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Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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WilloTse
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Beitragvon WilloTse » 17. Oktober 2012, 12:14

Hallo zusammen,

es gab bei mir in den letzten Wochen einiges auf's Auge [black_eye] .

Notfallration ging nicht, denn die muss man nehmen. Hab' ich nicht gemacht, ich wollte irgendwie einfach nicht. "Es" in mir wollte nicht.
Ich bin daher, um "Es" zu überlisten, wieder in die Dauermedikation eingestiegen. Und kriege das auch immer noch nicht gebacken. An Tagen, an denen ich mich besaufen will retten mir 37,5 mg - allerdings mit knapper Not und zusammengebissenen Zähnen - den Arsch. Ohne irgendwelche Nebenwirkungen. An Tagen, an denen trinktechnisch ohnehin nichts passieren würde, bin ich nach 6,25 mg schon neben der Kette. Fahrig, verdreht, unkonzentriert.

Ich habe daher einen neuen Medikationsplan aufgestellt, mit 37,5 am Montag, 18,75 am Di, Mi, Do, 12,5 am Fr., 6,25 am Samstag und 12,5 am Sonntag. Geht immer noch nicht. Montag: zusammengebissene Zähne, Rest der Woche: verdreht.

Ich bin einfach ratlos. Ich möchte nicht in zehn Jahren in meinem Blut ertrinken oder meiner Bauchspeicheldrüse dabei zusehen müssen, wie sie sich selbst verdaut. Ich will nicht am Alkohol verrecken.

Aus MUC kommen gelegentlich Mails mit der Idee, ich sei gar kein Alkoholiker, bestenfalls auf dem Weg dahin. O.k., bis jetzt habe ich das immer weggebügelt. Aber was bin ich dann? Ich halte keine sieben Tage ohne Besäufnis aus, ich verstoffwechsele 20 Flaschen Riesling in sieben Tagen, wenn ich die Zügel locker lasse. Angenommen, ich wäre kein Alkoholiker. Was bin ich dann? Wohin soll ich mich wenden?

Mittlerweile weiß ich, dass hier auch einige Profis mitlesen, die unter Anderem meine Geschichte dafür verwenden, gegen Baclofen zu argumentieren. Ich möchte daher nochmal klarstellen: auch wenn ICH nicht zum erwünschten Ziel komme, bin ich davon überzeugt, dass Baclofen die derzeit beste Behandlungsmöglichkeit für Alkoholiker darstellt. Auch ich komme mit drei Tagen Baclofen aus jeder Trinkphase relativ mühelos wieder 'raus. Ich habe nur (noch immer) keine Dauerlösung für mich gefunden.

Falls irgendwer irgendeine Idee hat, wie eine Dauerlösung für mich aussehen könnte: ich bin für jeden Vorschlag dankbar und verspreche, ihn zu überdenken.

LG

Willo
Zuletzt geändert von WilloTse am 28. März 2013, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Papfl
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Re: iSurrender

Beitragvon Papfl » 17. Oktober 2012, 13:25

Hallo Willo!

Tipps im Zusammenhang mit BAC zu geben ist schwer, weil eben jeder individuell reagiert...aber wem sag' ich das? :wink:

Ob Du ein "echter" Alkoholiker bist, kannst am Ende wohl nur Du selbst entscheiden. Überhaupt: Welche Kriterien legt man da an? Die der WHO? Oder jene, die ab und an in der Presse kursieren (2 Bier am Tag sind ein sicheres Anzeichen dafür, dass...)? Ich habe Leute kennen gelernt, die saßen in Selbsthilfegruppen, weil sie ein Piccolo am Morgen für problematisch hielten und andere, die wochenlang täglich eine Flasche Wodka leerten und von einem Tag auf den anderen - ohne jegliche Entzugserscheinungen - damit aufhören konnten.

Alki oder nicht? Ist das für Dich im Moment überhaupt die entscheidende Frage? Fakt ist: Du trinkst (auch nach eigener Einschätzung) zu viel und willst das nicht mehr...und Du suchst einen Weg, wie Du das gebacken kriegen könntest!

Du kennst meine Überlegungen bezüglich der möglichen Wirkungsweise von BAC. Demnach ist da in "unserem" Stoffwechselkreislauf (Neurotransmitter/Rezeptoren...) so einiges durcheinander geraten, um nicht zu sagen: Es herrscht Chaos!

