Erfahrungsbericht DonQuixote

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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DonQuixote
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Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 29. Januar 2012, 12:53

Soderle. Nehme nun seit 2 Wochen BAC (Baclofen) Nachstehend mein erster Bericht. Meine Vorstellung siehe hier.

Ausgangslage:

Kritischer Alkoholkonsum bereits ab ca. 1984. Wirklich Alkoholabhängig seit ca. 1995.

Bisherige Versuche von der Sucht weg zu kommen gab es nicht. Ich war allerdings in den vergangenen Jahren schon drei Mal langfristig und während des Fastenmonats Ramadan in muslimischen Ländern. Da gab es während 6 Wochen keinen Tropfen. Das hatte ich immer als sehr wohltuend empfunden. Körperliche Entzugsbeschwerden hatte ich keine. Doch schon am ersten Tag nachdem die einschlägigen Geschäfte wieder geöffnet hatten, ging’s mit der Trinkerei sofort wieder los.

Erschwerend: Bin seit Anfang Oktober 2011 arbeitslos, deshalb keine geregelten Tagesabläufe. Alkoholkonsum entsprechend hoch, zuletzt bei einem Äquivalent von ca. 2 Liter Wein pro Tag. Alles durcheinander, Bier, Wein, Schnaps. Das ging schon morgens nach dem Aufstehen los.

Den Alkoholkonsum habe ich bereits 10 Tage vor der ersten BAC-Einnahme von einem Tag auf den anderen auf 1,0 bis 1,5 Liter Bier reduziert. Keine körperlichen Entzugsbeschwerden.

Ziel und Wege der BAC-Therapie:

Zunächst mal weg vom Alkohol. Ob totale Abstinenz oder gemäßigter Konsum lasse ich erst mal offen. Wobei letzteres natürlich problematisch ist. Ich lasse es trotzdem mal offen. Alles ist besser als der Zustand vor der BAC-Therapie.

Wenn sich dann hoffentlich bei weiterer Erhöhung der BAC-Dosis der „Switch“ einstellt, d.h. komplettes Verschwinden des Cravings, d.h. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol, dann werde ich weitersehen. Dann wird’s wohl auf totale Abstinenz hinauslaufen. Erst mal Geduld, Geduld und nochmals Geduld.

Ich bin auch gewillt, dafür, wenigstens für einen gewissen Zeitraum, eine hohe BAC-Dosis von bis zu 300 mg/Tag in Kauf zu nehmen. Auch ein gewisses Maß an Nebenwirkungen soll mich nicht abschrecken solange sie in eindeutig positiver Relation zu den Nebenwirkungen des Alkoholkonsums stehen.

Einer sehr langfristigen BAC-Einnahme über Jahre oder sogar lebenslang stehe ich aufgeschlossen gegenüber. Wenn’s denn sein muss, muss es eben sein.

BAC-Beschaffung:

Bei Generic4All.

Bestellung am 05.12.2011, 100 x 25 mg, Lieferung am 14.01.2012. Hat also schier unendliche 40 Kalendertage gedauert. Lieferung in die Schweiz. Keine Zoll-Probleme.

Dosierung:

Beginnend am 15.01.2012 mit 3x6,25 mg/Tag, dann nach jeweils drei Tagen 3x6,25 mg zusätzlich. Einnahme morgens, mittags, abends. Jetzt bei 80 mg/Tag.

Sonst keine anderen Medikamente.

Begleitende Therapien:

Bisher keine. BAC-Einnahme als Selbst-Therapie. Werde das erst mal ein bis zwei Monate so weitermachen und dann hoffentlich positive Resultate vorweisen können. Eine positive Tendenz zeichnet sich ja jetzt schon ab. Danach dann Suche eines Arztes um BAC kontrolliert einnehmen und das Medikament auf Rezept erhalten zu können.

Craving nach BAC-Einnahme:

Alkohol-Craving vom ersten Tag an deutlich reduziert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Ich befriedige dieses Gefühl durch die übermäßige Einnahme von Essen, Zigaretten und Kaffee. Siehe auch nachstehend bei „Nebenwirkungen“.

Das Craving ist immer dann am höchsten, wenn Konzentration und Kopfarbeit gefordert sind. Vor allem auch abends.

Alkoholkonsum nach BAC-Einnahme:

Konstant bei 1,0 bis 1,5 Liter Bier/Tag. Höchstwert 2,0 Liter anlässlich einer Einladung zum Abendessen.

