Die Veränderung als Grafik

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Anna
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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Anna » 2. Mai 2017, 07:21

Hallo Dr. Strom,
Wieder ist ein Monat rum.
Ich bin schon sehr gespannt auf Deine Erfahrungen und wie es Dir geht, ebenso auf Deine neue Grafik.
LG, Anna

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Dr. Strom
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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 24. Mai 2017, 22:51

Ich bin noch da und immer noch dabei.

Hatte keine Lust am Monatsanfang meine Grafik für den April hochzuladen und zu dokumentieren.
Der April startete sehr gut, um dann ab Ostern doch wieder mehr zu trinken als erhofft.
Scheinbar brauchte ich eine Pause von meiner eigenen Disziplin. Denn mein Leben mit Baclofen hat einen dramatischen Einfluss auf mein Schlafverhalten, das ich auf Dauer nicht durchhalten konnte. Und mit mehr Bier konnte ich wieder "normal" schlafen.

Mit Baclofen und dem relativ kleinem Alkoholkonsum konnte ich sehr gut einschlafen, fast augenblicklich. Das konnte ich vorher nie im Leben. Eine Stunde lang wach liegen war für mich normal. Mit meiner Baclofendosis hat es mich nun regelrecht ins Bett geworfen. Eigentlich positiv. So gegen 23 Uhr.
Nur zwischen 2 und 3 Uhr wurde ich schon wieder wach. Richtig wach. Klar, ich kann die Nacht unmöglich so verkürzen, ich muss da irgendwie noch ein paar Stunden mehr schlafen. Gelingt mir auch, aber das war kein richtiger Schlaft, immer wieder wach. Und keine Träume, nichts.

Tagsüber war ich ab 5:40 eigentlich fit, nur mehrmals am Tag ein Ankämpfen gegen ca. 10 Minuten lang akutes Wegnicken. Konnte ich irgendwann beherrschen. Abends funktionierte diverse Aktivitäten, auch allein.

Doch der richtige Schlaf fehlte. Scheinbar bin ich immer genau dann wach geworden, wenn eigentlich eine Traumphase kommen sollte. Doch die kam ja nicht zustande. Scheinbar war das auf Dauer zu viel für meine Selbstkontrolle.

Denn ab Ostern war es mir mit der Kontrolle der Alkoholreduzierung egal. Je mehr Bier am Abend, desto besser die Nacht und die Erholung, zumindest für den Kopf. Der Rest vom Körper fand das am nächsten Tag nicht so toll. Aber da mein Körper sich nach der Zeit mit reduziertem Alkoholkonsum gut regeneriert hatte, war ein Abend mit Alkohol dann am nächsten Tag auch wieder erstaunlich schnell verarbeitet.
Die Aussicht wieder gut schlafen zu können, und den Abend entspannt verbringen zu können war zu verlockend. Also erst mal wieder mehr getrunken. Nur um dann doch nach einigen Tagen das alles nicht mehr so toll zu finden. Ihr kennt das.

Hier Griff zum Glück Baclofen ein und ich bin nicht vollständig in die früheren Trinkmengen zurückgefallen. Obwohl das gut hätte passieren können, denn ich hatte zwei Wochen lang keinen Aufpasser.

Meine Freundin hatte mal so eben beschlossen ihre gesammelten Flugmeilen in einen 12 Stunden Flug Richtung Pazifik inklusive Upgrade in die Business Klasse umzuwandeln. Sie war mal eben 2 Wochen lang weg.

Mein Wunsch dem Alkohol Adieu zu sagen ist ja weiterhin da. Nachdem ich mich ein paar Nächte lang "Ausschlafen" konnte, konnte ich auch wieder aktiv mein Trinkverhalten kontrollieren.

Ich werde zwar jetzt immer noch wach, kann aber wieder viel besser erneut einschlafen. Auch hilft mir 3mg Melatonin dabei ganz gut. Kurz um, im Moment ist meine Trinkmenge wieder stark reduziert. Stark heißt seit nun 4 Tagen 0mg Alkohol. Und heute Morgen habe ich tatsächlich zum ersten mal seit Wochen wieder geträumt. Das tat richtig gut. Ich habe das sehr vermisst.

Anfang Juni kommt dann die nächste Grafik, versprochen. Darin ist ja auch die Kurve des Vormonates enthalten, d.h. der nicht gezeigte April ist dann doch dokumentiert.

Ach ja, bin bei 175mg Baclofen geblieben, weiterhin verteil auf 7 Einnahmen über den Tag zwischen 6Uhr und 22 Uhr.

Zum Glück brauch ich nicht groß in meinem Kopf zu forschen, woher meine Trinkerei gekommen ist. Ganz einfach reingerutscht durch zu viel Freizeit, die ich nicht richtig zu füllen wusste und unter Alkohol die Langeweile viel schöner war. Nur der Alkohol verselbständigte sich leider viel zu schnell.
Ich muss also nur den Weg Rückwärts gehen. Ich glaube mit Baclofen habe ich die Abkürzung gefunden.

