Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Ginger
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Ginger » 24. Juli 2012, 23:45

Argentina1 hat geschrieben:Hallo Ginger, Warzo und alle,

Ginger, das Thema haben wir schon mal ganz interessant ausdiskutiert, ich weiß aber nicht mehr in welchem Tread, ich glaube in dem von Conny, weißt du noch? Anfang des Jahres oder so.

Ähnlich wie die Thomas Thorem ist auch die Selbstwertsamkeitserwartung.


Hallo Argentina,

da hab ich wohl was verpasst - ich lese nicht mehr so intensiv mit, hab meine Zeit am Rechner drastisch verringert seit ich - ich fass es nicht, aber es funktioniert - abstinent lebe, kommt es mir vor, als liefe mein Organismus erstens beständiger, zweitens aber auf niedrigerer Drehzahl. Also nicht mehr "entweder auf 150% oder ziemlich kaputt, ( also bis vier Uhr total aufgedreht am Rechner), sondern konstanter, dafür nicht mehr so "drauf". Lieber mal nur auf 80, dafür nächsten Tag vllt. wieder auf 120 - die Extreme "fehlen" (sehr angenehm). Edith: was weggefallen ist, ist die Getriebenheit, die mich doch ganz schön durchzog. Die ist weg. Hat vllt. auch was mit Bac (einmalig: mittags 12.5 mg) zu tun, aber ich könnt mich glatt dran gewöhnen, hoffentlich bleibt das so^^

Es wäre sehr interessant, mal eine Abgrenzungen von Thomas-Th., selbsterfüllende Prophezeihung und Selbstwertsamkeitserwartung vorzunehmen. Ich geb mal noch den radikalen Konstruktivismus dazu. Es läuft alles irgendwie aufs Gleiche hinaus, ist aber nicht dasselbe.
Ich denke, das sprengt den Threadrahmen hier gewaltig.
Thomas Theorem und radikaler Konstruktivismus waren/sind für mich Lebens-Schlüsselthesen gewesen, die ich auch an der Realität (meiner eigenen und der von jeweiligen Seiten dargestellten) immer wieder überprüft habe. Ich finds einfach sehr sehr "spannend" (dieses Wort verwende ich sonst nicht, da mittlerweile inflationär benutzt). Gerade überprüf ichs im Punkt "Abstinenz". Ich trinke nicht - das ist selbstverständlich geworden und - mir kommt es gar nicht mehr in den Sinn, mal eben Brötchen kaufen zu gehen, aber die eigentliche Motivation ist der Wunsch nach nem Pic. Meine gesamte Wahrnehmung ist verändert. Der Gedanke (ich trinke nicht, daran glaube ich unbewusst wohl auch) ist real, so auch seine Auswirkungen, kommt klar bei mir so an - es ist was dran...? Hoffe, das ist nicht so wirr.

Warzo, alles Gute deine Kur!

Herzlichst
Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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Argentina1
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 25. Juli 2012, 01:52

Hi Ginger,
Ich werde, oder falls jemand anderer, die Tage mal ein Thema zu diesem Thema eröffnen, aber nicht heute und nicht morgen....erst nächste Woche, falls nicht jemand anderes Lust hat dies zu tun. Interessant ist es alle male. Falls sich jemand animiert...her damit.

Lg, Argentina

PS: Doch du warst in der Diskussion vom Thomas Thorem damals dabei....muss mal suchen gehen in welchem Tread das war.

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon rockine1 » 25. Juli 2012, 06:22

Lieber Warzo,

ich freue mich auch sehr für Dich, dass Dein Kur-Beginn so erfolgreich war, und wünsche Dir weiterhin alles Gute (vor allem auch im anschließenden Urlaub).

@Ginger: Das klingt für mich überhaupt nicht wirr. Genau so, wie Du Deinen Zustand beschrieben hast, so fühlt es sich auch bei mir an. Vor allem das nicht mehr „Getriebensein“ ist wirklich wie ein wahr gewordener Traum, und er hält an!

Und das betrifft ja auch Dich, Warzo. Du wirst sehen, wenn Du es auch zuhause schaffst, nicht mehr zu trinken, dann wird das auch bei Dir so kommen. Ich bin mittlerweile so gerne in meinem gemütlichen Zuhause, wie noch nie vorher in meinem Leben (und ich wollte da auch immer raus). Aber jetzt fühle ich mich gerade zuhause besonders in Sicherheit, denn dort werde ich nicht mit dem Alk konfrontiert, und das ist einfach nur schön.