Erschwerend kommt hinzu, dass mein Alkohol-Bunker noch prall gefüllt ist. Alles was das Trinkerherz begehrt. Bier, Wein, Schnaps in wirklich großen Mengen. Bier habe ich allerdings am 25.01.201 nachgekauft. Insgesamt 12,0 Liter. Tönt erst mal paradox, ich weiß. Der Gedanke ist folgender: Wenn ich schon dem Craving nicht widerstehen kann, dann soll es wenigstens Bier sein und nicht etwa Wein oder Schnaps.

Nebenwirkungen Allgemein:

Nachstehend eine Aufzählung von Nebenwirkungen. Ich schreibe auch manchmal zu allgemein bekannten und oft genannten Nebenwirkungen. Auch wenn ich davon nichts spüre. Einfach nur um zu sagen, dass ich eben nichts spüre. Das kann für den einen oder anderen von Euch ja auch nützlich sein.

Dann ist die eine oder andere „Nebenwirkung“ vielleicht gar nicht der BAC-Einnahme geschuldet sondern ganz simpel ein Ergebnis des stark verminderten Alkoholkonsums. Eine saubere Trennung ist da sicher nicht möglich. Das muss sie für mich vorläufig auch nicht sein. Ich versteh das im Moment eher als „Gesamtpaket“.

Nebenwirkung Schwindel:

Ganz klar vorhanden. Mehr als das: BAC macht mich richtig high, jedenfalls ab einer Dosis von 75 mg/Tag. Nicht total unangenehm, aber auch kein wirklich hinzunehmender Dauerzustand. Mal sehen was sich noch ergibt.

Nebenwirkung Kopfschmerzen:

Ja, die gibt es. Aber wirklich nur schwach. Die vergehen dann auch nach ein bis zwei Stunden wieder. Absolut erträglich.

Nebenwirkung Konzentrationsfähigkeit:

War ab einer Dosis von 75 mg/Tag ganz klar reduziert. Wenn ich im Job wäre, wäre das sicher nicht ganz unproblematisch. Auch beim Autofahren muss ich verdammt aufpassen. Autofahren muss ich glücklicherweise zurzeit jedoch so gut wie nie.

Nebenwirkung Alkoholverträglichkeit:

Das ist für mich bisher die erstaunlichste Nebenwirkung. Schon nach geringen Mengen Alkohol bin ich so was von zugedröhnt. Mir bekommt das Zeug nicht mehr. Es schmeckt auch eklig und kostet schon fast Überwindung es zu schlucken. Nicht unangenehm diese Nebenwirkung und sicher irgendwie auch zielführend.

Nebenwirkung Essen, Rauchen, Kaffee:

Wie gesagt wird das Alkohol-Craving nach Essen, Zigaretten und Kaffe umgelenkt.
Unglaublich, was ich an Essen in mich hineinstopfe. Mit einem BMI-Index von 28,4 bin ich so schon nicht eben der schmalste. Nach Maßstab des Idealgewichtes bei 1,83 m Körpergröße habe ich 10 bis 20 Kg zu viel auf den Rippen.
Zigarettenkonsum ist ebenfalls extrem angestiegen. Zwei Packungen pro Tag gehen zurzeit schon drauf. Das ist die doppelte Menge von vorher.
Kaffee ist auch so ein Thema. Davon trinke ich auch viel zu viel.

Nebenwirkung „Klare Sicht“:

Ebenfalls erstaunlich. Ich sehe und denke viel klarer. Wie wenn ein Nebel von mir abgefallen wäre, der mich Jahre und Jahrzehntelang umschwebte. Wie weggeblasen. Ist vielleicht aber keine BAC-Nebenwirkung sondern einfach nur das Verschwinden des Alkoholnebels oder vielleicht beides. Jedenfalls sehr angenehm.

Nebenwirkung Sozialverhalten:

Sehr wichtiger Punkt. Seit meiner Jugend leide ich unter einer ziemlichen Sozialphobie. Sicher mit ein Grund für meine Alkoholsucht. Ich gehe Sozialkontakten möglichst aus dem Weg. Ich habe längst aufgehört, mich dafür zu schämen. Es ist einfach so wie es ist. Trotzdem belastet es mich sehr.

Seit der kurzen Zeit der BAC-Therapie empfinde ich bei Sozialkontakten die sich nicht vermeiden lassen eine gewisse Gelöstheit. Ich sage mehr als nur ein knurrendes „Guten Tag“. Manchmal komme ich sogar richtig ins plaudern. Nicht übermäßig, aber für meine Verhältnisse schon richtig viel. Auch meiner Frau gegenüber bin ich entspannter und toleranter.