Wie weit bin ich schon gekommen? Schwer zu sagen. Halbe Strecke.
:-!?

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Anna
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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Anna » 25. Mai 2017, 05:14

Hi Dr. Strom,
schön wieder was von Dir zu lesen. Ich war schon sehr gespannt, denn ich bewunderte immer sehr, mit welcher Beharrlichkeit Du an die Sache herangegangen bist. Das hat mir sehr geholfen auch selbst Aufzeichnungen zu machen und dran zu bleiben. Danke dafür.
Mir wurde dann bald klar, dass ich es nicht einfach nur auf " Gewohnheit reingerutscht " schieben konnte und durch Abwarten und Baclofen auch wieder herausrutschen kann. Gut, ich hätte Dir vielleicht auch die Dosis nachmachen können, aber als ich von Deinen Nebenwirkungen las, hat mich das zu sehr abgeschreckt.
Lieber Begann ich Pläne zu machen. Wir haben uns ja mal gefragt, was machen wir, wenn wir nach getaner Arbeit zu Hause sind mit der Freizeit?
Du hast ja dann Kunst gefunden, wie läuft es denn damit so? Was macht Dein Sport?
Ich habe Yoga, Meditation, Therapie, SHG, Sport sowieso und Sozialberatung gefunden und alles das füllt mich aus, gibt mir Kraft und Struktur. Ich freue mich nun täglich auf ein einzelnes Puzzleteil und bin sehr zuversichtlich, dass das zu meiner Heilug beiträgt. Ich kann auch tatsächlich große Fortschritte verzeichnen.
Es macht mich auch zusehens unabhängiger von den Plänen meines Mannes, der sonst ja das Abendprogramm gesichert hatte. Das ist auch zuweilen schwierig, aber da muss er durch, er versteht es auch. Trotzdem ist es für ihn ungewohnt und er beschwert sich doch ab und zu, weil ich so viel unterwegs bin. Egal. Ich bleibe schön bei mir.
Bitte schreib doch mal öfter. Dein Weg ist eben anders und deshalb sehr spannend für mich.
LG, Anna

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon andi » 25. Mai 2017, 16:01

Dr. Strom hat geschrieben:Zum Glück brauch ich nicht groß in meinem Kopf zu forschen, woher meine Trinkerei gekommen ist. Ganz einfach reingerutscht durch zu viel Freizeit, die ich nicht richtig zu füllen wusste und unter Alkohol die Langeweile viel schöner war. Nur der Alkohol verselbständigte sich leider viel zu schnell.
Ich muss also nur den Weg Rückwärts gehen. Ich glaube mit Baclofen habe ich die Abkürzung gefunden.


Hallo Dr.Strom,
good

lg

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon APunkt » 25. Mai 2017, 21:36

Hi Doc!

Schön, Dich zu lesen. Zwei Schritte vor, ab und an einen zurück. Das kommt wohl vor, bezeichnet aber immer auch einen Fortschritt.
Weiter so und alles Gute!

LG A.
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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 26. Mai 2017, 23:55

Ja, stimmt, ich sollte öfters berichten.

Anna hat geschrieben:...Du hast ja dann Kunst gefunden, wie läuft es denn damit so? Was macht Dein Sport?
...
Dein Weg ist eben anders und deshalb sehr spannend für mich.


Nun gut, Sport läuft buchstäblich nicht so gut, denn beim Läufen verhärtet sich die rechte Wade immer wieder und bremst mich dann stark aus. Ich kenne das, und müsste die Wade einfach nur häufiger massieren, aber ich jammere hier auf hohem Niveau. Die Laufstrecke von 12km ist immer noch drin, nur eben langsam.

Gestern war ich mit dem Mountain bike unterwegs. Aber gezielt zu einer Zeit, die mich, wäre ich zu Hause geblieben, zur Flasche hätte greifen lassen, also am Nachmittag. Ich war dann gegen 19Uhr wieder zurück, alles Gut. Den Tag ohne Alkohol zu Ende gebracht. Und gerade solche super Freizeittage waren in der Vergangenheit für mich immer sehr problematisch. Denn mein Radtraining hätte ich deutlich früher beendet und hätte ab dem späten Nachmittag begonnen zu trinken. Tja, man muss hier und da sein eigenes Verhalten kennen und sich selber austricksen.

Meine Kunstprojekte stecken noch in den Kinderschuhen, da meine Installation im Badezimmer so langsam zum Abschluss kommt. Aber da gibt es immer wieder kleine Überraschungen technischer Art. Nein, es geht nicht um Wasserrohre, sondern um rund 300 individuell angesteuerte LEDs. Habe eben mal wieder 2 Stunden am Programm gebastelt, bzw. einen Fehler gesucht. Kunst kann man das noch nicht nennen. Aber ich bin beschäftigt und die Zeit verfliegt. Habe das Gefühl heute Abend irgendwo eine Stunde Zeit verlegt zu haben, es kann unmöglich schon so spät sein.
In der Pipeline stehen noch 2 weitere Technik Projekte, ein Luft-Analyser und ein Wecker mit DCF77. Also nicht so das übliche Freizeitprogramm aus Kino, Grillen und Gartenarbeit.

