=> Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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Anna
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Anna » 26. April 2017, 18:46

Hi,
schreib einfach frei von der Leber weg. Ich lese Dich sehr gerne, auch wenn ich keinen Senf zu verteile habe.
LG, Anna

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laggard
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon laggard » 26. April 2017, 23:45

Luphan hat geschrieben:Wenn ich Beträge oder Tagebücher von anderen lese, dann merke ich sehr schnell wo meine Grenzen liegen. Ich kann einfach nicht so gut und "interessant" schreiben. Ich verschlinge hier regelrecht das Forum und merke dabei sehr oft, Hut ab, dass ich mich niemals so gut ausdrücken könnte.


Mach dich da mal nicht verrückt
Auch wenn der eine sich besser ausdrücken kann wie der andere ,haben wir alle das gleiche Problem
Gruss

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Lucidare
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 27. April 2017, 06:53

Moin Luphan,

du hattest da noch ein paar "technische" Fragen, die noch nicht beantwortet wurden. Ich mach das dann mal, wenn's recht ist.

Luphan hat geschrieben:Ab wann habe ich eigentlich einen Baclofenspiegel aufgebaut?


Nach paar Wochen oder kann ich erst nach paar Monaten davon sprechen?


Baclofen ist ein sehr "flüchtiges" Medikament. D.h. es wird vom Körper sehr schnell "verarbeitet". Ein Großteil des Wirkstoffes wird direkt wieder über die Nieren ausgeschieden. Baclofen bildet kein "Depot" im Körper und muss daher immer wieder "nachgefüllt" werden. Es gibt unterschiedlich Meinungen darüber, wie schnell Baclofen abgebaut wird aber grob gesagt, ist bei einer einmaligen Dosis nach 36 Stunden so gut wie nichts mehr im Körper.

Ab wann kann ich den den konservativen Leitfaden verlassen und mit den Einnahmezeiten experimentieren?


Sicher kann man experementieren, wenn sich die erwünschte Wirkung nicht einstellt oder die Nebenwirkungen zu stark sind. Wenn man z.B. mit 4x25mg nicht klar kommt, kann man es durchaus mal mit 8x12,5mg probieren. Oder das Craving ist gegen Abend besonders schlimm, dann kann man die Dosis gegen nachmittags erhöhen um zu versuchen, zum richtigen Zeitpunkt einen erhöhten Spiegel im Blut zu haben. Man kann natürlich auch mal mit seiner derzeitigen Trinkmenge experementieren.

Edit: "derzeitigen" eingesetzt, damit es nicht mißverständlich klingt und gemeint ist natürlich langsam nach unten.

Ab wann kann ich eine Notfalldosis / zusätzliche Einnahme einbauen?


Wie der Name schon sagt, bei einem "Notfall". Es kann ja durchaus sein, dass man während der Therapie bzw. nachdem man den individuellen Zustand seiner Zufriedenheit mit dem Leben erreicht hat und in Situationen kommt wo man merkt, dass ein plötzlich erhöhter Trinkwunsch auftritt. Dann kann man eine halbe bis ganze Tageseinmaldosis einnehmen. Notfalls kann man im Notfall die Tablette zerkauen und unter der Zunge zergehen lassen. Dann ist der Wirkstoff schneller im Blut.

Ich kann einfach nicht so gut und "interessant" schreiben.


Ich weiß jetzt ernsthaft nicht was Du meinst. Was ist an Deinem Schreiben nicht gut oder nicht interessant? [unknown]
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 27. April 2017, 14:07

Hallo Luphan,

Luphan hat geschrieben:
Ab wann habe ich eigentlich einen Baclofenspiegel aufgebaut?


Du hast wenn du die Dosierung über den Tag verteilst sofort einen Spiegel im Blut.

Ab wann kann ich eine Notfalldosis / zusätzliche Einnahme einbauen?


Die Notfalldosis kannst du bei Bedarf sofort nehmen.
Die halbe Tagesdosis auf einmal zerkauen.

Aber was ich bis jetzt mitbekommen habe mussten noch nicht sooooo viele Mitglieder zur Notfalldosis greifen.

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 27. April 2017, 14:39

Hi Chinaski,

Chinaski hat geschrieben:Die halbe Tagesdosis auf einmal zerkauen.


Verstehe ich das jetzt richtig, meinst Du bei einer Tagesdosis von z.B. 150mg eine einmalige Einnahme von 75mg?

LG
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 27. April 2017, 14:46

Hallo Lucidare,

Verstehe ich das jetzt richtig, meinst Du bei einer Tagesdosis von z.B. 150mg eine einmalige Einnahme von 75mg?


