Kontrolliertes trinken

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Chinaski
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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 21. April 2017, 18:07

Hallo Luphan,

das du deinen Konsum um 50% reduziert hast würde ich nicht nur Baclofen zuschreiben.
Alleine schon das du dich kritisch mit deinem Konsum auseinandersetzt, dich hier angemeldet hast, hier schreibst.
Da passiert auch etwas in deiner psyche.
Das läuft für dich vielleicht unbewusst und unbemerkt ab...aber da passiert etwas.

Die 50% hast Du erreicht mit Unterstützung von Baclofen.
doppd
Gruß...
Chinaski

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Lucidare
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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Lucidare » 21. April 2017, 18:18

Ich mache jetzt doch den Howie. Ich bin so herrlich konsequent inkonsequent. Warum ist das so? Kann mir jemand diese Frage beantworten? Das ist wirklich das letzte Mal, dass ich hier Schreibe. Zumnindest in diesem Thread.

Ich denke, man muss zu diesen jedenfalls für mich seltsam anmutenden "Wahrheiten", die hier verbreitet werden, etwas schreiben. Nachher glaubt das wirklich noch jemand.

Diese Forum widmet sich einer der schwersten Krankheiten überhaupt. Das beinhaltet, dass hier durchaus User unterwegs sein können, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden. Um gleich darauf hinzuweisen ich unterstelle keinem, dass es so ist. Ich selbst war in einer psychischen Notsituation die mir fast das Leben gekostet hätte. Ich war psychisch so labil, das wenn jemand gesagt hätte, friss Katzenscheiße das hilft, ich diese gefressen hätte. Und das hätten garantiert noch einige Leutchen lustig gefunden. (Sicher, den Menschen kann es noch so dreckig gehen und in einer Gruppe wird sich immer ein Gruppendynamik entwickeln und es gibt sicher mal Streit oder unterschiedlicher Meinungen.) Da kommt dann ein selbst ernannter Imperator mit der Pulle in der Hand um die Ecke und verkündet, ich habe bin der Größte und verbreitet krude Weisheiten mithilfe von lückenhaftem Wissen und sinnfreier Argumentation. Soziale Intelligenz, Empathie? Mal daran gedacht, wie sich die andere Seite dabei fühlt? Ich bin emotional getroffen. Allerdings bin ich nicht sauer oder stinkig, ich bin angeekelt. Ich könnte mich umdrehen und kotzen.

Amadeus hat geschrieben:Wenn du täglich in eine SHG gehst, um kundzutun, dass du kein Problem mit Alkohol mehr hast, hast du dann kein Problem mit Alkohol mehr?


Das ist der große Favorit auf den beklopptesten Spruch des Jahres 2017 bei mir. Meine Angst schlummert im Moment und ich bin dadurch wieder einigermaßen geländegängig. Daher helfe ich anderen Mitbetroffenen ab und zu bei der Überwindung von Hürden im Alltag. Einige habe ich über einen Zirkel kennengelernt den ich immer noch, wenn auch nicht regelmäßig besuche. Alle wissen das es mir besser geht. Man stelle sich wirklich mal vor, man würde dieser Schwachsinnstheorie folgen.

Wenn, angefangen bei Dr. Olivier Ameisen, zigtausende von ehemaligen Alkoholikern glaubhaft berichten, wieder ganz normal Alkohol trinken oder auch nicht trinken zu können, muss man dann Aussagen treffen, die diese Menschen mit Fünfjährigen vor Bonbon-Gläsern vergleichen?


Wenn man seine Benchmarks selber setzt, ist alles normal. Zu dem Trinkverhalten habe ich im letzten Post was geschrieben. Träum weiter. Ansonsten sollte dieses Bonbonglas sichtlich nicht dazu dienen die User in diesem Forum zu Kindern zu degradieren, sondern die Emmotionen darzustellen, die sich entwickeln können. Obwohl ich zugeben muss, zumindest für meinen Teil, dass ich mich während meiner akuten Suchtphase wie ein Kind benommen habe. Verstecken, verheimlichen, lügen, betrügen und leugnen. Adult war das nicht. Wenn die Nachbarn im Laden waren, bin ich solange im Laden rumgeschwänzelt, bis die weg waren und ich meinen Stoff einladen konnte. Die passsenden Gefühle aus der Kindheit gab es kostenlos dazu. Wenn sich jemand durch dieses Beispiel auf die Füße getreten fühlt, soll er sich in meinem Thread melden. Ich werde mich dann dort offiziell entschuldigen.

