Meine Baclofentherapie

Eigene Erfahrungsberichte zu Baclofen und Alkohol
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whoifnothim
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Meine Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 14. Februar 2017, 00:17

Hallo liebes Forum,

ich habe mich hier schon mal im Oktober vorgestellt. Seit dem 4 Monate lang rumgeeiert. Wollte es immer wieder auf eigene Faust schaffen [sad] . Kurz zu mir nochmal:
Abendtrinker. 6 Halbe oder 2 Halbe und ne Pulle Wein pro Abend +- ne Pulle Bier oder zwei. 26 Jahre alt. Tägliches trinken seit fast 2 Jahren. Dosis von 2 Bier pro Abend auf heutige Trinkmenge linear gesteigert.

Nachdem ich mein Praktikum für die Uni gekündigt hatte, bin ich in eine totale Lethargie gefallen und gerne öfter etwas mehr als oben genannte Trinkmenge getrunken. Außer nebenher ein wenig zu arbeiten, nichts auf die Reihe bekommen dieses Semester.

Heute morgen(mittags) gesagt: Ich hab die Schnauze voll!!!!! [mad]

Habe den Arzt angerufen der mir von DonQ empfohlen wurde. An dieser Stelle: Danke nochmal! doppd

Habe nächsten Donnerstag meinen Termin bei ihm. Hoffe, dass ich zu den Personen gehöre die Baclofen vertragen. Hab ein wenig Schiss, dass ich das Mittel überhaupt nicht vertrage.

Ich werde euch nach dem Arztbesuch auf jeden Fall berichten wie es verlaufen ist und natürlich auch meine Erfahrung mit dem Medikament mit euch teilen.

Ich danke euch für eure vielen wertvollen Posts, die mich motiviert haben diesen Schritt zu machen liebes Forum.

Liebe Grüße,

Who?

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DonQuixote
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon DonQuixote » 14. Februar 2017, 21:06

Hallo Who

Gut gemacht [good]

Mache Dir keinen Kopp wegen Nebenwirkungen und so, einfach mal loslegen. Du weißt schon, hübsch langsam, nach bewährtem Schema, und gleichzeitig den Alkoholkonsum so gut es geht reduzieren. Das wird schon, wirst sehen.

DonQuixote

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 23. Februar 2017, 15:36

Hallo liebes Forum :),

hatte heute morgen meinen Arzttermin. Ich war verkatert und rief dort an ob es nicht zu einem späteren Zeitpunkt ginge, heute. Sie sagte: Das nächste mal erst im März möglich. Hätte mich steinigen können!
Jedenfalls fragte ich ob 15 min Verspätung ok seien. Freundlicherweise ja!
Der Arzt ist um die 120 km von meinem Wohnort entfernt. Nachdem ich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen brach, kam ich 5 min früher an als mir es mein Navi vorraussagte. Rasen lohnt sich somit nicht! 35 min Verspätung insgesamt. War natürlich alles sehr uncool von mir. [meise]
Ich kam aber dennoch dran.


Zum Arzt:
Man war ich aufgeregt! Obwohl ich weiß, dass er sowas schon öfters gehört hat, außerdem Arzt ist und somit der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt. Aber sowas einem Menschen anzuvertrauen und vor allem zuzugeben finde ich überhaupt nicht einfach! Er hat mich auch schnell beruhigen können was meine Nervosität anging. Die Nervosität war gestern Hauptauslöser für's trinken. Wollte eigentilch ein paar Tage bevor ich anfange nichts trinken. Aber naja.....
Nur an die Leute die, die vielleicht Angst haben diesen Schritt zu machen und sich einem Arzt anzuvertrauen: Es gibt keinen Grund dafür!


Jetzt aber wirklich zum Arzt:

Sehr sympatischer und freundlicher Typ. Hat sich Zeit genommen, Blutbild wollte er allerdings keins machen lassen. Bin wie mir DonQ empfohlen hatte vorgegangen. Erstmal meine Trinkkarriere erzählt, dann über die Erfolgsquoten von anderen Therapien geredet und ihn schließlich gefragt was er den von Baclofen hielte. Er lächelte auf und fragte ob ich den gezielt zu ihm kommen würde. Auf Empfehlung einer flüchtigen Chatbekanntschaft, antwortete ich. Er erklärte mir ein wenig was zur Wirkungsweise und verschrieb es mir sogleich, da er sehr viel mit baclofen macht meinte er. Fand ich super doppd. Hab es übrigens als Privatrezept bekommen, weswegen die Apothekerin nachgehakt hat. Hab aber nur gesagt: Ich wollte es so ;).
Kann ihn nur weiterempfehlen.

