinent und habe mich dann wieder total an den Abgrund gebracht, ich habe dann auch zu bac gegriffen weil ich einfach riesen Angst hatte sonnst in den Abgrund zu stürzen,es hat geholfen aber ich mußte etwas verändern und genau das kann bac. nicht!
Ich bin dann mit bac. in die Therapie und habe es heimlich weiter genommen. Das war unehrlich und ich fand es auch scheiße darüber nicht reden zu können! Wie ich heute weiß war das Thema Ehrlichkeit für mich ein Großes! Ich habe dann im Verlauf der Therapie immer mehr Selbstwert und Sicherheit gewonnen, so dass ich bac. reduzieren konnte und schließlich ganz abgesetzt habe. Das ist jetzt mehr als zwei Jahre her und ich bin immer noch dankbar dafür das mein Hausarzt mir mit bac. helfen konnte. Ich habe es auch heute noch im Haus, falls etwas kommen sollte womit ich nicht klar komme oder der Druck plötzlich auftauchen sollte! Ich muß halt gut für mich sorgen, dann werde ich es wahrscheinlich nicht brauchen. Sicher ist sicher!
Gruß
Trebor

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Re: Hallo! Neu hier...und gleich ne wichtige Frage....

Beitragvon Django » 12. Februar 2013, 23:06

Hallo @ all & Danke für alle Antworten!
Sorry, dass ich mich nicht eher gemeldet habe, aber ich bin nach wie vor in der Tagesklinik (immer noch clean & trocken), die mir sehr gut tut, aber eben auch sehr zeitintensiv ist.....dann muss ich auch noch das Trümmerfeld meines alten Lebens richten, also bleibt momentan einfach wenig Zeit für I-Net.......

Werde gerne noch ausführlicher schreiben, sobald ich bißchen Zeit finde, nur kurz soviel: Wollte weder auf Baclofen noch auf die Tagesklinik/Therapie verzichten--Habe das Problem gelöst, nach dem Motto "Was der Chefarzt nicht weiß, macht ihn nicht heiß", d.h. ich hab Bac weitergenommen :twisted: , ohne das an die große Glocke zu hängen oder mich auf Grundsatzdiskussionen einzulassen...... oder wie Captain Kirk zu Mr. Spock sagte: "Im Übrigen ist es NICHT notwendig IMMER die Wahrheit zu sagen!" [whistle] :wink:

Ich finde es zwar nicht toll----so wie du es auch beschreibst @Trebor [hi_bye] ---unehrlich in diesem Punkt zu sein, habe aber auch kein schlechtes Gewissen.......erlaubt ist, was hilft!!!!!!

Mittlerweile nehme ich Bac auch nicht mehr täglich, sondern nur bei Bedarf!

Also, schönen Abend an alle & melde mich bald ausführlicher!

Greetz,

Django.........seit 4.1.13 "Unchained" [dance] [yahoo]
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