Wann immer ich hier vorbeisurfe, kann ich sicher sein, unter den aktuellen zehn Beiträgen drei von Dir zu finden. Minimum. Gut. Dein Ding.


Ich leide weder unter einem Helfersyndrom, einer Profilneurose noch unter Langeweile. Dazu kommt, dass meine (Viel)schreiberei Dich anscheinend aus dem emotionalen Gleichgewicht bringt und erregt.


Das lasse ich mal so stehen.


Ich aber nicht. Tubensenf, mittelscharf. Ich habe z.B. vom 18.7.2016 - 14.10.2016 und 24.11.2016 -10.03.2017 nicht einen Post abgesetzt. Ich bin unter diesem Namen seit dem 19.09.2014 angemeldet. Das macht im Schnitt rund 3 Beiträge die Woche. Damit liege ich im Mittelfled. @Amadeus, wenn Du mir schon ein Bein stellen willst, dann bereite Dich besser vor und huste hier nicht irgendwelchenn Schrott aus dem Bauch heraus aus.

Aber das ist MEINE Freiheit. "Normal" sein zu können, mit 25 bis 50 mg Baclofen in der Backentasche ganz normal sein zu können.


Mein Kinder haben kein Baclofen in der Backentasche und trinken keinen Alkohol. Führen die ein "unnormales" Leben? Muss man Alkohol trinken um "normal" zu sein. Wie kommt man dazu, sein eigenes "normales" süchtiges Trinkverhalten als "normal" zu bezeichnen und mit dieser These auch noch die Leute zu verunsichern?

Ein ganz normales Leben führe, dank zwei Pillchen. Dank Olivier ameisen, und gottseidank ohne da ne Religion draus machen zu müssen.


Eine Geringschätzung sondergleichen gegenüber allen Kranken. Du bist der Held.

]Baclofen hochdosieren, bis der Saufdruck weg ist, runterdosieren bis er wiederkommt, 10 mg draufpacken und dann ein normales Leben weiterführen führen.


Absolute Spitzenklasse. Jetzt muss man nur noch erfahren, wie man eine generalisierte Angstörung in Verbindung mit einer schweren Alkoholabhängigkeit auflöst und dann geht es der Menschheit gleich besser. Diesen Müll kann man hoffentlich durch totale Unwissenheit entschuldigen.

Ich mag keine Leute die reflexartig mit allem in Konkurenz treten müssen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der könnte ja 1cm größer sein. Leute die in jedem zweiten Satz Ihre "Lebensleistung" betonen müssen. Das Forum hier ist für Alkoholabhängige und keine Gockelschau. Man sollte versuchen sich auf Augenhöhe zu bewegen. Ob der eine durch den Alk so verunsichert ist, dass er nicht weiß, welchen Joghurt er im Laden aus dem Regal im Laden nehmen soll oder der andere nicht weiß, welche Farbe der nächste Porsche haben soll, ist egal. Das Problem ist das Gleiche nur die Summen sind anders.

Ansonsten ziehe ich mich raus. Wenn tatsächlich jemand noch etwas von mir will, kann in meinem Thread was schreiben oder 'ne PN schicken. Wer länger in diesem Forum unterwegs ist wird sich daran erinnern, das es solch eine Situation eine längere Zeit gegeben hat. Auf der einen Seite war die Truppe die sich im "kontollierten Trinken" geübt haben und regelmäßig von Ihren Abstürzen berichtet haben oder gleich offen zugegeben haben noch süchtig zu sein und auf der anderen Seite die Abstinenten. Wenn sich denn mal jemand getraut hat sich anzumelden und eine Frage hatte, wurde dann die verschiedenen "Ansichten" im Thread des armen Users bis zum Exzes durchdiskutiert. Dann wurden persönliche Befindlichkeiten ausgetauscht, du bist doof, du auch, dann war Eiszeit. Der Newbie hatte anschließend 25 Seiten mehr in seinem Thread und war auch nicht schlauer. Der Hammer war, das die die noch an der Pulle hingen, anderen erkären wollten, wie man es macht. "Sauf-Weiter-Forum" wurde es genannt. Ich würde mich erstmal ein halbes Jahr trocken legen um überhaupt mal zu wissen wie das ist.

Amadeus hat geschrieben:Dann mache ich mal einen Gegenpol auf:


Luphan hat geschrieben:Ist nicht böse gemeint, aber "Unerfahrene" und neue User wie ich nehmen euch sehr ernst und es führt zu Angst und Konflikt was jetzt der richtige Weg ist. Kein Alkohol, moderater Konsum und mit Baclofen oder als Neuling erstmal glücklich sein, dass die Wunderpille wirklich ein Wunder bewirkt.