Dosis:
Ich solle mal mit 4*5mg täglich beginnen, meinte er. Nächste Woche ist die Praxis geschlossen darum bleiben wir dann ab übernächste Woche in Kontakt. Um die Wirkung zu beobachten und eventuell hochzudosieren oder runterzudosieren. Ich war vorhin bei der Apotheke und hab das Baclofen für morgen früh bestellt. Werde auch direkt morgen früh oder wann ich halt aufwache anfangen. [smile]
Dosen sind sehr individuell meinte er übrigens. Deshalb klein anfangen und langsam raufdosieren. Kein Auto fahren in der ersten Zeit!
[smile]

Liebe Grüße

Who
Zuletzt geändert von whoifnothim am 23. Februar 2017, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon DonQuixote » 23. Februar 2017, 21:15

Hallo Who

Das sind ja tolle Neuigkeiten [good] .

Na dann viel Erfolg, und habe Geduld, sowohl mit Dir selbst als auch mit dem Medikament [twiddle] .

DonQuixote

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 23. Februar 2017, 22:12

Danke Don, mach ich! :)


LG,

Who

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 24. Februar 2017, 00:05

Aus uns wird nichts Liebling

Hallo Freunde,
Ich brauche einen Abschluss. Ja! So doof es klingt. Alkohol ist in dieser Beziehung die Partnerin die mir schadet, ja mir sogar körperlichen Schaden zufügt. Die Liebhaberin die mich runterzieht, aber da ist wenn ich sie brauche.
Ich weiß, dass diese Partnerin mir schadet, liebe sie aber genug um ihr wenigstens mit einem Kuss auf die Stirn Tschüss zu sagen. So doof das klingt, aber ich brauche morgen einen Kater! Ich will Satan persönlich Tschüss sagen. Sie ist die Partnerin die mir wehtut, die ich aber dennoch liebe und nicht einfach so von ihr loslassen kann. Ängstlich gegenüber den Nebenwirkungen von Baclofen aber höflich genug um deine Hand zu nehmen und dir für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Hab grad mein viertes Bier runter und vermutlich werde ich diesen Post bereuen. Vermutlich ist er aber wichtig für andere Leser, darum behalte ich meine Gedanken nicht für mich.
Ging/geht es noch jemandem so, dass er zwar wusste wie negativ sich Alk auf ihn auswirkt, aber dennoch sowas wie Vermissängste hatte?
Es ist wie dieser Partner bei dem man bleibt, obwohl er einem schadet.



Ich finde eine Bessere als Dich

Ich schrieb: Ich brauche morgen einen Kater. Ich will damit nochmal einen Misswillen gegenüber Alkohol in mir auslösen. Ich experimentiere außerdem mit NLP-Techniken. Heißt: Ich setze mir einen Anker für's Verkatertsein und immer wenn ich den Drang verspüre, mache ich die Geste die in mir dieses Gefühl auslöst und mich hoffentlich zusätzlich vor Alkohol schützt.
Die "Bessere" ist das "Nichts", die mir wohl erstmal nicht so viel geben kann(außer mein Leben zurück). Aber sie ist die vernünftige, gutmütige Hausfrau die mich respektiert und im Gegensatz zu der ************, promiskuitiven Trink************** mein Selbstwertgefühl nicht gegen 0 zieht. (Sorry für die Wortwahl)


Liebe ist vergänglich

Fünftes Bier. Ich will abstinent leben, darum ist morgen Schluss! Abstinenz ist der natürliche Zustand des Menschen. Und jeder, ob Musiker, Müllmann oder Ingenieur weiß das seine Denkleistung nie höher ist als im alkoholfreien Zustand. Und wenn das jemand denkt, dann sollte er die Trink************* verlassen und sich an die Hausfrau ranmachen. Denn sie ist gut für dich!

Neue Liebe, Schmetterlinge im Bauch
....