Wow, sind jetzt schon 7 Tage in Folge ohne Alkohol. Und das ohne Aufpasser, da meine Freundin beruflich mal wieder irgendwo in Europa unterwegs ist.

Heute Abend werde ich trotz Baclofen nicht müde, auch gut, so kann ich ein wenig länger als sonst konzentriert meinen Projekten nachgehen, oder eben hier ein wenig schreiben. Lesend bin ich hier fast jeden Tag.

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Anna » 27. Mai 2017, 07:20

Hi Dr.Strom,

es tat mir sehr gut von Dir zu lesen und ich habe bemerkt, wie sehr ich Deine abgefahrenen Ideen vermisst habe. Das Grillen und Chillen Dich und Dein schlaues Köpfchen nicht ausfüllen, war mir klar. :-)

Auf Dein Badezimmer bin ich sogar neidisch. Ist es ein großes Bad?

Das Luftanalysegerät finde ich auch spannend, meinst Du, Du kannst damit gesunheitsgefährliche Stoffe in der Raumluft aufspüren? Oder zu welchem Zweck willst Du es bauen?

Die Idee mit dem Wecker finde ich auch interessant, kann aber auch hier den Sinn nicht ganz begreifen. Warum möchtest Du die Uhrzeit so ganz genau? Die Abweichungen zur normalen Funkuhr sind doch sicher ziemlich gering, oder? Geht es Dir da eher um die Technik?

Deine sportliche Aktivität bewundere ich weiterhin, Du hast da so starken Leistungswillen und ich freue mich sehr darüber, wie der Alkohol immer mehr aus Deinem Leben verschwindet.
Du lässt ihn eiskalt stehen und sieben Tage schon alleine ohne ihn verbracht. Hut ab, einfach toll. Ich freue mich über Deinen Weg. Du bist echt ein Knaller, bitte lass weiterhin von Dir lesen.

LG, Anna

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 27. Mai 2017, 22:01

Vor dem heutigen Tag hatte ich ein wenig Angst, irgendwann die Kontrolle zu verlieren. Aber mein Trick meine sportlichen Aktivitäten möglichst weit nach hinten zu schieben, um die Zeit zu blockieren, an denen ich für gewöhnlich zu trinken angefangen hätte, hat funktioniert.
Aufgestanden um 6:00, endlich den tropfenden Wasserhahn in der Küche zerlegt bekommen. Ich hatte mich immer gefragt, für was ich diesen monströsen Drehmomentschlüssel vom Aldi eigentlich je verwenden werde. Jetzt weiß ich es, das ideale Werkzeug um festsitzende Ventile zu lösen.

Dann zum Baumarkt mit einer Einkaufsliste an Kleinteilen gefahren. Fast nichts davon brauche ich im Moment, das war einfach eine kleine Belohnung für die trinkfreien Tage.

Ventil eingebaut, 2. Frühstück. Die Sonne meint es heute gut mit uns, auf dem Balkon in der Sonne gelegen und gelesen und tatsächlich mal entspannt, ohne einzuschlafen.
Gegen 15 Uhr zum Radfahren fertig gemacht. Nur ein grober Plan wo es lang gehen sollte.
Da ich mit dem Mountain Bike unterwegs bin, kann ich endlich mal die Strecken erkunden, die ich vom Rennrad aus immer nur links oder rechts gesehen habe. Habe einige schöne neue Wege gefunden, und oft den Aha-Effekt gehabt, hier bin ich also!

Auf langen Touren kommt irgendwann der Hunger, und der Plan, was ich am Ende denn noch Kochen werde.

Da ich in den letzten Tagen nichts getrunken hatte, war ich auch kein einziges Mal im Supermarkt. Ich hätte heute gehen müssen, habe mich aber nicht getraut. Lieber trickse ich mit den letzten Vorräten, als mir aus versehen doch noch Alkohol zu kaufen.

Völlig unsinnige Betrachtung. Denn in meine Kühlschrank ist fast nichts mehr, außer 2 1/2 Flaschen Bier und zwei Biermixgetränke. Und die kann ich seit 7 Tagen perfekt ignorieren. Habe aber gleichzeitig nicht den Mum mich im Supermarkt den Verlockungen zu stellen. Da sieht man, dass ich noch nicht so ganz Herr meines Verhaltens, bzw. Gewohnheiten bin.

Egal, auf dem Rad habe ich mir überlegt, was ich noch habe, und was ich Kochen werden.

Mal kurz in den Muppet-Labors nachgefragt und siehe da, das neu entwickelte Omelett mit Fischstäbchen und Nordmeer Garnelen steht auf dem Plan.

Aus meiner Planlosen Tour wurde eine schöne 4 Stunden Tour, ca. 70km. Das Omelett war gar nicht so schlecht, muss ich mir merken.

