Voller Zuversicht

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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Argentina1
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 25. April 2012, 19:22

@ Warzo, du täuscht dich wenn du denkst das du mir nicht weiterhelfen kannst - jede mail hilft in solchen Situationen!
Du weisst ja das ich vor dem Abflug noch eher bedenken hatte was mein Alk Konsum in D angehen würde und ja meiner Mutter sogar am Telefon noch sagte das sie nicht so viel Wein kaufen soll - das alles ganz anders kam, war für mich ja auch die totale riesen Überraschung. Ganz klar ist natürlich das ich es total genossen haben mich um nichts kümmern zu müssen,nicht mal Wein kaufen musste ich, den hatte meine Mutter vorrätig [smile]. Mir fehlt auch jetzt ein, das ich in den 10 Tagen mich nur einmal hier im Forum eingeloggt habe, selbst DAS war mir "egal" (nicht böse gemeint, aber Alk war halt plötzlich komplett unwichtig). UND ich habe sicher auch 50 % weniger geraucht! Ganz klar ist aber auch das ich keine Langeweile hatte und Langeweile ist bei mir nach wie vor ein TW Auslöser und jetzt wo alles grau in grau ist, es um 18 Uhr dunkel ist, ist das ja fast noch schlimmer als im Sommer!! Im großen und ganzen wird es aber so sein wie du sagst, der Alltag kann manchmal sehr zermürbend sein und dann macht sich abends automatisch der Gedanke breit: Ich brauche ein Schluck zum abschalten.

@ Ana, das Phänomen das ich unruhig werde wenn ich KEINEN Alk im Haus habe, kenne ich nun wieder gar nicht! Da habe ich das totale Gegenteil: Habe ich welchen im Haus, dann lässt er mir keine Ruhe und muss getrunken werden. Und es muss auf jeden Fall mehr als genug im Haus, sonst werde ich unruhig. Nehme ich mir aber vor nichts zu trinken, darf auch nichts im Haus sein. Dann ist es eigentlich auch selten das ich abends noch los tiger und welchen kaufe.

Vielleicht melden sich ja noch andere mit ähnlichen Erfahrungen zu Wort.

LG Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon WarzoEcht » 26. April 2012, 10:11

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 25. März 2013, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon P4T3R » 26. April 2012, 20:47

@Susann

also was deinen Online/Offline Status angeht, da hilft dir eine Firewall (nicht die von Windows) weiter, Beispiel sind Comodo Firewall und Outpost Firewall empfohlen für Windows 7, wenn du aber Windows XP hast dann nichts anderes als Sygate Personal Firewall, und dann kommen nicht mal unsere Behörden bei dir rein. Das Problem bei der ganzen Geschichte ist - du musst dich mit den Computern, Netzwerken und dessen Programmen auskennen.

So was den Entzug betrifft habe ich beschlossen, die detalierte Anleitungen wie ich das gemacht habe, dir nicht zu schicken, da es von mir unverantwortlich wäre, sei mir deswegen nicht böse. Ich sage da nur ja man kann mit dem Baclofen Enzug machen, dazu solltest du aber eine professionelle Hilfe suchen oder im Internet nachgoogeln, da mein Experiment nur für mich galt und ich vertrage ganz andere Medikation als andere und ich möchte nicht das irgend etwas bei dir falsch läuft. Aber wenn es dich interessiert kannst du bei Google ja nachschauen über Alkoholenzug mit Baclofen.
It said some lives are linked across time, connected by an ancient calling that echoes throught the ages.

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 30. April 2012, 09:09

@P4T3R

Schade, dass Du dich anders entschieden hast.

Aber heute geht es mir eh total scheiße, ich stehe völlig neben mir, wie ein Schatten von mir selbst.

Es geht mir gar nicht gut.

LG Susann
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 30. April 2012, 15:42

Hallo Susann,

Kann ich dir irgendwie helfen? Sich den Kummer von der Seele schreiben kann oft sehr hilfreich sein.

Fühle dich ganz doll gedrückt!

Alles Liebe, Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 30. April 2012, 16:06

@ Argentina

Liebe Argentina!

Ich weiß auch nicht, was los ist. Den ganzen Tage ist mir schon übel, Schweißhände und der Kopf ist so schwer. Die Adern vom Hals zum Kopf fühlen sich irgendwie schwer an, als ob das Blut darin dick ist und nicht richtig fließen kann.