Ich kann mich übrigens auch nicht daran erinnern, dass das Thomas-Theorem hier irgendwo diskutiert wurde, aber vielleicht konnte ich damals auch einfach nichts damit anfangen. Ich wusste jedenfalls (bis Ginger es hier erwähnt hat) gar nicht, dass es das gibt, sondern habe es für mich selbst entdeckt (wow).

Glg

Rockine

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 25. Juli 2012, 07:09

Moin zusammen!

Na, hier geht's ja ab [shok] :wink: !
Ginger hat geschrieben:Es wäre sehr interessant, mal eine Abgrenzungen von Thomas-Th., selbsterfüllende Prophezeihung und Selbstwertsamkeitserwartung vorzunehmen. Ich geb mal noch den radikalen Konstruktivismus dazu. Es läuft alles irgendwie aufs Gleiche hinaus, ist aber nicht dasselbe.

Das mit dem "Rahmen sprengen" wird Warzo, wie ich ihn einschätze, uns sicher verzeihen.

Wichtiger als die Abgrenzung der Konzepte gegeneinander scheint mir, mal die Schnittmenge herauszuarbeiten. Und die lässt sich - etwas überspitzt - zusammenfassen mit: jeder ist seines Glückes Schmied. Dazu muss er allerdings festlegen (@Conny: Standpunkt einnehmen), was sein ganz persönliches Glück denn bitteschön sein soll. Und diesen Standpunkt kann man auch gelegentlich (nicht täglich, dann ist es keiner) verändern. edit: auf diese Weise "konstruiert" man sich sicher ein Stück weit seine Wirklichkeit, allerdings meiner Meinung nach eher im Kontext des sozialen Konstruktivismus, weniger des radikalen.

Zwischenbemerkung @argentina: Deine Whisky-und-Marlboro-Nummer im Krankenhaus zeigt eben auch, dass Unterbewusstsein manipulierbar ist. Es zwingt einen ja niemanden, es zum "schlechteren" (was immer das für den Einzelnen sein mag) zu manipulieren.

Und, @rockine: es gibt durchaus fundierte Therapien des "Heruntertrinkens", wie beispielsweise Körkels Ansatz oder vor Allem "Cut-down-drinking", wie es Lesch/Walter in Wien erfolgreich praktizieren. Und es wäre ja auch widersinnig, einer "self-fulfilling-prophecy" (SFP), die die radikale Sofortabstinenz vorhersagt, eine Chance einzuräumen, der SFP, der ein cut-down-Muster zu Grunde liegt, aber nicht.

Und da bin ich bei der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) (nach Bandura): eine hohe SWE kann man nicht erzwingen. Sie ist abhängig von Erfolgserlebnissen. Wenn ich immer wieder auf die Schnauze falle, wird sich meine SWE sicher nicht steigern. Das ist kontraproduktiv und führt in eine Abwärtsspirale. Ich habe hier (auch von Bandura?? Ich weiß es nicht mehr und finde die blöde Studie gerade ums Verrecken nicht wieder, ich reiche es nach, wenn ich sie hab...) eine Studie rumliegen, die nachweist, dass "erfolgreiche" Menschen (also Menschen, die sowohl eine hohe SWE als auch "Erfolg" haben) sich in der Regel Aufgaben mit mittlerem Anspruchsniveau suchen. Das muss man sich bitte auf der Zunge zergehen lassen: wer sich zu viel zutraut, fällt genau so heftig auf's Maul wie der, der sich gar nix zutraut. Wenn also für mich (diese ganze Chose ist ja sehr individuell zu sehen) die Totalabstinenz ab sofort eine Schuhnummer zu groß ist, werde ich damit auf's Maul fallen und meine SWE geht abwärts.

Wenn dem bei mir so ist (das muss bei @rockine ja nicht genau so sein), warum soll ich mir dann nicht die ganzen ThomasTheoreme, SWE und SFP zunutze machen, um sukzessive aus der Sucht und zu meinem gesunden Standpunkt zu kommen? Wenn jemand wie ich mit Bac und ohne, mit Homöopathie, Coaching, verständnisvollem Umfeld und Ärzten und dem ganzen Überbau 150 mal an der totalen Abstinenz gescheitert ist, sollte er erstmal seine Ziele geschickter definieren. Dann klappt's auch mit den Erfolgserlebnissen und steigender SWE.

Meint mit liebem Gruß in die Runde

Willo
derzeit glücklich abstinent mit leichter Bac-Unterstützung 6 - 0 - 6 - 0 und der Zielvorgabe vier Wochen wg. Urlaub. DAS ist ein Programm, das bei mir anstandslos funktioniert. In der Sekunde, in der ich sage "Das mache ich jetzt immer so!" kriege ich "Durst". Also warum sollte ich sowas sagen?

