Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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GoldenTulip
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Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 1. Juni 2012, 01:12

IchGewohnheit , Bequemlichkeit, Dopamin- die Wirkung des Alkohols ist noch ein Mysterium für mich.
Ich habe es geschafft, alle äußeren "Gründe" abzuschaffen, die in irgendeiner Weise "Jetzt brauch ich erstmal nen Schluck" hervorrufen- Ich bin wo ich sein will, tu, was ich tun will (gerade Privatier), kann tagsüber machen, was ich will, habe genug Ressourcen, mir viele (alte unerfüllte,) materiellle Wünsche zu erfüllen.
Ich trinke, weil...ist raus aus dem Raster.
Ich trinke nur noch, weil ich trinke.
Von jetzt (Unbehagen) auf gleich (Behagen) ins Neverland zu gelangen.
Wenn alles ok ist und man weitertrinkt, lässt das den Schluss zu, dass hier Kräfte am Werk sind, die man so nicht bestellt hat. Die Eigendynamik des Alkohols ist gewal(tät)ig.
Am Schlimmsten ist das Gefühl, seine angestammte Heimat zu verlassen. Es war immer ein Refugium (bitte selber googlen)

Ich bin so irritiert und traurig, weil ich offenen Auges das Leben an mir vorbeiziehen lasse und bisher nicht dagegen ankomme, oder nicht weiß, was diesen Widerstand gegen einen so viel stressfreieren Modusa Vivendi überhaupt auslöst.

Ich habe die Hoffnung und die Befürchtung, nie wieder "normal" zu werden.
Inzwischen bin ich der Auffassung, dass viel von der Misere daherrührt, nichts anderes probiert zu haben. Blöd ist nur, dass der Mut und die Energie, etwas Neues auszuprobieren, immer an die geliehene Energie gekoppelt zu sein scheint.

Mental ist da nichts mehr drin, darum war argentinas Beitrg "den Rest muss man selber machen" so wichtig.

Ich weiß nicht, weshalb es mir so schwer fällt, das was mir gut tut umzusetzen, ein Klammern an alte Gewohnheiten? Wider besseren Wissens? Das ist so absurd.
Am Ende doch nur Suchgedächtnis/ Dopamin.
Prost Mahlzeit, im Moment geht nichts anderes, da hilft Bac auch nicht meht, ich bin nur schwindeliger als ohne.

Fazit:
Ich mach jetzt die Hardcore-Variante;
Aufstehn- frühstücken- laufen-meditieren und alles mal ohne Alkohol aushalten
ich zieh*s auch durch und weiß dass ich in zwei Wochen wieder am gleichen Punkt bin,
also wünscht mir neue Erkenntnis

Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon Argentina1 » 1. Juni 2012, 03:00

GoldenTulip hat geschrieben:IchGewohnheit , Bequemlichkeit, Dopamin- die Wirkung des Alkohols ist noch ein Mysterium für mich.
Ich trinke nur noch, weil ich trinke.
Von jetzt (Unbehagen) auf gleich (Behagen) ins Neverland zu gelangen.
Wenn alles ok ist und man weitertrinkt, lässt das den Schluss zu, dass hier Kräfte am Werk sind, die man so nicht bestellt hat. Die Eigendynamik des Alkohols ist gewal(tät)ig.
Ich bin so irritiert und traurig, weil ich offenen Auges das Leben an mir vorbeiziehen lasse und bisher nicht dagegen ankomme, oder nicht weiß, was diesen Widerstand gegen einen so viel stressfreieren Modusa Vivendi überhaupt auslöst.
Ich habe die Hoffnung und die Befürchtung, nie wieder "normal" zu werden.
Inzwischen bin ich der Auffassung, dass viel von der Misere daherrührt, nichts anderes probiert zu haben.
Mental ist da nichts mehr drin, darum war argentinas Beitrg "den Rest muss man selber machen" so wichtig.
Ich weiß nicht, weshalb es mir so schwer fällt, das was mir gut tut umzusetzen, ein Klammern an alte Gewohnheiten?
Prost Mahlzeit, im Moment geht nichts anderes, da hilft Bac auch nicht meht, ich bin nur schwindeliger als ohne.