Solange wir trinken, richtet der Alkohol unsere "Satellitenschüsseln" (Rezeptoren) richtig aus, damit wir das "beruhigende", "entspannende" Signal empfangen können, dass für unser Wohlbefinden so wichtig ist. Hören wir mit dem Trinken auf, kippen die Parabolspiegel nach unten und wir werden "hibbelig" (Craving).

Mit Baclofen könnte jetzt ein Medikament gefunden worden sein, dass an Stelle des Alkohols die "Satellitenschüsseln" auf den richtigen Empfang stellt. Ohne "Rausch" und "Suchtpotential".

Warum funktioniert das bei Dir nicht? Als mögliche Erklärung könnte ich mir vorstellen, dass Du (mit z. T. doch erheblichen Baclofen-Dosisschwankungen und der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol) das Chaos in Deinem Kopf nicht "beruhigst", sondern eher noch verstärkst. Die Halterungen Deiner "Satellitenschüsseln" müssen ja schon total ausgeleiert sein und herum eiern, wenn mal mehr, dann wieder weniger BAC und kurz darauf mal mehr, dann wieder weniger Alkohol dran rum ziehen (Sorry, vielleicht etwas zu bildhaft ausgedrückt [pardon] ).

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte Dich nicht kritisieren oder Dir irgendwelche Vorschriften machen. Du hast ja auch schon alles Mögliche ausprobiert, aber Du wolltest ja explizit Hilfe bzw. Tipps [smile] .

Ich an Deiner Stelle würde mal eine Zeit lang konstant bei einer BAC-Dosis bleiben (wie hoch musst Du natürlich selbst entscheiden) und gleichzeitig versuchen, den Alkohol auf ein Minimum zu reduzieren, wenn das geht (Ich weiß: Das ist leichter gesagt als getan). Damit Deine Rezeptoren und Neurotransmitter überhaupt mal die Chance bekommen, das Chaos ansatzweise zu ordnen. Und damit sich so etwas wie ein "Baclofen-Spiegel" einstellen kann, der langfristig eine Ausgeglichenheit erst möglich macht. Heute 37,5 mg, morgen die Hälfte, übermorgen gar ein Drittel...diese ständigen Sprünge sind m. E. kontraproduktiv.

Kann sein, dass Du die ersten Tage (Wochen ?) mit Deiner gleichbleibenden, individuellen BAC-Dosis ein bisschen neben Dir stehst (das tust Du übrigens wenn Du trinkst auch - es fällt Dir nur nicht auf). Aber nach allem, was ich bislang an Erfahrungsberichten gelesen (und auch selbst erlebt) habe, legt sich das. Diese Zeit brauchen die Rezeptoren und Botenstoffe einfach, um wieder einen Einklang zu finden.

Optimal wäre dabei natürlich Abstinenz, aber das ist wahrscheinlich echt zu viel verlangt. Reduktion ist da schon super!

Auch wer nach zwei Schritten vorwärts gelegentlich einen Schritt zurück machen muss, kommt auf lange Sicht gesehen voran!

Nix für ungut! Ist echt nicht belehrend sondern gut gemeint.

Halt die Ohren steif!
Papfl
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Re: iSurrender

Beitragvon WarzoEcht » 17. Oktober 2012, 14:04

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 17. Oktober 2012, 14:11

Lieber Papfl,

das ist auch nicht belehrend 'rübergekommen.

Ich bin aber in dem beschriebenen Szenario abstinent. Es gibt also keine Wechselwirkung mit Alkohol. Eben in der Abstinenz tritt dieses Problem bei mir auf: Craving: 37,5 mg federn das Verlangen so weit ab, dass es kontrollierbar bleibt (und eben nicht zum Alkoholkonsum führt). An diesen Tagen habe ich praktisch keine Nebenwirkungen. Bisschen Müdigkeit, vielleicht. Ist aber kein Verlangen vorhanden (solche Tage gibt es bei mir eben auch), verspulen mich 6,25 mg schon leicht, 12,5 völlig. Da ist erst nach frühestens vier, manchmal erst nacht acht Stunden wieder der Willo beim Willo. Und das an Tagen, an denen ohnehin nix passiert wäre (ich weiß ja nicht, wie es Dir oder Euch geht, aber ich weiß morgens um acht Uhr schon, ob ein Trinktag kommt oder nicht).