Alkohol ist mir heute nun echt egal. Ich bin überrascht, denn die Gewohnheit der Vergangenheit hätte etwas Anderes nach der Radtour erwarten lassen.

Nun zu den Fragen von Anna:

Das Bad ist winzig, beim Zähneputzen gibt es dann in Zukunft mehr zu sehen.

Das Luftanalysegerät ist ein Detektor für Highly volatile Organic Compounds auf einem chip, der sehr einfach über eine Mikrocontroller ausgelesen werden kann. Der Plan ist es, mein Fenster automatisch zu schließen sobald mein Nachbar wieder auf seinem Balkon qualmt. Mehr nicht.

Der Wecker war eine spontane Aussage von mir XXL-Elektronikladen, als meine Freundin den Verkäufer fragte, ob es einen Wecker gebe, der genau einmal klingelt und den man nicht gezielt ausschalten muss oder nach ein paar Minuten erneut anfängt zu piepsen. Die Antwort war mir schon vorher sonnenklar, so etwas haben wir nicht. Und ich meinte, so einen Wecker kann ich dir leicht selber bauen. Was sie sich wiederum nun überhaupt nicht vorstellen konnte. Ich schon, man nehme einen Mikrocontroller, eine RTC, einen DCF77 Empfänger, evtl. Lautsprecher mit kleinem Verstärker oder nur einen Piezo-Piepser. Verkabeln, Software aufspielen, in ein Gehäuse packen, fertig. So der Plan, entstanden innerhalb von 60 Sekunden, noch während wir in der Abteilung der Wecker waren. Ich nutze die Gelegenheit, um mir aus den angebotenen Weckern, eine Idee für eine ansprechende Gehäuseform abzuschauen. Und nun muss ich liefern. Den Einmal-Klingelton-Wecker. [cool]

Zu dumm nur, dass heute schönes Wetter war, der Wecker musste warten, die anderen Projekte auch.

Und ich kann mir sogar die Zeit nehmen, um hier zu schreiben. Geht doch. [shok]

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon DonQuixote » 27. Mai 2017, 23:27

Hi Doc

Dr. Strom hat geschrieben:[…] endlich den tropfenden Wasserhahn in der Küche zerlegt bekommen. Ich hatte mich immer gefragt, für was ich diesen monströsen Drehmomentschlüssel vom Aldi eigentlich je verwenden werde. Jetzt weiß ich es, das ideale Werkzeug um festsitzende Ventile zu lösen.
(Hervorhebung von mir)

Ein Drehmomentschlüssel ist vor allem ein Werkzeug, womit man neuen Verschraubungen beim Anziehen einen zuvor genau definierten Sitz verleiht. Um hingegen festsitzende Verschraubungen zu lösen, greife besser zu Brutalo-Werkzeugen wie einem passenden Gabelschlüssel oder ebensolcher Knarre (beide möglichst lang!), einer Wasserpumpenzange (möglichst lang!) oder einem Engländer (manchmal auch "Franzose" oder "Hesse" genannt). Der oder die sollten ebenfalls möglichst lang sein (Hebelarm!). Und weil Gewalt immer Gegengewalt erzeugt und mit Brutalo-Werkzeugen manchmal ungewollt mehr abbricht als gut ist, verwende in hartnäckigen Fällen zum Lösen von Verschraubungen, vor allem bei alten Verschmutzungen und Rost, immer Kriechöl (Spray). Nach dem Auftragen des Sprays, und das ist jetzt ganz wichtig: Sich eine Viertelstunde hinsetzen, abwarten und Tee trinken oder in Deinem Falle eine Runde Fahrrad fahren. Erst danach (!) dann mit voller Kraft an die Schraube.
Egal: Ab ist Ab, Drauf ist Dran, neues Ventil sitzt. Gratuliere [good].

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Anna » 28. Mai 2017, 10:35

Wow, Dr.Strom, Du toppst immer wieder meine Erwartungen. Ich bin ja so begeistert.
Deinen Tag hast Du super bewältigt, und ich denke, Du kannst mächtig stolz auf Dich sein.
Danke auch für Deine Erklärungen, da kommt nur ein Superhirn wie Du drauf.
Weiter so und bleib mit Deinen Berichten bei uns, Du bist auch noch ein guter Schreiber und führst so ein interessantes Leben.
Ich finde das unglaublich spannend.
LG, Anna

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 28. Mai 2017, 11:49

Hi Don,
ja, deine Ausführung ist mir vertraut, der ausschlaggebende Faktor ist "lang".
DonQuixote hat geschrieben:... greife besser zu Brutalo-Werkzeugen wie einem passenden Gabelschlüssel oder ebensolcher Knarre (beide möglichst lang!),...


Und da ein Drehmomentschlüssel auch eine Knarre ist, war diese das Werkzeug mit dem längsten Hebelarm in meinem Fundus, 45cm. Alles andere war eben zu kurz, folglich ein zu geringes Drehmoment. Zum festziehen reichte dann ein einfacher Gabelschlüssel.