Ich hoffe, es ist morgen besser. Ein Feiertag, habe mir vorgenommen, mal nichts zu tun. Auf jeden Fall lasse ich mich nicht unter Druck setzen, was z.B. Motorrad fahren mit meinem Lebenspartner anbelangt. Ich bin gestern mit ihm gefahren, wollte ihm einen Gefallen tun und nicht schon wieder eine Ausrede haben, aber es war der reinste Horror für mich. Ich war voll unsicher, hatte Angst mit tot zu fahren.

Ich hoffe auf Besserung.

LG Susann
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon GoldenTulip » 30. April 2012, 16:48

Hallo Susann,

Wenn ich doch nur meinen inneren Schweinehund überwinden könnte.

Aber heute geht es mir eh total scheiße, ich stehe völlig neben mir, wie ein Schatten von mir selbst.


Ich weiß nicht, ob es Dir helfen kann, was ich selbst erlebt habe, aber dieser diffuse Zustand, wenn man sich aufmacht, was an seinem Leben substanziell zu ändern, ist mir nicht fremd. Es schwinden zeitweise die Kräfte, man hat sich solange mit einem unbefriedigendem Umstand arrangiert. Wie dass man erst krank wird, wenn man Urlaub hat. Unter Strom geht alles noch, aber sobald man die Füße hochlegt, liegt man da platt wie 'ne Flunder.

Allein die Entscheidung zu treffen, grundlegende Änderungen vorzunehmen, kann einen schon mal vorübergehend auf Eis legen.
Mir waren diese Modalitäten in soweit klar, dass ich meinen Entschluss, mit der Alkoholabhängigkeit aufzuräumen, gekoppelt habe an die Möglichkeit, ein halbes bis ein Jahr nicht für Broterweb arbeiten zu gehen. Purer Luxus - Glück gehabt, dass es ging. Nach 10 Monaten fühle ich mich erst wieder imstande, arbeiten zu gehen. Und in dieser Zeit habe ich noch nicht einmal alle Fragen und Probleme gewichtet und gelöst.
Was ich geschafft habe ist, die Prioritäten neu zu setzen, "bewusster" zu Trinken" und kein Spielball mehr zu sein. Bis sich das alles setzt und ich "locker" im Umgang bin - dafür veranschlage ich nochmal ein Jahr.
Was übrigens nach 30 Jahren Abhängigkeit gar nicht so exorbitant viel ist.

Der Kopf ist weitaus schneller als das psycho-physische Subsystem, dem muss man Rechnung tragen, wenn man sich ein Projekt dieser Größenordnung vornimmt. Mit Hau-Ruck-Methoden war bei mir dauerhaft nichts zu erreichen.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Und es wird besser. Ohne Hard-Core-Dosierung, ohne Kamikaze-Umfeld-Änderung, ohne Wesensänderung. Ich justiere mich anders, habe einen Perspektivwechsel vorgenommen (ich war schrecklich abhängig in meinen Beziehungen) und auch wenn es erst der Anfangfang [Absicht] ist geht es mir milliardenmal besser.

Achso (für die Statistik), ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihr Trinken ganz eingestellt haben, sondern schieß' mich nur nicht mehr ab. 2-3 Halbe Bier oder eine Flasche Sekt, so ist der abendliche "Normalzustand", je nach Befindlichkeit.

Die wiedergewonnene Lebensfreude nachdem ich mich " geouted" hab, war mit das Wichtigste. Und viel Mut, in der Beziehung aufzuräumen. Im Zweifelsfall schaffe ich alles auch allein. Nicht gern, aber ich würde es hinkriegen.

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 30. April 2012, 21:08

Hallo Susann,

Conny hat sehr schön beschrieben wo die Probleme liegen und ich kann auch nur bestättigen das es ein langer, holpriger Weg ist. Ich bin nun auch schon fast 10 Monate dabei und habe es noch lange nicht geschafft. Bei mir ist es wohl auch zu wenig Geduld, zu wenig guter Wille und desöfteren mal zu viel Stress. Aber man darf nicht aufgeben. Es gibt Tage die sind ok, andere sind unausstehbar und manche naja einfach normal. Es dauert halt seine Zeit. Manchmal so wie im Moment fehlt mir die Geduld, dann wiederum gehe ich alles sehr praktisch an und komme ein Schritt weiter. Im Moment würde ich dir raten NUR Dinge zu tun die dir gut tun, bzw. keine Dinge zu tun, wie das Motorradfahren, nur um deinem Mann einen Gefallen zu tun. Wenn du es nicht willst dann lass es sein, automatisch umgehst du eine unangenehme Situation, auch wenn eine Diskussion mit deinem Mann dann auch unangenehm werden könnte. Nach dem ich es schaftte "egoistischer" zu sein, klappte es in vielen Situationen viel viel besser. Auch wenn es deinem Mann nicht passt, im Moment darfst und solltest du nur an dich denken.

