Moral, Ethik und das Internet

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fetsecht
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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon fetsecht » 14. Januar 2013, 08:56

es spielt keine rolle wer jemand ist.
was jemand schreibt, das lese ich, und aus der mehrzahl des geschriebenen, bilde ich mir meine meinung.

schade das du das auch nicht so sehen kannst betalbatim.

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GoldenTulip
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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon GoldenTulip » 14. Januar 2013, 11:05

Lieber betalbatim,

Du schreibst häufig, dass es um kranke Menschen geht, die zu schützen sind, denen gegenüber man zur Fürsorge verpflichtet ist.
Du leitest aus Deiner Prämisse eine Menge ab: Welche Meinungen und Haltungen ihnen schaden könnten, welche Ideen sie auf ihrem Weg zurückwerfen könnten, welche Ideen solch ein Forum generell öffentlich vertreten sollte.

Neben der Empathie, die aus Deinen Worten spricht, klingt in meinen Ohren aber immer auch ein Unterton von Entmündigung mit. Wer trinkt, ist ja nicht gleich geistig eingeschränkt in der Beurteilung dessen, was er oder sie hier liest.
Mit einem geschätzten Altersschnitt von 40 Jahren hier traue ich allen eine eigenständige Bewertung, was ihnen hilfreich und nützlich sein kann - und was nicht-, zu.

Es gibt sicherlich Grenzen der Toleranz und eine Verantwortung, was bestimmte Umgangsformen im Forum angeht. Das auf die Inhalte anzuwenden finde ich unglücklich.
Und wenn eine kooperative Grundhaltung im weitesten Sinne gegenüber dem anderen Forum inclusive Begraben der vergangenen Verletzungen auf beiden Seiten wünschenswert ist, dann ist eine Ausgrenzung einzelner Personen auch schwierig. Ich kenne die ganze Geschichte um Invorio nicht, und das dürfte auf die meisten hier zutreffen.
Es versteht sich von selbst, dass ich damit nicht zum Ausdruck bringen will, ihm in seinen Aussagen per se zuzustimmen.

Ich persönlich war von keiner seiner Handlungen betroffen, und wenn schon eine Art Generalamnestie, dann bitte für alle, solange keine kleinen Kinder gefressen wurden.

Lieben Gruß,
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon WarzoEcht » 14. Januar 2013, 12:31

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 25. März 2013, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon Ginger » 14. Januar 2013, 15:36

betalbatim hat geschrieben:Ich habe diese Aussage kommen sehen. Du hast als Forenbetreiber deinen MItgliedern gegenüber eine, wenn auch eingeschränkte, Fürsorgepflicht.


betalbatimm, ich grüße dich,

wo steht dies obige geschrieben? Quellenangabe? Oder ist es deiner Auffassung nach eine moralische Pflicht, die sich von selbst hier ergibt?

Ich schätze an diesem Forum gerade den liberalen Geist. Das ist der u.a. Grund, warum ich hier geblieben bin.
Ich will vor niemandem geschützt werden. Ich bin erwachsen und will auch so behandelt werden.

Wer "geschützt" werden will, kann sich ja Foren suchen, in denen er das so bekommt. Ist für jeden was dabei.

VG Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon fetsecht » 14. Januar 2013, 16:57

betalbatim hat geschrieben:Ich habe diese Aussage kommen sehen.

das freut mich innerlich ein wenig, denn das bedeutet das du mich mehr und mehr verstehst, gewollt oder ungewollt, aber du erkennst, wofuer ich stehe...so langsam :wink:

Du hast als Forenbetreiber deinen MItgliedern gegenüber eine, wenn auch eingeschränkte, Fürsorgepflicht. Du hast es schließlich mit kranken Menschen zu tun. Es fällt zumindest unter deine Fürsorgepflicht deine Mitglieder vor solchen ........... zu schützen.


nope, die fürsorgepflicht, derer entziehe ich mich voll. ich habe es hier nicht mit kinder zu tun, sondern mit volljaehrigen.
da sollte man schon wissen, in welchen "umfeld" man sich bewegt [hi_bye]

das wir krank sind, bekennen wir ja selber. aber krank mit alkohol, bedeutet also nicht, das wir minderbemittelt sind.
werden sicherlich oefters so angesehen, durch unsere trinksucht und das dazugehoerige tun.