So kann’s meinetwegen weitergehen.

Nebenwirkung Schlafverhalten:

Ebenfalls sehr angenehm. Durch den erhöhten Kaffekonsum gehe ich zwar sehr spät zu Bett, so zwischen 01:00 und 02:00. Wenn es aber so wie ist, falle ich in Minutenschnelle in einen tiefen, unterbrechungs- und traumlosen Schlaf. Morgens wache ich dann total ausgeruht und fit auf. Kein Vergleich zum vorherigen, total chaotischen Schlafverhalten. Fühlt sich toll an.

Nebenwirkung Träume:

Der in anderen Berichten oft genannte und meist als unangenehm empfundene Effekt von „glasklaren Träumen“ trat bei mir nicht auf. Das Gegenteil war der Fall. Solche Träume, die ich vorher eigentlich jede Nacht hatte, sind seit der Einnahme von BAC vom ersten Tag an verschwunden. Ich empfand diese wirklich heftigen Träume zwar nicht negativ. War manchmal echt spannend und unterhaltsam.

Das ging oft so weit, dass ich aufwachte, mich kurz umblickte, wieder einschlief und nahtlos weiter träumte. Ich vermisse diese Träume nicht im Geringsten.

Nebenwirkung Tagesmüdigkeit:

Ist bei mir überhaupt nicht der Fall. Im Gegenteil. Das sonst übliche Nickerchen am Nachmittag entfällt ersatzlos.

Nebenwirkung Motivation:

Na ja, könnte besser sein. Ich habe mir da eigentlich mehr erhofft. Weniger von der BAC-Einnahme natürlich, umso mehr jedoch von der Reduzierung des Alkohol-Konsums. Lange liegengebliebenes bleibt leider weiter liegen. Ich erledige nur grad das Nötigste oder was mir Lustgewinn verschafft. Aber was soll‘s. Ohne Reduzierung des Alkohol-Konsums wird eh nichts besser. Also einfach auf Kurs bleiben.

Nebenwirkung Kurzzeitgedächtnis:

Das war bei mir immer schon problematisch. Ist jetzt genau so schlecht wie vorher.

Nebenwirkung Nägelkauen:

Den Hang zum Nägelkauen habe ich seit meiner frühen Jugend. Nicht extrem, bis zu blutenden Fingerkuppen, aber doch unschön. Ist bereits in den ersten Tagen der BAC-Einnahme wie weggeblasen. Inzwischen benutze ich sogar schon eine Nagelfeile.

Nebenwirkung Hund:

Nichts. Einfach nur nichts. Mein Hund gehorcht nicht besser als früher. Da ist noch viel Arbeit angesagt.

Fazit:

Erst mal so weit so gut. Ich bin zwar erst halbtrocken, aber immerhin das. Geduld, Geduld, Geduld. Der Zukunft sehe ich jedenfalls mit einiger Zuversicht entgegen. Der Grundstein ist schon mal gelegt, jetzt muss ich nur noch ein Haus drauf bauen *uff*

Berichten werde ich hier nicht täglich. Nicht weil es zu aufwändig wäre. Vielmehr verzettelt man sich bei täglichem Bericht halt gerne und verliert vielleicht das große Ganze aus den Augen. Die Statistik sollte jedoch stets Tagesaktuell sein. Ihr könnt dann auch ruhig nachfragen, falls an einem gewissen Tag mal 10 Bier auftauchen sollten.

Gruß und bis demnächst

DonQuixote

Edit 19.02.2012: Direkt zum nächsten Update geht’s hier lang.
Zuletzt geändert von DonQuixote am 19. Februar 2012, 21:16, insgesamt 2-mal geändert.

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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 29. Januar 2012, 15:21

Lieber DonQuixote,

wie schön wieder etwas von Dir zu hören - es war ja etwas still geworden; ich nehme an, der Start ins Bac-Experiment hat dazu beigetragen. Und so übersichtlich! Ich finde das gut, beim Schreiben sortiert sich alles noch mal anders, als wenn es nur im Kopf herum kreist.
Bis zu 300mg zeitweise gehen zu wollen, ist recht ambitioniert; die Erfahrungen im Hochdosierungsbereich sind rar gesät, es zielt wohl auf den "echten Ameisenswitch" ab?! Da Du so akribisch auf Körpersignale bei Dir achtest, bringst Du ganz gute Voraussetzungen dafür mit - sofern Du bei Problemen wirklich auch mal innehältst und Dosissteigerungen verlangsamst. Zusätzlich würde ich ab und an beim Arzt Blutbild etc checken lassen und öfter mal den Blutdruck überprüfen.
Ameisen ist selbst Arzt und stand regelmäßig mit Kollegen in Kontakt, weil ihm der Selbstversuch nicht ganz geheuer schien, bitte sei Du auch angemessen respektvoll im Umgang mit dem Zeug.