Um das mal mit der Satellitenschüssel zusammenzukriegen: an manchen Tagen muss ich ja gar nicht RTL sehen, da ist es mit meinen biologischen drei Sendern völlig o.k. Kommt aber DER Tag, an dem es Sean Connery auf RTL gibt und ich kriege den Scheißsender nicht 'rein, dann...

...hat die Schüssel keine Richtung.

Und dann bräuchte ich vermutlich von null auf hundert > 37,5 mg. Das wiederum traue ich mich nicht.

LG

Willo

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Re: iSurrender

Beitragvon Papfl » 17. Oktober 2012, 15:24

WilloTse hat geschrieben:Um das mal mit der Satellitenschüssel zusammenzukriegen: an manchen Tagen muss ich ja gar nicht RTL sehen, da ist es mit meinen biologischen drei Sendern völlig o.k. Kommt aber DER Tag, an dem es Sean Connery auf RTL gibt und ich kriege den Scheißsender nicht 'rein, dann...

...hat die Schüssel keine Richtung.


Vielleicht ist es gerade deshalb ja sinnvoll, "sicherheitshalber" immer auch empfangsbereit für RTL zu sein (d.h. eine gleich bleibende, regelmäßige Baclofen-Dosis einzunehmen), auch wenn die anderen "drei Sender" theoretisch ausreichen würden.

Ich könnte mir nämlich auch vorstellen, dass sich - wie Du die Zustände beschreibst - schon fast "selbst-erfüllende Prophezeiungen" einstellen: "Verdammt, morgen ist Montag, das war bis jetzt immer mein Trinktag, da hatte ich immer Craving, hoffentlich bleibt das morgen aus...um acht Uhr werde ich's wissen...". Da ist die Stimmung doch schon fast vorprogrammiert, oder?

Vielleicht können Dir meine bisherigen Erfahrungen ein Stück weiterhelfen: Wie Du weißt, hatte ich Mitte August mit dem Aufdosieren begonnen. Von da an drehte sich in meinem Leben ziemlich viel (um nicht zu sagen fast alles) um BAC. Tabletten vorbereiten (halbieren etc.). Immer der Blick auf die Uhr: Ist es schon Zeit für die nächste Ration? Wie fühle ich mich? Ist mir schlecht? Bin ich müde oder unkonzentriert? Kann ich noch weiter erhöhen? Ist das jetzt schon meine Erhaltungsdosis...?

Wenn ich mir in meiner "nassen" Phase so viele Gedanken über mein "allgemeines Befinden" gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden. Da ging es mir um einiges mieser, aber ich habe nicht gejammert sondern weiter gebechert...und gut war's!

Jetzt habe ich - glaube ich zumindest - meine ideale Erhaltungsdosis gefunden. Darüber habe ich mich gefreut, und ich habe es akzeptiert. Dreimal am Tag eine Tablette. Dann geht es mir gut. Fertig! Ich muss nicht mehr länger herumrechnen, ob nicht vielleicht 5 mg weniger auch gingen oder ganz ohne oder nur jeden zweiten Tag...Wozu?

Dreimal am Tag BAC. Nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen, nach dem Abendbrot - das wird schnell Routine. Wie beim Diabetiker das Insulin oder beim Herzpatienten die Betablocker. Und ich denke auch nicht weiter darüber nach. Weil ich den Kopf wieder frei haben will für "richtige" Ideen und Gedanken, abseits von Alkohol oder BAC. Das ständige "Grübeln" über seine momentane Situation, sein Befinden, seinen Umgang mit Alk...kann nämlich TW auch fördern.

Es gibt eine Liedzeile von Konstantin Wecker, die lautet:

"Es ist ja wichtig, daß man dauernd über sich nachdenkt, aber wenn einem dabei die ganze Lust an der Freude verloren geht - i woaß ned - manchmal, manchmal, manchmal..."

Vielleicht probierst Du es wirklich einfach mal ein (paar) Wochen mit z. B. 3 x 10 mg pro Tag aus und denkst nicht weiter über Deine Krankheit und all das drumherum nach. Sondern lebst! Wenn Du anfangs an einem Montag noch Schwierigkeiten haben solltest, dann kannst Du ja immer noch eine zusätzliche vierte Ration einlegen (man steckt ja in seinem Stoffwechsel nicht drin).

Was hast Du denn groß zu verlieren? Wenn's nicht funzt, suchen wir eben gemeinsam weiter [smile]

Papfl
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Re: iSurrender

Beitragvon DonQuixote » 17. Oktober 2012, 17:39

Hi Willo

Mir kommt das alles zu sprunghaft vor: „37,5 mg ohne irgendwelche Nebenwirkungen“? Und dann an anderen Tagen „nach 6,25 mg schon neben der Kette“?