aber wenn ich uns alle so lese, sehe ich eine gruppe menschen, die wissen das sie krank sind.
das erstmal eingestehen, bedeutet eine gewisse einsicht und das habe ich noch nie gesehen, bei leuten die beschränkt sind. wenn man haendehaltende bestaetigung sucht, gibt es auch noch die AA.
weisst du betalbatim, findest du es nicht schoen, das es halt verschiedene moeglichkeiten gibt?

im grunde muss ich nichts schreiben, weil GoldenTulip und Ginger es viel besser ausdruecken, als ich.

Schützen tue ich das forum schon, denn wenn uns jemand versucht das forum wiederzu zertrampeln, dann faellt schon das hausrecht, wie du doch auch schon oefters lesen konntest.

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon fetsecht » 15. Januar 2013, 03:07

betalbatim hat geschrieben: Alles andere wäre unterlassene Hilfleistung. Ich hoffe zutiefst, daß du dann ein Problem mit den meißten, deinen, Mitgliedern hier hättest.


das wurde dir schon mal beantwortet.

betalbatim hat geschrieben: Ich denke, daß fets mich irgendwann mal leid ist und sperrt.


sollte dies dein ziel sein, kann dies sicherlich mal eintreten.
kommt ganz darauf an wie du sich verhaelst, teilst du dein eigenes leid hier oder besteht deine aufgabe nur darin, andere zu kritisieren. letzteres waere kein gewinn fuers forum, wir teilen hier alle.
gruss
fetsecht

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon Ginger » 15. Januar 2013, 10:58

betalbatim hat geschrieben:
Ginger hat geschrieben:Oder ist es deiner Auffassung nach eine moralische Pflicht, die sich von selbst hier ergibt?


Logisch, oder? Oder gilt unter uns Alkis keine Moral?


Definiere Moral.
Definition nach Piaget, Kohlberg, Gilligan, kath Kirche oder deiner eigenen Mixtur?
Das heisst also du definierst, wie moralisches Handeln generell aussehen sollte ?

Mit Moral wird doch viel Schindluder getrieben, mein lieber Scholli ^^
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Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon WilloTse » 15. Januar 2013, 11:24

So, nu' tobt Euch aus.
Genervt
Willo
edit: danke @Conny für die Nachricht an fets und danke @fets für's Verschieben in Minutenschnelle!
Zuletzt geändert von WilloTse am 15. Januar 2013, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Baclofen-Kolloquium Frankreich November 2012

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Januar 2013, 12:40

betalbatim hat geschrieben:Wenn hier z.B. Retti in seiner Fußnote schreibt:

Achtung: Im Falle einer Notfallsituation, Krise o.Ä. bitte ich ausdrücklich von etwaigen Benachrichtigungen an externe Stellen abzusehen!
Der Administrator ist entsprechend informiert.


dann ist das seine Aussage und wahrscheinlich auch sein Wunsch. Wenn er aber in einem Beitrag ankündigen würde, denn darauf läuft seine Fußnote hinaus, daß er sich irgendetwas antun wolle, dann hast du die (Fürsorge)-Pflicht Rettis Fußnote zu ignorieren und zu handeln. Wie du diese Hilfeleistung bewerkstelligst ist deine Sache. Evtl. weißt du seine Adresse und schickst die Rettung oder du informierst umgehend die Polizei. Alles andere wäre unterlassene Hilfleistung. Ich hoffe zutiefst, daß du dann ein Problem mit den meißten, deinen, Mitgliedern hier hättest.