Das ist im Grunde ein schönes Beispiel für unsere aller Leben, man hat ein scheinbar kleines Problem, Wasserhahn tropft, und man muss erst mal zig Werkzeuge durchprobieren, bis man eine Lösung gefunden hat. Und das mit der höchsten Dosierung, Hebelarm/Baclofen, schafft es dann. [dance]

Danke Anna für deine vielen Komplimente [blus]
Anna hat geschrieben:.. da kommt nur ein Superhirn wie Du drauf.

hätte ich mal mein Hirn eher benutzt, als vor vielen Jahren der Alkoholkonsum zunahm. Scheinbar ist dieses kleine Alkohol-Molekül viel zu clever und wird in seiner Gemeinheit immer unterschätzt.
Ich werde sicherlich weiter über meinen Weg berichten.

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 28. Mai 2017, 13:15

Hi DonQ,

DonQuixote hat geschrieben: Und weil Gewalt immer Gegengewalt erzeugt und mit Brutalo-Werkzeugen manchmal ungewollt mehr abbricht als gut ist, verwende in hartnäckigen Fällen zum Lösen von Verschraubungen, vor allem bei alten Verschmutzungen und Rost, immer Kriechöl (Spray).


Das Erwärmen mit einer Lötlampe bewirkt auch Wunder. Vor allem an Installationen, die aufgehanft worden sind.

LG

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Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 4. Juni 2017, 09:26

Nun mein Bericht über den Mai mit Grafiken.
Erst lief es noch schlechter als im April, bis es plötzlich klick gemacht hatte. Nur leider kann ich mir das warum nicht erklären. Vielleicht war es einfach nur an der Zeit. Oder ich bekam meine Nebenwirkungen besser in den Griff als in den Monaten zuvor. Ja, das könnte es gewesen sein.

Im Klartext heißt das, dass ich am Ende des Monats 12 Tage in Folge keinen Alkohol angefasst habe.
So eine lang anhaltende Periode hatte ich schon einmal Ende Oktober Anfang November. Nur damals war das sicherlich nur der Freude über die durch Baclofen verursachte Veränderung geschuldet.

Diesmal konnte ich auf diese Periode im Herbst zurückschauen, und wollte den Zeitraum zumindest erreichen oder sogar um einen Tag übertreffen. Aber dann hätte ich sicherlich keine Kraft mehr, länger dabei zu bleiben und würde trinken. Ich konnte mir nach ein paar Tagen nicht vorstellen, dass die Zeit mit 0mg Alkohol wirklich von mir gemeistert werden könnte.

Doch zur meiner Überraschung lief es von Tag zu Tag besser. So dass die 12 Tage getoppt wurden, und damit bin ich nun schon im Juni. Mit Gestern sind es nun 15 Tage in Folge ohne Alkohol.

Gestern Nachmittag war ich fest davon überzeugt, dass mich am Ende des Tages mein "Glück" verlassen würde, und ich gemäß der Situation garantiert zur Flasche greifen würde. Der Grund: Urlaubsplanung mit meiner Freundin, dem Reiseprofi.

Und das geht bei uns so:
Ungefährer Urlaubs-Zeitraum wird 3 Wochen vor Reisebeginn festgelegt. Ziel unbekannt.
Eine Region wird ins Auge gefasst: Sardinien.
Ich bekomme von ihr kurze Zeit später eine mail mit Werbung für ein Hotel in Südtirol, schau mal. O.K. auch schön, ich bastle einen Plan für die Anreise, Flug funktioniert nicht richtig. Oh, 8 Stunden Autofahrt, nö danke.
Dann kommt die Info, Slowenien und Kroatien, schau mal.
Ok, Dubrovnik geht, tolles Hotel in der Nähe. Nö
Habe hier ein Hotel auf der Insel sowieso, super schön. Aber blöde Anreise für gerade mal eine Woche Urlaub.
Das ging bis jetzt alles per mail oder Telefon. Dabei einiges an Zeit in diversen Portalen verbracht.
Gestern dann endlich mal gemeinsam an zwei Laptops gesessen und irgendetwas konkretisiert. Wir fahren nun nach Holland. [dash] Also 10 Tage vor Abreise haben wir es geschafft ein Urlaubsziel auszumachen. Ich mag solche Aktionen überhaupt nicht.
Ach ja Holland ist voll ausgebucht !
Nach diesem tollen Planungsirrsinn erwartete ich von mir später am Abend einige Bier zur Beruhigung zu gönnen. Egal, ob meine schöne Serie nun ein Abbruch erleidet oder nicht.

Und, was ist passiert. Am Abend mal eine doppelte Dosis eingeworfen, mich ein wenig mit Basteln abgelenkt. Irgendwie bin ich wieder in den Rhythmus der letzten Tage gekommen und ich sah eine Chance doch ohne Alkohol klar zu kommen. So war es dann auch. Ups.