Ja genau!
Wenn dein Körper so eine hohe Dosis gewohnt ist was sollen dann zB 25mg als Notfalldosis Ausrichtung?
Das muss dann schon eine Dosis sein diie direkt stark wirkt.

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon DonQuixote » 27. April 2017, 22:14

Hallo Chinaski & All

Die Hälfte einer ganzen Tagesdosis scheint mir schon etwas hoch zu sein. Leider geben weder der „Baclofen-Leitfaden“ noch sonstige Informationen im Netz, z.B. die Anwendungsempfehlungen der RESAB ("Fiches Pratiques"), eine Empfehlungen über die mögliche Höhe einer solchen Notfalldosis ab. Man muss auch unterscheiden, ob es sich dabei um eine Zusatzdosis oder eine Ersatzdosis handelt. Deshalb hatte ich seinerzeit versucht, das Ganze in einem speziellen Beitrag aufzudröseln.

DonQuixote

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon jivaro » 28. April 2017, 01:09

Bei einer Tagesdosis von 150mg kannst Du, falls nötig, zunächst mit einer Notfalldosis von 25mg beginnen und diese zerkauen (rasche Aufnahme über die Mundschleimhaut), nach 10 min. eventuell noch einmal 12,5-25mg. Das wäre mein Vorschlag. Gleich 75mg auf einmal finde ich viel, ich weiss dass die Franzosen hohe Einzeldosen generell etwas sportlicher sehen. . die gesamte "Tagesdosis" von Notfalldosen sollte 50% der Tagesdosis nicht überschreiten, in Deinem Fall also 75mg. Die 50% sind nicht pharmakologisch begründbar sondern stammen aus meiner "praktischen Erfahrung".
Wird die Notfalldosis häufiger benötigt, ist der Mensch meist noch etwas unterdosiert und hat "seine" Dosis noch nicht gefunden.
Schau in DonQs Ausführungen zur Notfalldosis, da ist eigentlich wirklich "alles drin". Auch der "Smarties-Effekt" : ich werfe Baclofen nach weil ich getrunken habe. Vorsicht!

LG jivaro

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon jivaro » 28. April 2017, 01:17

Noch einmal kurz zurück:
DonQuixote hat geschrieben:Das reine Zusammenspiel von hoher (gewohnter) Baclofen-Dosierung und Alkoholkonsum darf man aber nicht per se als gefährlich anschauen.

Das ist im Prinzip völlig ok - wenn sich der Alkoholkonsum nicht steigert oder zumindest tendenziell verringert. Prof. Jaury sagt auch: die Abstinenz ist oft erst das Ergebnis der Baclofentherapie.

Warum ich die Tatsache viel Baclofen und viel Alkohol kritisch sehe:
Ich beobachte die Berichte von Patienten/Klinik (Rückfälle, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten) und aus dem Nachbarforum, dass teilweise bei Dosierungen von Baclofen ab 150-175mg/d und gesteigertem Alkoholkonsum vermehrt Konzentrationsstörungen, das Gefühl von "Verwirrtheit", "neben sich stehen" auftritt - Symptome, die auch Angehörige so früher nicht beobachtet haben.
In einigen Fällen im Nachbarforum wurde bei weiterer Steigerung der Baclofendosis das unerwartete Auftreten von starkem craving mit Konsum von wesentlich höheren Alkoholdosen beschrieben.
Das soll natürlich keine Panik bei der Höherdosierung machen - nur Achtsamkeit!

LG jivaro

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 28. April 2017, 07:15

Hallo Jivaro,

das ist wahrscheinlich ein weing OT von mir.

Jivaro hat geschrieben:In einigen Fällen im Nachbarforum wurde bei weiterer Steigerung der Baclofendosis das unerwartete Auftreten von starkem craving mit Konsum von wesentlich höheren Alkoholdosen beschrieben.


Aus meinem wenig geglückten 1. Versuch kenne ich diesen Effekt. Hauptgrund war, etwas erzwingen zu wollen und der ungeübte fahrlässige Umgang mit dem Medikament. Ab einem gewissen Punkt fand ich die Mischung von hohen Dosen Baclofen und Alkohol auch noch "interessant". Ein wenig mehr Achtsamkeit hätte hier wirklich vieles vermeiden können.

LG
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 28. April 2017, 09:50

Hallo DonQ,

DonQuixote hat geschrieben:Deshalb hatte ich seinerzeit versucht, das Ganze in einem speziellen Beitrag aufzudröseln.