@betalbatim:

ich wäre dir sehr verbunden, wenn du zukünftige Einschätzungen zu meiner Person auch mit mir teilen würdest und nicht einfach nur in irgendwelchen Threads "versteckst".
Ich habe dich schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, das ich den Eindruck habe, du schätzt mich (und auch andere hier) vollkommen falsch ein. Das mag daran liegen, das du vlt. von Dich auf andere schließt, oder an einer generell fragwürdigen Einstellung zu Leuten, die sich mit Ihren Problemen aktiv beschäftigen und nicht immer alles für bare Münze nehmen, was Schulmedizin etc. ihnen vorgaukelt. Ist letztendlich aber auch egal.
Ich erachte es als eine nicht zu duldende Frechheit, das du mir ohne mich persönlich zu kennen indirekt Suizid Gedanken oder Absichten unterstellst und bitte ausdrücklich, derartige haltlose Mutmaßungen zukünftig zu unterlassen.
Wenn Du ein offenbar sehr ausgeprägtes Samarita-Syndrom hast, dann ist das deine Sache, aber das musst du dann nicht ungefragt und gegen den willen der User hier ausleben. Genau wegen solchen Beiträgen und Verhalten bin ich erst zu meiner Fußnote gekommen. Weil ich eben das Recht zur Selbstbestimmung nicht aufgeben will. Wenn sich herausstellt, das sich dieser Wunsch nicht mit der Mitgliedschaft in diesem Forum in Einklang bringen lässt, dann bin ich ganz schnell raus hier. Das dem nicht so ist verdanke ich (wir) Fets und seinem Forum, das eben gerade dadurch glänzt, das es nicht zensiert oder moderiert wird und das man frei schreiben kann, was einem in den Sinn kommt.

Retti
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon GoldenTulip » 15. Januar 2013, 13:12

Hi Retti,
ich war ja quasi die "Verursacherin" Deiner Signatur, weil ich meine Haltung in solchen Fragen hier erläutert - und auch praktiziert- habe.
Wenn so ausdrücklich wie bei Dir eine "Vollmacht" erteilt wird, nicht einzugreifen, ist das ausreichend, um nichts zu unternehmen. Es ist, btw., auch eine juristische Frage, wann man als Seitenbetreiber einzugreifen hat.
In anderen Foren werden Leute, die wiederholt suizidale Beiträge verfassen, nach einer Verwarnung gesperrt. Nicht, weil man kein Verständnis für sie hat, sondern weil ein Forum keine psychologische Betreuung bieten kann. Und weil etliche Mitglieder traumatisiert werden, wenn sich tatsächlich jemand für den Freitod entscheidet (eine Entscheidung, die ich generell übrigens respektiere).
Und es sollte sich jeder gut überlegen, ob man solche Ankündigungen hier ins "Off" schickt, statt sie an qualifizierter Stelle anzubringen. Wer das tut, begibt sich eben in unwägbare Konsequenzen.
Du kannst Deine Signatur wieder ändern, ohne dass nach einer Beitragspause jemand vor der Tür steht. So war es auch nie gemeint.
Bei konkret geäußerten Suizidabsichten steht (nach Absprache, wie die Lage einzuschätzen ist) weiterhin der Krankenwagen vor der Tür, sofern ich mit der Angelegenheit zu tun habe. Wer das nicht will, schreibt sowas nicht.

Ich würde es gut finden, wenn Du da nochmal was zu schreibst, Retti. Ob mir in meiner Logik etwas entgangen ist.
Ich will nicht über den Willen anderer hinweg entscheiden. Ich will aber auch niemanden sterben sehen, wo man es verhindern kann.

Und Äußerungen wie "manchmal kann ich einfach nicht mehr" oder "ich mag nicht mehr" oder "ich weiß nicht wie es weitergehen soll sind nicht das gleiche wie "ich habe eingesehen, dass alle ohne mich besser dran sind, habe noch 200mg Bac und eine Flasche Vodka hier stehen. Die Angelegenheiten sind geregelt".

Ich habe, um Missverständnissen zuvorzukommen, bei "Weltuntergangsstimmungsbeiträgen" immer ein "und nein, ich bin nicht suizidal" dazugeschrieben. Soviel Mühe darf sich der einzelne schon machen.
Diese Verantwortung bürdet man einem Forum einfach nicht auf.
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon WilloTse » 15. Januar 2013, 13:32

GoldenTulip hat geschrieben:Wenn so ausdrücklich wie bei Dir eine "Vollmacht" erteilt wird, nicht einzugreifen, ist das ausreichend, um nichts zu unternehmen.