Liebe Conny,
So ungefähr habe ich vor 2 Wochen "rumgejault" und ich denke das ist schon mal ein gutes Zeichen deinerseits [smile]
Du WEISST das da etwas nicht so funktioniert wie du es willst. Würdest du dir wünschen das es funktioniert? Frage dich was du dafür tun würdest damit es funktioniert.
Gegenfrage: Wünscht du dir das es schlimmer wird? Ich denke die klare Antwort wird nein lauten, aber ich glaube man kommt nach einem Jahr Bac - Alk Eiertanz an einen Punkt an, wo man Gefahr läuft das es doch schlimmer werden könnte und dann?
Bac hat nicht so geholfen wie man es sich erwünscht hat ( Schwuppdiwupp die Sucht ist weg). Man ist stolz das man sein Alk Konsum reduziert hat, aber diese Freude hält nicht lange an, man will mehr Erfolge und weiss nicht wie man das anpacken soll - so ergeht es mir. Ich weiss auch noch nicht so genau wie es mit mir weitergehen wird, ich habe noch keine Strategie entwickelt. Vielleicht muss man selbst mit Bac noch einmal deftig auf die Schnauze fallen um zu kapieren das man wirklich süchtig ist, dass das kein Spaß ist, das diese Sucht ein tödliches Ende sein kann. Wenn ich morgen zu hören bekäme das ich an Krebs erkrankt bin, würde ich doch auch alle Behandlungen über mich ergehen lassen um wieder gesund zu werden, wieso also nicht auch gegen die Alk Sucht ankämpfen, vor allem wenn man so eine tolle Hilfe wie Bac hat?

Du schriebst das noch nicht viel anderes ausprobiert hast...habe ich auch nicht. Ich probiere jetzt einfach mal das denkbar logischste aus: Nicht mehr zu trinken und zwar dauerhaft. Am besten sogar nie wieder. Hat vor kurzem dieser Gedanke noch schweren Widerwillen bei mir ausgelöst, beflügelt er mich jetzt - warum? Keine Ahnung, wahrscheinlich sitzt mir die Angst im Nacken das dieser Eiertanz sonst noch Monate / Jahrelang so weitergeht und der Gedanke frustiert mich zu Tode. Dann lieber jetzt einen Sprung ins kalte Wasser und hoffentlich bald wieder Land in Sicht zu haben.

Ich weiß dennoch was du meinst, der Wunsch ist da, aber der Wille die Abstinenz ernsthaft durch zu setzen fehlt. Erst wenn du den Willen hast wird es dir auch gelangen - denke/ hoffe ich. Ich weiß auch nicht ob dir da dein "Hard Core Programm" behilflich sein wird, ich bezweifel es ehrlich gesagt etwas, weil ich mir nicht sicher bin ob das diesen gewissen Willen herstellt, aber jeder geht seinen Weg und ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg. Ganz wichtig ist mal wieder wenigstens ein paar Tage trinkfrei zu bleiben, das Glücksgefühl am nächsten morgen zu spüren das man es "geschaftt" hat, mal wieder das nüchtern sein auf sich einwirken lassen - versuche das doch mal?

In diesem Sinn wünsche ich dir alles Gute und Liebe,
Argentina

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 1. Juni 2012, 09:44

@argentina, danke für Deine Antwort,

es geht ein wenig tiefer- das Gefühl, jeglicher intrinsischer Motivation beraubt worden zu sein. Alles Schöne, Gelungene, Glückliche wird erst "wahr" durch die Einnahme von Alkohol, wie ein Gefühlsfilter, der eine Tür aufsperrt, die mir ansonsten verschlossen bleibt.
Wie in Matrix, die rote oder die blaue Pille, political correct wäre immer die, die einen mutigen Blick auf die Realität zulässt, auch wenn man dafür bunt gegen augenscheinlich grau tauschen muss.
Ein Leben ohne Alkohol liegt noch jenseits meiner Vorstellungskraft, das ist so etwas wie Sinuskurven oder Pi - ich verstehe es einfach nicht.
Gut daran ist, dass ich wirklich nur noch bei mir selber suchen darf: mein Freund, das Arbeitsamt, das Wetter, all das hat ausgedient. All up to you.