Ich weiß nicht ob das hilfreich für dich ist, aber oft ist ja auch nicht alles hilfreich. Man muss sich aus den Tipps der anderen immer das rauspicken was für einem nützlich sein könnte.

Kopf hoch und morgen wird es dir hoffentlich besser gehen!

Lg Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 3. Mai 2012, 07:19

Hallo Zusammen!

Den doofen Montag habe ich dann doch irgendwie überstanden, ging aber nur mit mehr von dem Teufelszeug.

Für den Dienstag hatte ich mir vorgenommen, über den ganzen Tag verteilt mit einer gemixten Flasche a 0,5 l (0,25 l davon von dem scheiß Wodka) auszukommen. Ging auch ganz gut, also den Umständen entsprechend gut. Habe nicht viel zu Hause gemacht und mich am Nachmittag in die Sonne gelegt, mir dabei aber auch eine schöne Bräune eingeheimst.

Gestern, also am Mittwoch, habe ich noch weniger getrunken und heute soll es auch weniger werden. Hoffentlich kommt zum Wochenende nicht wieder der Saufdruck, meistens fing es Freitag nachmittag schon an und alle Vorsätze fürs Wochenende waren vergessen. Erst am Sonntag habe ich dann wieder alles bereut.

Noch eine kurze Frage an Euch. Seit neuestem, also seit ich weniger trinke, schlafe ich schlechter. Wache oft auch, kann dann zwar auch wieder einschlafen aber in Schweiß gebadet. Die Bettwäsche ist total nass geschwitzt. Ist das normal? Sollte ich mir Sorgen machen?

Duschen ist jetzt früh morgens zwingend erforderlich, obwohl ich am Abend nach der Abend schon einmal geduscht habe.

LG Susann

(P.S. Hoffentlich wird heute ein guter Tag, sitze bereits im Büro und bin am Arbeiten seit einer Stunde ....)
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 3. Mai 2012, 13:40

Hallo Susann,

Ich kenne mich mit körperlichen Entzugserscheinungen nicht aus, aber ich bin der Meinung das das nächtliche schwitzen eine ist. Das ist wahrscheinlich etwas nervig, aber ich denke ungefährlich.

Du machst das gut mit dem runtertrinken. Ich hatte früher auch das Problem das Freitag bzw. das Wochenende die Knachpunkt Tage waren. Das vergeht irgendwann. Ich hatte auch eine Zeit in der ich mir vorgenommen hatte nur vielleicht am WE zu trinken, also bekam ich Donnerstags schon so einen Trigger, das es Freitag keinen halt mehr gab. Das Suchtgehirn kann unglaublich gemein sein. Auch halbherzige Vorsätze lösen bei mir Widerstand und Trotztrinken aus. Und dann kommt von heute auf morgen wieder ein Zeitpunkt wo ich keine Lust mehr habe zu trinken und dann klappt das auch wunderbar. Man braucht echt viel Geduld und es dauert seine Zeit bis man seine Einstellung zum Alk ändert.

Gib also nicht auf.

Lg Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 3. Mai 2012, 15:08

Liebe Argentina!

NEIN, ich gebe nicht auf. Mit geht es heute den ganzen Tag schon so gut, ohne Alk, dass ich dieses Gefühl morgen wieder machen will.

LG Susann
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 3. Mai 2012, 16:31

[good]

Lg Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 7. Mai 2012, 15:49

Hallo Zusammen!

Ich habe es wieder einmal vermasselt und die Bombe ist gestern am Abend „hochgegangen“.

An diesem Wochenende war die Tochter meines Lebenspartners wieder da, wie immer, alle 14-Tage. Sie ist 10 Jahre, benötigt viel Aufmerksamkeit und brauch ständige Beschäftigung.

Noch am Freitag habe ich vorgenommen, mit ihr einiges zu unternehmen, sie kauft gerne ein mit mir, wir waren auch ganz viele Pflanzen kaufen und haben sie trotz schitt Wetter im Garten eingepflanzt. Lief alles perfekt, sie war glücklich. Mein Partner hat sich um seine eigene Tochter nicht gekümmert, ich glaube, ob sie nun da ist oder nicht, ist ihm völlig egal.