Ich würde trotzdem etwas unternehmen.

Denn erstens würde ich davon ausgehen, dass eine Ankündigung einem Hilferuf gleichkommt, derjenige also eigentlich nur keinen Ausweg mehr sieht. Aber einen nehmen würde, wenn er ihn denn fände.

Zweitens müsste ich mit dem Gedanken weiterleben, dass jemand gesprungen ist, obwohl ich vielleicht hätte helfen können. Vielen Dank auch.

Das hier habe ich mal in diesem Sinne verändert:
Ginger hat geschrieben:Das heisst also Du definierst, wie Dein Handeln generell aussehen sollte ?

Klar, wer sonst?

LG
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Januar 2013, 13:34

Hallo Tulpe [hi_bye]

Du schreibst es im Prinzip ja selbst... Die Grenzen sind manchmal sehr schwammig.
Und ich will halt auch nicht jeden meiner Beiräge 5x überdenken müssen, ob da ggf. jetzt irgendjemand zwischen den Zeilen irgendwelche Absichten rausliest (bewusst überspitzt) - Wie lesen hier doch täglich, das Aussagen fehlgedeutet und misinterpretiert werden. Wenn ich jetzt zB schreibe "Alles scheiße, bin besoffen und hab depri - das hat alles keinen sinn mehr - ich bin raus" dann haben wir so eine Grenzsituation. Und dann soll der gute Fets entscheiden?!?
Auf die Bürde könnte ich gerne verzichten und deshalb mach ich vorsorglich mit meiner Fußnote klar, das ich eben keine externen Eingriffe wünsche. Ist etwa so, wie eine Patientenverfügung und die ist - wenn formal ok - ja auch bindend.
Ich sehe mich persönlich da auch gar nicht gefährdet, weil ich in Depriphasen den Laptop eher meide. Aber auch andere Kandidaten wären sicherlich nicht unbedingt entzückt über nächtlichen Besuch in Grün oder schlimmstenfalls Zwangseinweisung...
UND es ging mir auch vorrangig darum, das Betalbatims Aussage impliziert, ich hätte tatsächlich etwaige Suizid Absichten - es ist mir unbegreiflich, wie jemand ohne mich persönlich zu kennen derartige "Ferndiagnose" stellen kann - und selbst wenn er zu dem Schluß kommt, dann soll er das doch bitte erstmal mir mitteilen und nicht im Forum zur Diskussion stellen.

LG
Retti
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und ich schaffe das auch.
Hab ich dann was erreicht, oder nicht ?

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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon WilloTse » 15. Januar 2013, 13:39

Nachtrag

Ich zitier' mich gerade mal selbst:
WilloTse hat geschrieben:
fetsecht hat geschrieben:pn an die person, um zu zeigen das es nicht alleine ist.
aber mehr ist nicht drin!?

Doch, es müsste schon mehr 'drin sein.

Im Zweifelsfalle: pn UND öffentlich klipp und klar nachfragen "Wie hast Du das gemeint?" Es gibt halt leicht Missverständnisse, "Ich bin dann mal weg" ist was Anderes als "Ich springe jetzt".

Aber bei "Ich springe jetzt" muss die Polizei verständigt werden. Ob die dann noch rechtzeitig kommt, ist eine andere Frage, aber wegschauen hilft da nicht.

LG

Willo

forum-meldestelle/selbstmordankuendigung-unserem-forum-t681-20.html

LG nochmal
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon GoldenTulip » 15. Januar 2013, 13:47

Hi retti,

da habe ich betalbatims Beitrag

dann ist das seine Aussage und wahrscheinlich auch sein Wunsch. Wenn er aber in einem Beitrag ankündigen würde, denn darauf läuft seine Fußnote hinaus, daß er sich irgendetwas antun wolle, dann hast du die (Fürsorge)-Pflicht Rettis Fußnote zu ignorieren und zu handeln.


anders gelesen.