Ich jammere auch nicht wirklich rum, es ist ein Demaskierungsprozess, den ich, wie ich inzwischen weiß, nicht künstlich beschleunigen kann. Ich akzeptiere , dass ich langsam bin, egal wie schnell mein Geist mir seine Lösungen um die Ohren schlägt. Das Denken wird zum Gegner.
Der Unterschied liegt im "Aufraff" ( [hi_bye] Willo), sein Bewusstsein durch Tätigkeit zu verändern.
Ein Balanceakt zwischen Geduld und Rücksichtslosigkeit, sich selbst gegenüber. Ob dieser "Eiertanz" nun in meinem Wesen liegt oder mittelbar dem Alkohol geschuldet ist, ist eigentlich egal.

Wenn man so auf dem 10 Meter-Brett steht (in meinem Fall noch mit Höhenangst), dann kletterte ich gern mal wieder runter um es zu einem günstigeren Moment nochmal zu versuchen *seufz*

Mir selbst zu verzeihen, es nicht in einer Erkenntnis-Hauruck-Aktion zu schaffen, war ein wichtiger Schritt, um nicht die Achtung vor mir zu verlieren. Das Problem und die Lösung liegen manchmal nahe beieinander.

Wir geben nicht auf, wir fangen noch einmal an Lars Gustafsson
in diesem Sinne
und -als Nachtrag- ich werde Transzendenz für mich neu definieren-

Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 1. Juni 2012, 11:10

Ich kam von hier nach dort (eigene Texte)

No use

Last night a dream sent deamons to my heart
The stubborn kind you think you’ll banish

But it’s no use
They got you in their claws
But it’s no use
They got you in their claws

And don’t you leave me here alone
With those shemes all around
They whisper and they coo
Blind with dismay
That runs through and through

Voices like scales are rising from the past
Don’t wanna remember your face covered with dust

But it’s no use
They got you in their claws
And it’s no use
They got you in their claws

And don’t you leave me here alone
With those shemes all around
They whisper and they coo
Blind with dismay
That runs through and through

No sense to run and no sense to hide
Beyond the light day lies another night

And it’s no use
They got you in their claws
And it’s no use
They got you in their claws

And don’t you leave me here alone
With those shemes all around
They whisper and they coo
Blind with dismay
That runs through and through
Through and through


Journey

Let trust be the guide when the night sets too dark
Get in get out – get in from the start

If you can’t stand a feeling, feel a little bit more
Grow up my heart it’s a journey to your core
Grow up my heart it’s a journey to your core
To your core, to your core

Learned once to love how feels it to be in?
Learned once to talk how feels it to be answered?
Learned once to swim, now’s up to diving
Learned once to fight nows up to breath life in…

Me in the dazzle, fears dancing around
Let go by the rhythm, the light and the sound
Open your hand, for you gotta make it through
Devoted to your Master, let yourself go, let yourself go, let yourself go

Learned once to love how feels it to be in?
Learned once to talk how feels it to be answered?
Learned once to swim, now’s up to diving
Learned once to fight nows up to breath life in…

Learned once to love how feels it to be in that love?
Learned once to talk how feels it to be answered from within?
Learned once to swim, now’s up to diving under the sea
Learned once to fight nows up to breath life in…again

Es ist ein Dankeschön an Euch , dass ich nicht jeden Scheiß allein durchmach muss
OT gibt es ja nicht wirklich
LG Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 1. Juni 2012, 11:57

und ja, es ist ein langer Abschied, der Herz und Hirn erfordert.

mit ungewissem Ausgang

Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon Argentina1 » 1. Juni 2012, 13:21

Liebe Conny,

Du darfst das nicht als Abschied betrachten. Versuche doch mal negative Gedanken auf den Alk zu lenken, nicht immer nur die Guten. Ich weiß das es schwer ist wenn man den Alkkonsum immer noch genießt, aber Achtung, das sind auch fiktive Suchtgedanken. Wenn es dir sooooooooooooo gut mit dem Alk gehen würde, würdest du hier eher nicht schreiben.Du musst dir immer wieder vor Augen führen das Alk dein Feind und nicht dein Freund ist. Die Welt da draußen ist gar nicht so schlimm wie du annimmst.