Das Craving ist immer dann am höchsten, wenn Konzentration und Kopfarbeit gefordert sind. Vor allem auch abends.

Diesen Zusammenhang habe ich auch schon festgestellt und mal irgendwo erwähnt. Das Gehirn kann offenbar Alkohol anstelle von Glucose verstoffwechseln, zusammen mit dem leichten Flow-Gefühl ergibt das scheinbar eine schöne gelöst-kreativ-konzentrierte Melange, an die zumindest ich mich wohl seit langem gewöhnt habe.
Ich probiere derzeit, ob ich mein Hirn nicht mit was anderem füttern kann (Schokolade, Kakao etc.), um den erhöhten Energiebedarf zu decken, wobei langfristig nur Umstellung weg von Einfachzucker auf Vollkorn usw. erfolgversprechend scheint, weil auf Überzuckerung wieder Unterzucker folgt und somit auch Craving (egal ob auf Süßes oder Alk).

Alles in allem verträgst Du Bac ja ganz gut - und runter auf 1-1,5 Liter ist ein großer Schritt (da bin ich auch so ca.), mein nächstes Ziel ist, vollständig abstinente Tage mit zu integrieren. Erstens wirkt Bac dann deutlich effektiver, und auf Dauer 3 Halbe am Abend kommt mir auch nicht wirklich selbstbestimmt vor....

Der Weg bis dahin hat bei mir jetzt allerdings auch ein halbes Jahr gedauert, insofern stellt es keinen Vorschlag mit belehrendem Unterton dar [biggrin]

Liebe Grüße, Conny
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Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

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argentina
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon argentina » 29. Januar 2012, 18:23

Hallo Don Q,

Ich freue mich sehr über deinen detailierten Bericht und möchte auf ein paar Dinge antworten:

„Alkohol-Craving vom ersten Tag an deutlich reduziert. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Ich befriedige dieses Gefühl durch die übermäßige Einnahme von Essen, Zigaretten und Kaffee. Siehe auch nachstehend bei „Nebenwirkungen“.

Das Craving ist immer dann am höchsten, wenn Konzentration und Kopfarbeit gefordert sind. Vor allem auch abends.“

Das Gefühl das mir etwas fehlt war am Anfang bei mir auch ganz schlimm, das verging dann aber mit der Zeit. Craving ist bei mir auch am höchsten wenn Kopfarbeit angesagt ist, wenn ich „ruhig nachdenken“ will/möchte/ muss. Ich habe bis jetzt auch noch keine wirklich Lösung diesbezüglich gefunden. Am ehesten funktionieren da bei mir noch viele Zigaretten und viel Kaffee, Essen hilft da mir nicht. Essen hilft mir allerdings beim akuten Craving, da ich eh ein „wenig“ Esser bin und sich bei mir Hunger und Craving fast zeitgleich gegen 17 Uhr melden. Esse ich dann etwas ist das Craving „weg“, aber will ich nachdenken, dann ist es nicht weg! War das zu wirr?

„Bier habe ich allerdings am 25.01.201 nachgekauft. Insgesamt 12,0 Liter. Tönt erst mal paradox, ich weiß. Der Gedanke ist folgender: Wenn ich schon dem Craving nicht widerstehen kann, dann soll es wenigstens Bier sein und nicht etwa Wein oder Schnaps.“

Hört sich für mich logisch an!!!! Finde es auch toll das du dies so ehrlich schreibst!

„Schon nach geringen Mengen Alkohol bin ich so was von zugedröhnt. Mir bekommt das Zeug nicht mehr. Es schmeckt auch eklig und kostet schon fast Überwindung es zu schlucken. Nicht unangenehm diese Nebenwirkung und sicher irgendwie auch zielführend.“

HA!! Seitdem ich 65 mg nehme / jetzt sind es 75mg, habe ich GENAU dieses Phänomen!! Paradox ist zwar warum man dennoch trinkt, ABER ich finde diese NW auch zielführend, weil ich denke das irgendwann der Punkt kommt, wo man auch die geringe Menge nicht mehr WILL! – Kann mich aber täuschen.