Kündigst Du Suizid an, gibt es eine Fürsorgepflicht, egal wie Deine Fußnote aussieht (so wird ein Schuh draus, wenn Du mir das Wortspiel verzeihst).

Es gibt übrigens, bevor jemand aktiv wird immer viele Versuche, die Lage im Beitrag oder per pn zu checken.

bb hat nicht unterstellt, dass Deine Signatur eine unterschwellige Absicht darstellt. Konnte ich jedenfalls nicht rauslesen.

Ich fände es richtig gut, wenn sich hier jeder, was solche Beiträge angeht, am Riemen reißt und mal kurz die Außenperspektive checkt, wie es ankommt.
So Sender-Empfänger-mäßig. Das reicht dann schon, glaub ich.

LG Conny
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Januar 2013, 14:00

Also ich fand das "denn darauf läuft seine Fußnote hinaus" ziemlich eindeutig. Passt ja schon wieder zum Thema - Offensichtlich deuten wir den Satz sehr unterschiedlich. Und das mit der Fürsorgepflicht ist rechtlich bei weiten nicht so eindeutig und unstrittig, wie einige denken.
Letztendlich würde es doch in der Regel sowieso nix bringen. Was kann Fets denn schon tuen? Max. die IP Adresse an die Polizei übergeben. Bis die dann rausgefunden haben, wer denn dahinter steckt ist doch längst alles gelaufen (so der betroffene denn will).
Ich bleib dabei: Wenn ich nicht frei meine Gedanken schreiben kann (zumindest in menen eigenen Threads) dann verliert das ganze für mich an Wert. Und das ist jetzt erstmal rein hypothetisch gemeint, nicht das daraus jetzt gleich was abgeleitet wird [biggrin]
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon GoldenTulip » 15. Januar 2013, 14:06

Hi Retti,

ich denke da nochmal drüber nach. Mir fehlt ein "missing link" in meinen eigenen Gedanken. Ich meine jedoch, es ist sehr wichtig, dass in diesem Zusammenhang hier Klarheit und Verlässlichkeit besteht für beide Seiten.

LG conny
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon Rettungsflugsaurier » 15. Januar 2013, 14:19

Alles klar.
War ja auch wie gesagt gar nicht so sehr auf mich selbst bezogen, denn ich denke nicht, das ich Gefahr laufe hier wirklich etwas zu schreiben, was Euch dann in Verlegenheit bringt.
Leider habe ich im engen Familienkreis selbst einen Suizid miterleben müssen (siehe mein Thread). Vlt. bin ich deshalb besonders sensibel bei dem Thema. Letztendlich hab ich leider lernen müssen, das man es sowieso nicht verhindern kann, wenn jemand wirklich den Wunsch zum Freitot hat. Da helfen am Ende auch keine Bullen und keine Zwangseinweisung.
Allerdings stimme ich auch Willo zu: Wer es ernsthaft will, der kündigt das idR nicht vorher an. Derartige Ankündigungen sind in der Tat meistens eher als verzweifelter Schrei nach Hilfe zu werten. NUR: Ob dann die heraneilende Staatsgewalt wirklich Hilfe dastellt, oder im schlimmsten Fall vlt. sogar dazu führt, das der Betroffene sich dann aus purer Panik wirklich etwas antut, lasse ich mal dahingestellt. Ist sicher auch nur individuell zu beantworten.

LG
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon Ginger » 15. Januar 2013, 14:34

WilloTse hat geschrieben:Das hier habe ich mal in diesem Sinne verändert:
Ginger hat geschrieben:Das heisst also Du definierst, wie Dein Handeln generell aussehen sollte ?

Klar, wer sonst?


Nee, das ist nicht ok. Es wurde mit Moral argumentiert und ich habe mich auch auf Moral bezogen. Und um über Moral zu sprechen bedarf es erstmal einer gemeinsamen Definition (wie bei allem).

Generelle Frage ist ja, ob ein Forumsbetreiber verpflichtet ist, seine Forenmitglieder zu beschützen, in diesem Falle wohl vor einem, der - wie gemutmaßt wurde wurde - einem anderen Forum geschadet habe (ich halte mich da raus, ich weiss da nix, nur soviel: wenn mir jemand schaden will - ich habe eine sehr gute Rechtsschutzversicherung!).