Ich würde es mit einer konstanten Dosis versuchen. Immer gleiche Uhrzeit. Solche unerwünschten Nebenwirkungen, wie Du sie beschreibst, kannte ich auch: Leichte Euphorie, angesäuselt sein, etwas Schwindel, Müdigkeit usw. Es vergingen einige MONATE, bis sich das legte. Apropos Uhrzeit: Versuch doch auch mal an dieser Schraube zu drehen, z.B. morgens wenig bis gar nichts, mittags und abends entsprechend mehr.

Willo hat geschrieben:Und dann bräuchte ich vermutlich von null auf hundert > 37,5 mg. Das wiederum traue ich mich nicht.

In seinen Schriften spricht O. Ameisen von täglich bis zu 40 mg als „Sonder-Ration“. Allerdings nicht von Null an. Für Dich hieße das: Relativ geringe Normaldosis, an die Du Dich irgendwie gewöhnen musst, und an heiklen Tagen kräftig nachlegen, etwa ein bis zwei Stunden bevor es mutmaßlich zum Trinken kommt.

Liebe Grüße von DonQuixote

Oh, noch ne Idee: Nimm doch die Erhaltungsdosis an normalen trinkfreien Tagen in einem Rutsch (oder zwei) vor dem zu Bett gehen. Nach 7 Stunden hast Du das zur Hauptsache dann schon wieder abgebaut.

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 18. Oktober 2012, 08:29

Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten und Gedanken.
Ich versuche mal, ein paar Dinge zu beantworten. An Trinktagen habe ich immer - und tue es im Prinzip bis heute - einen sanften Pegel herangetrunken und diesen den ganzen Tag gehalten. Mit Körkels Rechner habe ich das mal kontrolliert: raufgetrunken auf ca. 0,8 - 1,0 Promille, und halten. Damit ging es mir immer "saugut" (soll jetzt keine Säuferlyrik sein, Ihr wisst, was ich meine...). Das spricht ganz klar für @Papfls verdrehten Parabolspiegel. Mit 0,8 Promille an diesen Tagen hat Willo "Empfang". So weit, so schlüssig.

Nun gab es aber immer auch trinkfreie Tage. Mein Muster war im Prinzip immer: Trinktag, Katertag, "Nie wieder"-Tag, Trinktag usw. Später in meiner "Karriere" folgte dann Trinktag, Katertag, Trinktag usw. An zwei oder mehr Tagen hintereinander habe ich so gut wie nie getrunken (und in diesem Sinne bin ich sicher auch kein Alkoholiker. Einen Kater wegtrinken? Undenkbar).

Frage: war/bin ich an den völlig selbstverständlichen und freiwilligen trinkfreien Tagen von allein "auf Empfang" oder stört mich an diesen Tagen mein Drei-Programme-BrainTV nur nicht? Ich weiß es wirklich nicht. Ich gäbe was dafür, darauf eine echte Antwort zu kennen.

Wie auch immer: meine Theorie ist, dass ich an den Tagen, an denen ich keinen Alkohol brauch(t)e, ich im Grunde auch kein Bac bräuchte. Dafür spricht m.E. die Heftigkeit der NW an diesen Tagen und das völlige ausbleiben jedweder NW an den potentiellen Trinktagen. @betalbatim: ich glaube nicht, dass ich an diesen 6,25 mg Tagen verdreht bin, weil ich unterdosiert bin. Die NW steigen mit wachsender Dosierung an, sie lassen sich wegtrinken (ja, ich weiß... ) und es fühlt sich an diesen Tagen "drogig" an, wie "was eingeworfen". Ich halte das daher für eine Überdosierung an diesen Tagen. Und @Don: es ist ja nicht so, dass ich nicht schon zwei jeweils neun Monate dauernde Phasen konstanter Dosierung hinter mir hätte. Abgesehen von den ersten Wochen der anfänglichen Euphorie ohne nennenswerte Erfolge.