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon rockine1 » 25. Juli 2012, 11:58

Hi Willo,

wie sieht denn dann Dein Plan jetzt aus? Also erst mal 4 Wochen ohne Alk als erreichbares Ziel, nächstes Mal 8 Wochen, dann immer so weiter? Und irgendwann hürdelos und glücklich ohne Alk auf Dauer? Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Für mich verlängert das den ganzen Kampf einfach nur, weil Du jedes Mal wieder neu anfangen musst, und das psychische Auf und Ab bleibt bestehen.

Von zeitlicher Begrenzung halte ich nicht viel, denn Du suggerierst Dir und Deiner Psyche, NACH dieser Zeit darfst Du wieder (selbst wenn Du dann schon z. B. bei 6 Monaten als erreichbares Ziel angelangt bist), und so tritt es dann eben auch wieder ein.

Ich verfechte natürlich "meinen" Weg: Das Nie-Wieder habe ich für mich persönlich total ausgeblendet (damit konnte ich mich genauso wenig anfreunden wie Du), aber das Ende einfach offen gelassen. Das Ziel war: So lange wie möglich. Dass aus diesem Ziel mittlerweile fast 7 Monate geworden sind, ich psychisch stabil gut drauf bin, DAS bestärkt mich ja jetzt erst, das so weiter zu machen.

Warum, lieber Willo, also nicht an 4 erfolgreichen Wochen anknüpfen und einfach nur WEITER machen mit offenem Ende? Und das Ziel „dauerhafte Abstinenz“ gedanklich nicht vollkommen ausschließen.

Lg

Rockine

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 25. Juli 2012, 13:01

WilloTse hat geschrieben:
Und da bin ich bei der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) (nach Bandura): eine hohe SWE kann man nicht erzwingen. Sie ist abhängig von Erfolgserlebnissen. Wenn ich immer wieder auf die Schnauze falle, wird sich meine SWE sicher nicht steigern. Das ist kontraproduktiv und führt in eine Abwärtsspirale. Ich habe hier (auch von Bandura?? Ich weiß es nicht mehr und finde die blöde Studie gerade ums Verrecken nicht wieder, ich reiche es nach, wenn ich sie hab...) eine Studie rumliegen, die nachweist, dass "erfolgreiche" Menschen (also Menschen, die sowohl eine hohe SWE als auch "Erfolg" haben) sich in der Regel Aufgaben mit mittlerem Anspruchsniveau suchen. Das muss man sich bitte auf der Zunge zergehen lassen: wer sich zu viel zutraut, fällt genau so heftig auf's Maul wie der, der sich gar nix zutraut. Wenn also für mich (diese ganze Chose ist ja sehr individuell zu sehen) die Totalabstinenz ab sofort eine Schuhnummer zu groß ist, werde ich damit auf's Maul fallen und meine SWE geht abwärts.


Hi Willo und alle,
GENAU das ist es!!! Mehr sage ich gar nicht dazu!

Lg, Argentina

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Ginger » 25. Juli 2012, 15:51

WilloTse hat geschrieben:Wichtiger als die Abgrenzung der Konzepte gegeneinander scheint mir, mal die Schnittmenge herauszuarbeiten. Und die lässt sich - etwas überspitzt - zusammenfassen mit: jeder ist seines Glückes Schmied. Dazu muss er allerdings festlegen (@Conny: Standpunkt einnehmen), was sein ganz persönliches Glück denn bitteschön sein soll. Und diesen Standpunkt kann man auch gelegentlich (nicht täglich, dann ist es keiner) verändern. edit: auf diese Weise "konstruiert" man sich sicher ein Stück weit seine Wirklichkeit, allerdings meiner Meinung nach eher im Kontext des sozialen Konstruktivismus, weniger des radikalen.


Willo: ich würde lieber die Abgrenzungen vornehmen (ist so mein Ding, bin vermutlich ein Spalter :)
Jeder ist seines Glückes Schmied ist m.E. wieder etwas anderes als das Thomas Theorem.
Mit diesem wurde ich in den 90igern konfrontiert und seitdem bin ich ihm immer wieder begegnet, habe es sozusagen in meinem eigenen Leben studiert und für treffend befunden.
Der radikale Konstruktivismus kommt aus der Systemtheorie und auch dieser habe ich mich intensiv gewidmet und mich lange damit befasst, bis ich sie "erfasst" hatte.
"Jeder ist seines Glückes Schmied" ist eine Aussage, der ich zustimme - doch mit Ausnahmen, manche haben so miese Startbedingungen, dass sie es auch mit der besten Schmiedetechnik nicht mehr ausgleichen können. Dennoch schaffen es auch hier welche, ihr Leben zu einem lebenswerten zu machen.
Das Thomas Theorem liefert - in seiner genialen Kürze - das Modell dafür, den Mechanismus.
Gibt übrigens eine interessante Diskussion von Hans Magnus Enzensberger, der die Schwachpunkte des radikalen Konstruktivismus/Thomas-Th. anspricht.
Die Selbstwirksamkeitserwartung höre ich zu ersten Mal, da möchte ich mich erst mal etwas hinein lesen, bevor ich dazu was sage. Deshalb mag/kann ich mich auch nicht an einer längeren Diskussion beteiligen. abgesehen von der Zeit - bei mir funktioniert ja die eine These, also - zurück ins Leben heisst es für mich.

