Hallo bin auch neu hier

Es wird eigentlich erwartet, dass sich Mitglieder vorstellen und ihre Lebensumstände schildern, damit die anderen in Etwa wissen, mit wem sie es zu tun haben und ihm dann auch besser helfen können.
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WarzoEcht
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon WarzoEcht » 8. Februar 2012, 13:46

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razow
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon razow » 8. Februar 2012, 17:06

@ warzo....das mit den Obersäufern,das kenne ich nur zu gut.Ich fand immer-aber auch wirklich immer jemanden, der schlimmer als ich trank/sich unter Alkohol benahm etc. Ich hatte in meiner arroganten Art auch kein Problem,in familieneinternen Diskussionen damit zu argumentieren, dass ich ja im Job/sozial etc.funktioniere,nicht wie xy schon auffällig bin...(anbei:natürlich war ich das! Nur mein Umfeld bestand ja mittlerweile auch fast nur noch aus Protagonisten, die mehr als nur nicht ins Glas spuckten.)
Und was hatte ich für Ausreden:posttraumatische Belastungsstörung/Depression/schwere Kindheit und Krankheit eines meiner Kinder.Ich benutzte alles, um meine Trinkerei zu rechtfertigen.Mögen diese Dinge auch der Auslöser gewesen sein, dass ich süchtig wurde, so war doch spätestens mit der professionellen Aufarbeitung dieser Persönlichkeitsstörungen meine "persönliche Entschuldigung" für das Trinken weg.Es dauerte dann aber wiederum noch mal mind.2 Jahre, bis diese Botschaft bei mir ankam.
Gedanken an körperliche Versehrtheit durch Alkohol durfte ich für mich in meinem Kopf GAR NICHT zulassen.Ich hechelte eher exzessiver durch Sportprogramme und "Wellness", je mehr ich trank.Kur-Urlaube (gut getarnte Kurz-Entzüge) überschrieb ich mit dem Titel:burn-out. Hauptsache das Kind hatte ne`n schicken Namen,nur nicht Alki!

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DonQuixote
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon DonQuixote » 8. Februar 2012, 18:02

Ich habe da auch eine leidvolle Geschichte zu erzählen. Es geht um meine Mutter. Sie verstand sich nicht als Alkoholikerin, denn sie funktionierte nach außen gut. Man kennt das ja.

Eines Tages wurde sie mit einer Lungenentzündung hospitalisiert. Es gab Komplikationen und sie wurde in ein künstliches Koma versetzt. Erst war es die Leber. 20 Tage kämpften die Ärzte um ihr Überleben. Dann verstarb sie an multiplem Organversagen, ohne je wieder aus dem Koma erwacht zu sein. Sie wurde 63 Jahre alt.

Sie hatte sich zu Tode gesoffen. Jeder in der Familie wusste es, oder ahnte es zumindest. Es wurde tabuisiert, bis zum heutigen Tage, auch von mir. Jetzt von mir nicht mehr, in meinem Inneren nicht mehr, ich weiß Bescheid ...

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chrisi1966
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon chrisi1966 » 8. Februar 2012, 21:57

Hallo Don,

das tut mir sehr leid.

Ich kann es im Leben nicht verstehen, warum wir s nicht besser machen, wir , ich wußte irgendwann auch Bescheid, was mit meinem Vater los war und fing trotzdem selber an zu trinken, haßte ihn für sein Benehmen, seine Auffälligkeiten wenn er betrunken war von seinem vielen Bier.
Aber es macht keinen Unterschied ob s Bier oder Wein ist.

Irgendwann hatte ich keine Angst mehr zu sterben , hab s sogar einkalkuliert krank zu werden , nur um nicht vom Alk abzulassen, mir s schön geredet.

Doch irgendwann kam die Angst zurück und die Sorge um die Kinder, wenn ich nicht mehr da bin oder ihnen zur Last falle und nun hab ich auch endlich meinen Weg ohne Alkohol gefunden.
Ich hoffe nur das es sich nie bewahrheiten wird, das es auch mit Vererbung zu tun hat, denn dann hab ich ein großes Paket zu tragen.

lg Chrisi

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razow
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon razow » 8. Februar 2012, 22:32

Wir haben-wenn man es so will-Glück in 2012 als Alkoholiker zu leben.Warum? In der Generation unserer Eltern wurde das "Trinker sein" noch viel mehr tabuisiert.Insbesondere,wenn es Frauen betraf. Vielleicht hätte Deine Mutter heute den Mut gehabt, sich ihre Art der Hilfe zu suchen.(Auswahl ist ja da-ob diese uns nun immer gefällt, das ist was anderes!).Mir ist letztens noch ein alter Spiegel-Artikel in die Hände gefallen,der aus den 70er Jahren stammte.Die Wortwahl ist für heutige Verhältnisse haarsträubend! (obgleich der Spiegel als liberal galt).
Aber auch heute verbinden viele Menschen mit Alkoholiker noch immer willensschwache,asoziale Persönlichkeiten.Aus der "Schmuddelecke" geht es in unserer angeblich so durchlässigen und toleranten Gesellschaft nur sehr langsam!