Daher @Don auch meine aktuelle Dosierungsidee, die gar nicht so wild ist, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Im Grunde basiert sie auf der gleichen Idee, wie Deine: Dauermedikation 6,25 mit einem brutalen Sprung am Montag. Um den nicht ganz so brutal daherkommen zu lassen, gehe ich am Sonntag - obwohl ich es da überhaupt nicht bräuchte - schon mal ein bisschen hoch und schleiche Di, Mi, Do wieder 'runter. Aber genau das funktioniert eben nicht, weil die 18,75 an diesen Tagen einfach viel zu viel sind. Allerdings die Idee, an diesen Tagen die Ration abends zu nehmen, um den Körper 'dran zu gewöhnen, ohne den NW - Stress zu haben, ist gut. Auf den Trichter war ich noch gar nicht gekommen, das könnte echt ein Plan sein (und die genialen HD-Breitband-Träume gibt's gratis dazu [biggrin]). Das werde ich mal probieren, vielleicht sogar wirklich mal nur mit 6,25 und 37,5 - Peak am Montag (oder ggf. sogar noch höher, da muss ich mich mal 'rantasten).

Die Sache mit der selffulfilling prophecy an bestimmten Tagen @Papfl ist sicher richtig. Nur: wie durchbrechen? Ihr habt sicher schon mitbekommen, dass ich kein großer Fan des Neuroscience-Hype bin. Das ist mir oft all zu mechanistisch. Aber nachdenklich macht das an vielen Stellen schon. Beispielsweise David Eagleman: "Brains are in the business of gathering information and steering behaviour appropriatly. It doesn't matter whether consciousness is involved in the decision making. And most of the time, it's not." (David Eagleman, Incognito).

Da kommt man schon ins Grübeln, was die Sache mit dem freien Willen und der Nichtdeterminiertheit des Handelns angeht.

Also: wie durchbricht man eine self fulfilling prophecy, wenn die eigentliche Entscheidung längst getroffen ist, bevor mein Gehirn mich davon in Kenntnis zu setzen geruht? Doch nochmal einen Anlauf in Richtung Hypnose unternehmen? Wäre evtl. einen Versuch wert.

Denn auch, wenn die Schadensbegrenzung @Warzo bisher noch meine bestfunktionierende Lösung war (fünf bis sechs Abstinenztage pro Woche, ein Trinktag mit max. 250 g Alkohol, Notfall-Bac), ich würde einfach wahnsinnig gern mal wenigstens ein oder zwei Abstinenzjahre leben, um meinem Hirn mal eine andere, neue Erfahrungsgrundlage für Entscheidungen zu bieten. Wenn es mich schon nicht mitentscheiden lässt...

Und klar, die Schadensbegrenzung ist schon mal ein erheblicher Schritt in Richtung physische und psychische Gesundung, das kann man gar nicht hoch genug schätzen. Jede nicht getrunkene Flasche ist ein Gewinn. Aber trotzdem: jedes mal, wenn ich versuche, die Grenze in Richtung dauerhafte Abstinenz zu verschieben, falle ich voll auf's Maul. (Und diese Tatsache beantwortet mir, unabhängig vom Trinkmuster, auch die Frage: Alki oder nicht?). Es ist zum Mäuse melken.

Aber, Ihr habt mir wieder Mut gemacht, danke dafür. Das hatte ich echt nötig. Geringe Normaldosis abends mit echten Nachbrennern an den heiklen Tagen. Das gehe ich mal an. Für roundabout acht Wochen habe ich noch Bac, dann muss ich ohnehin wieder zu meiner Dottoressa. Dann will ich ihr was präsentieren. Verdammte Axt.

LG

Willo

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 18. Oktober 2012, 15:11

betalbatim hat geschrieben:denkst Du eigentlich noch an irgendetwas Anderes im Laufe des Tages?


Doch, gelegentlich schon :wink: .

Und Leute wie den Eagleman lese ich beruflich. Wenn mir das auch privat nützt: um so besser. Die englische Version sollte nicht überheblich wirken, pardon. Ich hab's einfach aus dem Buch abgetippt. Ich übersetze mal frei: "Das Gehirn ist damit beschäftigt, Informationen zu sammeln und das Verhalten angemessen zu steuern. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Bewusstsein [Anm.: also das, was wir tatsächlich aktiv bemerken von der ganzen Rumhirnerei] in diesen Entscheidungsprozess eingebunden ist. Und die meiste Zeit ist es das nicht."

Eins noch: ich mixe Alk und Bac nicht, schon lange nicht mehr. Dass ich meine "Überdosierungsnebenwirkungen" wegtrinken kann, weiß ich aus leidervoller Erfahrung in 2011. Damals musste ich mich auch von erheblich weiter unten wieder aufsammeln als heute. Auch ich habe mir damals geschworen: so nie wieder!