"Glück" - nichts wird doch so inflationär benutzt wie dieses Wort. Sollte ich mein Glück erst definieren müssen und dann darauf hinarbeiten, dann könnte es mir gut passieren, dass ich das Ergebnis nicht mehr erlebe. Ich kann doch nur für mich aktuell die Richtung bestimmen und unterwegs die kleinen Etappenziele, die auch längere Ruhephasen darin sein können, genießen. Oder erleiden.
Ich habe "mein Leben" so, wie ich es leben will, gefunden, ich weiss, warum ich so viel trank (mal von der Lust am Rausch abgesehen, die zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben, "kick-seeking") - aber alles alles half mir nicht, meinem selbstzerstörerischen Treiben ein Ende zu bereiten.

Zurück zum Theorem.
Rockine: in deinen Aussagen finde ich mich auch wieder. Ich fühlte mich auch ne Zeitlang ziemlich alleine hier, eher so die "abstinente Spaßbremse". War vermutlich anders, aber - mein Glaube ist mein Himmelreich [dance]
Die nachlassende Getriebenheit - merkwürdig. Wenn ich mal für zwei Wochen nichts trank war das aber noch nicht der Fall, das stellte sich erst in den letzten 3-4 Wochen ein.
Dennoch stellt sich mir eine Frage: warum hantiere ich bereits seit mehr als anderthalb Jahren mit dem Bac herum und habe es jetzt erst seit mehr als zwei Monaten geschafft, konsequent einen Schlussstrich zu ziehen?
Es ist und bleibt ein Faktor x dabei, den ich nicht kenne. Der Rest ist kurz gesagt Thomas Theorem. Ich habe für mich entschieden, dass ich ein Suchtgedächtnis habe, meine Erfahrungen alle haben mir das leidvoll bestätigt und ich habe die Konsequenz gezogen. Und da gibt es auch keine Ausnahmen. Ich teste nicht mehr, ob ich denn wirklich eins habe...
Prof. Körkel ist sicherlich eine interessante Option. Aber - nicht für mich, wie ich beschloss.
Für dich, Willo, mag das ein gangbarer Weg sein, es hört sich ganz danach an.
Wesentlich ist doch, dass wir unsere jeweilige Entscheidung respektieren. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand vernünftiges Trinken lernen möchte.
Ich mag aber auch keine Belehrungen (dies betrifft jetzt nicht dich), dass es jedem möglich sei. die Tendenz dazu glaube ich immer mal wieder herausgelesen zu haben.

Als ich Bac nahm mit der Erwartung, der Trinkwunsch in seiner Härte verschwände und ich könnte dann ja ab und zu nen kurzen Rausch genießen - das hat eben nicht funktioniert. Also habe ich meine Strategie verändert. Und es hat "Click" gemacht. Anders kann ichs nicht ausdrücken - diesen Begriff fand ich früher immer doof^^
Wäre schon interessant, zu wissen, was den Ausschlag letztendlich gegeben hat.
Vielleicht spielt das Treffen mit einigen Gleichgesinnten eine Rolle, das ich in letzter Zeit wahrnehme? Menschen, die sich auch entschlossen haben, abstinent zu leben, alles Suchtmenschen, nicht nur Alkohol (wäre für mich nicht in Frage gekommen) und ohne die Leier der üblichen "Kampftrockenen" ?

Aber auch ich würde nie sagen "niemals wieder werde ich Alkohol anrühren". Ich wünsche es mir schon. Aber - wer weiss, was in meinem Leben noch passieren wird?
Da bin ich wieder ganz bei Rockine's Ausführungen.

Lange lebte ich mit der Vorstellung, wenn das Leben mal ganz unerträglich werden würde, ich dann immer noch Suizid begehen könne. Ich hab keinen begangen, aber - alllein die Vorstellung hat mir geholfen, zu leben.