Das es ein Alkoholikergen gibt, dass bezweifle ich.Wissen tue ich das natürlich nicht! Man lernt als Kind halt viel aus vorgelebtem Leben.Aber Du weißt doch:fallen ist keine Schande, nur liegenbleiben! Und ich glaube (oder hoffe ich das?), wenn man nicht zu lange "liegt", honorieren gerade Kinder ehrliche Bemühungen, ein Leben ohne das Suchtmittel zu führen.Nur sie haben ein verdammt gutes Gespür dafür , mein"Trinkerselbstmitleid",meine mich selbst Belügerei,Versprecherei von authentischem Bemühen zu unterscheiden.Noch besser,als die Frau oder der Mann an der Seite eines Alkoholikers.

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WarzoEcht
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon WarzoEcht » 8. Februar 2012, 23:15

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Ginger
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon Ginger » 8. Februar 2012, 23:50

Noch hat keiner ein Alkoholikergen oder mehrere entsprechende Gene gefunden, obwohl das gesamte menschliche Erbgut seit Jahren erforscht ist.
(...)
Fazit: Beim Alkoholismus wären entsprechende Dispositions-(Veranlagungs-)Gene, für die es trotz intensivster Forschung keine Anhaltspunkte gibt, für den einzelnen Erkrankten kein mechanistisches Krankheits- oder gar Todes-Urteil. bewältigt.


Hi Warzo,

erforscht, ja, - aber ist es mittlerweile denn auch schon entschlüsselt ?
Arbeite gerade mit dem Buch "Jenseits der Gene. Proteine - Schlüssel zum Verständnis des Lebens" von Dietmar Zimmer, eine Einführung für Laien in die Molekularbiologie. Die Entschlüsselung müsse man sich vorstellen wie das Erlernen einer fremden Sprache, deren Buchstaben man aber noch nicht alle zuordnen kann. So ungefähr jedenfalls.

Und ich hab mal gelernt: aus der modernen Adoptions- und Zwillingsforschung (also das ist nicht die aus dem 3. Reich, weil dieser Einwand kommt immer mal) weiss man, dass es eine erhöhte Vulnerabilitat (Vereletzlichkeit) bei Kindern gibt, bei denen ein Elternteil von Sucht betroffen ist. Auch wenn das Kind dieses Eternteil gar nicht kennen gelernt hat, also ganz früh in eine Adoptivfamilie kam.


Gibts da was Brandneues?
Ein unabwendbares Schicksal ist es offensichtlich (ja, auch dank Baclofen) keinesfalls.

Was es rein statistisch gibt, sind familiäre Häufungen. Ich glaube, dass Alkoholismus durch familiäre und/oder gesellschaftliche Vorbilder erworben werden kann.


D' accord! Doch - eines schließst das andere nicht aus. Kommen beide zusammen - ist das schon etwas Pech, oder?

Liebe Grüße
Ginger
Der Prophet (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm) sagte: „Die Frau ist Aura, und wenn sie das Haus verlässt, macht sich der Shaitan Hoffnungen (sie irrezuführen). Nirgends ist sie Allah näher als in ihrem Haus.“ (Berichtet von Ibn Hibban und Ibn Khuzaima; von al-Albani in as-Silsila as-Sahiha, Nr. 2688 als sahih eingestuft.)

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fetsecht
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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon fetsecht » 9. Februar 2012, 05:12

Ginger hat geschrieben:Und ich hab mal gelernt: aus der modernen Adoptions- und Zwillingsforschung (also das ist nicht die aus dem 3. Reich, weil dieser Einwand kommt immer mal) weiss man, dass es eine erhöhte Vulnerabilitat (Vereletzlichkeit) bei Kindern gibt, bei denen ein Elternteil von Sucht betroffen ist. Auch wenn das Kind dieses Eternteil gar nicht kennen gelernt hat, also ganz früh in eine Adoptivfamilie kam.


denke das auch letztens im spiegel online gelesen zu haben.


ich glaube irgendwie heute, das man sich eigendlich gluecklich schaetzen kann, wenn man sich selber eingestehen kann, DAS man alkoholiker ist. viele leute bekommen das erstens gar nicht mit oder es wird vollkommen ignoriert.

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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon WarzoEcht » 9. Februar 2012, 06:31

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Re: Hallo bin auch neu hier

Beitragvon fetsecht » 10. Februar 2012, 05:03

da das thema offtopic ging und wohl immer wiede die verbindung der gene mit alkoholkonsum aufkommen, wurde dafuer ein extra thema erstellt Alkoholiker- Sind die Gene schuld?
somit kann hier chrisi1966 anfangsthema ungehindert weiter gehen.


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