„Wie gesagt wird das Alkohol-Craving nach Essen, Zigaretten und Kaffe umgelenkt.“

Bei mir vor allem auch sehr viel Kaffee und Zigaretten, rauche auch sicher das doppelte und Kaffee eigentlich durchgehend den ganzen Tag. Literweise!!! Essen nur alles was salzig ist, umso salziger umso besser – heißer Favorit Kartoffelchips. Vor Süßem gerade zu ein Ekel!!!

Und noch etwas zur Motivation ...das schwankt bei mir, kommt auf meine Gemütslage an. Hoch motiviert bin ich auch nur wenn es „mir“ etwas nützt, andere Dinge wie die mir uninteressant erscheinen, schiebe ich vor mich hin. Mein Kurzzeitgedächnis ist glaube ich noch schlechter mit Bac geworden....darüber mache ich mir aber keine Sorgen.

Bis dahin hört sich in meinen Augen bei dir alles positiv an und gut ist das du dich nicht unnötig unter Druck setzt. Es geht halt nicht alles schwuppdiwupp von heute auf morgen, man braucht wirklich viel Geduld.

Drücke dir weiterhin die Daumen!!

Alles Gute, Argentina

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon fetsecht » 30. Januar 2012, 06:23

Klasse Bericht! DANKE [clapping]

und bitte den Hund beibehalten, mal sehen wie sich das weiterhin auswirkt [biggrin]

gruesse und viel erfolg
fets

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Margolotta
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon Margolotta » 30. Januar 2012, 07:01

Guten Morgen DonQuixote,

danke für diesen sehr ausführlichen tollen Bericht. [good]

Damit Bac seine volle Wirkung entfalten kann, wäre es natürlich optimal wenn Du ein paar abstinente Tage einbauen könntest.

Ich freue mich auf Deine weitere Berichterstattung.

LG Margrolotta
Vergiss das Vergangene, wende Dich dem Kommenden zu!

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon dphn » 30. Januar 2012, 08:44

Hi Don,

wirklich klasse Darstellung, Respekt. Ich als Anfänger kann da wirklich was rausziehen. Ich lese das bestimmt noch öfter.

LG
Dirk [hi_bye]
»Entscheide Dich, ob Du Leben oder Sterben willst. Nur darum geht es.«

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 30. Januar 2012, 14:34

Hallo erst mal [hi_bye]

GoldenTulip

… Bis zu 300mg zeitweise gehen zu wollen, ist recht ambitioniert; die Erfahrungen im Hochdosierungsbereich sind rar gesät, es zielt wohl auf den "echten Ameisenswitch" ab?!

… sofern Du bei Problemen wirklich auch mal innehältst und Dosissteigerungen verlangsamst. Zusätzlich würde ich ab und an beim Arzt Blutbild etc. checken lassen und öfter mal den Blutdruck überprüfen.

Ameisen ist selbst Arzt und stand regelmäßig mit Kollegen in Kontakt, weil ihm der Selbstversuch nicht ganz geheuer schien, bitte sei Du auch angemessen respektvoll im Umgang mit dem Zeug. …



Die 300 mg erschrecken mich jetzt auch ein bisserl, wenn ich es selbst noch mal so lese. Nein, das muss natürlich nicht ums verrecken (sic!) sein. Und ja, der „Switch“ (No-Craving, d.h. Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol) ist natürlich schon das Ziel. Darauf fußt ja letztendlich die Idee der BAC-Therapie. Und wenn ich so in mich hineinhorche, und die letzten zwei Wochen Revue passieren lasse, dann habe ich das verflixte Gefühl, dass ich diesen Zustand bald, d.h. mit viel geringerer Dosis erreichen werde. Man wird sehen. Ich bin jedenfalls für alles offen.

Ein weiteres Ziel ist es, das hatte ich ja schon erwähnt, die BAC-Therapie nach einer „illegalen“ Eingewöhnungszeit ärztlich kontrolliert durchführen zu wollen. Das hilft nicht nur mir, sondern auch der „Szene“ insgesamt, indem mehr Ärzte mehr Erfahrungen mit dem Medikament sammeln.

DonQuixote

Schon nach geringen Mengen Alkohol bin ich so was von zugedröhnt. Mir bekommt das Zeug nicht mehr. Es schmeckt auch eklig und kostet schon fast Überwindung es zu schlucken.

argentina

HA!! Seitdem ich 65 mg nehme / jetzt sind es 75mg, habe ich GENAU dieses Phänomen!! ...



Ja, Ich weiß, Ich weiß ... [cool]

Gruß DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 30. Januar 2012, 14:38

OT:
verrätst Du uns auch noch, wie das mit dem zielgenauen Zitieren funzt?
Hab selbst rumprobiert und es ncht rausbekommen.
thx :-)
Conny
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 30. Januar 2012, 15:00


GoldenTulip:

verrätst Du uns auch noch, wie das mit dem zielgenauen Zitieren funzt?



