Peter war beim Arzt...

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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pretender2003
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Peter war beim Arzt...

Beitragvon pretender2003 » 4. Juni 2017, 00:57

Hallo! Wirklich tief eingelesen habe ich mich in dieses Forum noch nicht. Eine Arztempfehlung habe ich auch zügig bekommen und auch zeitnah angerufen, da ich mit einer gewissen Vorlaufzeit gerechnet habe. Ich konnte sofort vorbeikommnen und schaffte es, mich von der Arbeit loszulösen. Ein flaues Gefühl im Magen lässt sich da kaum Vermeiden, die Situation war absolutes Neuland. In der Praxis angekommen, dachte ich erst mal, "wo bin ich denn hier gelandet, irgendwie im falschen Film." Es ist ein Substitution-Praxis, es sind eher Patienten vor Ort, die mit harten Drogen zu tun haben und sich ihr Methadon oder sonst was abholen und optisch eine gewisse Angst einjagen. Ich musste mich schon zusammenreissen, um die Praxis nicht sofort wieder zu verlassen, was ich zum Glück nicht getan habe. Na ja, irgendwann konnte ich zum Arzt rein. Dieser ist in jeder Hinsicht eher unkonvetionell, er hat sich viel Zeit genommen, die 'Chemie' hat gestimmt, es wurde über alles Wichtige und viel Nebensächliches gesprochen.
So, jetz mal zum Punkt: Der Arzt hat mit für die ersten Tage ohne Alk Oxazepam 10mg verschrieben. Davon max. 12Stck./ Tag, Standadrd wären etwa 8, allerdings wäre das sehr individuell und muss jeder für sich rausfinden. Nach fünf Tagen Abstinenz soll ich mich bei ihm melden und anfangen, dass Oxazepam zu reduzieren/ auszuschleichen und mit Baclofen zu stabilisieren, vorgeschlagene Dosis ist 75mg/ Tag mit dem Hinweis, dass manchen auch 30mg reichen.
Ich habe am Freitag direkt mit eine sehr niedrigen Dosis Oxazepam losgelegt, war aber generell ganz schön durch den Wind nach all den neuen Erfahrungen und Eindrücken. Ich konnte es mir nicht verkneifen, abends doch etwas Apfelwein zu trinken, war aber nach zwei Gläsern absolut bedient. Falls es jemanden interessiert - Fortsetzung folgt. Heute bleibe ich auf jeden Fall trocken, habe aber auch 90mg Oxazepam konsumiert.
Wie ist das eigentlich mit alkoholfreiem Bier, meint ihr, dass kann man in so einer Phase bedenkenlos trinken? Letztendendes ist es ja nicht wirklich alkoholfrei...

Viele Grüße, Peter :grbl

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PauliT
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Re: Peter war beim Arzt..

Beitragvon PauliT » 4. Juni 2017, 08:23

Hallo Peter,

danke für deinen Beitrag. Das mit dem Alkoholfreien Bier würde ich auf jeden Fall lassen da in deinem Hirn zusätzlich zum Alkohol auch die Form der Trinkgefässe gespeichert ist und dein Hirn automatisch auch bei alkoholfreiem Bier Dopamin ausschüttet da es die Flaschenform und das Bild automatisch kit Alkohol sugeriert bekommt. Also das bringt dir sicherlich keinen Vorteil! Entwerder oder!

90 mg Oxazepam sind für die Ersten Tage ok! Du aollt lieber ein paar mg mehr nehmen bevor DuEntzugserscheinungen bekommst und wieder etwas trinkst!

Oxazepam kann mann relativ hoch dosieren und soll das auch, jedoch nur für einen kürzest notwendigen Zeitraum um nicht von dem Abhängig zu werden, wie es mir passie ist.

75 mg Baclofen kann ausreichen, muss aber nicht. Also da musst Du dahingehend mit deinem Arzt kommunizieren,dass Ihr gemeinsam Deine Dosis findet bis kein Verlangen nach Alkohol mehr besteht.

Alles Gute inzwischn und berichte weiter.

Schönen Sonntag und liebe Grüsse

Pauli [dance] [dance] [dance]

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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon Chinaski » 4. Juni 2017, 09:33

Hallo Peter,

was ist dein Fernziel?
Abstinenz?
Dann würde ich dir empfehlen auch das Alkoholfreie Bier zu lassen.