Glückwunsch @Amadeus. Starke Leistung!

Ich habe es vorausgesehen. (Nee :wink:)

Und ansonsten: lass' Dich von Deiner Idee leiten, alle anderen haben eh keine Ahnung von Deinem Potenzial. Ich nicht, mein Vorschreiber auch nicht.


Woher nimmt man die Sicherheit, dass ich das Potential anderer Leute nicht erkennen kann? Was sollen solche sinnfreien Floskeln? Und das auch noch ohne Begründung. Mir fehlen echt die Worte.

Amadeus hat geschrieben:Hallo Lucidare,

danke auch Dir für Deinen Beitrag.


Jetzt habe ich gekotzt.

Das ist keine Spielwiese für Führungskräfte mit Langeweile. Hier geht es um eine todernste Sache. Suche Dir jemand anderes, an dem Du Dich reiben kannst.

In diesem Sinne, alles Gute für die, die noch am Kämpfen sind! [good]

Nein, ich werde hier nicht mehr antworten. Und @Amadeus, halte Dich bitte aus meinem Thread raus.
Zuletzt geändert von Lucidare am 21. April 2017, 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Amadeus » 21. April 2017, 20:34

Lucidare,

ich weiß gerade nicht, was Dein Problem ist.
Sollte ich Dich mit meinen Beiträgen verletzt haben, war dies ganz sicher nicht meine Absicht und es täte mir aufrichtig leid.
Meine Absicht war allerdings, Dir dort zu widersprechen, wo ich Widerspruch für sinnvoll halte. Das würde ich Dich bitten, auszuhalten, wenn Du an öffentlichen Diskussionen teilnimmst.

Lucidare hat geschrieben:Und @Amadeus, halte Dich bitte aus meinem Thread raus.


Mit Verlaub, das ist nicht Dein Thread.

Gruß,
Amadeus

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Amadeus » 21. April 2017, 20:50

Nirgendwo im europäischen Ausland ist mir auch nur ein einziges Mal der Anspruch an die Baclofen-Therapie vorgetragen worden, dass Beginn und/oder Ziel Abstinenz sei.
Überall im europäischen Ausland ist Start und Ziel der Baclofen-Therapie individuell und wird im vertrauensvollen Arzt-Patienten-Verhältnis abgesprochen.

Nur der deutsche Trinker hat da offenbar ein Alleinstellungsmerkmal.

Ich verstehe diesen deutschen Stress nicht.

Gruß
Amadeus

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon andi » 21. April 2017, 20:57

Hi @all,

grad eure Diskussion im Schnelldurchlauf reingezogen doppd

Ursprüglich bin ich ja auch mit dem Ziel hier angekommen "wenigstens halbwegs moderaten Konsum und keine sechs Halbe+ täglich". Naja, daraus ist gar kein Konsum geworden und ich bin immer wieder froh darüber.
Klar, im Nachhinein stelle ich fest, der Alkohol hat vieles gegeben, das muss ich mir jetzt durch aktives Leben erarbeiten. Doch es macht ja sowas von Spaß und Freude - man lebt.

lg
andi

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Lucidare » 21. April 2017, 21:19

@Amadeus

Da lang --->
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon laggard » 23. April 2017, 10:16

Hallo zusammen ,
dieses immer und immer wiederkehrende Thema verdient auch von meiner Seite ein "Topping "
Für viele Leser von aussen ist Baclofen/das Forum ein Grund eine Therapie anzufangen
Auch für mich war es das .
Das Hintertürchen"könnte ja doch noch trinken " ist einfach zu verlockend
Es gibt User , bei denen das moderate/kontrollierte Trinken "funktioniert "
Der Rest ,und das ist der überwiegende Teil wird sich damit schwer tun
Trotzdem ist das Schwingen der Abstinenzkeule gerade beim Newbie kontraproduktiv/eher abstossend
Warum lassen wir ihn nicht selber seinen Weg finden ?
Unterstützen ihn,freuen uns über jeden Erfolg
Die Zeit wird zeigen ,ob es funktioniert
Wenn nicht , dürfen dann ja die Kritiker gerne sagen :"ich hab´s schon vorher gewusst"
und der Süchtige wird sich von alleine umstrukturieren(müssen)

Zum Baclofen kann ich nur auffordern
Einfach anfangen ...
Warum ?
-der Süchtige beschäftigt sich (vlt zum ersten Mal)mit seinem Trinkverhalten /ändert sein Verhalten in bestimmten Situationen
-mit steigender Bac Dosis trinkt er weniger
-im Optimalfall kommt die Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol
-er hat selber Einfluss auf die Therapie
-das , was ich vergessen habe [biggrin] ...