EDIT: Flasche Martini von meinen Mitbewohnern geklaut. Ich hasse mich!



Drunk und werd's wohl morgen bereuen aber:
Liebe Grüße

Euer Who
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 24. Februar 2017, 12:24

Peinlich.

Bin ziemlich fertig. In diesem Zustand werde ich keinen Saufdruck verspüren, auch am abend nicht. Hole mir jetzt das Baclo aus der Apotheke, fange aber erst morgen damit an und trinke heute nichts. Ist denke ich besser so.
Oder ist das nicht so schlimm wegen der Wechselwirkung und ich kann direkt anfangen???


Danke.


Liebe Grüße

Who

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Papfl » 24. Februar 2017, 16:19

Hallo Who!

Meines Erachtens kannst Du heute Abend mit 5 mg (resp. 6,25 mg, falls Du 25-mg-Tabletten hast) beginnen. Und ab morgen dann langsam nach Leitfaden für die Anwendung oder den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum aufdosieren.

Wichtig ist es, während der Aufdosierungsphase immer aufmerksam in sich reinzuhören: Habe ich Nebenwirkungen? Welche Nebenwirkungen sind das? Sind sie akzeptabel? Wie stark ist das Craving ("Trinkverlangen")? Kann bzw. sollte ich im Moment in kleinen Schritten weiter erhöhen, oder ist es sinnvoller, erstmal bei der jetzigen Dosierung zu bleiben, bis die Nebenwirkungen abgeklungen sind? In der Regel tun sie das nämlich binnen weniger Tage. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Generell gilt: Baclofen langsam in kleinen Schritten in Anlehnung an die oben verlinkten Tabellen aufdosieren, bis erste Nebenwirkungen auftreten oder das Craving verschwindet. Die Nebenwirkungen sind häufig "nur" erhöhte Müdigkeit oder ein bisschen "Neben-Sich-Stehen"...also nichts Weltbewegendes.

Dann auf dieser Stufe (bei der die ersten Nebenwirkungen aufgetreten sind) verharren. In der Regel verschwinden die Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder. Besteht nach wie vor Craving ("Trinkverlangen"), dann sollte die Dosis - nachdem die Nebenwirkungen abgeklungen sind - langsam weiter gesteigert werden, bis erneut Nebenwirkungen auftreten. Dann wieder innehalten und so weiter [schritte] .

Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Nebenwirkungen auch nach ein oder zwei Wochen nicht mehr verschwinden. Etwas unterhalb liegt dann die ideale individuelle Erhaltungsdosis. Im Idealfall pendelt es sich so ein, dass man bei der idealen persönlichen Erhaltungsdosis kein oder kaum Craving ("Trinkverlangen") und keine oder kaum Nebenwirkungen hat.

Was meinst Du? War Dein gestriger Abschied vom Alkohol nachhaltig genug :wink: ?

Alles Gute für den Start wünscht
Papfl

P.S. Bitte nicht vergessen: Das abrupte Absetzen von Alkohol kann gefährlich sein. Je nachdem, wie viel Du vorher regelmäßig getrunken hast, kann es zu Krampfanfällen oder schlimmstenfalls sogar zu einem Delir kommen. Wenn die Entzugserscheinungen zu heftig werden, lieber nach dem Schema "So viel Alkohol wie nötig, so wenig wie möglich" verfahren oder vielleicht sogar eine Entgiftung in Erwägung ziehen. Hier findest Du einen kurzen Test, mit dem Du die Schwere des Entzuges grob einschätzen kannst.
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 24. Februar 2017, 19:11

Hallo Papfl :),

danke für deinen Beitrag. Ich werde aber erst ab morgen früh beginnen. Safety first und so. Heute halte ich das nach dem gestrigen problemlos ohne durch.

Ich habe diesen Abschied vermutlich zum hundertsten mal gemacht haha.
Neige ein wenig zu Drama [blus] .

Hab bei dem Test einen Score von 10. Bei mir halten sich die Entzugserscheinungen echt in Grenzen denk ich. War/bin ja nur Abendtrinker. Trotzdem danke.