Ich bringe mal ein Beispiel: ein Forenbetreiber eines anderen Forums hat mehrfach geschrieben, es gäbe kein Suchtgedächtnis bzw. Bac könne das neu justieren oder wie auch immer.
Ich habe zwar an ein Suchtgedächnis (Dopaminsystem in chronischer Dysbalance sag ich dazu) geglaubt, aber dass Bac das löschen könne - diese Vorstellung war verführerisch. Und so habe ich einige Experimente gemacht, die, bei meiner Trinkstruktur durchaus zu meinem raschen Ableben hätten führen können.

Frage: ist nun der dortige Forenbetreiber schuld, dass er wissenschftlich nicht genügend untermauerte Thesen übermittelt und ich diese Erfahrungen gemacht habe? Nein, das ist eine Überzeugung, die in diesem Forum nun mal vorwiegt und wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben, in der man seine Überzeugungen vertreten darf, so abwegig sie auch sein mögen, solange sie nicht mit dem Grundgesetz kollidieren.
Und ich habe mich auf ungestützte wissenschaftliche Thesen gestürzt (ja, gestürzt - im doppelten Sinne [smile] )
Ich habe wider besseres Wissen gehandelt. Nun, diese Hintertür ist zu - ein weiterer Meilentein meiner Abstinenz !!!!!


Nun, heute lerne ich von denen, die trocken sind - ganz klassisch nur mit dem Unterschied, dass ich Bac lowdose dazu nehme (ein hervorragendes Mittel, um Suchtdruck zu beseitigen!). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zumindest ich ein ausgeprägtes Suchtgedächtnis habe, noch viel mehr, die Masken der Sucht haben sich in ihrer Fratze nochmal ganz gräßlich gezeigt und gut is.

Also, wenn wir jetzt moralisch diskutieren fände ich mein Beispiel gut [smile]

LG Ginger
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon WilloTse » 15. Januar 2013, 15:17

ahhh, jetzt wird's spannend. [biggrin]

Wenn, wie in diesem Falle (@betalbatim) ohne Definition das Wort "Moral" fällt, gehe ich von einem eher allgemein gehaltenen Begriff aus. "Das ist unmoralisch" im Sinne von "das tut man nicht". In der Regel impliziert ist eine bestimmte Handlungsanweisung, das heißt, es geht nicht um irgendeinen philosophischen Nachmittagstee, sondern um konkretes Tun oder Lassen.
Das ist aber - natürlich - meine persönliche Ausgangsbasis, schon da kann man wunderbar und stundenlang aneinander vorbeidiskutieren.
WilloTse hat geschrieben:Das hier habe ich mal in diesem Sinne verändert:

Ginger hat geschrieben:Das heisst also Du definierst, wie Dein Handeln generell aussehen sollte ?


Klar, wer sonst?

Das stellt letztlich meine gelebte Konsequenz dar (realistisch: den Versuch gelebter Konsequenz). Das eigene Gewissen als oberste Instanz. Wessen Gewissen sonst? Dass ich dabei den Begriff der Moral in einem unpräzisen Kontext habe stehen lassen, war Absicht. Korrekt ist das natürlich meine ethische Grundhaltung, da ich mich dabei über Moral als Handlungskonvention auch schon mal hinwegsetze(-n muss).

Konkret auf den jetzigen Fall heißt das für mich:
Ob fets als Forenbetreiber eine ethisch anzusiedelnde Fürsorgepflicht hat, beurteile ich nicht. Ich würde eine sehen, aber das ist ganz allein meine höchst persönliche Sicht auf die Welt.
Eine moralische Fürsorgepflicht (was in diesem Falle ja schon in eine gesetzlich verankerte übergehen würde) sehe ich nicht.
Wir alle haben eine ethische und moralische Pflicht, aufeinander aufzupassen im Rahmen unserer Möglichkeiten (ethisch: ich habe die Pflicht, im Rahmen meiner Möglichkeiten auf alle Geschöpfe aufzupassen, moralisch: unterlassene Hilfeleistung als definierte Handlungsanweisung).
Was fets "Verpflichtung" zu Moderation oder übergeordneter (also nicht nur technischer) Administration angeht: seine Entscheidung. Wenn er das will, kann er das machen, wenn nicht, dann eben nicht. Verpflichtung dazu? Wir machen Dreck in seinem Haus. Wie viel er davon wegräumt? [pardon]