Ich stimme dir zu das im Hauch Ruck Verfahren gar nichts geht, wenn du halt noch etwas länger brauchst dann nimm dir diese Zeit. Hast du denn noch TW oder trinkst du auch ohne TW ( kann ich ja sehr gut)? Wenn dir nach wie vor dein Aufraffer fehlt, ok, äöhmm, da habe ich auch keinen Ratschlag wie man denn hervor zaubern kann. Vielleicht musst du einfach Geduld haben und warten das der Aufraff von alleine kommt. Er wird dann kommen wenn du keinen Bock mehr auf Alk oder auf den ganzen Alk/ Bac Kram mehr hast. Willo hat ja gestern ähnliches gesagt. Ich persönlich habe in letzter Zeit immer sehr drauf geachtet wie es mir am nächsten Tag ging und ich ertrage mittlerweile nicht mal die kleinsten Anzeichen eines Katers, nur der schale Geschmack am Morgen hat mich schon wahnsinnig gemacht - eine Sache über die ich früher hinweg gesehen habe. Vielleicht entwickelt man mit der Zeit eine Übersensiblung gegegnüber dem Alk, ich weiß es nicht.

Wie gesagt richtige Ratschläge habe ich auch nicht zur Hand, mir haben immer viel Rockines Aussagen geholfen, vor allem die letzten, da sie das nüchterne Leben nun sehr positiv sieht. So nach dem Motto "Wenn sie das kann, dann kann ich das auch" @ Danke Rockine. Da war mein Aufraffer plötzlich da.

Falls mir noch irgendetwas schlaues zu deiner Situation einfällt melde ich mich später noch mal.

Wünsche dir ein schönes WE,
LG Argentina

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon rockine1 » 1. Juni 2012, 15:16

Liebe Conny und Argentina,

ich finde es super, dass Ihr nochmal versucht, es anzupacken. Bei mir war ja alles ganz genauso wie bei Euch. Ich bin kein bisschen besser als Ihr; ich habs nur ein bisschen früher angepackt. Ihr schafft das auch (früher oder später), das weiß ich.

„Gründe“ zum Trinken hatte/habe ich schon längst nicht mehr, ich hab mir anscheinend nur immer welche gesucht (erst die Eheprobleme, dann dieses oder jenes Fest, wo ja schließlich alle was trinken, bla, bla, bla), weil ich verdammt noch mal immer noch psychisch abhängig vom Alkohol war und das nicht realisiert habe.

Conny, Du hast geschrieben: Alles Schöne, Gelungene, Glückliche wird erst "wahr" durch die Einnahme von Alkohol.
Ich denke, das hängt einfach mit unserer Psyche zusammen. Ich sehe es ganz laienhaft: Unsere Psyche belohnt und jedes mal, wenn wir ihr geben, was sie will (Alkohol) und währenddessen geht’s uns gut. Aber anschließend (weil wir ja eigentlich aufhören wollen zu trinken) sind wir wieder depri-mäßig drauf.

Aber ich kann Euch nur versichern, das geht vorbei! Und dann ist es echt nur noch super. Jeden Tag denke ich über die Sucht und den Alkohol nach und jeden Tag bin ich aufs Neue überrascht und ungläubig. Ich WILL ihn nicht mehr. Der kann mir so was von gestohlen bleiben. Ich kann einfach kein einziges gutes Haar mehr am Alkohol lassen.

Den fehlenden „Aufraff“ kenn ich auch nur zu gut; den hab ich teilweise auch immer noch. Aber müssen wir uns denn immer aufraffen? Müssen wir denn immer was Sinnvolles tun? Nein, wir MÜSSEN gar nichts! Das hat alles nur damit zu tun, wie wir uns selbst, und das was wir tun, bewerten (lese grad ein Buch über Selbstwert, also nicht wundern).

Ich wünsch Euch alles Liebe und Gute weiterhin, und toi, toi, toi

Rockine

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 2. Juni 2012, 00:02

liebe Rockine

Aber ich kann Euch nur versichern, das geht vorbei! Und dann ist es echt nur noch super. Jeden Tag denke ich über die Sucht und den Alkohol nach und jeden Tag bin ich aufs Neue überrascht und ungläubig. Ich WILL ihn nicht mehr. Der kann mir so was von gestohlen bleiben. Ich kann einfach kein einziges gutes Haar mehr am Alkohol lassen.