Dieser speziell tolle Beitrag ist mir tatsächlich irgendwie durch die Lappen gegangen... [sad]

LG
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Chinaski » 28. April 2017, 13:19

Hallo @zuallen,

da habe ich wohl meine information von irgendwo und vorallem von irgendwann.
Sorry wenn ich da eine falsche information weiter gegeben habe. [sorry]

...haltet euch bitte an die Empfehlung von @Jivaro und @DonQuixote [good]

Gruß...
Chinaski

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 28. April 2017, 17:28

Hallo alle zusammen,

vor allem aber tausend Dank für die zahlreichen Antworten. Habe heute und morgen wenig Zeit und werde mich Sonntag oder Montag zu Wort melden.

Lieben Gruß an alle und ein schönes WE

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon laggard » 28. April 2017, 19:42

Jivaro hat geschrieben:In einigen Fällen im Nachbarforum wurde bei weiterer Steigerung der Baclofendosis das unerwartete Auftreten von starkem craving mit Konsum von wesentlich höheren Alkoholdosen beschrieben.

Bei mir passiert das immer bei zu heftiger Hochdosierung
Heute kann ich aber mit dem Gefühl umgehen /weiss,es geht vorbei
Ich behaupte mal , das kann jedem User passieren .
Gerade in Zeiten , wo das Medikament wirken soll

Lucidare hat geschrieben: Ab einem gewissen Punkt fand ich die Mischung von hohen Dosen Baclofen und Alkohol auch noch "interessant".

Kenn ich auch
Der Umgang mit Bac ist subtil und sensibel. Danken wir es, dass es diese Substanz gibt. Der Umgang damit liegt in den Händen des Betroffenen. Verantwortung und Respekt sind gefragt.

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 30. April 2017, 14:48

Hallo alle zusammen,

und vielen Dank für die Zahlreichen Antworten auf meine Fragen und Kommentare die mir Mut gemacht haben. Auch Danke an alle die hier nicht aufgezählt werden.

Anna hat geschrieben:Hi,
schreib einfach frei von der Leber weg. Ich lese Dich sehr gerne, auch wenn ich keinen Senf zu verteile habe.
LG, Anna


Danke!

laggard hat geschrieben:Mach dich da mal nicht verrückt
Auch wenn der eine sich besser ausdrücken kann wie der andere ,haben wir alle das gleiche Problem
Gruss


Danke!

Luphan hat geschrieben:@Lucidare, wie lange hast du eigentlich Baclofen genommen?

Lucidare hat geschrieben:Der erste Anlauf war ja nicht so glücklich, da habe ich den Überblick verloren. Ich denke so 9 Monate. Im zweiten waren es ca. 6 Monate. Dann mit Rücksprache des Arztes reduziert und ausgeschwemmt, um AD's durchzutesten. Hattest Du meinen Faden nicht gelesen?


@Lucidare, deinen Faden habe ich selbstverständlich nach deiner PN gelesen. Zur Zeit lese ich mir alle Erfahrungsberichte von allen Usern. wirklich allen Usern, nach und nach durch. Dabei ist mein Problem, dass eine riesige Informationsflut über mich schwemmt und ich mir nicht alle merken kann. Habe mir mittlerweile aber angewöhnt, die für mich wichtigsten und zutreffenden Informationen in einem Textdokument als Zitate abzuspeichern. Hier im Forum findet man fast in allen Beiträgen sehr hilfreiche Kommentare und sogar oft kleine Lebensweisheiten!

Auch an dich ein dickes Danke Lucidare!

DonQuixote hat geschrieben:7. Wann sollte man keinesfalls eine „Notfall-Dosis“ einnehmen?

Es gibt auch Situationen, unter denen Ihr keinesfalls eine „Notfall-Dosis“ einnehmen solltet. Stellt Euch folgendes Szenario vor: Ihr habt bereits massiv Alkohol getrunken, und jetzt glaubt Ihr, aus einer Art Panik heraus, das jetzt nachträglich mit einer massiven Baclofen-Dosis „heilen“ zu können. Das geht schief, das kann sogar ganz schief gehen, und am Ende landet Ihr in der Notaufnahme eines Spitals! Baclofen ist immer nur vorsorgend und vorbeugend, niemals aber nachheilend!


Den Leitfaden zur "Notfall-Dosis" habe ich mir durchgelesen und alle Punkte so weit verstanden. Punkt 7 bringt mich aber zum Grübeln. Ein kleines Beispiel:

Zur Zeit bin ich bei einer Tagesdosis von 90 mg Baclofen. Auf einen Tag am WE wird gegrillt und ich bin gegen 19 stark betrunken (Warum ist dabei egal). Meine letzte Einnahme war um 16 Uhr und die nächste und letzte kommt um 20 Uhr. Die Frage hat nichts mit der Notfall-Dosis zu tun, sonder es geht um die tägliche reguläre Einnahme.