Und nun zum Thema kontrolliertes Trinken
Ich habe ein paar Monate mit Bac und Alk hinter mir und stand regelmässig vor Fragen
-Wann möchte ich eigentlich kontrolliert trinken können?
Regelmässig oder spontan , in Gesellschaft oder doch alleine ,nur zu besonderen Anlässen ,etc ?
-Welche Mengen sind noch moderat ?
-Das , was ich immer getrunken habe
-Weniger , weil ja jetzt moderat
-Mehr , weil ich darf ja jetzt länger nicht mehr
Trinken wie früher geht halt nicht mehr

Das Ganze funktioniert bei mir nur mit Regeln und die können auf Dauer auch anstrengend sein

Trotzdem :
Dieses Forum muss für Leute offen bleiben , die moderat Trinken als Ziel haben

PS : Das sind meine Erfahrungen .Ich bin bekannterweise ja gerade in Therapie .
Hier stehe ich vor neuen Herausforderungen

Euch viel Kraft

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Anna » 23. April 2017, 11:49

Hi,
auch ich wollte eigentlich kontrolliert trinken mit Baclofen, aber bei einer Flasche Wein pro Tag kann ich ja nicht von Kontrolle sprechen. Also habe ich gemerkt, dass ich nur mit Abstinenz zu stetiger Kontrolle und auch zu mir selbst finden kann. Geholfen hat mir auch die Frage von meinem Therapeuten, ob ich mir einen Klassenkameraden vorstellen kann, der so viel trinkt wie ich und den dann nach 15 Jahren wieder treffe. Das hat mich echt zum Nachdenken gebracht und ich wusste, so will ich nicht weiter machen.
LG,Anna

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 23. April 2017, 12:03

Hallo,

ich verstehe eh nicht so ganz wie das funktionieren soll.
Baclofen so hoch dosieren das man nur noch die Hälfte trinkt oder ab und zu?
Das ist dann Kontrolle und Freiheit?
Für mich ist das lediglich eine Trinkmengen Reduktion.
Warum soll kontrolliert ein Nervengift zu konsumieren Freiheit bedeuten?
Fliegenpilze erzielen kontrolliert dosiert einen ähnlichen Effekt.

Gruß...
Chinaski

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Luphan » 23. April 2017, 15:13

Hiho,

Chinaski hat geschrieben:Hallo,

ich verstehe eh nicht so ganz wie das funktionieren soll.
Baclofen so hoch dosieren das man nur noch die Hälfte trinkt oder ab und zu?
Das ist dann Kontrolle und Freiheit?
Für mich ist das lediglich eine Trinkmengen Reduktion.
Warum soll kontrolliert ein Nervengift zu konsumieren Freiheit bedeuten?


Baclofen hat schon bei 10 mg am Tag bei mir eine Reduktion des Alkohols um 50% gebracht. Meine ersehnte Freiheit ist das definitiv nicht. Aber ich bin noch am Anfang meiner Therapie mit Baclofen und Habe Fernziele.

Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass auch eine Trinkmengenreduktion ein großer Erfolg sein kann. Auch wenn es vielleicht eher als Nahziel angepeilt werden sollte. Und Freiheit definiert auch jeder für sich anders... . Vielleicht gibt es den ein oder anderen Menschen, der damit bereits zufrieden ist und die verbesserte Lebensqualität als ausreichend empfindet.

Gruß

Luphan
"Es ist einfach Feeling pur, ich will die negativen Gedanken vertreiben, wie Schmutz um es als Vergleich von mir wegstreichen. Muss die Stimme dämpfen, diesen Text beenden und euch bitten nicht nach jedem Satz Kritik an mich persönlich zu wenden."

Mein Tagebuch: => Luphan und sein Weg mit Baclofen =<

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 23. April 2017, 15:58

Hallo Luphan,

natürlich ist eine Reduktion ein riesen Erfolg und für die physische wie psychische Gesundheit von Bedeutung.
Jedes Glas was nicht getrunken wird ist ein Erfolg.
Das möchte ich nicht in Frage stellen.

Nur ist es für mich keine Kontrolle... Freiheit vielleicht, die definiert jeder für sich.

Gruß...
Chinaski

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Amadeus » 23. April 2017, 18:13

Hallo Laggard,

laggard hat geschrieben:-Welche Mengen sind noch moderat ?