Es tut mir unendlich gut, dass zu hören. Mir ist die Trinkerei ein Gefängnis geworden, die kurzen Urlaube fühlen sich nicht mehr wie Freiheit an. Mit 45 geht auch die Zeitrechnung andersrum. Das kann es nicht gewesen sein

Ich wünsche mir, wieder wie ein Kind den neuen Tag zu begrüßen, mich über Schnee und Regen zu freuen.
Und ich kümmere mich und kämpfe dafür und werd es hinkriegen

Lieben Gruß
Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon DonQuixote » 2. Juni 2012, 11:00

Hallo Golden 3.0

Alkohol hat auch seine unbestreitbaren Vorteile: Er löst Ängste und Hemmungen, entspannt, macht manchmal Dinge erst möglich, und und und. Es gibt GUTE Gründe, ihn einzusetzen, entweder nach Lust und Laune oder auch eiskalt berechnend. Darüber sind wir uns einig. Man muss einfach die Kontrolle über die Menge behalten. Du hast schon öfters geschrieben, dass Du das gelernt hast, und dass Du das kannst. Das muss auch nicht mit dem WHO-Zeuchs übereinstimmen, das ist überhaupt kein Dogma.

Was Du aber seit längerem NICHT schreibst, ist, was das denn bei Dir für Mengen sind oder waren. Führst Du irgendwie Buch? Und magst Du es uns sagen?

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 2. Juni 2012, 11:39

Hi DQ,
Golden 3.0 klingt inspirierend [biggrin]
Ich hab grad ne schlimme Phase, von morgens bis abends und immer so 6-8 Halbe am Tag. Und noch n Grappa zum Runterkommen, es ist zum Kotzen.(Und ja, ich führe Buch).
Ich habe ne Torschlusspanik, muss wieder arbeiten gehen, bin gerade erst hier wohnungsmäßig angekommen und beam mich aus dem Universum, weil mir alles zuviel ist, und am meisten zuviel ist mir die Trinkerei. Im Moment trinke ich gegen den Entzug an, bin aber dabei alles runterzupegeln, fühl mich nackig und auf mich selbst zurückgeworfen.
Und hab Null Bock auf Bac. Stattdessen werf ich Pascoflair wie Gummibärchen ein.
Ich bin quasi endgenervt, und werde den Tag damit verbringen, Schrauben und Dübel und so'n Kram zu sortieren (meine Signatur hat schon ihren Sinn).
Allein - mein Kampfgeist ist ungebrochen, das sind so die letzten Aufbäumerscheinungen.
Ich schätze in so ca einer Woche bin ich im Normalmodus und sortiere dann neu.
Und bin voll neidisch auf Willo, weil er die Kurve scheints schon gekriegt hat. Ich will das auch.
Lieben Gruß
Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon DonQuixote » 2. Juni 2012, 14:47

Yep, dann weiß ich Bescheid, und Du offenbar auch. Windows wurde auch erst mit der Version 7.0 wirklich gut (hoffentlich klingt das jetzt nicht ZU deprimierend).

Thanx for the message from DonQuixote

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 2. Juni 2012, 23:05

Nabend nochmal,

bin schon wieder auf 4 Bier runter, Windows 7 [shok] hat mir Angst gemacht.
Alles kein Drama - aber nicht wirklich prickelnd.
Danke an DQ übrigens, dass Du mal nachgefragt hast, ich halt mich da ja gern etwas bedeckt, was die Fakten angeht.
Ich war auf dem Markt, hab meine Schrauben einsortiert, gut gekocht und gegessen und beginne den Tag morgen ordnungsgemäß mit Kaffee statt mit Alster [angel]

Manchmal bin ich halt einfach auch nur ein Depp ( [hi_bye] )

LG, gute Nacht und schönen Sonntag an alle
Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon Argentina1 » 3. Juni 2012, 02:20

Du bist kein Depp, du bist einfach nur menschlich und versuchst gegen eine Sucht anzukämpfen!! Wenn das so einfach wäre wären wir alle Ruckzuck geheilt, also mache dir keine Vorwürfe das es nicht so schnell geht. Du bist schon ok so wie du bist, zumindestens mag ich dich so! [smile]

Dir auch einen schönen Sonntag,
Argentina

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon WilloTse » 4. Juni 2012, 14:52

Hi Conny!

Schön, dass es Dir wieder besser geht!
GoldenTulip hat geschrieben:Und bin voll neidisch auf Willo, weil er die Kurve scheints schon gekriegt hat. Ich will das auch.