    - Ist es dann überhaupt noch sinnvoll um 20 Uhr Baclofen einzunehmen?
    - Kann die 20 Uhr Einnahme gefährlich werden?
    - Oder soll die reguläre Einnahme trotz erhöhtem Alkoholkonsum immer stattfinden?

andi hat geschrieben:N'Abend in die Runde.

Kann man "kontrolliertes Trinken" mit Angst vor der Abstinenz in etwa interpretieren?
Angst vor dem "Neuen"?


APunkt hat geschrieben:Hallo Amadeus und die Runde,

vorweg:
Chinaski hat geschrieben:Ich bin kein Hardcore Abstinzler der jemanden anderen seinen Drink nicht gönnt.

Ich auch nicht, und diese Anmerkung von Laggard kann ich 100% auch unterschreiben:
laggard hat geschrieben:Trotzdem ist das Schwingen der Abstinenzkeule gerade beim Newbie kontraproduktiv/eher abstossend

Auch für mich war der sanfte Einstieg in den Ausstieg eigentlich der Motivator, überhaupt gezielt mit dieser Therapie zu beginnen.

Ich bin jetzt, nach über einem Jahr, dabei, den letzten Schritt in die Abstinenz zu gehen, obwohl meine Konsumreduktion für sich eigentlich ausreichen würde.
Nur: was ich über diesen restlichen Konsum noch habe, ist keine Kontrolle.
Ich konnte mit Krümelmengen Baclofen bereits nach wenigen Tagen meinen vorherigen und ziemlich gewaltigen Konsum auf rund 1/4 reduzieren, ohne große Mühe! Aber dieser Rest - ich nenne das meine "Kernabhängigkeit" - den kriege ich nicht los. Und auch mir ist es praktisch ohne großen Stress gelungen, Alkohol aus dem Berufsleben, aus dem Straßenverkehr und weitgehend aus Zeiten, an denen die Familie darunter leiden würde, rauszunehmen. Trotzdem kriege ich diese letzte "Insel" nicht geräumt. Das ist mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger, aber es ist bisher nie nichts. Und das ist keine Kontrolle! Das ist eine Kontroll-Illusion und weiter nichts.


Das trifft bei mir den Nagel auf den Kopf. Die Angst ist auf jeden Fall stark präsent! Obwohl ich noch weit weg vom kontrollierten trinken bin und es auch kein Ziel mehr sein wird (Meine Meinung habe ich geändert, schreibe später mehr zu), habe ich trotz Baclofen Angst meine Gewohnheit ganz abzustreifen. Ich nehme Baclofen ein und trinke nebenbei noch Alkohol. "Kernabhängigkeit" zu Zeit von 17:30 bis 20:00 statt von 16:00 bis 20:00 uns 1/2 Reduktion des Alkohols. Wobei ich bereits mit 90 mg sicher bin, dass ich keinerlei Craving mehr habe. Diese Kernabhängigkeit muss ich noch bekämpfen.

ator hat geschrieben:@all,

nur zu meinem Verständnis und wirklich nur dazu.

Wenn ich ein Medikament einnehme versuche ich primär Heilung zu erzielen oder meinen Gesundheitszustand zu stabilisieren bzw. mein krankes Leben zu erleichtern.
Zum Beispiel:

Wenn ich eine Angina habe nehme ich schlimmstenfalls ein Antibotikum und bin bestenfalls danach geheilt. Richtig?

Wenn ich Diabetiker bin bekomme ich Insulin oder ein Antidiabetikum und werde damit gesundheitlich stabil aber nicht dauerhaft geheilt. Richtig?

Wenn ich unheilbar an einem Carcinom erkrankt bin, bekomme ich evtl. Morphin um schmerzfrei zu sein. Es erleichtert mein krankes Leben, bin aber auch leider nicht geheilt. Richtig?

Warum (nicht um Gottes Willen) zum Teufel, soll ich ein Medikament wie Baclofen einnehmen, das das Potential zur Heilung der Sucht hat, um nur diese Sucht in bequemere, erträglichere Bahnen zu lenken?
Oder anders gesagt, mit Baclofen mir versuchen "kontrolliertes Trinken" vorzugaukeln. Das ist für mich Verschwendung von Zeit und der Recource des Potentials von Baclofen.

Nur meine Meinung ............ :grbl


    - Warum trinken Menschen Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten?
    - Warum essen Menschen die falschen Kohlenhydrate während die Insulin spritzen?
    - Warum trinken Menschen Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme von Baclofen?
    - Warum Rauchen Menschen mit Raucherbein weiter?
    - Vielleicht weil sie Süchtig / Krank sind und es nicht schaffen?

Deine Aussage ist an sich schon richtig aber ich finde sie gleichzeitig sehr hart und mich hat sie getroffen.