Liebe Grüße
Ginger
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 25. Juli 2012, 22:01

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 11:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Argentina1 » 25. Juli 2012, 22:56

Hallo Warzo, Willo und alle,

@ Warzo, ja das hast du alles richtig verstanden. Mich faziniert dieses ganze Thema übrigens auch und ich denke man auch viel draus lernen. Ich kopiere hier noch mal ein Text rein, in dem es um Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeit geht. Der Text ist auch sehr aufschlussreich:
.....................................................................................................................................
Häufig kommt es im Zusammenhang mit "Kontrollüberzeugung" zu einer Gleichsetzung mit dem Begriff "Selbstwirksamkeit". Das ist in einem kognitiven Paradigma falsch, denn es existiert ein Unterschied zwischen der Überzeugung, ein Ereignis sei in irgendeiner Weise zu kontrollieren / herbeizuführen (Kontrollüberzeugung) und der Annahme, dass man SELBST das Subjekt ist, das das Ereignis herbeiführen kann (Selbstwirksamkeit).

Es ist demnach möglich, dass ein Subjekt zwar eine Kontrollüberzeugung hat, aber keine Selbstwirksamkeit. Der umgekehrte Fall ist undenkbar: Ein Subjekt, das überzeugt ist, ein bestimmtes Ereignis nicht irgendwie kontrollieren zu können, wird auch nicht annehmen, dass es selbst Kontrolle darüber hat.

Ein Beispiel

- Person A glaubt, dass es unmöglich ist, eine bestimmte Tür zu passieren, da das Schloss defekt ist (keine Kontrollüberzeugung, da NIEMAND in der Lage ist das Schloss zu öffnen).

- Person B glaubt, die Tür ist sehr wohl zu öffnen, nur sie selbst besitzt nicht den passenden Schlüssel (Kontrollüberzeugung "Tür kann geöffnet werden!", aber keine Selbstwirksamkeit).

- Person C glaubt, die Tür ist zu öffnen und sie selbst besitzt auch den passenden Schlüssel (Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeit vorhanden).

- Person D glaubt auch, dass ihr Schlüssel passt, denkt aber, dass das Schloss defekt sei (keine Selbstwirksamkeit und damit auch keine Kontrollüberzeugung).

Lediglich Person C wird direkt handeln, da sie sowohl über Kontrollüberzeugung, wie auch über Selbstwirksamkeit verfügt. Person B könnte versuchen, jemand anderes zum Handeln zu bewegen. Person A und D werden keinen Versuch unternehmen, die Tür zu passieren, da ihnen die Kontrollüberzeugung fehlt.

Es sei vor allem darauf hingewiesen, dass es sich hierbei um interne / mentale Vorgänge handelt, die mit der Realität in keiner Weise übereinstimmen müssen, aber dennoch das Handeln der Individuen lenken. Wer davon ausgeht, dass eine bestimmte Tür defekt ist, wird sie nicht benutzen, selbst wenn der Hausmeister schon lange das Schloss ausgetauscht hat.

Ein typischer Gedanke, der eine nicht vorhandene Kontrollüberzeugung thematisiert, wäre: "Das bringt nichts. Das ist sinnlos. Da kann man nichts machen." Mangelnde Selbstwirksamkeit: "Ich kann das nicht. Ich weiß nicht wie es geht. Ich werde es nicht schaffen (andere evtl. aber schon)". Der Unterschied liegt im Einbezug der eigenen Person in die Überlegungen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gerade der vorletzte Absatz dürfte typisch auf mich zutreffen, gerade in Bezug in Eifersuchtsszenen, in denen ich schon das eine oder andere mal völlig kopflos gehandelt habe und das zum Teil über Monate hinweg, weil ich überzeugt vom Fremdgehen meines Partners war, aber sich aber letztenendes nie herausstellte - nicht weil er es geschickt verheimlichte, sondern weil er es wirklich nicht tat. Nur mal so als Beispiel.

Lg, Argentina

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Ginger » 25. Juli 2012, 23:43

Hallo Warzo,

als erstes das: auch ich habe nicht Philosophie studiert. Mit solcherlei befasse ich mich rein aus Interesse ausser dem systemischen Denken, das habe ich intensiviert.


erinnert mich aber auch ein bisschen an das Selbstbewusstsein amerikanischer Gründerväter: "Wir haben eine Vielfalt vor uns, Alles, und was wir daraus schaffen, hängt alleine davon ab, was wir situativ als real bezeichnen - und das wurde dann auch so: Siedlungen, Farmen, Hochhäuser, Erfolg, um nur positive Beispiele zu nennen. Sowas geht aber nicht immer. In festgefahrenen Strukturen (EU-Krise) geht es nur schlecht.