Leider ging das Wochenende mal wieder nicht ohne Alk, ich musste einfach trinken, um mich nicht aufzuregen, dass er, also der Vater des Kindes, seinen Arsch nicht bewegt und auch mal etwas mit ihr macht. Eigentlich saß er nur wieder ständig am Laptop.

Sonntag, nach dem er seine Tochter wieder zu seiner Mutter gebracht hatte, ist mir irgendwie der Kragen geplatzt. Ich musste etwas sagen und es kam zum Streit. Sehr heftig, er ging, fuhr mit dem Auto weg, mein Sohn (16 Jahre) bekam alles mit. Auf jeden Fall habe ich dann die Tür von innen abgeschlossen und den Schlüssel stecken gelassen. Das Schloss ist so konstruiert, dass man dann von außen nicht mehr aufschließen kann. Kurz und gut, er kam wieder nach Hause und kam nicht ins Haus. Er regte sich lautstark darüber auf, drohte mir, er würde die Polizei, meine Eltern oder sonst wen anrufen, stand mit einem Hammer vor der Tür und wollte die Schiebe einschlage und dann sagte er diesen Satz, vor dem ich immer Angst hatte:

„Wenn Du nicht so viel trinken würdest, würde es soweit nicht gekommen sein“. Im ersten Moment dachte ich, oh er weiß es doch und der zweite Gedanke war, jetzt ist es endlich raus, die Wahrheit ist ans Licht gekommen.

Wir haben uns nach dem Streit noch längere Zeit unterhalten und ich habe versucht, ihm zu erklären, dass er der Auslöser für mein Trinken ist. Natürlich wollte er jegliche Schuld von sich schieben und meinte, es würde an meiner vielen Arbeit liegen.

Im Endeffekt hat das gemeinsame Gespräch nichts ergeben, es steht wie immer alles offen im Raum. Für ihn ist klar, ich bin diejenige die säuft und habe deshalb auch die volle Schuld zu tragen. Ich bin die Alkoholikerin, die die Beziehung auf dem Gewissen hat, ICH BIN SCHULD!

Wie es weitergehen wird, weiß ich noch nicht, ob wir noch eine Zukunft haben, keine Ahnung. Aber eines weiß ich, ich traue mich heute nicht nach Hause.....

Ich bin so verzweifelt, mit geht es heute wieder gar nicht gut, Kopfschmerzen, Übelkeit, alles auf einmal ...

Wie soll das jetzt nur weitergehen??????????????????

LG Susann an ALLE
Ich habe wieder versagt!
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon GoldenTulip » 7. Mai 2012, 16:29

Liebe Susann,

sei froh, dass "der Knoten geplatzt" ist. Im Kopf gingen Dir Gedanken solcher Art eh die ganze Zeit 'rum als Dauerschlechtgewissen. Nu liegt die Sache offen auf dem Tisch - statt im Dunkel - und kann betrachtet werden.
Erst mal Mülltrennung:
Seine Defizite und was Dich an ihm ärgert
Deine Defizite und was ihn an Dir ärgert
Dein höchsteigenes Verhältnis zum Alkohol und wo Du in dieser Hinsicht gern hinkommen möchtest.

Das sind schon mal drei verschiedene Dinge, die man nicht zusammenrühren sollte, wenn man da weiterkommen möchte. (Ich lasse Sohn und Tochter erstmal außen vor).
Die Schulddebatte lässt Euch beide nur nach hin hinten schauen und alles dreht sich im Kreis - geht einfach davon aus, dass ihr es beide so gut gemacht habt, wie ihr eben konntet . Es kann ja besser werden.

Hier ist angesagt, dem anderen zu erzählen, wie es einem gerade ergeht (aktuell !! nicht "wie schlecht es mir damals ging...") Eine Bilanz aufnehmen, ohne den anderen zur Ursache zu machen. Ihr könnt gegenseitig zwar bestimmte Gefühle auslösen - aber ihr könnt sie beim anderen nicht "machen"
Beispiel: Er kümmert sich nicht um seine Tochter. Das kann Dich auf die Palme bringen, könnte Dich genausogut aber kalt lassen, ist doch deren Problem, ihre Tochter-Vater-Beziehung.