Da kann ich nur meine persönliche Sicht beisteuern:

    Es gibt keinen unschädlichen Konsum. Jedes Glas Alkohol ist von einer rein physischen Perspektive aus betrachtet eines zu viel. Das gilt für jeden Menschen, ob nun Alkoholiker oder nicht.

    Die von der WHO als unbedenklich angesehen Mengen -12 Gramm Reinalkohol für Frauen, 24 Gramm für Männer als Tageshöchstdosis mit (ich glaube??) mindestens zwei Abstinenztagen pro Woche - basieren auf zahlreichen Untersuchungen und können derzeit wohl als Stand der Wissenschaft gelten.

Ich bin für mich - und natürlich in Abstimmung mit meinen Ärzten - zu folgender, für mich aktuellen Regelung gekommen:

    Jedwede Fremdgefährdung ausschließen. Kein Wenn, kein Aber. Keine Teilnahme am Straßenverkehr, nichtmal in der U-Bahn. Null Promille, nicht verhandelbar. Das gilt für mögliche physische UND psychische Fremdgefährdung, also auch kein Alkohol im Umfeld von Vertragsverhandlungen, Personalgesprächen, Forenbeiträgen, ....also alles, wo auch nur in Ansätzen die Gefahr besteht, irgendwen irgendwie alkoholinduziert (mehr) zu verletzen (als vielleicht nötig. Personalgespräche z.B. gehen halt oft nicht ohne Verletzungspotenzial über die Runden, aber das muss man ja nicht steigern).

    Jedwede Eigengefährdung auf ein Minimum (eigentlich dann also WHO) begrenzen, wobei ich für mich weniger Interesse an einem Gläschen Wein am Abend habe, darauf kann ich mühelos verzichten. Dafür möchte ich bei größeren Geschäftsessen oder Feiern aber nicht das einzelne Glas runterzählen müssen. Das kommt hier so ein oder zwei Mal im Monat vor, mal weniger, mal mehr. Das ist zwar dann nicht mehr ganz WHO, aber von meiner Medizinerschar durchgewunken, wir haben uns auf einen halbjährlichen Check ausführlicher Laborwerte geeinigt, bisher habe ich alle Werte in einem Bereich, in dem ich seit meinem sechzehnten Geburtstag nicht mehr war.

Das klingt vielleicht erstmal kompliziert, ich empfinde es überhaupt nicht so. Für mich ist es ein erwachsener Umgang mit Alkohol, der eigentlich dem gesunden Menschenverstand entspricht und von Milliarden von Nichtsüchtigen auf der Welt so gelebt wird. Nur ohne den Halbjahres-Check, das ist mein Preis für die Jahrzehnte der Sauferei und die Hoffnung, dass mir noch ein paar gesunde und glückliche Jahre auf diesem Planeten beschieden sein mögen.

Und es ist mir mit einer Baclofen(-erhaltungs-)dosierung von 25-50 mg möglich. Ich habe jahrzehnte lang gesoffen wie ein Loch. Ich habe nichts ausgelassen. Ich bin so besoffen Auto gefahren, dass ich über hunderte von Kilometern ein Auge zukneifen konnte, um die Fahrspuren nicht mehr doppelt zu sehen.
Ich war sturzbesoffen bei der Zeugung meiner Kinder, der Geburt meiner Kinder, der Erziehung meiner Kinder, eigentlich immer. Heute mache ich mir manchmal einen leicht wehmütigen Spaß daraus, wann immer ich an Orte komme, an denen ich schon mal war, mir die Frage zu stellen: hast Du diesen Ort schon mal nüchtern gesehen? In aller Regel lautet die Antwort: nein.

Ob ich diesen Restkonsum einer gelegentlichen Flasche Wein nicht auch noch sein lassen könnte? Doch, sehe ich kein Problem. Aber warum? Ich bin glücklich wie der Fisch im Wasser, ich habe mittlerweile drei Ärzte davon überzeugen können, ihren Patienten Baclofen zu verordnen, nachdem sie mich kennengelernt haben (halt alle nicht in Deutschland, ich weiß nicht, warum hier allen so dermaßen der Stock im - ähm - Rücken klemmt).

Es muss mir diesen "französischen" Weg nach Olivier Ameisen hier niemand nachmachen. Echt nicht, ist nicht mein Lebensziel;)
Aber - wie tausende andere Menschen in Frankreich, Holland, Belgien, Österreich, der Schweiz, US-Amerika, England, Irland.., - es auch berichten: das kann durchaus funktionieren. Man sollte sich allerdings von einigen (und, wie mir scheinen will, typisch deutschen) Hardlinern nicht verunsichern lassen. Das ist möglicherweise das größte Hindernis, wenn man permanent eingeredet bekommt, dass der eigene Weg schlecht, und nur der andere gut sei.