Das T.Theorem und der Konstruktivismus haben durchaus kritikwürdige, diskutable Punkte. Hans Magnus Enzensberger hat diese m.E. sehr treffend formuliert, auf den Punkt gebracht, man findet es in der Suchmaschine (Enzensberger und radikaler Konstruktivismus). Gibt auch sehr interessante Diskussionen dazu, in diversen Foren.
Wollte grade selbst mal wieder in diese pdf reinschauen - blöderweise öffnet mein System mir seit ein paar Tagen keine pdf Dateien mehr, irgendwas mit "runtime error" - da muss mein Systemadministrator ran. Ich guck mal, ob ich das iwo gespeichert hab.
Edith: Systemad hatte gerade Zeit :) hab gerade wieder reingeschaut. Ganz schön umfangreich, wenn man sich näher damit befassen will, momentan hab ich nicht den Nerv dazu. Aber nach wie vor komme ich zu dem Schluss: Enzensberger zeigt gut auf, wo die Vulnerabilität dieser Thesen/Theorie liegt.


Zum politischen Vergleich - da hast du was falsch verstanden, doch es ehrt mich, dass du da was behalten hast [hi_bye]
Was ich nicht mag, sind tendenzielle Aussagen, die im Sinne von immanenten Belehrungen daherkommen (ich merk' die Absicht und bin verstimmt). Wir sind doch hoffentlich alle erwachsen und mündig, um uns einen eigene innere Haltung zu bilden. Ich z.B. lese mir Informationen aus allen Richtungen (und nicht nur aus Deutschland) zusammen und versuche, daraus etwas zu bilden, was vllt. einem vernünftigen Schluss nahekommt.
Und auch hier - es finden sich stets Leute zusammen, die ihre Weltsicht ähnlich konstruieren, im ganz extremen Fall sinds dann sogenannte Schulterklopfzirkel.
Deshalb finde ich es hier ganz anregend, hier sind doch recht verschiedene Leute zusammen gekommen. Die Meinungsfreiheit in D finde ich nimmt nicht zu, wie das in Demokratien ja eigentlich sein sollte - so mein bescheidener Eindruck.

Und nochwas zum T.Theorem/systemischem Konstruktivismus (mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass das das Gleiche nur aus unterschiedlicher Perspektive ist). Als ich das zu ersten Mal hörte, fand ich es interessant. Oder besser - meine Großhirnrinde fand es interessant. Ich ging lange damit herum, doch wie vieles andere, was ich vernahm, "verflog" dieses nicht wieder (wie so viele andere Theorien), sondern sickerte mit der Zeit tiefer - weil es nicht an der Realität zerschellte, wie so vieles andere.
Ich denke, dass das auch eine Selbsterfahrungssache darstellt. Man kann es selbst überprüfen.
Vielleicht gilt das ja auch nicht für jeden - hast du nicht mal geschrieben: "nichts ist so, wie es scheint" ?

Damit liebe Grüße an euch alle. Ich mag dazu nichts mehr schreiben, ich hab alles gesagt und habe das Gefühl, ich kann es nur noch zerreden.
Mal schaun wie das ist mit der Konsequenz
Ginger
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon rockine1 » 26. Juli 2012, 05:28

Hallo Warzo,

WarzoEcht hat geschrieben:Zum Alkohol: Ich "bilde mir ein", dass ich eine Zeitlang abstinent bleibe. Also wird es wohl so. Ich interpretiere die Abstinenz als real und voraussichtlich wird sie real. Ich prophezeie mir selbst Abstinenz. Sie wird wohl eintreten.Habe ich das alles so einigermaßen richtig verstanden? Oder ist mir etwas wesentliches entgangen?


Yep (meine Meinung).


Argentina1 hat geschrieben:Ein typischer Gedanke, der eine nicht vorhandene Kontrollüberzeugung thematisiert, wäre: "Das bringt nichts. Das ist sinnlos. Da kann man nichts machen." Mangelnde Selbstwirksamkeit: "Ich kann das nicht. Ich weiß nicht wie es geht. Ich werde es nicht schaffen (andere evtl. aber schon)". Der Unterschied liegt im Einbezug der eigenen Person in die Überlegungen.


DAS ist es. Solange man so denkt, funktioniert es nicht.
Aber Warzo: DU kannst es. DU weißt, wie es geht. Und DU wirst es schaffen. Und beziehe Dich selbst ein. Warum solltest Du die Ausnahme von den Vielen da draußen sein, die es geschafft haben, die aber leider hier nicht (mehr) schreiben.

GlG

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WilloTse
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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WilloTse » 27. Juli 2012, 03:47

Liebe rockine, liebe Ginger &all!