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 30. April 2017, 15:24

Jetzt geht es weiter mit meinem Tagebuch:

Gestern war mein 42. Tag mit Baclofen 90 mg am Tag. Ich verspüre kein Craving, wobei ich mir dessen aber nicht 100% sicher sein kann. Ich habe noch keinen einzigen Tag ohne Alkohol geschafft und deshalb trifft es mit dem Craving wohl eher auf die Zeiten bevor ich trinke zu. Wie kann ich wissen ob ich Craving-frei bin, wenn ich noch keinen einzige Tag ohne Alkohol geschafft oder versucht habe?

Trotzdem kann ich mit Baclofen und einer gewissen Eingenanstrengung eine Zeitverlagerung der Trinkzeiten verzeichnen:

    - Früher in der Woche ab 16:30 und am Wochenende ab 15:00 + Craving
    - Mit Baclofen in der Woche und Wochenende 17:00 ohne Craving
    - Seit 10 Tagen in der Woche und Wochenende 17:30 ohne Craving
    - Wenn ich später nach Hause komme Alkohol auch nach 17:30 und auch ohne Craving

Da wage ich mal zu behaupten, das ich bereits bei einer Einnahme von 90 mg täglich Craving-frei bis in die Nacht bleiben würde. Nur die Angst ganz ohne Alkohol hindert mich zur Zeit dieses Experiment für mich durchzuführen!

Die Weinmengen übersteigen immer noch nicht den einen Liter. Das ist für mich noch immer ein riesiger Erfolg. Es geht mir geistig und körperlich viel besser. Die Tage mit weniger als einem Liter dominieren noch nicht aber es werden immer mehr. Ich werde ab morgen ein Trinktagebuch führen! Ich brauche einfach eine Übersicht für mich... .

Weiterhin kann ich auf Arbeit Erfolge verzeichnen. Auf eine gewisse Art und Weise gibt mir Baclofen ungeahnte Arbeitsenergie:

- Ich bin viel konzentrierter
- Multi-Tasking ist möglich
- Ich kann mir viel mehr Dinge besser merken
- Ich trete als Chef viel dominanter und voller Selbstvertrauen auf
- Führe Gespräche viel gezielter und effektiver durch

OK, es gibt einen kleinen Nachteil, ich rede viel mehr als sonst und lasse nicht immer alle ausreden, [biggrin].

Weitere Nahziele sind:

- Baclofen weiter nach oben zu Dosieren
- Von einem Liter auf 0,7 Liter Wein zu kommen
- Mein Craving-Experiment durchzuziehen und alkoholfreie Tage einzustreuen

Vor Punkt drei habe ich wirklich Angst. Die Idee irgendwann mal kontrolliert zu Trinken habe ich verabschiedet. Daraus wird bei mir nichts. Mittlerweile schätze ich mich als Rauschtrinker ein. Der Rausch ist für ich das Ziel mit allen seinen damit verbundenen Angenehmlichkeiten. Trinke ich ein Glas will ich mehr! Ich will dann den Rauch und es bleibt nicht bei einem Glas mehr.

Bin ich zu feige? Habe ich bisher zu wenige an mir gearbeitet? Ja, wahrscheinlich sind das die Gründe. Aber ich habe Angst vor dem Unbekannten wie viele von euch auch mal hatten.

Dann ist die Abstinenz wohl wirklich einfacher! Das wird noch ein steiniger Weg für mich werden!

Am liebsten würde ich die Trinkzeit noch weiter nach hinten verlagern. Zum Beispiel auf 18:30. Das habe ich auch schon ausprobiert und Resultat dabei war, dass ich trotzdem trotz kürzerer Trinkzeit auf meinen Liter komme. Eigentlich ist es egal wann ich anfange... . Daran muss ich noch arbeiten.

Noch eine Frage zum Baclofenspiegel. Meine Einnahmezeiten sind 08:00, 12:00, 16:00 und 20:00. Bisher vertrage ich Baclofen bei einer Einnahme von 90 mg am Tag sehr gut. Von 17:30 bis 20:00 ist meine jetzige Trinkzeit. Wenn ich statt eine "Notfalldosis" die wie der Name schon sagt für den Notfall gedacht ist, jetzt noch eine weitere feste Einnahme von 20 mg täglich um 15:00 Uhr nehmen würde, dann würde ich so ab 16:30 bis 20:00 einen noch höheren Baclofenspiegel haben oder? Vielleicht würden mir dann noch ein paar mehr Gläser aus der Hand geschlagen werden?

Wie mach ihr das eigentlich mir dieser Baclofenspiegel-Grafik?