Schade, dass meine Grafik keine Metrik für Folgetage aufweist. Sei es für Trinktage oder Abstinente Tage. Egal, die Kurve zeigt es sowieso.

Zur Erinnerung, die blaue Kurve sind die Werte der Metrik für den Mai. Die gelbe Kurve zeigt die Daten des Vormonats (April), die ich ja hier vor 4 Wochen nicht wiedergeben hatte, wegen Lustlosigkeit.

So kann es weitergehen. Sicherlich hilft das sonnige Wetter mir im Moment auch ein gutes Stück dabei. Ich habe am Abend einfach mehr Möglichkeiten, mich zu beschäftigen.

Oder auch mal zu entspannen. Ich habe es jetzt schon einige Male geschafft, mich einfach nur auf die Wiese in die Sonne zu legen, Musik zu hören und zu dösen. Ging wie von selbst. :vic

Bild

Bild

Sollte ich nun auf dem Weg der Besserung sein? Fühlt sich noch sehr komisch an. Anna hatte da mal ein Bild mit Gummibändern bemüht, die einen noch festhalten, aber langsam immer schwächer werden. Ja, so fühlt sie das an. :-!?

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Anna » 4. Juni 2017, 12:03

Hi Dr. Strom, ich fühle mich auch immer sehr unsicher und unwohl, wenn Pläne nicht so festgelegt werden und ich mich darauf voll einstellen kann, Du hast das gut gemeistert. Auch ich habe solche Situationen zwar als sehr unbefriedigend erlebt, musste aber deswegen nicht trinken. Voller Erfolg für Dich, meine Anerkennung. Genau so geht es.
LG, Anna

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 4. Juni 2017, 23:01

Hi,

zu Deiner ersten Auswertung vom 13.09.2016 konntest Du Deinen Schnitt von 3,15 Einheiten in Bezug auf Deine letzte Darstellung vom 04.06.2017 mit im Schnitt 1,89 Einheiten um satte 40% senken. Hut ab. :-!?

Allein die letzten alkfreien Tage haben richtig reingehauen! Weiter so! Ich kann mich @Anna nur anschließen: Du bist ein Superhirn! [good]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 11. Juni 2017, 20:28

Hallo,
na, wer hat sich erfolgreich dem Sonnenbrand entziehen können? Bei mir war es knapp, Gestern waren die 4 Stunden auf dem Rad dann etwas viel für die Schultern.

Eigentlich hat der Tag Spaß gemacht, am Vormittag beim Basteln wieder ein paar Schritte vorangekommen. Da ich nicht auf ein Lebenszeichen meiner Freundin warten wollte, bin ich schon mal mit dem Rad los. Ich war gerade mal 45min unterwegs, da meldet sie sich. Hätte aber um 4 Uhr eh wieder einen Termin. Nun gut, ich mache meine Tour weiter, wird dann nichts mit treffen.
Habe so einen interessanten Bereich entdeckt, der im Sommer ganz attraktiv ist, kann ich öfters in die Strecken mit einbeziehen.
Am Abend begonnen Muffins mit Lebensmittelfarbe und Airbrush zu verschönern. Doch da kamen zu viele erste Male zusammen. Erstmals Eiweißglasur anmischen, erstmals Dr. Oetker Lebensmittelfarbe, erstmal eine einfach single action airbrushpistole mit 0,8mm Düse und großem 22ml Behälter für Saugsysteme und ein Rezept mit Macademanüssen. Ja, es blieb essbar. Und ja es geht, ich habe jetzt Muffins mit bunter Oberfläche. Doch das Motiv ist mit der groben Düse nicht kontrollierbar, da muss ich noch mit einer anderen Pistole experimentieren, und die Eiweißglasur war mir nicht fest genug. Da kann ich auch ohne Muffins die richtige Konsistenz herausbekommen.

Um 22Uhr hätte der Tag nun zu Ende gehen können. Hätte ich nur nicht mein mail Postfach geprüft. Scheiße. Man können einen lieben nahe stehenden Menschen durch ihre Entscheidungen einen Enttäuschen. Muss ich akzeptieren. Aber ich war super enttäuscht, mit Tränen in den Augen, und mit vielen hätte hätte hätte Fragen im Kopf. Das ist dann der Super GAU für einen Naturwissenschaftler und Experimentator, mit Menschen hat man nie die Möglichkeit etwas zu wiederholen und hier und da anders zu reagieren. Sehr frustrierend, einfach nur die Scherben zu sehen.

Mit das im Kopf und im Herzen war der Griff zur Flasche Gesetz !
Nur weit bin ich nicht gekommen, gerade mal 1 1/2 Flaschen Bier, also nichts. Und ich war richtig hinüber. Irre welche Kraft Baclofen mittlerweile entwickelt hat.

Heute war dann erst mal die News von Gestern noch im Kopf, aber nicht zusätzlich noch ein Kater. Jetzt konnten einige Jahrzehnte Lebenserfahrung mal zu Wort kommen und die Scherben einfach liegen lassen. Es hat nichts mit mir zu tun, so sind u. entscheiden die Menschen eben. Ich find das zwar scheiße, aber so ist es nun mal. Tut mir leid, wenn ich hier über das eigentliche Thema nicht konkreter werde.