Danke für Deine und Eure Antworten.
rockine1 hat geschrieben:Warum, lieber Willo, also nicht an 4 erfolgreichen Wochen anknüpfen und einfach nur WEITER machen mit offenem Ende? Und das Ziel „dauerhafte Abstinenz“ gedanklich nicht vollkommen ausschließen.

Weil mein kleines Seelchen sehr genau merkt, wann es beschissen werden soll und auf Versuche in Richtung: "befristet bis St. Nimmerlein" mit zwei Worten reagiert: "Bier! Sofort!"

rockine1 hat geschrieben:Für mich verlängert das den ganzen Kampf einfach nur, weil Du jedes Mal wieder neu anfangen musst, und das psychische Auf und Ab bleibt bestehen.

Für mich nicht. Es kein Kampf. Das wird es erst, wenn ich die Abstinenz gedanklich ins Spiel bringe, wie ich es die letzten Wochen mal wieder getan habe, bis Du mich mit Deinem "Stups" auf meinen Standpunkt zurückbefördert hast. Und von vorne anfangen muss ich erst, wenn ich wieder bei Dauerstress, Hoffnungslosigkeit, Lebensmüdigkeit und 20 Litern Bier pro Woche angekommen bin.

rockine1 hat geschrieben:wie sieht denn dann Dein Plan jetzt aus?

Im Grunde ganz einfach: das Alkoholniveau steigt nicht wieder auf >250g/Woche (also fünf Liter Bier bzw. zwei Liter Wein), die Anzahl der Abstinenztage sinkt nicht mehr unter 5/Woche. Wenn das nur mit dem Kopf nicht geht, kläre ich erstens die Frage: Warum? und gehe zweitens an meine Baclofenvorräte, bis die Lage wieder unter Kontrolle ist.

Alles Weitere regeln andere Stellgrößen. Ich habe schon Jahre vor Ameisens Buch gesagt, dass der Alkohol nicht mein Problem, sondern das Symptom meines Problems ist. Wenn ich mir Abstinenz verordne, ignoriere ich diese Überzeugung selbst und doktere auch nur an den Symptomen 'rum. Dank HerrPhoenix' ( [hi_bye] [i_am_so_happy]) Beitrag an Conny vor ein paar Wochen weiß ich mittlerweile sogar recht exakt, WAS das Problem ist und WIE (einfach) es zu beheben ist. Was schert mich da ein Sauftag alle paar Wochen?

Im Grunde gehe ich nur zurück auf:
WilloTse hat geschrieben:für mich ist im Moment gar nicht so interessant, warum ich [Anm.: in einer im Tagebuch beschriebenen Situation] trank, sondern warum ich davor und danach so lange nicht trank.

Einfache Antwort: ich bin glücklich. Nicht im Sinne von euphorischem Lottogewinner oder sabbernd-babbelndem "sing-ein-Lied-wenn-Du-mal-traurig-bist" - pseudo-positive-thinking. Nee, es passt zur Zeit einfach deutlich mehr, als nicht passt.

Dass genau darin die Gefahr liegt, dass dieser Zustand nicht von Dauer ist, ist mir klar. So what? Gegenwärtig ist es gut, das ist gut. Wird's irgendwann mal wieder schlechter? Höchstwahrscheinlich, aber: let's cross that bridge, when we come to it, wie der Lateiner sagt.

Wichtig ist, dass mittlerweile über sieben Jahre alte Entschleunigungsmaßnahmen, Weichenstellungen und Entscheidungen allmählich wirklich greifen. Die berufliche Perspektive stimmt, die Familie macht mehr Freude als Stress, die Einnahmen-Ausgaben-Situation ist erfreulich, ohne dass die Bäume dabei in den Himmel wachsen.

Das nimmt mir einfach die Trink“gründe“*. (...)

*Trinkgründe: allgemeine Unzufriedenheit mit dem hier-und-jetzt, kombiniert mit dem „Bewusstsein“, der unbefriedigende Zustand läge zwar in meiner Schuld, die Möglichkeiten zur Beseitigung aber außerhalb meiner Macht. Langeweile gepaart mit gefühlter Perspektivlosigkeit. Die dann im Suff natürlich irgendwann zur self fulfilling prophecy wird.