Jetzt noch etwas anderes. Wir wissen alle wie gut uns Baclofen tut und wir alle kennen vielleicht auch Menschen, von denen wir wissen sie haben ein Alkoholproblem. Wir wollen gerne helfen! Nur wie?

Ich habe eine Angestellte die scheinbar Quartalstrinkerin ist.Ich würde ihr gerne von Baclofen erzählen, nur kann ich es nicht, ohne mich outen zu müssen. Ich würde ihr so gerne von dem Medikament berichten aber ich kann es nicht. Habt ihr eine Idee?

Schönen Sonntag und morgen Feiertag

Gruß

Luphan
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 30. April 2017, 15:43

Hi Luphan,

Luphan hat geschrieben:Zur Zeit bin ich bei einer Tagesdosis von 90 mg Baclofen. Auf einen Tag am WE wird gegrillt und ich bin gegen 19 stark betrunken (Warum ist dabei egal). Meine letzte Einnahme war um 16 Uhr und die nächste und letzte kommt um 20 Uhr. Die Frage hat nichts mit der Notfall-Dosis zu tun, sonder es geht um die tägliche reguläre Einnahme.


In so einer Situation würde ich zumindest auf die Einnahme um 20:00 verzichten. Nochmal: Bac rein - Alk runter. Idealerweise ergeben sich dann solche Situationen nicht, wenn das Medikament wirkt. Man muss eben versuchen, solche Dinge zu vermeiden. Angenehm ist die Mischung nicht immer. Hier mal ein Beispielbericht:

andi hat geschrieben:Ach ja, muss ja noch erwähnen, bevor ich mit dem Bier aufgehört habe war ich bei 125mg und hatte drei, vier Halbe. Musste nach Hause zu Fuss und da hat es mich mehrmals runtergehauen. Ab Hüfte keine Kontrolle mehr, obwohl klar im Kopf. Naja, muss echt sagen, es war wirklich Glück dass ich mich nicht ernsthaft verletzt habe. Daher an Alle, die noch parallel fahren, Vorsicht bei Baclofen und Alkohol. Am nächsten Tag noch acht Halbe und am 8.8.2015 ca. knapp zwei Halbe und an dem Tag habe ich gemerkt, jetzt brauchst es nicht mehr.


Es kann so heftig sein, muss aber nicht. Normal merkt man das schon während des Trinkens.

Mein Craving-Experiment durchzuziehen und alkoholfreie Tage einzustreuen


Vor Punkt drei habe ich wirklich Angst.


Du hast doch das Glas noch in der Hand. Die Rolle rückwärts kannst Du doch quasi von einer Minunte zur anderen machen. Nur nicht plötzlich von null auf hundert. Einfach mal mit einem halben Liter probieren. :wink:

LG
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon laggard » 30. April 2017, 22:08

Hallo Luphan
42 Tage ist noch garnichts
Viel zu früh um eine eindeutige Aussage zu machen [pardon]
GGG
Du hast doch schon Erfolge und merkst , wie gut dir "ohne"Alk tut
So what [unknown]
Bau darauf auf und erhöhe weiter das Baclofen
Vor allem , weil du es so gut verträgst
Glaub mir , da geht noch viel mehr

Weitere Nahziele sind:

- Baclofen weiter nach oben zu Dosieren
- Von einem Liter auf 0,7 Liter Wein zu kommen
- Mein Craving-Experiment durchzuziehen und alkoholfreie Tage einzustreuen


Na also...genauso good

Bin ich zu feige? Habe ich bisher zu wenige an mir gearbeitet? Ja, wahrscheinlich sind das die Gründe. Aber ich habe Angst vor dem Unbekannten wie viele von euch auch mal hatten.

Zieh dich nicht so runter
Du bist auf dem Weg
Das ist wichtig
Der Rest kommt von alleine

Noch eine Frage zum Baclofenspiegel. Meine Einnahmezeiten sind 08:00, 12:00, 16:00 und 20:00. Bisher vertrage ich Baclofen bei einer Einnahme von 90 mg am Tag sehr gut. Von 17:30 bis 20:00 ist meine jetzige Trinkzeit. Wenn ich statt eine "Notfalldosis" die wie der Name schon sagt für den Notfall gedacht ist, jetzt noch eine weitere feste Einnahme von 20 mg täglich um 15:00 Uhr nehmen würde, dann würde ich so ab 16:30 bis 20:00 einen noch höheren Baclofenspiegel haben oder? Vielleicht würden mir dann noch ein paar mehr Gläser aus der Hand geschlagen werden?