Fazit, selbst dunkle Stunden sind nun wieder mit dem Blick auf den nächsten Tag zu durchstehen.
:-!?

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 11. Juni 2017, 21:00

Hallo Lucidare,

Lucidare hat geschrieben:Hi,

zu Deiner ersten Auswertung vom 13.09.2016 konntest Du Deinen Schnitt von 3,15 Einheiten in Bezug auf Deine letzte Darstellung vom 04.06.2017 mit im Schnitt 1,89 Einheiten um satte 40% senken. Hut ab. :-!?
LG


Der Vergleich trifft es nicht ganz, denn meine Grafik vom 13.09.16 ist ein Auszug des aktuellen Monats mit Wunschwerte für den Rest des Monats. Mit einer Grafik musste ich ja den Thread beginnen.

Wenn man im Rückblick die Entwicklung vergleichen wollte, dann muss man die Grafik aus meinem Vorstellungsthread vom 06.09.2016 nehmen, denn dort ist die Zeit vor Baclofen zu sehen. http://www.forum-baclofen.com/strom-stellt-sich-vor-mein-neues-projekt-t2427.html
Damals waren das für August noch 5,4 "Einheiten" pro Tag.

Der Vergleich zum Mai 1,89 ergibt eine Reduzierung um ... [close_tema] ...65%, oder so.
Netter Wert, nur noch 1/3 des Weges liegt vor mir, 2/3 sind schon geschafft. Verteilt auf bisher 9 Monate. Dann wäre ich in weiteren 4,5 Monaten bei...., echt jetzt ? ... Null Alkohol. Soll heißen ab November werden meine Grafiken stink langweilig. :skl

Ja Danke Lucidare, ohne deinen Kommentar hätte ich diese Hochrechnung für die Zukunft nicht gemacht. Sicherlich weil ich in den letzten Monaten immer auch mal einen kleinen Schritt zurück gegangen bin und der Blick nach vorne vor lauter kleinen täglichen Stolperschrittchen noch nicht so weit möglich war.
:-!?

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Lucidare » 12. Juni 2017, 18:41

Hi,

Dr. Strom hat geschrieben:Der Vergleich trifft es nicht ganz, denn meine Grafik vom 13.09.16 ist ein Auszug des aktuellen Monats mit Wunschwerte für den Rest des Monats. Mit einer Grafik musste ich ja den Thread beginnen.


Eine Perspektive in der Retrospektive. [pardon] Genau geht eigentlich anders. :wink:

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon APunkt » 14. Juni 2017, 21:30

Lieber DocStrom!

Ich geh' mal völlig OT, weil Du der einzige bist, der mir einfällt zum Thema Rennrad.
Ist ok., hoffe ich?!
Ich bin früher (als Jugendlicher/Adoleszent) viel RR (für die Mitleser: Rennrad, nicht Rolls Royce;))) gefahren. Ich hatte zwar keine Mordsmaschine, aber ein Raleigh Team hatte ich mir zusammengespart. Und dann so Stück für Stück gepimpt, bis 'rauf zur (damals für mich nahezu unbezahlbaren) Shimano Dura Ace. Ich erinnere noch, dass da eine Kette 55 Mark gekostet hat. Da hab ich als Lehrling eine Woche für gearbeitet.

Dann kam die fehlende Zeit mit korrelierendem Breitenwachstum.
Inzwischen bin ich - nach wie vielen Jahren?? - endlich wieder auf dem Wege, dass mein Körper meinen Kopp überstimmt, wenn es um die Frage geht: "Was essen/trinken wir denn heute?".
Ich bin gut 190 cm groß und wiege aktuell noch 106 kg. Ich hatte mir vor vielen Jahren mal versprochen, dass ich, sollte ich je wieder unter 100 kg kommen, mir wieder ein richtiges RR zulege. Das ist jetzt absehbar und ich rieche den Asphalt. Gott, ich wusste gar nicht, wie sehr ich das vermisst habe.

Aber selbst, wenn ich ein wirklich gutes Systemgewicht hinbekomme, bin und bleibe ich für die üblichen Renner schlicht zu groß & schwer, unter ca. 92 kg bei 192 cm will und werde ich nicht kommen (z.B. Colnago Rahmen & Campa Laufräder kann ich da wohl - im Wortsinne - knicken).

Hast Du eine Empfehlung für gute und zuverlässige Rennmaschinen für Leute mit meinem mechanischen Input?

Und: was ist eigentlich der Unterschied zwischen Tria-Maschinen und "normalen" RR? Triathlon gab's zu meiner Zeit noch garnich:))
Liest man die Werbung der Tria-RR, dann geht es da um Aerodynamik und weniger ZeitZeitZeit.
So weit ok, aber ging es darum nicht bei den "normalen" RR auch immer? Mit mehr Zeit hab' ich noch nie ein Rennen gewonnen. Und die Streckenlänge ist's ja auch nicht. Was der Triathlet beim Ironman hinlegt, ist zumindest an Fahrradstrecke ja auch nicht so viel anders, als eine Etappe TdF.