Nun DAS ist halt vorbei (Meditation, analytische Reflexion, Strukturierung des täglichen Lebens (von „ich-probier-das-dann-mal-mit-dem-Studium“ zu: (realistischer!!) Zielsetzung, Zielübernahme, Verlaufskontrolle, Korrektur), Entschleunigung. Trennung der Selbstdefinition von (für die Nachbarn erkennbarem „mein Haus – mein Auto – mein Boot“) Erfolg zu Zufriedenheit hier und heute.

aus meinem Tagebuch vom 29. Feb. 2012

Ich bin ich und Ihr seid Ihr. Ich fordere niemanden auf, es mir nachzutun. Aber es ist und bleibt dies mein Weg.
Ginger hat geschrieben:Ich habe kein Problem damit, wenn jemand vernünftiges Trinken lernen möchte.
Ich mag aber auch keine Belehrungen (dies betrifft jetzt nicht dich), dass es jedem möglich sei. die Tendenz dazu glaube ich immer mal wieder herausgelesen zu haben.

Setzt oben "zufriedene Abstinenz" für "vernünftiges Trinken" ein und Ihr habt meinen aktuellen Standpunkt. Insofern:

Ginger hat geschrieben:Wesentlich ist doch, dass wir unsere jeweilige Entscheidung respektieren.

:sign:

Und da sehe ich dieses Forum ganz weit vorn.

Herzliche Grüße

Willo

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 27. Juli 2012, 08:23

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon rockine1 » 28. Juli 2012, 22:39

Ja, da hast Du Recht. Ich glaube, jeder kann eigentlich alles nur aus seiner eigenen momentanen Perspektive betrachten und denkt dann immer, bei jedem Anderen müsste es auch so sein. Das kann man auch wieder gut aus meinem bisherigen Verlauf sehen.

Am Anfang, als die ganze Aktion für mich selbst ziemlich aussichtslos schien, konnte ich so gut wie nichts verstehen, geschweige denn glauben, dass jemand zufrieden ohne Alk lebt (lediglich die Hoffnung war da). Seit Ende Februar habe ich das Froh-Gefühl, es irgendwie überstanden zu haben, und seitdem denke ich, dass auch jeder Andere das so erleben müsste und deswegen auch der Drang, anderen „helfen“ zu wollen. Und jetzt, wo ich auch so langsam bemerke, dass ich das Forum nicht mehr brauche (und wenn, dann eher, um mich in meinem Weg bekräftigt zu fühlen) und vermutlich auch bald nicht mehr schreiben werde, denke ich, dass alle Anderen, die nicht mehr schreiben, auch zufrieden trocken leben. Komisch, oder?

Bei Dir bleibe ich in jedem Fall überzeugt, dass Du es schaffen kannst, denn Du hast es ja schon mal „erlebt“. Du schreibst immer so positiv über Dein fast alkfreies Jahr 2011. In Dir drin weißt Du ja schon, dass Du es kannst. Deine Foren-Freunde, die Dich damals so super unterstützt haben, haben Dir nicht das Glas weggenommen. Du ganz alleine hast es weggelassen und Dich dabei dann gut gefühlt. Auch wenn das Aufhören jetzt wahrscheinlich wieder genauso schwer ist wie damals, hast Du doch dieses Wissen in Dir, dass es geht und dass es wieder so kommen wird.

Ich wünsche Dir weiterhin alles, alles Gute.

Rockine [hi_bye]

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 1. August 2012, 10:05

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon rockine1 » 2. August 2012, 07:51

Das hört sich für mich einfach nur super an, vor allem, wie positiv Du jetzt an die Sache rangehst. Am besten gefallen mir die Worte „irgendwann“ und „es MUSS nicht so sein“. Einfach abwarten, was da noch so kommt.
VIELLEICHT sagst Du dann auch (so wie ich): Nein, ich will diesen super-guten Zustand nicht mehr gefährden. Vielleicht sagst Du auch: Ok, ich geh die Gefahr ein und trinke diese 1-2 Gläser. Es ist dann Deine „freie“ (aber eben nicht süchtige) Entscheidung.

Das Wichtigste ist wohl, dass Du erst mal zuhause nicht wieder in Dein altes Verhaltensmuster zurückfällst. Aber Du schaffst das schon. Du hast ja gute Aussichten, vor allem Dein Hobby Motorradfahren. Das lässt sich ja im Sommer gut umsetzen. Jedenfalls wünsch ich Dir viel Erfolg weiterhin.

Glg

Rockine

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 2. August 2012, 13:28

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 6. August 2012, 07:25

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon Malte » 7. August 2012, 11:02

Hallo und guten Tag!

Baclofen von Aliud (AL) macht deutlich fröhlicher. Andere Foris haben mir das bestätigt. Die Forenärztin aus dem anderen Forum unter anderem auch.
Meines Erachtens wird auch die Libido besonders stimuliert.

Nun sind wir aber alle unterschiedlich sensibel und reagieren demgemäß differenziert.

LG malte
Baclofen seit September 2009.

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Re: Baclofen-Tagebuch von Warzo (echt)

Beitragvon WarzoEcht » 7. August 2012, 14:43

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