Bei den vielen Kurven, die ich Laufe der letzten Jahre - laut blechmetzelnd und funkensprühend immer mit Vollgas die Leitplanke lang - gekriegt habe, kann ich Dir versichern: DIE Kurve gibt es nicht. Nach jeder längeren Gerade kommt unweigerlich wieder eine.
Meine Letzte, die, von der Du sprichst, folgt der gefühlten* Erkenntnis, dass der Weg gut ist, aber mit meinen fest verplanten Sauftagen noch nicht zu Ende sein kann. Ich verzichte jetzt nicht auf Alkohol, ich verzichte dankend auf die Scheißdepression, die ein Trinktag nach sich zieht. Dafür muss ich nur den blöden Alk 'rauslassen. Das ist gefühlt* was ganz Anderes als ein Abstinenzgelübde. Ich möchte besser leben, dafür erfülle ich eine (und zwar nach jetzigem Erkenntnisstand tatsächlich nur eine einzige) Bedingung nicht. DAS ändere ich jetzt.

* "gefühlt", nicht "intellektuell aufbereitet". Natürlich muss ich es der Kognition zuführen, sonst kann ich nicht 'drüber nachdenken geschweige denn es niederschreiben. Start war aber Emotion, nicht Kognition.

LG

Willo

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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 6. Juni 2012, 00:42

Lieber Willo und @all

Der Schlüssel für die unversperrte Tür- wo liegt er. Unter dem Blumentopf? Oft. Meine Balkongärtnerei beschert mir unverhülltes Glück, die Farben, die Formen, das ziselierteneben dem konturierten (extra klein).
Nach dem Umzug richte ich seit einigen Wochen die neue Wohnung ein. Es ist ein Einrichten im Glück (ich habe Geschmack und Organisationstalent, mein Freund das Geld und technisches Verständnis, insofern läuft das sehr harmonisch (Einrichtungstechnisch der goldene Schnitt in einer Beziehung, wenn man es versteht mit einer klassischen Rollenaufteilung in der Beziehung zu leben - eine Kunst für sich [mad] [help] [lol] ).
Ich hoffe, man merkt mir mein Schwimmen in dieser Hinsicht Smiley-mäßig nicht an [blus]

Let's get back to some serious studies.
Der Gedanke an wieder Arbeiten zu gehen ist extrem ambivalent. Raus aus der Eigenbrödlerei ok, aber täglich rein in einen sozial reglementierten Raum? Da wird mir Angst und Bange. Mehr noch: undenkbar zur Zeit.
Ich bin noch nicht wieder soweit !!!! (Meine Arbeitsamtsberaterin hat hier verständlicherweise nach beinahe einem Jahr ein etwas anderes Zeitgefühl.)
Das sind organisatorische Dinge, ein leichtes Sedativum in Form von Kooperation und leicht getuneten Excel-Bewerbungstabellen wird sie schon ruhigstellen.

Nixdestotrotz muss ein Plan her. Und meine Realität besteht darin, dass ich (gefühlt) mit Alkohol besser nachdenken, empfinden, planen kann als ohne. Er schaltet Überforderung aus, macht mich klarer im Sinne von "mehr bei mir sein". Ich wäre ohne ein reines Nervenbündel.

Keine Sorge, mir ist sternenklar bewusst, dass dieses Empfinden vom Alkohol selbst wesentlich hervorgerufen wird (wird keine Glorifizierung- ganz im Gegenteil).
Ich will nur sagen, wie es im Moment für mich ist. Es ist ja der Versuch, über diese emotionale Sperre hinwegzukommen:
Ich habe alles, es geht mir gut, ich schaffe es aber bislang nicht, morgens Laufen zu gehen, zu meditieren und mich rational-effektiv zu verhalten. Obwohl ich weiß, dass genau das alles zum Guten wenden würde.
Stattdessen mache ich um 8h morgens ein Bier auf und bin froh, wenn ich bei 0,8 Promille am Abend ende (Spiegeltrinken - kein Koma-Saufen).

Liebe Ratefreunde
- was hab ich (Dekadenz/ den Verstand verloren?)
- was fehlt mir (Lebensfreude/ ein Gen)
- der Königsweg/ eine Strecke nüchternen Erlebens, um aus einer alk-besetzten Gedankenschleife rauszukommen?