Ansonsten sind wir ja auf getrennten Wegen zum gleichen Ergebnis gekommen. Ich lese morgen nochmal, falls noch einer was für mich hat. Und dann bin ich bis nächsten Freitag auf Tauchstation.
betalbatim hat geschrieben:Möglicher Weise liege ich total verkehrt und verletze Dich mehr, als es Dir irgend einen Nutzen bringt.

Weder noch.

Danke, dass Du Dir so einen Kopp um mich gemacht hast. Ganz im Ernst.

LG

Willo

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 19. Oktober 2012, 07:37

Hi betalbatim!

betalbatim hat geschrieben:denn deren Verständnis ist keinesfalls besser.

Nee, das würde ich auch nicht behaupten. Aber in einigen Bereichen - und die Hirnforschung ist ganz sicher einer davon - kommt man an den Leutchen einfach nicht vorbei. Ich bin auf das Buch gestoßen im Rahmen von bestimmten Lernleistungen, für die ich mich interessiere (auch wenn im Forum ein anderer Eindruck entstehen muss: Sucht an sich interessiert mich wirklich kaum. Ich will sie nur ganz persönlich loswerden. Und erst dort, wo sie sich mit "Lernen" kreuzt, bin ich an den dahinterstehenden Theorien interessiert).

Nochwas:
betalbatim hat geschrieben:Meine Schreiberei hier triggert mich ganz enorm

Bitte tu' Dir das nicht an! Ich weiß, wie schnell das geht. Das sollte ich Dir nicht wert sein, o.k.? Und ich freue mich über Nachricht von Dir. Aber nicht, wenn ich befürchten muss, dass Du sie mit dem Kopf im Kühlschrank bezahlen musst. Bitte pass' auch Du auf Dich auf!


LG

Willo

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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 3. November 2012, 01:52

Wenn es ein Dosierungsproblem ist, ist es nützlich, die Dosierung zu überprüfen.
Wenn es kein Dosierungsproblem ist, nützt es wenig, die Dosierung zu überprüfen.
Baclofen hilft nur, wem in dieser Hinsicht geholfen werden will, Willo.
Ich zitier mal eine Antwort aus einem anderen Forum:

"Du weißt schon das du tun kannst was Du willst,
aber nicht wollen was Du willst.
Sei nicht so streng mit Dir"

Das war eine Erleichterung für mich.

Es gibt hundert Arten, eine Glühbirne zu erfinden, wenn sie nicht leuchtet, war es nicht der richtige Weg.
Lucere!

Conny

Wollen setzt Selbsterkenntnis voraus, keine Erkenntnis - kein Wollen. Dann arbeitet man sich nur ab an alten Sachen.
Alkohol ist ein Transit, ein Weg, aber kein Ziel.

Viele Wege führen nach Rom, nur einer zu Dir selbst.

Mietzi-Tse
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 3. November 2012, 06:22

Liebe Conny,

schön, Dich zu lesen!
Du kennst meine Meinung: Es gibt nur einen Weg 'raus: 'rein. Daran hat sich nichts geändert. Nur das Wollen ist eine Sache für sich. Je mehr ich zu dem Einen will, desto mehr muss ich von einem Anderen weg wollen. Je schneller ich auf etwas zulaufe, desto schneller laufe ich vor etwas anderem davon.
"Wenn man Dir liniertes Papier gibt, schreibe quer über die Zeilen" beinhaltet die gleiche Zwanghaftigkeit wie die, auf den Linien zu schreiben. Nur um 90 Grad gedreht.

Die Fragen waren alle zu kleinräumig. Die Antworten alle zu kleingeistig. Und der Weg war noch nicht der Weg, nur der Wegweiser. Der Finger ist nicht der Mond.

GoldenTulip hat geschrieben:ich war im Zoo, keine gute Idee

Willst Du Dich katzenmäßig vergrößern? Dafür ist der Balkon zu klein.[biggrin]

GoldenTulip hat geschrieben:dein Avatar ist so blass geworden, alles ok?

Alles bestens. Capt'n Jack tritt zurück ins Glied. Er wollte immer "Freiheit", konnte aber nie auf die Frage antworten "Freiheit wovon?". Als Leiter der intrapersonalen Kommunikation hat er ausgedient, in der Mannschaft wird er noch gebraucht.