Einfluss hast Du auf auf das, was Du von Dir preisgibst und wie Du mit Deinen Gefühlen umgehst. Du könntest Deinen Freund bitten, Dich zu unterstützen mit der Alkgeschichte, statt sie auch noch als Waffe gegen Dich zu verwenden, gerade jetzt, wo Du beschlossen hast, was zu ändern.
Er wird aber nichts verstehen, wenn Du abblockst, ihm die Schuld gibst und Dich dann noch betrinkst. Was soll er denn dann machen.

Hier hilft nur Offenheit. Und das kann viel besser ausgehen, als man sich so ausgemalt hat (meine Erfahrung).

Liebe Grüße
Conny
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 7. Mai 2012, 16:58

Liebe Conny,

Unterstützung von meinem Partner kann ich nicht erwarten, ich wusste es die ganze Zeit, dass er es weiß und er wusste es die ganze Zeit und hat nichts gesagt. Gen Abend fragt er oder bringt mir anstandlos ein Glas Wein und er trinkt seine 2-3 halbe Weizen. WARUM?

Ich weiß nicht mehr weiter, mir geht es so beschissen, ich will einfach nicht nach Hause.

Ich dachte immer, man soll sich darüber im Klaren werden, sich selbst hinterfragen, wer oder was das ganze auslöst. Ich meine, die Antwort zu kennen, aber alle anderen meinen ICH BIN SCHULD, ich bin die Frau die säuft, also bin ich die BÖSE.

LG Susann
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon rockine1 » 8. Mai 2012, 11:38

Hallo Susann,

hoffentlich geht es Dir heute wieder etwas besser?

Ich glaube, ich kann Dir sagen, warum Dein Partner sich so verhält. Ihm ist es lieber, eine (heimlich oder auch nicht) süchtige Susann zuhause zu haben, als keine. Wahrscheinlich liebt er Dich und auch seine Tochter, ist aber nicht fähig, das zu zeigen und sich in Gefühle anderer reinzuversetzen. Er sieht keine Veranlassung, etwas zu ändern, denn bislang hat für IHN ja alles wunderbar funktioniert, er kann nur nicht kapieren, warum das jetzt „plötzlich“ anders sein soll.

Ich möchte Dir versichern, dass Du weder versagt hast, noch an allem Schuld bist. Du musst es so sehen: Du hast ja noch nichts verloren, Du bist mitten im Kampfgebiet, und das auch noch an mehreren Fronten. Vielleicht gehst Du sogar als Siegerin hervor, das wird sich noch alles zeigen!

Versuch, Dich nur auf Dich selbst zu konzentrieren. Mach Deinem Partner klar, dass Du Dich ernsthaft mit Trennungsgedanken befasst und dass es SO nicht weitergehen kann. Sag ihm, dass Du beim nächsten Tochter-Wochenende nicht als Animateurin zur Verfügung stehst (sei am besten wirklich nicht da und nimm Dir etwas schönes für Dich selbst vor, damit Du Dich nicht aufregst, wenn er sich nicht genug um sie kümmert; dafür sorgt die Tochter dann schon selbst). Mir persönlich haben solche Aktionen geholfen.

Was mich noch interessieren würde: Hast Du Dich denn eigentlich schon endgültig gegen Bac entschieden? Ich bin der Meinung, dass es Dir (gerade in der jetzigen Situation) wirklich helfen würde.

Wünsch Dir jedenfalls viel Glück und Erfolg weiterhin

LG

Rockine

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 8. Mai 2012, 12:18

Hallo Rockine!

Erst einmal vielen Dank für aufmunternden Worte. Ich werde Deinen Rat beherzigen.

Momentan geht es gar nicht gut, benötige wieder mehr Alk um den Tag zu überstehen, dabei war ich letzte Woche schon richtig weit gekommen. Heute Morgen brauchte ich bis zu drei Stunden, um einigermaßen gut drauf zu sein. Wenn ich mich nicht so schämen würde, wenn Dich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte um etwa drei Jahre, wenn wenn wenn...

Ich habe Angst Bac zu nehmen, ich habe hier auf viel darüber gelesen, dass es einigen damit nicht so gut ging. Ich muss doch arbeiten gehen.

Wenn ich mir sicher wäre, dass es gut anschlägt, hätte ich schon längst damit angefangen, aber das kann mir nun mal keiner versprechen. Ja sicher, so geht es mir auch nicht gut, aber ich möchte nicht das eine Leid mit dem anderen Leid austauschen.