Weniger wegen der sehr geringen Menge Alkohol sondern wegen dem Aussehen - Geruch - Geschmack - Assoziation - BIER - Gehirn erwartet Rausch!

Zu gut Deutsch : Du verarschst dich selbst und befeuerst weiter dein Craving.

Such dir lieber ein alkoholfreies Getränk das dir schmeckt.

Alles gute...
Chinaski

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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon Lucidare » 4. Juni 2017, 18:47

Hi Peter,

pretender2003 hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit alkoholfreiem Bier, meint ihr, dass kann man in so einer Phase bedenkenlos trinken? Letztendendes ist es ja nicht wirklich alkoholfrei...


PauliT hat geschrieben: [...] danke für deinen Beitrag. Das mit dem Alkoholfreien Bier würde ich auf jeden Fall lassen da in deinem Hirn zusätzlich zum Alkohol auch die Form der Trinkgefässe gespeichert ist und dein Hirn automatisch auch bei alkoholfreiem Bier Dopamin ausschüttet da es die Flaschenform und das Bild automatisch kit Alkohol sugeriert bekommt. Also das bringt dir sicherlich keinen Vorteil! Entwerder oder!


Dir auch Danke. Mal rein hypothetisch in die Tüte gesponnen: Ich tausche von heute auf morgen 4, 5, 6 Liter Bier am Tag gegen Alkoholfreie. Dauerhaft. Ich denke, dann wäre mir die Flaschenform erst einmal egal. Da könnte man später noch daran arbeiten. Ergo: Ein Alkoholfreies würde die gleichen Mechanismen anstoßen wie ein Alkiges. Tut es aber nicht. Die kurzzeitige Dopaminausschüttung, als Belohnungserwartung, ist der Moment in dem man trinkt, ohne das man das Glas in der Hand hält. Und dann geht der andere Trödel wieder los...

Chinaski hat geschrieben:Weniger wegen der sehr geringen Menge Alkohol sondern wegen dem Aussehen - Geruch - Geschmack - Assoziation - BIER - Gehirn erwartet Rausch!

Zu gut Deutsch : Du verarschst dich selbst und befeuerst weiter dein Craving.


Wenn ich in der Lage bin, über Alkfreies mein Verlangen zu beruhigen: Alles gut. Wenn das Alkfreie das Alkige ersetzen soll, weil ich sonst ein Alkiges trinken würde: Auweia.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Chinaski
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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon Chinaski » 4. Juni 2017, 22:46

Hallo @all,

Lucidare hat geschrieben :Wenn das Alkfreie das Alkige ersetzen soll, weil ich sonst ein Alkiges trinken würde: Auweia.


So habe ich den Beitrag bzw die Frage von Peter verstanden.

Gruß...
Chinaski

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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon Lucidare » 4. Juni 2017, 23:05

Hi Chinaski,

Ich wollte Dir nur recht geben. Der Rest ist dieser Mär der Dopaminausschüttung geschuldet.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon pretender2003 » 5. Juni 2017, 00:42

Wie auch immer, ich lasse das mit dem alkoholfreien Bier erstmal. Ich habe es zuweilen getrunken, weil ich z.B. abends essen war und noch Auto fahren musste. Ich habe auch mal probiert, mit alkoholfreiem Bier meinen übrigen Alkoholkonsum zu reduzieren, der Erfolg war eher 'überschaubar'. Generell hatte ich nach dem Konsum von alkoholfreiem Bier das Gefühl, leicht alkoholisiert zu sein, was eher dazu animiert, weiter zu trinken. Die Psyche spielt da eine schwer einzuschätzende Rolle.
Danke erstmal soweit für eure Tipps und Denkanstöße. :kst
Die Abstinenz läuft, 90mg Oxazepam scheinen erstmal zu reichen.

Schönen Pfingstmontag euch allen [hi_bye]

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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon Anna » 5. Juni 2017, 03:17

Hallo Peter, eine gute Entscheidung, weiterr so !
LG, Anna

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laggard
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Re: Peter war beim Arzt...

Beitragvon laggard » 5. Juni 2017, 11:52

Hallo zusammen ,
das mit dem alk-freien Bier hat bei mir auch nachgelassen
Wenn ich Craving habe , verstärkt es die ganze Sache nur

Trinke es gerne , wenn ich einfach nur Bierdurst habe

Gruss


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