Kuckst Du hier [mail]

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon WarzoEcht » 30. Januar 2012, 15:46

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 30. Januar 2012, 16:15

Hallo Warzo

WarzoEcht:

... mein persönlicher Rekord liegt bei 90mg.



Mein persönlicher Rekord liegt bei 80 mg.

Gruß DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 30. Januar 2012, 16:47

@DonQuixote/ Warzo

"Windmühlenmann geh' Du voran! " [biggrin]
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon WarzoEcht » 30. Januar 2012, 17:40

Gelöscht wegen Zwangsouting.
Zuletzt geändert von WarzoEcht am 24. März 2013, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 9. Februar 2012, 14:32

Update vom 09.02.2012

Hallo erst mal

Ich habe meine Statistik angepasst und das Runtertrinken vor der Baclofen-Einnahme sowie, stellvertreten für die Jahre und Jahrzehnte davor, einen typischen Alltag meines Alkoholikerlebens mit aufgenommen.

Gruß DonQuixote

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 11. Februar 2012, 10:17

Hallo erst mal

Ich hatte ja vor der Baclofen-Therapie öfters mal solche „Glasklaren Träume“, andere sagen auch Albträume dazu. Ich hatte eigentlich kein Problem damit. Manchmal war das sogar irgendwie unterhaltsam. Mit der Baclofen-Therapie sind die sofort und komplett verschwunden, so die ersten zwei, drei Wochen. Nun kommen manchmal wieder welche.

Vorgestern hatte ich aber einen Albtraum der ganz krassen Sorte. Ich manipulierte in meinem Haus an der Wasserleitung, es kam zu einem Rohrbruch und zu einer Überschwemmung. Ich kämpfte dagegen an, dann überkam mich Schwäche. Ich kroch aus dem Haus, und dort erfasste mich eine Schlammlawine, nur sehr langsam, etwa halbes Schritttempo. Plötzlich fand ich mich eingekeilt zwischen zwei anderen Körpern, alle drei waren wir in einer Art embryonalen Haltung. Den unter mir hielt ich zunächst für tot. Später hörte ich ihn dann leicht atmen, irgendwie röcheln. Der über mir war offenbar verletzt. Er sang leise und jämmerlich ein Afrikanisches Klagelied. Auf Französisch. Beide waren Afrikaner. In der Ferne sah ich mein Haus entschwinden und dachte an die Wasserschäden. Ich versuchte mich gegen die Schlammlawine zu stemmen, musste aber damit aufhören, weil mir die Beine vor Anstrengung schmerzten. Ich versuchte es immer wieder aber die anderen beiden waren zu schwer. Ich hatte keine Chance. Das Atmen unter mir hörte ich nicht mehr. Den über mir stieß ich an, er solle mit der Singerei aufhören und mir helfen. Er sang einfach weiter, etwas leiser, dafür in noch jämmerlicherem Ton als zuvor. Dann sah ich aus den Augenwinkeln Leute, Erwachsene und Kinder, alles Afrikaner. Sie schienen sehr aufgeregt und schrien wild durcheinander. Dann kamen weitere Leute, sie hatten Knüppel und sahen uns an. Ich dachte dass sie uns gleich erschlagen werden. Doch sie gingen weiter in die gleiche Richtung in die wir trieben. Wegen der anderen zwei unter und über mir und wegen des Schlamms konnte ich mich kaum bewegen. Das Singen über mir wurde unerträglich. Der unter mir röchelte wieder, diesmal schwer. Ich war lebendig begraben. Noch immer trieben wir langsam den Hang hinunter. Ich versuchte nochmals und mehrmals mich gegen den Strom zu stemmen bis mir die Beine wieder schmerzten und ich vor Erschöpfung aufgeben musste. Dann waren die Leute wieder da, diesmal trugen sie Schusswaffen. Die Stimmung war extrem aufgeheizt aber diesmal sahen sie uns nicht einmal a. Dann sah ich am Straßenrand noch einen Panzer und dann wachte ich auf.