Wenn es mir hier zu dreckig ist: [bye2]

Was jetzt ganz konkret @pragha angeht: ich kann nicht über ihn richten. Ob er jetzt aktuell wirklich 'drüben gezündelt hat, weiß ich nicht. Ich ganz persönlich glaube es nicht, kann mich aber natürlich komplett irren. Was ich aber sehe ist, dass er per Ferndiagnose als "krank" bezeichnet wird, gleichzeit "Betrüger" genannt wird und im Namen von uns allen die Tür gezeigt kriegt.
Unabhängig davon, wie viel Sympathie ich nun gerade für ihn empfinde oder ob ich seine Meinung teile, verstößt das gegen meinen Kodex.

Und da sind wir beim Dilemma der Moderation an sich. Ich hätte @pragha schon vorher wegen einiger Beiträge verwarnt, evtl. sogar gekickt. @betalbatim spätestens für diesen "kranken Betrüger" - Anwurf aber auch.

Was wäre denn nun richtig gewesen? [unknown]

Oder, andersherum formuliert: ist es denn nun falsch (unmoralisch, unethisch), dass @fets beide 'dringelassen hat?

Um das nochmal klarzukriegen: ich ganz persönlich finde ein gut moderiertes Forum besser als ein unmoderiertes. Ich sehe aber auch die Färbung, die jeder Moderator, bewusst oder unbewusst, einfach auf Grund seiner (moralischen, ethischen) Grundüberzeugungen in jede Diskussion einbringt. Ich sehe, dass hier eine Mehrheit keine Moderation will. Ich persönlich brauche sie nicht. Damit ist für mich das Thema gegessen. Und das hat mit @fets erstmal herzlich wenig zu tun.

LG
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Re: Moral, Ethik und das Internet

Beitragvon Ginger » 15. Januar 2013, 20:56

Hi Willo,

erstmal: "moralisches Handeln" ist ein Lebensthema von mir, deshalb springe ich darauf so an. Es geht mir nicht um philosophische Spinnereien, es gibt tatsächlich eine seriöse psychologische Moralforschung abseits von politischen Überzeugungen (das finde ich wesentlich). Beispiel:das Heinz-Dilemma von Kohlberg et al., das meine ich gerade.
Und seitdem ich 15 bin bin ich stets am Thema gewesen (Kohlberg kam ja erst später ins Spiel, als ich schon erwchsen war). Es gibt ja unzählige Ausformungen von Moral. Leider wurde mit "Moral" lange Zeit nur die katholische Sexualmoral bezeichnet.
Mit Mitte zwanzig vertrat ich die buddhistische Moral, ich lebte den den achtfachen Pfad bzw. versuchte mich darin. Eine Weisheit darin ist es, keine harten Worte zu gebrauchen. Oder nicht zu töten, ich war lange Zeit Vegetarierin (auch aus anderen Gründen). Keine berauschenden Substanzen zu benutzen, auch darin war ich damals erfolgreich.

Wir alle haben eine ethische und moralische Pflicht, aufeinander aufzupassen im Rahmen unserer Möglichkeiten (ethisch: ich habe die Pflicht, im Rahmen meiner Möglichkeiten auf alle Geschöpfe aufzupassen, moralisch: unterlassene Hilfeleistung als definierte Handlungsanweisung).