Aber, wie gesagt, das ist nur meine Meinung und Erfahrung.

Viele Grüße
Amadeus

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 23. April 2017, 18:40

Hallo Amadeus,

Das ist schon ein enges Korsett das du trägst.

Ich bin für mich - und natürlich in Abstimmung mit meinen Ärzten - zu folgender, für mich aktuellen Regelung gekommen:

Jedwede Fremdgefährdung ausschließen. Kein Wenn, kein Aber. Keine Teilnahme am Straßenverkehr, nichtmal in der U-Bahn. Null Promille, nicht verhandelbar. Das gilt für mögliche physische UND psychische Fremdgefährdung, also auch kein Alkohol im Umfeld von Vertragsverhandlungen, Personalgesprächen, Forenbeiträgen, ....also alles, wo auch nur in Ansätzen die Gefahr besteht, irgendwen irgendwie alkoholinduziert (mehr) zu verletzen (als vielleicht nötig. Personalgespräche z.B. gehen halt oft nicht ohne Verletzungspotenzial über die Runden, aber das muss man ja nicht steigern).

Jedwede Eigengefährdung auf ein Minimum (eigentlich dann also WHO) begrenzen, wobei ich für mich weniger Interesse an einem Gläschen Wein am Abend habe, darauf kann ich mühelos verzichten. Dafür möchte ich bei größeren Geschäftsessen oder Feiern aber nicht das einzelne Glas runterzählen müssen. Das kommt hier so ein oder zwei Mal im Monat vor, mal weniger, mal mehr. Das ist zwar dann nicht mehr ganz WHO, aber von meiner Medizinerschar durchgewunken, wir haben uns auf einen halbjährlichen Check ausführlicher Laborwerte geeinigt, bisher habe ich alle Werte in einem Bereich, in dem ich seit meinem sechzehnten Geburtstag nicht mehr war.


Meine Freiheit wäre das nicht.
Nur um 1-2 mal im Monat nicht als Außenseiter zu gelten würde ich mich nicht dem gesellschaftlichen Zwang unterordnen.

Wenn du mit deinem Korsett gut klar kommst dann freut es mich für dich und ich hoffe für dich das es so bleibt.
Nach 18 Monate kontrolliertem Konsum gegenüber Jahrzehnten des süchtigen trinkens finde ich es etwas verfrüht schon eine Erfolgsmeldungen raus zu geben.
Vielleicht gibst du in 3-4 Jahren nochmal Rückmeldung ob du noch auf dem Stand von heute bist.
Ich wünsche dir das du noch das selbe wie heute berichten kannst.

Alles gute...
Chinaski

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Amadeus » 23. April 2017, 19:40

Hallo Chinaski,

danke Dir!

Chinaski hat geschrieben:Das ist schon ein enges Korsett das du trägst.

Das empfinde ich wirklich überhaupt nicht so.
Ein enges Korsett war, kein Meeting, keine Verhandlung, keine Dienstreise, kein Personal(-entwicklungs-)Gespräch sich auch nur vorstellen zu können, ohne sicherzugehen, dass ein paar Kisten Wein im Schrank sind.
Und das waren die guten Zeiten. In schlechteren Zeiten waren dann auch Verhandlungen mit der Bank ("wir müssen mal die Kreditilinien Ihrer Betriebe durchsprechen! Sind Sie sicher, dass Sie das aktuell alles bedinen können?"). Junge. Wenn ich den Alkoholkonsum damals bedenke, dann frage ich mich, wie ich das überlebt habe. Wie ich überhaupt einigermaßen meine Arbeit erledigen konnte.

Also, DAS war für mich ein enges Korsett. Und es ist ja nicht so, dass ich nicht gewusst hätte, dass ich viel zu viel zu viel trinke.

Dagegen: kein Alkohol im Straßenverkehr, kein Alkohol im Geschäftsverkehr, nicht mehr als eine Flasche Wein pro Woche, ganz gelegentlich halt mal eine zweite, und alle paar Monate zum Arzt, um die Baclofen-Behandlung weiter rechtfertigen zu können? Das ist doch kein Korsett?! Und bisher immer mühelos grünes Licht? Und "mühelos" meint eben auch, dass mir das im Alltag nicht im geringsten schwerfällt. Das ist die normalste Sache der Welt. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl.

Chinaski hat geschrieben:Nur um 1-2 mal im Monat nicht als Außenseiter zu gelten würde ich mich nicht dem gesellschaftlichen Zwang unterordnen.