Targetting ...heisst auf Cravingzeit anvisieren
Ich würde 12 Uhr 12,5 mg erhöhen auf 37,5 mg
Dann 16 Uhr auch nochmal 12,5 mg erhöhen auf 37,5 mg
Auch hier ...nur wenn du es verträgst
Sonst langsamer aufdosieren

Ich habe eine Angestellte die scheinbar Quartalstrinkerin ist.Ich würde ihr gerne von Baclofen erzählen, nur kann ich es nicht, ohne mich outen zu müssen. Ich würde ihr so gerne von dem Medikament berichten aber ich kann es nicht. Habt ihr eine Idee?]

Ganz ehrlich...schau , das du selber erst mal klar kommst
Die gute Frau läuft dir nicht weg

Wie mach ihr das eigentlich mir dieser Baclofenspiegel-Grafik?

Downloaden /Speichern /Ganz wichtig :Bearbeitung aktivieren /bei Zeiten deine Mengen eintragen /Schauen , wie sich rote Berge aufbauen [biggrin]
Spass beiseite
Gib mal den Baclofen Rechner als Suche ein
Don hat hier ein suuuper Threat eröffnet

Bleib dran....es läuft doch
Nachtrag Bac Rechner mit Bedienungsanleitung-gut durchlesen !

Gruss
Zuletzt geändert von laggard am 1. Mai 2017, 11:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Lucidare
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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Lucidare » 1. Mai 2017, 08:19

Hi Luphan,

Luphan hat geschrieben:Ich habe eine Angestellte die scheinbar Quartalstrinkerin ist.Ich würde ihr gerne von Baclofen erzählen, nur kann ich es nicht, ohne mich outen zu müssen. Ich würde ihr so gerne von dem Medikament berichten aber ich kann es nicht. Habt ihr eine Idee?


Das Thema ist im "normalen" Leben schon ziemlich schwer. Stelle Dir vor, Dich hätte jemand vor einem halben Jahr angesprochen: "Du benimmst Dich auffällig, hast Du ein Alkoholproblem? Ich wüsste da was...

Arbeitsrechtlich kann der Schuß auch ziemlich nach hinten losgehen. Der oder die Mitarbeiter/in darf in seiner Freizeit machen was er will. Wenn man meint, sich die Kante zu geben und wird arbeitstechnisch nicht auffällig oder erscheint regelmäßig mit reichlich Restpromille, ist das schwierig. In dem Moment wo Du das ansprichst, womöglich noch unter Zeugen, sitzt Du mit im Boot. Die Alkoholsucht ist eine anerkannte Krankheit. Du hast Deinen Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht. Wenn unter dem Einfluß von Restalkohol oder Alkohol etwas passiert kann man Dir schnell vorwerfen, nicht genügend reagiert zu haben. Nach dem Motto, alle wussten es aber der Chef hat nichts getan. Wenn es zu Auffälligkeiten kommt, kann man sich mit Fingerspitzengefühl an die "Sache" rantasten. Man muss nur aufpassen, dass einen der oder die Mitarbeiter/in nicht beim nächsten Auffüllen der wöchentlichen Weinvorräte im Supermarkt erwischt. Sonst verkommt das schnell zur Realsatire.

- Ich bin viel konzentrierter
- Multi-Tasking ist möglich
- Ich kann mir viel mehr Dinge besser merken
- Ich trete als Chef viel dominanter und voller Selbstvertrauen auf
- Führe Gespräche viel gezielter und effektiver durch

OK, es gibt einen kleinen Nachteil, ich rede viel mehr als sonst und lasse nicht immer alle ausreden, [biggrin].


Das sind alles positive Effekte, die sich einstellen, wenn der Alk aus dem Kopf ist. Das kann noch "schlimmer" werden. Baclofen an sich hat auch eine angstlösende Wirkung. In der ersten Zeit nimmt man das zwar ein wenig euphorisch war und es beruhigt sich wieder etwas -trotzdem- man kann sich an den Zustand gewöhnen. [whistle]

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: => Luphan und sein Weg mit Baclofen <=

Beitragvon Luphan » 1. Mai 2017, 17:12

Lucidare hat geschrieben:Du hast doch das Glas noch in der Hand. Die Rolle rückwärts kannst Du doch quasi von einer Minunte zur anderen machen. Nur nicht plötzlich von null auf hundert. Einfach mal mit einem halben Liter probieren. :wink:


Da hast du wohl Recht Lucidare. Das Glas ist ja noch nicht ganz weg! Halben Liter werde ich noch nicht ausprobieren. Erstmal will ich mich dauerhaft auf 0,7 Liter einpendeln. Dann vielleicht erst auf 0,5 Liter vermischt mit Wasser, so dass ich auf 0,7 oder 1 Liter komme gefühlt komme. Aber eigentlich verarsche ich mich nicht so gerne...