Das sehe ich anders. Lass es mich erklären. In erster Linie habe ich auf mich aufzupassen. Ich hab alles unternommen, um darin erfolgreich zu sein. Gerade lerne ich Achtsamkeit im Suchtbereich (zum zweiten Mal, hatte ja auch schon mal über 10 Jahre nix getrunken).
Aufpassen kann ich nur, wenn ich klar durchs Leben gehe.
Logo, wenn jemand, abgedichtet mit Ohrstöpseln und den Blick aufs Display im Schwange ist, vor die S-Bahn zu laufen, dann muss ich ihn zurückziehen - wenn es mir die Handlungszeit erlaubt. Ich hebe auch Regenwürmer auf, die auf die Straße gekrochen sind. Sind sie halb tot zertrete ich sie, weil ich denke, sie quälen sich . Ob das recht ist? Darauf kann mir keiner eine Antwort geben.

Diesen Winter habe ich einen sehr betrunkenen Mann nach Hause geführt. Er saß vor unserem Haus, aber es war nicht kalt und es ist ja nicht verboten, da zu sitzen. Für ein Taxi hatter er kein Geld. Es war spätabends, ich kam von meinem Spaziergang zurück.
Ich hakte ihn ein und ging mit ihm dorthin, wo er wohnte. Es war mir sowas von egal, dass dies durchaus missverständlich aufgefasst hätte werden können, man kennt mich hier ja.
Aber - wäre ihm in dieser Nacht etwas passiert - ich hätte es mir nicht verzeihen können.Ich hätte auch einen Krankenwagen rufen können, aber intuitiv entschied ich so. War gut.
Das meine ich. Deine Ausführungen lassen mich eher so an eine "Hab acht Stellung" denken. Da kann keine echte Entspannung aufkommen denk ich mal. Und - Entspanntheit lässt mich in der Regel "gut" reagieren. So erlebe ich es.

Was fets "Verpflichtung" zu Moderation oder übergeordneter (also nicht nur technischer) Administration angeht: seine Entscheidung. Wenn er das will, kann er das machen, wenn nicht, dann eben nicht. Verpflichtung dazu? Wir machen Dreck in seinem Haus. Wie viel er davon wegräumt?


Siehst du, hier sind wir in ganz verschiedenen Blickrichtungen:
Als Gast räume ich meinen Dreck alleine weg - ich versuche aber, erst gar keinen zu machen. Und - wenn ich in einem Haus eingeladen bin, in dem der Hausherr nicht ständig anderen Leuten den Dreck wegräumt, fühle ich mich auch mitverantwortlich, ein wenig achtzugeben, dass das Haus nicht vermüllt. Würde fets alles wegräumen, wäre das nicht der Fall. Mir ist dieses Forum wieder wichtiger geworden, es ist liberal, und ich möchte, dass das Haus nicht von Mietnomaden z.B. verwüstet wird.

Und da sind wir beim Dilemma der Moderation an sich. Ich hätte @pragha schon vorher wegen einiger Beiträge verwarnt, evtl. sogar gekickt. @betalbatim spätestens für diesen "kranken Betrüger" - Anwurf aber auch.


Das ist bestimmt diskutabel. Wenn ich jemand beleidigt, wehre ich mich oder ich wende mich an fets, ich denke schon, dass der Manns genug ist, dann einzugreifen.
Ein gutes Beispiel ist m.E. das Saufnix Forum. Das ist im Grunde moderiert, aber es greift kaum jemand ein, auch wenns mal heiß her geht.
Ich habe bislang zweimal in drei Jahren erlebt, dass ein Teilnehmer gesperrt wurde, wegen Beleidigung. Das ist ein sehr lebhaftes Forum. Gut, die halten ihr Trockendingens dort heilig, aber das ist doch ok. Langsam verstehe ich, was die dort meinen mit ihrer "Trockenheit": sich kein Hintertürchen mehr offen zu halten. wie konnte ich das die ganze Zeit nicht sehen?


Ich sehe aber auch die Färbung, die jeder Moderator, bewusst oder unbewusst, einfach auf Grund seiner (moralischen, ethischen) Grundüberzeugungen in jede Diskussion einbringt. Ich sehe, dass hier eine Mehrheit keine Moderation will. Ich persönlich brauche sie nicht. Damit ist für mich das Thema gegessen. Und das hat mit @fets erstmal herzlich wenig zu tun


D'accord. Ohne Einwände [smile]

LG Ginger [hi_bye]
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)


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