Ich war fassungslos. Ich lag in derselben gekrümmten Haltung im Bett, unfähig mich zu bewegen. Es ging nicht. Ich konnte mich nicht rühren. No way. Ich versuchte meine Körperfunktionen zu checken. Kein Schweiß, keine Hitze, Atmung ok. Puls konnte ich nicht fühlen, konnte mich ja nicht bewegen, nur in mich hineinhorchen, schien aber auch ok. Kein Druck in der Brust. Ein vielleicht eingebildeter Phantomschmerz in den Beinen von der Anstrengung im Traum, das verging aber sehr rasch. Ich war weiter wie gelähmt und konnte mich nicht bewegen. Eine gefühlte Ewigkeit lag ich zusammengekrümmt so da. Vielleicht waren es fünf Minuten, vielleicht waren es zehn. Ich hatte keine Panik, aber ordentlich eingeschüchtert war ich schon. Manchmal dachte ich an die Leute von vorhin und hoffte dass sie nicht zurückkommen. Dann fiel mir auch der Wasserschaden wieder ein und ich war erleichtert, dass ja gar nichts passiert war, und dann konnte ich endlich aufstehen. Es ging gut, kein Schwindel und ich konnte sicher auftreten. Ich ging zunächst zur Toilette und dann ins Wohnzimmer. Ich hatte Angst davor, sofort wieder ins Bett zu gehen und dasselbe noch einmal zu erleben. Nach einer halben Stunde ging's und die Nacht verlief dann mit Tiefschlaf und ohne weitere Vorkommnisse.

Krass. Einfach nur krass. Der Traum auch, ja, aber vor allem, dass ich mich nach dem Aufwachen partout nicht mehr bewegen konnte. Kennt das jemand?

Fragt DonQuixote

Ach ja: Außer Baclofen (110mg/d) keine anderen Medikamente, wie gewöhnlich eine Dose (0,5 Liter) Bier vor dem zu Bett gehen.

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon fetsecht » 11. Februar 2012, 12:08

ja die traeume sind schon krass, gemocht hatte ich sie nie wirklich.
aber nur beim ersten versuch waren sie da, beim 2 und 3 sah ich sie wohl nie, (mal nachschaute in meinem eigenen bericht)
warum sie nicht mehr da sind, keine ahnung, bin nicht ungluecklich darueber.
das mit dem nicht mehr bewegen...naja, ich schrieb letztens von froststarre. das gefuehl eingeschlafen zu sein und genauso wieder aufgestanden zu sein. gefuehlte 0 bewegung in der nacht. manchmal schlaf ich auch mitr dem laptop ein, der liegt dann auch noch auf mir, faellt nicht mal runter [mocking]

aber so wie du sagst, das du dich nicht bewegen kannst, obwohl du wach bist, das kenne ich nicht.
leider nicht.
gruesse
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon argentina » 11. Februar 2012, 12:14

Hallo Don Q,

Ich hatte mal einen ähnlichen "Traumeffekt" am 2. Tag mit Bac, wo ich träumte das man auf mich schoss und ich mich im Traum "Tod" stellte, in der Hoffnung das man mir nicht den "letzten" Schuss verpassen würde. Dann wurde noch einmal geschossen und ich wachte auf, wusste aber nicht ob ich tot und lebendig war und ich konnte mich auch für kurze Zeit nicht bewegen, eher aber nur 1 Minute ungefähr. Ich hatte damals auch keine Angst oder so, ich glaube das war so eine Art Schockzustand da ich nicht wusste ob ich tot sei.

Genauso habe ich mal das Phänomen beschrieben das ich eine zeitlang beim einschlafen direkt kurz vorm einnicken den Gedanken Flash hatte das ich nicht mehr aufwachen würde, jedesmal kurz Minipanik und dann komatöser, traumloser Tiefschlaf. Das habe ich aber jetzt mit 75 mg nicht mehr, dafür träume ich jetzt recht wirr und immer sehr real. Merkwürdiger und gruseligerweise habe ich am Morgen oft das Gefühl das ich die Menschen aus dem Traum aus einem anderen Leben kenne, obwohl ich mich überhaupt nicht mit diesem Thema befasse, aber es ist mir jetzt schon 2 mal (innerhalb von 10 Tagen) passiert das ich am Morgen diesen "beklemmenden" Gedanken hatte. Komisch oder?

Lg Argentina

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GoldenTulip
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon GoldenTulip » 11. Februar 2012, 16:40

Hallo DonQuixote,

und dann wachte ich auf.
Ich war fassungslos. Ich lag in derselben gekrümmten Haltung im Bett, unfähig mich zu bewegen. Es ging nicht. Ich konnte mich nicht rühren. No way.


Einfach nur krass. Der Traum auch, ja, aber vor allem, dass ich mich nach dem Aufwachen partout nicht mehr bewegen konnte. Kennt das jemand?