Magst Du mir da mal auf den Drahtesel (zurück-)helfen?
Das würde mich sehr freuen !
(Eilt nicht, sind ja noch locker sieben kg SchwabbelA. ...)
Und, falls das hier stört, gern auch per PN.

Danke schon mal und

LG
A.

edit: www sei Dank: das war damals die Basis meiner Lieblingskiste:


Kerl. Das waren noch Zeiten.
"Everyone wants to be Cary Grant. Even I want to be Cary Grant." (Cary Grant)

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Re: Die Veränderung als Grafik

Beitragvon Dr. Strom » 28. Juni 2017, 22:33

Hallo APunkt,

ich versuche mich mal an deinen Fragen:

Zu deinen Anforderungen kann ich wenig beisteuern, denn mein Kampfgewicht für mein Rad ist gerade mal 68kg (ohne Rad !). Dann packe ich noch 3 Liter Wasser in 4 Radflachen an den Rahmen und komme damit im Sommer 130km weit, bis ich dann an einer Tanke auftanke um die restlichen 50km nach Hause zu radeln. Und wenn es ein heißer Tag war dann bringe ich am Ende nur noch 66,x kg auf die Waage.
Und du sprichst von 100kg. Ja.
Auch ist mein Renner aus 2006 und vom Radhändler meines Vertrauenes zusammengebaut, nachdem mein Körper vermessen wurde. Das passte so gut, dass ich auf das fertige Rad gestiegen bin und keine einzige Schraube (Sattelhöhe, Lenkerneigung, etc.) hatten justiert werden müssen. Unglaublich. Ein Maßanzug.

Die Besonderheit beim Triathlon ist die einfache Tatsache des Windschattenfahrverbots. Also muss die Position auf dem Rad für den Fahrer einfach nur mit Blick auf kleinsten möglichen Luftwiderstand optimiert werden. Ergebnis: der Aerolenker. Nachteil, du kannst eigentlich nicht mehr nach vorne sehen. Und die wichtigste Voraussetzung: da darf kein Bauch im Weg sein, da der Oberkörper extrem weit nach unten gebeugt auf dem Rad liegt und das muss der Rücken auch noch zulassen, über Stunden!

Der Vergleich mit einer Etappe der TdF passt nur dann, wenn man die Etappe als Ausreißer vom 1ten km an bis ins Ziel fährt. Kein einziger Meter darf im Windschatten einer Gruppe gefahren werden. Beim Triathlon wäre das sofort eine Zeitstrafe und bei Wiederholung eine Disqualifikation. Einzig das Einzelzeitfahren der TdF kommt dem Nahe und da setzten die Jungs ganz andere Räder ein.

Für die Triathlon-Einsteiger unter den Lesern, man muss nicht gleich die Ironman Distanz von 180km Bike angehen, ein Volkstriathlon hat gerade mal 20km Rädchen fahren. :skl

Mal eine andere Frage, kennst du den Zustand unserer Straßen? Willst du dir das wirklich auf den schmalen Reifen mit 7bar antun? Ich mach das nicht mehr.

Vor 2 Jahren habe ich in ein MTB investiert, Scott Spark 940 (irgendein Anbieter)
Mit 3bar in den Reifen bin ich auf Asphalt auch mit 30km/h unterwegs. Das Ding hat einen schöne Schalter am Lenkrad über den die Stärke der Federung in 3 Stufen eingestellt werden kann. Stufe "Nix" für die glatte Straße und maximal für die Radwege der Innenstadt, Stufe 2 für Feldwege.
Das Gerät macht mir richtig Spaß. Mit meinem RR war ich nur noch genervt, Stress ohne Ende. Der Blick nur noch auf den Asphalt vor mir gerichtet, um den optimalen Weg um die Schlaglöcher herum zu finden. Dabei irgendwie gleichzeitig auf den Straßenverkehr achten. Und eigentlich soll es Trainig sein und ich wollte auf Intensität, runden Tritt und so weiter achten. Das geht einfach nicht mehr und auch die Menge der befahrbaren Straßen ist nicht mehr gegeben. :wb

Mit dem MTB fahre ich nun wieder entspannt, genieße die frei Natur, und kann nun auch Waldwege fahre, die mit ein RR niemals zu befahren werden. Einzig die Streckenlänge ist nun kürzer, da meine Durchschnittsgeschwindigkeit langsamer ist, egal.

Ich denke die Technik eines Vollgefederten MTB würde dir auch gefallen. :vic
Viele Triathleten die ich kenne fahren auch MTB.

Und mit einem MTB kann man auch Rennräder überholen, hängt nur davon ab, wie gut man trainiert ist.

Hoffe meine Anregung hilft dir aufs Rad.


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