Bin gespannt auf morgen :)


Liebe Grüße und einen schönen Freitag abend euch! [hi_bye]

Who

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 25. Februar 2017, 22:02

Hallo liebes Forum,

1.Tag mit Baclofen (geplant)

Ich eier jetzt schon wieder rum. Aber vielleicht kann mir jemand helfen ????

Wollte heute anfangen. Hab dann aber n Date mit ner süßen Maus gehabt und dachte ich fang lieber abends an, bevor mir Nebenwirkungen das Date versauen. Lief alles gut. Aber der Tag war irgendwie, hmm, zu viel Realität auf einmal. Keine Ahnung wie ich es besser ausdrücken soll.

Abend:
Ich hätte vielleicht schon beim Vorstellen sagen sollen (und dem Doc ebenfalls), dass ich ne Tablettenphobie habe.
Das klingt jetzt total lächerlich, aber ich habe sogar panische Angst ne Aspirin zu schlucken oder ne Ibuprofen. Ja sogar Vitamin B Kapseln. Ich hatte diese Angst nicht immer, sondern erst seit ein paar Jahren. Ich kann mir vorstellen, dass das total lächerlich klingt, aber wenn ich eine Ibuprofen einnehme dann in Bröseln alle paar Minuten. Ich glaube, dass mich die Tablette umbringt. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie das dann mit Baclo bei mir ist. :heulen:

Jedenfalls hab ich vorhin nach dem Essen die Baclofentablette zerteilt und sie eine Stunde lang angeschaut. Habe mir dann Bier geholt, geheult weil ich so ein Versager bin und jetzt bin ich hier. Ich weiß nicht was mit mir nicht stimmt, aber ich habe panische Angst diese Tablette zu nehmen so wie ich vor allen Tabletten und Kapseln panische Angst habe.

Ich denke ich werde morgen einen guten Freund bitten bei mir zu bleiben während ich eine Halbe schlucke um den Notarzt zu rufen falls ich keine Luft mehr bekomme oder so.

Ich denk das klingt total krank, aber so fühl ich mich. Und ich wüsste nicht wem ich das so erzählen soll außer dem Forum. Danke dass es euch gibt.

Am besten schreibe ich das nächste mal wenn ich angefangen hab mit Baclo. Baldrian hat auch ein paar Tage Überwindungszeit gebraucht.


Liebe Grüße

Who

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Papfl » 26. Februar 2017, 10:22

Hallo Who!

Umso besser, dass Baclofen auch angstlösende (anxiolytische) Eigenschaften hat. Dann funzt es mit dem "Tablettenschlucken" wahrscheinlich besser, wenn Du erstmal damit begonnen hast.

Deine Ängste/Panik sind natürlich völlig unbegründet, aber das weißt Du selbst. Eine halbe Tablette Baclofen (5 mg) wird Dich nicht ins Nirwana befördern. Gut möglich, dass Du bei dieser geringen Dosierung (noch) gar nichts merkst. Du kannst auch erstmal mit morgens 5 mg und abends 5 mg beginnen, um die Wirkung auf Dich dediziert auszutesten.

Bringt denn Auflösen der Tablette in Wasser etwas? Oder in Cola, Tee...?

Ich wünsche Dir echt, dass Du das jetzt packst und heute nicht nochmal ein melancholisches bier- und martinigetränktes Abschieds-Szenario hinlegst.

whoifnothim hat geschrieben:Ich habe diesen Abschied vermutlich zum hundertsten mal gemacht haha.
Neige ein wenig zu Drama [blus] .

Das wäre dann das 101. Mal... :wink: . Muss nicht wirklich, oder?

Papfl
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Sari » 26. Februar 2017, 14:13

whoifnothim hat geschrieben:Ich hätte vielleicht schon beim Vorstellen sagen sollen (und dem Doc ebenfalls), dass ich ne Tablettenphobie habe.
Das klingt jetzt total lächerlich, aber ich habe sogar panische Angst ne Aspirin zu schlucken oder ne Ibuprofen. Ja sogar Vitamin B Kapseln. Ich hatte diese Angst nicht immer, sondern erst seit ein paar Jahren.
Who


Hallo Who,

ich habe auch vor Kurzem angefangen mit Baclofen und mir geht es mit den Tabletten genauso. Ich habe 5 Monate lang die erste Schachtel ungeöffnet rumliegen lassen, weil ich solche Angst habe, Tabletten zu nehmen. Seit Jahren leide ich unter einer Angststörung und Krankheitsängsten. Das hat bei mir mit dem gesteigerten Alkoholkonsum angefangen (Paradoxerweise hält mich meine Hypochondrie nicht davon ab, übermäßig Alkohol zu trinken, obwohl das die konkreteste Gefahr für die Gesundheit ist...).