Mein Rat an mich selbst ist
1. Contenance
2. Contenance
3. noch mal Contenance

4. mir selbst zu schenken, was man jemandem schenkt, der/ die schon alles hat: Freiheit
5. mir selbst zu verorndnen, was jeder gute Arzt jemandem verschreibt, der nix hat außer Planlosigkeit: gutes Essen, regelmäßige Bewegung an frischer Luft und still auf dem Sofa sitzen

6. musste ich alles mal niederschreiben, um selbst weiterzukommen. Redekur (wovon ich viel halte),

7. bibero, ergo sum.

Meine Psyche meldet: beachten! Mein Instinkt und mein Höheres Selbst sagen: Nicht das Ende der Fahnenstange. Weitersuchen.
Ich sage: Jau, das wird es für mich im Rahmen des Möglichen nicht geworden sein.

Da geht noch was.

So ist der Stand.

Liebe Grüße Conny

ps: Der Gespensterkram um die "unvermeidlichen Auswirkungen" "der Sucht" (=Gosse) lahmen ja alle an exakten Fragestellungen - ein bisschen sehr herausgerissen aus dem Zusammenhang und dann als These formuliet (O. Ameisien/federico; das würden beide in einer Talkshow differenzierter beantworten, schätze ich) So ein antagonistisches Boulevarddenken bringt uns keinen Schritt weiter. Wenn schon "wer hat den Längsten", dann auf Augenhöhe, sprich Contenance und Fakten. Gilt in beide Richtungen >> mir ist heute nicht nach pro domo>>

[twiddle]
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 6. Juni 2012, 01:07

ich kann es auch noch ein wenig weiter hinterfragen:
wo kommt - (abgesehen von den Auswirkungen des Alkohols! Mir gehts nämlich schon so, seit ich 12 Jahre alt bin) diese miese Stimmung her? alles gelernt, Erziehung?)
Nur um der "das kommt vom-Saufen Fraktion" eine Frage zu stellen. Mit der ich ansonsten ziemlich dá ccord bin.
Ist ja auch egal, nach Vorne geht es nur nur mit Engagement,
mir hat Baclofen geholfen, aufzuwachen, aber wie sich das Ganze gestalten kann, ist mir weiterhin schleierhaft

LG Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 6. Juni 2012, 02:57

Ich bin an einer Wegkreuuzung anglangt.
Mein Lieblingslied war " Du liebst mich nicht- Du liebst mich einfach nicht "(selber googlen)
Mein alt/neues Lieblingslied ist
"Ich lieb mich nicht, ich lieb mich einfach nicht"
Das gefällt mir besser. Näher am der Sache.

Wiesoweshalbwarum ist mir egal, ich wusste vorher nicht, wie ich mich Stück für Stück verkaufe, wenn ich es zulasse, nu weiß ich es:
Wie hoch möchte ich bezahlen für das Gefühl, geliebt zu werden.
Die erfreuliche Botschaft ist
ich würde eher verrecken, als einen Zentimeter preiszugeben.
Ich bin nicht korrumpierbar, Keine Nazis, keine Chauvis, keine Gurus.
(edit: seit ich Baclofen nehme, habe ich kein (toxisch) schlechtes Gwewissen mehr. Sondern Hoffnung. Aber einen konkreten Anhaltspunkt, wo es bei mir im Argen liegt. Nur die elendig lange Zeit (Stichwort: Verhaltenstherapie? Da bin ich nicht so direkt mit einverstanden) verhagelt mir die Petersilie.
Wo sind die Freude, die unmittelbare Einsicht, der natürliche kindliche Erforschungstrieb geblieben.
Mir machen die Freudlosigkeit, die Leidenschaftslosigkeit am meisten Angst. Und genau das, befürchte ich, wird mit Baclofen nicht gerade befördert.
DIYT (Do-it-yourself-therapy), ein Ruck, eine Blitzeinsicht und verdammtnochmal den Hintern hochkriegen wären mir grad lieber. Ich weiß nicht, ob eine verborgenere Erkenntnis mich überfallen würde, wenn ich nackt, sabernd, kotzend in Glasscherben aufwache, das spricht auch nur einen anderen Schaltkreis - den des nackten Überlebens- an.