Ja, so ein bisschen gesellschaftlicher Zwang mag da dabei sein. Ich gehe aber ja auch nicht in Badehose zu solchen Veranstaltungen, das ist auch ein gesellschaftlicher Zwang, gewissermaßen. Das muss mir niemand nachmachen,!! Aber nochmal: ich bin glücklich und gesund nach eigenem Empfinden wie nach allen technischen Parametern

Chinaski hat geschrieben:Nach 18 Monate kontrolliertem Konsum gegenüber Jahrzehnten des süchtigen trinkens finde ich es etwas verfrüht schon eine Erfolgsmeldungen raus zu geben.
gesund. Anmerkung von Tante Edit: Das Wort gehörte da nicht hin und ist mir irgendwie reingerutscht. Da das Verwirrung stiften könnte, habe ich es editiert.

Ja, verstehe ich. Es ist für mich einfach unglaublich normal geworden. Aber klar passe ich auch auf, sonst könnte ich mir die restlichen 25 mg Baclofen und die ärztliche Kontrolle ja schenken.
Chinaski hat geschrieben:Vielleicht gibst du in 3-4 Jahren nochmal Rückmeldung ob du noch auf dem Stand von heute bist.
Ich wünsche dir das du noch das selbe wie heute berichten kannst.

Ich mir auch. [smile]
Und wenn nicht, ist immernoch Zeit für die komplette Abstinenz. Ich habe keine Bedenken, auch das im Zweifel hinzubekommen. Die Zweifel hab ich halt nur nicht.

Aber wer mit der Abstinenz glücklicher ist oder besser zurecht kommt, der soll das doch machen!

Das ist doch das Irre an der Baclofentherapie: es funktioniert, beim einen so, beim anderen so. Aber es funktioniert!

Schönen Restsonntag und
viele Grüße

Amadeus
Zuletzt geändert von Amadeus am 24. April 2017, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 23. April 2017, 19:51

Hallo Amadeus,

viele Wege führen nach Rom.
Jeder nimmt einen anderen Weg,
Seinen ganz eigenen Weg!
Hauptsache ist man kommt irgendwie an.
Egal wie und wann.

Aber auch der Weg ist das Ziel.

Dir auch noch einen schönen Sonntag.

Gruß...
Chinaski

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon laggard » 23. April 2017, 21:04

Hi Lucidare
weil mich sowas interessiert ...Korrektur :

Lucidare hat geschrieben:Nur mal als Rechenbeispiel: 2 x 0,7l Wein entsprechen ca. 280gr Reinalkohol. Das 12fache der empfohlenen Tagesmenge


https://www.bkk24.de/typo3/index.php?id=3002

700 ml Wein -12 %-67 g Alkohol

VG

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon laggard » 23. April 2017, 21:32

Hallo Amadeus ,
Chinaski hat geschrieben:viele Wege führen nach Rom.
Jeder nimmt einen anderen Weg,
Seinen ganz eigenen Weg!
Hauptsache ist man kommt irgendwie an.
Egal wie und wann.
Aber auch der Weg ist das Ziel.

Dem schliess ich mich an
Das Ziel ist Zufriedenheit /oder anders ausgedrückt : Frieden mit sich selbst
Dauernd nüchtern /manchmal trinken ...wie auch immer
Jeder Alkoholtrinker weiss doch ,ob er ein Problem hat oder nicht
Zumindest ahnt er es
Ich möchte garnicht wissen , wieviel hier anonym mitlesen
Manche belügen sich tapfer selber ...
Lesen aber trotzdem regelmässig mit
So´n bischen wie ne DailySoap [biggrin]
Andere ...dazu zähl ich uns ...stellen sich der Sucht
Suchen Ihren Weg

Du scheinst ihn gefunden zu haben
Von daher :-!?
Weiterhin viel Erfolg

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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Lucidare » 24. April 2017, 06:16

Hi Laggard,

weil es hier um was "Technisches" geht:

700 ml Wein -12 %-67 g Alkohol


Ja, stimmt. Es gibt die s.g. "Standarddrinkregel". 0,25l Bier, 0,1l Wein oder Sekt oder 0,4cl 38er Hartsprit sind ca. 10g Reinalkohol. Die "sitzt" bei mir normalerweise aus dem Effeff. Man kann daran leider erkennen, wie "konzentriert" ich bei der Sache war. Sorry.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Amadeus
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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Amadeus » 24. April 2017, 11:04

Hallo Chinaski,

Deine obigen Postings sind mir noch ein Stück weit nachgegangen und ich hätte zwei Fragen an Dich:

Chinaski hat geschrieben:natürlich ist eine Reduktion ein riesen Erfolg und für die physische wie psychische Gesundheit von Bedeutung.
Jedes Glas was nicht getrunken wird ist ein Erfolg.
Das möchte ich nicht in Frage stellen.