LG Susann
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Argentina1 » 8. Mai 2012, 13:46

Hallo Susann,

Ich schließe mich auf jeden Fall Connys und Rockines Worte an. Ich kann dich auch TOTAL verstehen, ich habe genau dasselbe durchgemacht wie du!!! Ich hoffe es tröstet dich ein bisschen das du nicht die Einzige bist der so etwas passiert!

Im großen und ganzen kann ich auch nicht viel mehr sagen was schon Conny und Rockine gesagt haben und da waren in meinen Augen einige ganz wichtige Punkte bei. Zum einen das du einen gewissen Egoismus entwicklen MUSST, sonst bleibst du wirklich auf der Strecke. Du bist es die sich aufregt und die sich deswegen betrinkt. Kenne ich, habe ich auch gemacht. Ich betrunken, ergo Vorwürfe von meinem Partner und ich aus Schlussfolgerung noch mehr getrunken.

Was mir noch auffällt ist das du nun sehr negativ eingestellt bist ( kenne ich auch, habe ich auch hinter mir!!)...von wegen von meinem Partner brauche ich keine Hilfe zu erwarten, ich habe Angst vorm Bac, ich brauche den Alk, etc.
Stimmt alles nicht, das glaubst du nur gerade jetzt, weil du es anders nicht kennst und außerdem wirst du gerade von Selbstvorwürfen aufgefressen.

Ich gebe Rockine auch vollkommen Recht das es dein Partner ist der dich liebt und der überhaupt keine Veränderung von dir will, deswegen bringt er dir auch abends ein Glas Wein und trinkt selbst - um dich beim trinken zu halten, damit du dich bloss nicht veränderst. Habe ich auch alles hinter mir!!! Ich finde es manchmal verblüffend wie man Menschen in einem Forum wiedertreffen kann, die fast identische Probleme haben!! Deswegen nutze die Chance und höre ein bisschen auf uns [smile] . Deine Alk und Beziehungsprobleme werden sich nicht von heute auf morgen lösen, aber du wirst überrascht sein wieviel du verändern kannst, wenn du es wirklich willst.

Wenn du dich so permanent gegen Bac sträubst, dann würde ich zumindestens eine Therapie machen. Andererseits verstehe ich nicht warum du so eine Angst vor Bac hast. Wir sind hier alle noch am Leben [smile] . Die NW sind nicht schlimm, davor brauchst du wirklich keine Angst zu haben. Bac wird auch nicht deine Probleme aus der Welt schaffen, aber es wirkt u.a. sehr stabilisierend, schon bei einer geringen Dosis. Du würdest sehen das du die Dinge gelassener angehst und dann ergibt sich eine Sache nach der anderen. Versuche es doch einfach mal, wenn du das Gefühl hast das es dir nicht bekommt, setzt du es einfach wieder ab. Punkt. Bac macht nicht abhängig und nichts.

Ich trinke zwar auch noch, aber ich denke das ich in den letzten 10 Monaten viel gelernt habe, viel verändert habe und ich mich 100% besser fühle als noch vor einem Jahr. Das ich immer noch ab und zu Probleme mit meinem Partner habe, liegt daran das er einfach ab und zu ein Chaot ist. Die Diskussionen über meine "Trinkerei" haben aufgehört als ich ihn im Januar zum 1000 mal vor die Tür gesetzt habe und recht entschlossen ihn 3 Wochen zappeln lassen habe. Ich führe das alles auf "Bac" zurück,wegen dem ich ein neues Selbstbewusstsein bekommen habe. Seitdem klappt es mit meinem Freund besser, ABER er knabbert auch nach wie vor daran das ich mich verändert habe. Wie gesagt, 1000 mal rausgeschmissen und 999 mal konnte er Problemlos zurückkommen, ich schluckte alle Vorwürfe runter, klar ich war ja auch nur noch die Schuldige (genau wie bei du!) und Partner schaffen es oft sehr geschickt das man sich schuldig fühlt! Du musst lernen Grenzen zu setzen, du bist NICHT die Schuldige!!! Er hat auch sehr viel Schuld, weil er sich seine Schuld nicht eingestehen will und weil er weiß das er ein Grund ist weshalb du trinkst, sprich, er weiß das du unglücklich mit ihm oder deinem Leben bist. Diese Co - Abhängigkeit ist sehr merkwürdig. Oft tun Partner oder Familienangehörige ALLES, aber auch alles, damit der Süchtige süchtig bleibt, weil sie vor den Veränderungen Angst haben. Lese mal ein bisschen im Internet über Co Abhängigkeit, du wirst überrascht sein, wieviele Punkte auf deinen Partner zutreffen werden.