Ich versuch's erstmal weiter von hier aus, die Brücke läuft mir ja nicht weg

Conny

Ich habe meine Seele nie vekauft.

Und pendel mit 6,25 bis 37,5,5 umher.
Das ist der Unterschied. Der Rest ist Erfahrung. Habe angefangen mit 3x 6,25 mg. Mit Alkohol.
Die behalte ich bei,

Lieben Gruß
Conny
Zuletzt geändert von GoldenTulip am 6. Juni 2012, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 6. Juni 2012, 07:45

Conny schreibt:
Mein alt/neues Lieblingslied ist
"Ich lieb mich nicht, ich lieb mich einfach nicht"
Das gefällt mir besser. Näher an der Sache.


Bitte als Storyboard im Sinne von Self-Exploration nehmen, und nicht als Hilfeschrei. Ich hab's nur nicht geschafft, das Ganze als E-Book bei AmzXXXn einzustellen, sondern erzähle es hier.
Ich integriere grade mein bedürftiges ICH in die ganze Person, da heißt es Federn lassen, was die Contenance angeht. Also normal.
Wenn es nach mir ginge, lasst mich bitte einfach mal sein. Ungeschönt. Danke.
I'll get by with a little help from my friends. Ich hoffe, für diese Schonfrist muss ich keine 400mg Bac einwerfen-
damit es eine "nachvollziehbare" Ursache hat
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 16. Juni 2012, 00:01

So, Krise überstanden.
Umziehen bildet. Ich habe es geschafft, in der Wohnung Altrosa und Terra farblich zu verbinden. Das kann auch nicht jede/r.
Und es ist unglaublich schön geworden. Innovativ auch noch.
Da könnte man ja für's Leben was lernen: mit etwas Mühe und Kreativität lässt sich das scheinbar Unvereinbare dann doch verbinden.
Ich stehe Bac-mäßig völlig im Off, benutze es um Angst entgegenzuwirken. Das funktioniert auch soweit. Da ich die letzte Zeit durchgetrunken habe, war Anti-craving-technisch nichts drin. Ich habe nur versucht, den Kopf über Wasser zu halten. Das hat auch funktioniert. Endgenervt aber nicht depressiv.

Ich sehe mein Heil inzwischen nur noch in rituell geänderten Gewohnheiten, diese Rumdenkerei läuft am Ende im Kreis. Der Beweisführer beweist. Ohne geänderte Handlungsabläufe kein Fortschritt.

Rockines Weg ist mir symphatisch - absichtliche Verdrängung - ich muss nochmal einen draufsetzen mit einem kräftigen Tritt in den Hintern (heißt sonst bei mir intrinsische Motivation" *gg*) und den Lösepunkt vom Denken auf's Handeln verlegen. Ich war zu nachsichtig mit mir. Das war zeitlang gut und nun nicht mehr.

Ich debattiere mich um Kopf und Kragen. Ich starte am Sonntag neu. Und berichte, ob es funktioniert.

Liebe Grüße
Conny
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Re: Bericht von GoldenTulip Teil III -aufgewacht und unbelehrbar

Beitragvon GoldenTulip » 18. Juni 2012, 11:20

ich habe mich selbst in meiner Trauer zu ernst und nicht ernst genug genommen.
Eine Gratwanderung. Woher soll man wissen, was richtig und wichtig ist? Vieles stellt sich erst nach langer Zeit heraus.
Erst meine nicht mehr verdrängte Todesangst stellt die für mich richtigen Weichen.
Das kommt einer Kapitulation durchaus gleich.

Ich war vor einem Jahr in der Klinik, weil ich aus der Vodka-Schleife nicht rauskam. Panik, Not.
Ich bin heute davon nicht weit so entfernt - aber spiraltechnisch mein Geist ist ein ganz anderer. Ich kann das körperliche vom Denkanteil trennen. Ich fühle mich dank Baclofen nicht mehr ausgeliefert. Es hat sich ausgearmete-saut.
Mein Ding, meine Verantwortung.
Mit etwas Grace und Eigenhirn lässt sich das Kind schon schaukeln.

Den Restwiderstand und die Rest-Bequemlichkeit werde ich niederjoggen und niedersingen.
(Und dann integrieren, sonst bringt die Chose nix)

Conny
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