Nur ist es für mich keine Kontrolle... Freiheit vielleicht, die definiert jeder für sich.

Was wäre denn für Dich "Kontrolle"? Ich sage jetzt mal: "nie wieder" ist ja auch nur eine Regel, wie könnte wirkliche Kontrolle aussehen?

Und die zweite Frage:

Chinaski hat geschrieben:Nach 18 Monate kontrolliertem Konsum gegenüber Jahrzehnten des süchtigen trinkens finde ich es etwas verfrüht schon eine Erfolgsmeldungen raus zu geben.
Vielleicht gibst du in 3-4 Jahren nochmal Rückmeldung ob du noch auf dem Stand von heute bist.


Das hatte ich Dir gestern ja spontan bestätigt:
Amadeus hat geschrieben:Ja, verstehe ich. Es ist für mich einfach unglaublich normal geworden


Aber ich möchte da doch nochmal einklinken: wäre ich jetzt seit 18 Monaten abstinent, "dürfte" ich dann einen Erfolg vermelden? Oder was wäre nach Deiner Einschätzung der richtige Zeitraum? Du hattest ja plus drei bis vier Jahre, also insgesamt so fünf roundabout, angegeben und hast die ja selbst auch schon "absolviert" ( good good good und Glückwunsch!!). Ab wann, würdest Du sagen, kann man einigermaßen sicher von einem Erfolg sprechen? Und sieht der bei Abstinenz anders aus, als bei Rückkehr zu "normalem" Konsum (ohne jetzt auf die Definition eingehen zu wollen)?

Da würde mich Deine/Eure Meinung sehr interessieren!

Viele Grüße
Amadeus

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Chinaski
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Re: Kontrolliertes trinken

Beitragvon Chinaski » 24. April 2017, 11:57

Hallo Amadeus,

also Kontrolle bzw. für mein Verständnis normaler Konsum möchte ich anhand eines Beispiels geben.
Meine Frau trink hin und wieder Alkohol.
Sie trinkt mal ein Bier oder einen Wein wenn wir essen gehen weil es dann ihrer Meinung nach zu dem Gericht passt.
Kann aber auch gut sein das sie Wasser oder Cola trinkt.
Bei gesellschaftlichen Anlässen wo Alkohol konsumiert wird trink sie ganz selten etwas.
Vielleicht mal ein Glas Sekt mit O Saft zum anstoßen und das trinkt sie oft schon nicht aus.
Nur zu Sylvester gibt sie sich die Kante... da trinkt sie dann über den Abend eine ganze Flasche Piccolo.
So würde für mich Kontrolle aussehen wobei im eigentlich Sinne gar keine Kontrolle stattfindet.

Dafür möchte ich bei größeren Geschäftsessen oder Feiern aber nicht das einzelne Glas runterzählen müssen.


Oder wie in deinem Fall das du dir vornimmst bei einem Anlass maximal zB. 2 Getränke zu nehmen aber nicht mehr.

Aber ich möchte da doch nochmal einklinken: wäre ich jetzt seit 18 Monaten abstinent, "dürfte" ich dann einen Erfolg vermelden? Oder was wäre nach Deiner Einschätzung der richtige Zeitraum? Du hattest ja plus drei bis vier Jahre, also insgesamt so fünf roundabout, angegeben und hast die ja selbst auch schon "absolviert" ( good good good und Glückwunsch!!). Ab wann, würdest Du sagen, kann man einigermaßen sicher von einem Erfolg sprechen? Und sieht der bei Abstinenz anders aus, als bei Rückkehr zu "normalem" Konsum


Erfolg definiert ja jeder für sich.
Da gibt ed keinen 1. Platz!

Da die Alkohol Krankheit eine Chronischen Krankheit ist, ist es für mich ein Erfolg das ich solange ohne Symptome lebe.
Aber eigentlich kann ich erst wirklichen Erfolg vermelden wenn ich die Augen zumache ohne das die Krankheit nochmal ausgebrochen ist.

Wenn es dir so wie du damit umgehst gut geht...ich gönne es dir und will dir auch nix aufschwätzen.
Oder dich Überzeugung.
Ich bin kein Hardcore Abstinzler der jemanden anderen seinen Drink nicht gönnt.

Gruß...
Chinaski


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