Ich könnte ehrlich gesagt noch ewig weiterschreiben, weil ich mich so sehr in dir wieder erkenne und ich weiß das du deine Situation ändern kannst!!! Du kannst hier wie gesagt immer schreiben und dich ausheulen, kannst mir auch gerne ne PN schreiben....ich habe immer ein offenes Ohr [smile] .

Also, Kopf hoch und auf in den Kampf. Rückschläge wegstecken, die haben wir alle erlebt!!

Fühl dich umarmt, Argentina

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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon Susann » 8. Mai 2012, 14:51

Liebe Argentina!

Erst einmal herzlichen Dank für die vielen lieben Worte. Du hast Dir wirklich viel Zeit genommen, mir zu antworten.

Ich glaube nicht, dass er mich liebt, er will mich nur bei Laune halten. Wenn ich ihn wirklich vor die Tür setzen würde, würde er mit nichts dastehen, er ist mit nichts gekommen, nur seinen Klamotten und müsste mit nichts gehen. Das weiß er und darum ist er noch da. Er findet mich mit Sicherheit abstoßend, zumindest den Alkgeruch, so oder so ähnlich hat er es am Sonntag auch gesagt. Trotz allem war er gestern einkaufen, sein Bier und hat für mich drei Flaschen Wein eingekauft. Ich habe ihn kurz darauf angesprochen, was das denn soll und er sagte nur, ich kaufe ja nicht auch nur eine Flasche Bier, sondern einen ganzen Kasten. Nur zur Info: Er hat noch nie zwei Flaschen Wein mitgebracht. Also habt ihr recht, im Grunde will er gar nicht, dass ich aufhöre zu trinken, zumindest nicht abends. Denn wie sieht das denn aus, der trinkt sein Bier und ich meine Milch. Das habe ich ihm übrigens am Sonntag auch vorgeworfen, dass wenn er doch weiß, dass ich ein Problem mit Alkohol habe, er abends genüsslich sein Bier in sich rein kippt.

Nur leider kann er einfach nicht verstehen, dass ich nicht von heute auf morgen aufhören kann. Woher soll er denn wissen, wie es einem alkoholkranken Menschen geht. Gestern Abend haben wir auch kein Wort mehr darüber verloren, das ganze war kein Thema mehr, alles wird wieder einmal tot geschwiegen, wie auch sonst so oft. Wie soll denn da was besser werden in der Beziehung.

Aber Du hast recht, ich muss mehr an mich denken, wieder lernen, mich selbst zu mögen, mich anzunehmen und was zu ändern.

Ich habe hier im Forum viel über Bac gelesen, es gibt ganz unterschiedliche Berichte. Die Frage für mich ist, ob wirklich eine kleine Menge mir schon helfen würde, dann würde ich es auf jeden Fall ausprobieren. Denn mit so hohen Dosierungen, wie hier einige einnehmen, könnte ich den Alltag nicht bewältigen. Auch mein Sohn darf davon nichts wissen oder merken, er würde doch den Respekt vor mir verlieren. Auf eine saufende Mutter würde er doch nicht mehr hören bzw. zu ihr aufschauen.

Auch die Frage, wohin soll ich es mir schicken lassen. Nach Hause auf gar keinen Fall, dass würde zu Diskussionen führen, warum ich mir so etwas bestelle. Da habe ich keine Lust drauf.

In welchem Shop hast Du es bestellt? Deine Worte haben mich ein wenig dazu gebracht, doch wieder darüber nachzudenken, ob ich mir nicht Bac bestelle und es ausprobiere, so wie Du es vorgeschlagen hast.

Wie meisterst Du Deinen Alltag, was arbeitest Du und warst Du nicht auch mal an einem Punkt, wo Du mit Bac aufhören wolltest, alles hinschmeißen wolltest, nicht an die Wirkung geglaubt hast???Es hört sich bei Dir so an, als ob Du Dir Deine Zeit selbst einteilen kannst, ich meine beruflich? Das wäre für mich natürlich ideal, aber in so einer tollen Situation bin ich nicht. Auch manno, ich bin so hin und her gerissen. Springe hier einem Thema zum anderen, hoffentlich siehst Du in dem Wirrwarr noch durch.