Herzlich
Willo

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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 3. November 2012, 22:51

Lieber Willo,

Die Fragen waren alle zu kleinräumig. Die Antworten alle zu kleingeistig. Und der Weg war noch nicht der Weg, nur der Wegweiser. Der Finger ist nicht der Mond.


Das verstehe ich. Die Landkarte ist nicht das Land. Ich nehme an, da gärt grade etwas in Dir, und Du willst das Pflänzchen nicht umbringen, indem Du täglich nachschaust, ob es schon Wurzeln hat.
Manches darf man nicht veräußern, wer wüsste das besser als Du.
Ich freue mich, dass für Dich weiter alles in Bewegung bleibt. Ich bin zuversichtlich, dass Deine Bemühungen Früchte tragen werden,
Das Schiff ist gut versorgt, wenn es auch ohne Käptn ein paar Meilen auf Kurs bleibt, delegieren / vertrauen zu können ist wichtig,

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 5. November 2012, 14:15

Liebe Conny,

die eigentlich Erkenntnis ist noch eine andere, tiefere. Die Suche nach einer Lösung für "das Alkoholproblem" scheiterte immer an der Unmöglichkeit, eine Lösung für den Trinkwunsch zu finden. Das Cravingproblem löst "unser" Molekül ratzfatz. Und dann?
Ich bin abstinent, aber "die Anderen" können ab und an ein Weinchen schlabbern. Das will ich auch. Ich schlabbere ab und an ein Weinchen, aber "die Anderen" haben Party. Das will ich auch. Ich mach Party, aber "die Anderen" sind glücklich abstinent. Das will ich auch. Ich, ich, ich. Will, will, will.

Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Mein Alkohol-, Kauf-, Geschwindigkeits-, Blutrausch. Ich will die absolute Freiheit. Ich strebe mit aller Kraft nach ihr. Ich bin besessen von dem Gedanken. Bin ich dann frei? Und wenn ich sie habe, die absolute Freiheit, dann kämpfe ich um ihren Erhalt, fürchte ihren Verlust mehr als den Teufel. Bin ich dann frei?
Wie kommt man am schnellsten auf einen Berg? Indem man ihn langsam hochgeht. Renn', und Du hast verloren. Alles dieses ganze Wollen und Streben und Rennen führt nur zu Leid. Je mehr, desto mehr.

"Live every day as if it were your last" ist so ein eingängiges Sprüchlein, das in jedem zweiten Schlager dahergeträllert kommt. Hatte für mich immer so ein Partygschmäckle. Mach nochmal richtig einen 'drauf, wer weiß, ob Du es morgen noch kannst.

Eine andere Frage: wenn ich wüsste, definitiv wüsste, dass heute mein letzter Tag wäre, wie würde ich ihn verbringen wollen? Alles ist erlaubt, es gibt keine Einschränkungen. Die Lösung - meine Lösung - geht Euch nichts an und wäre hier auch gar nicht zu erklären. Nur, eins weiß ich ganz sicher: ich würde ihn garantiert nicht versaufen, um keinen Preis. Dazu wäre er mir viel zu kostbar.
Nun, das Einzige, was wirklich sicher IST, ist das Hier und Jetzt.
Alles klar?

In diesem Sinne
Om und ein fröhliches "Namasté zusammen"

Willo
changierend nach Bedarf 5 - 15 mg Bac/d gegen das Craving, trinkwunschfrei und ohne jedes Bedauern seit zwei Wochen alkoholfrei

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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 5. November 2012, 18:04

Eine andere Frage: wenn ich wüsste, definitiv wüsste, dass heute mein letzter Tag wäre, wie würde ich ihn verbringen wollen? Alles ist erlaubt, es gibt keine Einschränkungen. Die Lösung - meine Lösung - geht Euch nichts an und wäre hier auch gar nicht zu erklären. Nur, eins weiß ich ganz sicher: ich würde ihn garantiert nicht versaufen, um keinen Preis. Dazu wäre er mir viel zu kostbar.


Ich schon, da liegt das ganze Drama verborgen. Mit so'nem kleinem Trinkwunsch würde ich schon fertig, nicht mit der Seelenpein (wie peinlich) die dahinterliegt.
Mir hilft das stattdessen nicht. Unrettbar verloren.
Ich wär glücklich, wenn Du diesen Makel nicht hättest, eine Chance.
Da das hier Dein Thread ist, darf ich dichten, vielleicht gefällt es Dir:

Solange wir einander nur Schemen waren
-Unbekannte-
war Liebe da, ein Sehnen,
ein Zweifelsfrei weil Nichtbenanntes.