Klarträume hatte ich reichlich, und erst, als ich mit Baclofen angefangen habe. Davor nie (wenn ich mal ein paar Flugträume vernachlässige, die mir auch sehr real vorkamen, oder eher ungewöhnlich)

Das minutiöse Erinnern an die Träume und das Erleben, in den Träumen gewissermaßen "aktiv" dabei zu sein, als auch, dass es kein wirres Durcheinander ist, sondern ein Erzählstrang beibehalten wird, ist schon beeindruckend.

Mich hat das mehr fasziniert als beängstigt (wobei meine Grundannahme ist, dass die Psyche nichts zulässt, was einen überfordert, sondern nur, was einem hilft).

Für Traumdeutung, Tarot, Jung'sche Psychologie, Märcheninterpretation etc. interessiere ich mich seit fast 30 Jahren, online das Beste, was ich kenne zur Deutung von Symbolen ist http://www.traumdeuter.ch, ehemals amanita.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass rein "archetypische" Interpretation zwecklos ist, es gibt immer eine persönliche Ebene, die mitschwingt, mehr noch, erst der unbewussten Ebene überhaupt Bedeutung verleiht.
Inhaltlich würde ich also die Deutungen betrachten und schauen, ob es in den eigenen Träumen einen roten Faden gibt.

Nun zu Deiner eigentlichen Frage.

Das sich nicht Rühren können.
Ich hatte in den Träumen folgende Phasen.
1. Traum selbst, 2. eine Art "Merkphase" dass ich träume inklusive Steuerung des Geschehens (Kennzeichen von Klarträumen per se), 3. Wunsch, den Traum zu beenden 4. Irritationsphase (da fällt m.E. Deine Starre rein) bin ich wach oder träume ich, eine Art Zwischenstadium und erst dann 5. ein echtes Aufwachen.

Danach wurde schlagartig die Realität wieder real, also auch kein Angstempfinden, wie bei "normalen" Alpträumen.
Ich hatte dann aber auch das Gefühl, nochmal brauch ich dass jetzt nicht wieder, eine Furcht, in der Art weiterzuträumen.
Vielleicht warst Du noch nicht richtig aufgewacht, sondern bist "zwischen den Welten" hängengeblieben.

Ich meine, die Haltung des Träumers redet mit, will ich's wissen/ mir anschauen oder (lieber noch) nicht, ob es mehr spannend oder furchteinflößen wirkt.

Liebe Grüße
Conny
Siegreiche Krieger siegen bevor sie in den Krieg ziehen, während Verlierer erst in den Krieg ziehen und dann versuchen, zu gewinnen. Sunzi.
Wenn Du nichts tun kannst, tu, was Du tun kannst. Conny.

In respektvollem Gedenken an Aaron Swartz http://de.wikipedia.org/wiki/Aaron_Swartz

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dphn
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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon dphn » 11. Februar 2012, 22:00

ich erinnere mich an vergangene Jahre, wo ich sowas in der Art schonmal hatte. Ich habe öfters geträumt, dass ich mich in Irrgärten verlaufe und verfolgt werde, aber keinen Ausgang finde. Dann wurde ich wach und wollte das Nachtlicht einschalten um zu mir zu kommen, aber es ging nicht. Ich konnte mich nicht bewegen. Es war aber so, dass das Vorhaben mit dem Nachtlicht mit zum Traum gehörte und ich also noch schlief. Denke mal, das es bei dir auch so gewesen sein könnte. Ich habe sowas aber schon jahrelang nicht mehr. Manchmal Suchtträume, das letzte Mal ist aber auch schon lange her.
Mein Schlafverhalten ist normal. Manchmal stehe ich frühmorgens schonmal auf und rauche, weil ich so furchtbar nikotinsüchtig bin, aber das passiert nicht regelmäßig. Auch seit Bac gibts da bei mir keine Veränderung. Ich träume gelegentlich und weiss es kurz nach dem Aufwachen nicht mehr.

LG
Dirk
»Entscheide Dich, ob Du Leben oder Sterben willst. Nur darum geht es.«

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Re: Erfahrungsbericht DonQuixote

Beitragvon DonQuixote » 15. Februar 2012, 23:05

SCHRECKLICH!

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Immer häufiger kommt es zu schröcklichen Unfällen mit Windmühlen. Ich kann nur immer wieder predigen: Der Kampf gegen Windmühlen ist s e e e h h r r gefährlich und sollte ausgewiesenem Fachpersonal überlassen werden. Das ganze Video des – sorry - stümperhaften Anfängers gibt’s hier.

DonQuixote


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