Die Beste Lösung wird sein dem Alkohol ganz zu entsagen! Aber da lasse ich mir noch etwas Zeit, sonst wird der Druck zu groß und es wird nix draus.

laggard hat geschrieben:Hallo Luphan
42 Tage ist noch garnichts
Viel zu früh um eine eindeutige Aussage zu machen [pardon]
GGG
Du hast doch schon Erfolge und merkst , wie gut dir "ohne"Alk tut
So what [unknown]
Bau darauf auf und erhöhe weiter das Baclofen
Vor allem , weil du es so gut verträgst
Glaub mir , da geht noch viel mehr


Ja, "GGG" ist der Weg:

"Die Ungeduld ist ein schnelles Pferd,
aber ein schlechter Reiter."


Ich bin als Mensch aber schon immer sehr ungeduldig gewesen. Deshalb muss ich mich selbst mal loben, da ich mich bisher an den Leitfaden so konsequent gehalten habe und ich nicht schneller erhöht habe.

laggard hat geschrieben:Targetting ...heisst auf Cravingzeit anvisieren
Ich würde 12 Uhr 12,5 mg erhöhen auf 37,5 mg
Dann 16 Uhr auch nochmal 12,5 mg erhöhen auf 37,5 mg
Auch hier ...nur wenn du es verträgst
Sonst langsamer aufdosieren


Die von mir gedachte Erhöhung zusätzliche Einnahme um 15 Uhr hatte ich wegen den evtl. Nebenwirkungen gewählt. Klar, ich habe gestern noch von keinen Nebenwirkungen geschrieben. Eigentlich habe ich auch keine... . Dennoch, wenn ich nach Leitfaden nach 5 Tagen erhöhe, dann habe ich noch immer dieses Gefühl des "breit seins" nach den Einnahmen. Und dieses Gefühl will auch Auf Arbeit möglichst ausschließen.

Gegen 16 Uhr verlasse ich fast immer die Firma. Deshalb dachte ich 15 Uhr wäre die zusätzliche Einnahme OK. Ab 16 Uhr ist mir dann das "breit sein" egal... . Aber wahrscheinlich ist 15 Uhr und 16 Uhr einfach zu nah aneinander.

Vielleicht sollte ich deinen Vorschlag mal am nächsten WE ausprobieren oder ist meine Lösung auch OK?

laggard hat geschrieben:Downloaden /Speichern /Ganz wichtig :Bearbeitung aktivieren /bei Zeiten deine Mengen eintragen /Schauen , wie sich rote Berge aufbauen [biggrin]
Spass beiseite
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Don hat hier ein suuuper Threat eröffnet

Bleib dran....es läuft doch
Nachtrag Bac Rechner mit Bedienungsanleitung-gut durchlesen !

Gruss


Oh nein, ich brauche dafür Excel und ich habe kein Office auf meinem PC, :grbl .

Lucidare hat geschrieben:
Das Thema ist im "normalen" Leben schon ziemlich schwer. Stelle Dir vor, Dich hätte jemand vor einem halben Jahr angesprochen: "Du benimmst Dich auffällig, hast Du ein Alkoholproblem? Ich wüsste da was...

Arbeitsrechtlich kann der Schuß auch ziemlich nach hinten losgehen. Der oder die Mitarbeiter/in darf in seiner Freizeit machen was er will. Wenn man meint, sich die Kante zu geben und wird arbeitstechnisch nicht auffällig oder erscheint regelmäßig mit reichlich Restpromille, ist das schwierig. In dem Moment wo Du das ansprichst, womöglich noch unter Zeugen, sitzt Du mit im Boot. Die Alkoholsucht ist eine anerkannte Krankheit. Du hast Deinen Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht. Wenn unter dem Einfluß von Restalkohol oder Alkohol etwas passiert kann man Dir schnell vorwerfen, nicht genügend reagiert zu haben. Nach dem Motto, alle wussten es aber der Chef hat nichts getan. Wenn es zu Auffälligkeiten kommt, kann man sich mit Fingerspitzengefühl an die "Sache" rantasten. Man muss nur aufpassen, dass einen der oder die Mitarbeiter/in nicht beim nächsten Auffüllen der wöchentlichen Weinvorräte im Supermarkt erwischt. Sonst verkommt das schnell zur Realsatire.


Das mit der Fürsorgepflicht für unsere / meine Mitarbeiter weiß ich. Ich dachte viel mehr an eine anonyme Möglichkeit ihr den "Anstuppser" für dieses Forum. Direkt ansprechen würde ich sie nie wollen. Ich finde es einfach nur schlimm, denn ich kenne 3-4 Menschen aus meinem Bekanntenkreis und kann ihnen nicht helfen!

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<


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