Im Wissen und im Kennen,
sind Nähe, Liebe schmaler Grat,
es ist leicht zu verdrängen,
dass Du und ich Konstrukte sind, die
wollen, doch nicht können,
wenn Sturm das Schiff zum Wanken bringt.

Der Funke der erheitert,
der Freude bringt und Grenzen sprengt
wird lodernd uns zum Scheitern,
wenn wieder was zur Freiheit drängt,

das Alte und das Neue
verwoben im Mysterium,
könn' treu uns zum Geleite
zur Seite stehn
doch bringt uns um
das Hadern und das Zaudern,
im Hier und Jetzt noch nicht bereit
und wissen doch schon alles -
Gedankenqual und Herzeleid.

Wenn in mir all das Gute
den Platz einnimmt wie andre Sachen, hoff ich
ich finde Ruhe,
zu zeihen was sonst keiner zeiht.

Du wirst mir nicht entschwinden,
ich weiß es aus Erfahrung,
mich macht nur so sehr traurig
dass ich so von vorn anfangen soll.

Ich wünschte ich könnt halten,
statt ewig dauernd auf der Flucht
mein Herz selbst zu zerreißen,
so nah so fern - Du

Mich hat die Liebessache, das Dahinter her rennen müde gemacht, ich wär nun lieber ohne, keine Liebe- keine Not, das ist ja bei Dir anders, Du nennst es Langeweile.

Herzlich,
Conny

ps_verzeih den Hesse Unterton, old habits
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 6. November 2012, 08:42

falls Dir das Gedicht nicht gefällt oder es sonstwie übergriffig ist, es bei Dir zu posten, sag Bescheid - dann nehme ich es wieder raus
[hi_bye] Conny
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Re: iSurrender

Beitragvon rockine1 » 6. November 2012, 09:57

Hallo WilloTse,

ich glaube wirklich, Du bist an einem ganz, ganz entscheidenden Punkt angelangt. Eine Änderung der Denkweise, die sich auch bei mir genau in der gleichen Form eingeschlichen hat und immer noch anhält. Teilweise ein Abfinden damit, dass es ist wie es IST, aber auch ein Erkennen, dass es GUT ist wie es IST und dass es wirklich Schlimmeres gibt. Wir sind absolut frei, jeden Tag aufs Neue. Wir setzen selbst die Prioritäten.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute.

Lg

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 22. November 2012, 11:01

Man sollte sich wirklich das Leben nehmen. Und es nie, auch nicht für eine einzige Sekunde, wieder hergeben.

"Zufriedenheit bedeutet aufzuhören, nach ihr zu jagen."
(Kodo Sawaki Roshi)

Gute vier Wochen erst? Kommt mir vor wie zehn Leben.
Gute vier Wochen. Gute zehn Leben.
Kein Craving.
Kein Wunsch.
Kein Alkohol.
Kein Bac seit knapp drei Wochen.


"Wichtig ist, dass du entschlossen in den Fluss des Lebens hineinspringst: Es macht einen Unterschied, ob du dich ziellos treiben lässt und erschöpft nach Luft schnappst oder aber allen voran in den Strom springst - ob du dein Leben als Qual oder als Vergnügen empfindest, entscheidet sich hier." (nochmal Sawaki Roshi)

_()_

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Re: iSurrender

Beitragvon WilloTse » 22. November 2012, 16:34

Nachtrag
ich weiß leider nicht mehr, wo ich diese Karikatur zuerst gesehen habe, aber ich möchte sie Euch weiterreichen:
Gefängnis.jpg

(entnommen aus: http://www.karikatur-cartoon.de/buddhis ... engnis.htm am 22.11.2012)

LG

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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 22. November 2012, 18:01

Lieber Willo,

wie schön, das zu lesen.

Es gibt keine größere Sünde als Verlangen
Keinen größeren Fluch als Unzufriedenheit.
Kein größeres Verbrechen als Habgier.
Wer weiß, dass genug genug ist, wird immer genug haben.
(SECHSUNGVIERZIG)

Liebe Grüße
Conny
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Re: iSurrender

Beitragvon GoldenTulip » 22. November 2012, 18:15

so ganz neu ist der nicht [biggrin]

Bild
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