Hier bei der Arbeit, geht es mir soweit gut, aber kurz vor Feierabend kommt dann wieder dieser Saufdruck .... wie ich das hasse ....
Die einzige Hilfe momentan seid Ihr hier im Forum. Endlich kann ich aussprechen, was mich bedrückt. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der mich fest hält, wenn ich falle...

LG Susann

(P.S. Fühle mich umarmt! [hi_bye]
Jeder Krise kann man nur mit absoluter Ehrlichkeit entgegentreten!

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GoldenTulip
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Re: Voller Zuversicht

Beitragvon GoldenTulip » 8. Mai 2012, 15:38

Hallo Susann,
Ich habe hier im Forum viel über Bac gelesen, es gibt ganz unterschiedliche Berichte. Die Frage für mich ist, ob wirklich eine kleine Menge mir schon helfen würde, dann würde ich es auf jeden Fall ausprobieren. Denn mit so hohen Dosierungen, wie hier einige einnehmen, könnte ich den Alltag nicht bewältigen.


Wenn es Dir recht ist, trenne ich noch mal die verschiedenen Überlegungen.

1. Wird mir eine kleine Menge helfen?

Ja. Mit 15-30 mg am Tag merkst Du schon eine große eine Veränderung, die tritt nicht erst bei den hochdosierten 75- unendlich *seufz* mg ein. Bac wirkt sofort. Und zwar am besten, wenn Du nichts trinkst. Also soweit wie möglich runter mit Alk und mit Bac starten. 5-5-5 mg am Tag, 3 Tage halten, dann aufdosieren um 5-10mg alle 3 Tage. Da wirst Du mit NW kaum zu tun haben, wenn doch: Dosierung halten, bis sie verschwunden sind.

2. Welches Baclofen?

Ich habe mit der rezeptfreien Variante aus Spanien gute Erfahrungen gemacht. 25mg Tabletten, die zu zerteilen ist die kostengünstigste Variante. Such Dir perspektivisch einen Arzt, der Bac verschreibt. Du zahlst in jedem Fall nur einen Bruchteil für Baclofen, anstelle dessen, was Alkohol kosten würde. Zu teuer gilt nicht.
Bei Fragen bitte per PM.

3. Wohin schicken lassen?

Auch die Frage, wohin soll ich es mir schicken lassen. Nach Hause auf gar keinen Fall, dass würde zu Diskussionen führen, warum ich mir so etwas bestelle. Da habe ich keine Lust drauf.


Dein Freund ist doch soweit im Bilde- sag, Du hast Dir was zur Entspannung rausgesucht, was legal rezeptfrei erhältlich ist (wie Passionsblume, KavaKava etc.). Steht ja nicht außen drauf, was drin ist. Und Söhne registrieren die Post ihrer Mutter meist ohnehin nicht (Schuhe, Kosmetik, Tupperdosen) Mach Dich da mal nicht verrückt.

Wie soll ich das alles bloß schaffen?

Wie meisterst Du Deinen Alltag, was arbeitest Du und warst Du nicht auch mal an einem Punkt, wo Du mit Bac aufhören wolltest, alles hinschmeißen wolltest, nicht an die Wirkung geglaubt hast???Es hört sich bei Dir so an, als ob Du Dir Deine Zeit selbst einteilen kannst, ich meine beruflich? Das wäre für mich natürlich ideal, aber in so einer tollen Situation bin ich nicht.


Bei mir war es so, dass die Not, aus der verfahrenen Situation herauszukommen so groß war, dass nicht mehr ich für die anderen funktionieren wollte, sondern ihnen gesagt habe, was ich brauche, um selbst aus der verf****en Situation rauszukommen.
Die Rechnung: "Alles bleibt wie es ist, niemand merkt was, ich kann mich da rausstehlen" geht nicht auf.
Es wird sich etwas ändern, einige werden es mitbekommen und es wird nicht immer leicht für Dich. Aber es lohnt sich. Immer neben sich zu stehen und das Leben einer Person zu leben, die man nicht ist, macht unglücklich. Und das Leben ist relativ kurz.
Ich bin wochenlang immer den gleichen Weg spazieren gegangen, habe versucht, nur auf meine innere Stimme, auf meine Bedürfnisse zu horchen, und am Ende bin ich auf so einem blöden Hüpfe-Kletterding auf und ab gesprungen, um meine Angepasstheit und Angst zu überwinden.

(Tipp: mach das, wovor Du am meisten Angst hast, wenn Du das überlebst, bist Du auch für vieles andere gewappnet)

Fass Dir einfach ein Herz, neue Wege auszuprobieren,

liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz


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