Es hat mich große Überwindung gekostet, anzufangen mit der Baclofen Therapie, aber die Angst hat inzwischen etwas nachgelassen. Ich denke das wird bei dir auch so sein. Ich habe übrigens festgestellt, dass bei mir die Angst vom Alkohol kommt. Wenn ich wochenlang keinen Alkohol trinke (kommt leider selten vor...), habe ich fast keine Angst mehr.

Ich wünsch dir einen guten Start und keine Angst, es kann nichts passieren good

Viele Grüße,
Sari

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Chinaski » 26. Februar 2017, 15:25

Hallo Who,

das Baclofen Angstlösend wirkt kann ich dir bestätigen.
Zu Beginn der Baclofen Therapie spürt man die Angstlösende Wirkung direkt.
Im laufe der Therapie lässt die Angstlösende Wirkung vermeintlich nach oder verschwindet komplett.
Aber wenn man sich genau betrachtet ist man eigentlich Angstfrei und es fühlt sich einfach nur normal an.

Ein weiterer positiver Effekt zu Beginn der Therapie ist die euphorische Wirkung von Baclofen.
Diese wirkt positiv unterstützend - verschwindet aber wieder.
Ich wünsche dir das du den Schritt wagst.
Alles Gute...
Chinaski

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon laggard » 5. März 2017, 15:56

Hey Who [hi_bye]
wie läufts...halt uns auf dem Laufenden

Chinaski hat geschrieben:das Baclofen Angstlösend wirkt kann ich dir bestätigen.
Zu Beginn der Baclofen Therapie spürt man die Angstlösende Wirkung direkt.
Im laufe der Therapie lässt die Angstlösende Wirkung vermeintlich nach oder verschwindet komplett.
Aber wenn man sich genau betrachtet ist man eigentlich Angstfrei und es fühlt sich einfach nur normal an


Das hast du gut ausgedrückt,Chinaski good
Bin/war auch so ein Angstkanidat und Bac hat sie mir genommen ...einfach so [pardon]

VG

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 13. März 2017, 00:30

Hallo liebes Forum,

Danke für die letzten Beiträge, sie haben Mut gemacht. Speziellen Dank an Sari, tut gut das von jemandem zu hören der auch so eine Angststörung hat. Ich kann mich eins zu eins identifizieren. Vor allem mit dem paradoxen Teil des Trinkens trotz Krankheitsangst.


Die letzte Woche mit Baclofen:


Hatte ja geschrieben, dass ich eine Tablettenphobie habe. Mir hat es geholfen, morgens und abends 2,5 mg (Viertel Tablette) einzunehmen. Habe so die Angst vor dem Medikament ablegen können. Wahrscheinlich nur placeboartige Wirkung verspürt. Hab dabei eine leichte Entspannung empfunden, wie z.B. nach einer Wanderung und anschließendem relaxen. Außerdem war ich bis zum dritten Bier nicht ständig gierig am nippen. Ansonsten nichts nennenswertes bemerkt.


Gestern Abend:

Zum ersten mal 5mg genommen. Habe eine Leichte Müdigkeit verspürt. Craving war da, jedoch abgeschwächt und ich habe auch gestern ca. 2 Stunden lang an dem ersten Bier genippt. Dannach wieder gierig und bin letztendlich auf die Standardmenge von 6 Bier +-1 gekommen.


Heute:

Mittags nach dem Aufstehen 5 mg eingenommen. Gut gelaunt, euphorisch und sehr entspannt, 2 Stunden lang Mountainbike gefahren. Nebenwirkungen waren eigentlich nicht vorhanden.

Vorhin um 19:30 Uhr wieder 5 mg eingenommen. Auch heute über 2 Stunden lang am ersten Bier genippt(Normal nur 10 min fürs erste). Euphorie verspürt und sehr gute Laune gehabt. Allerdings irgendwie leicht benebelt, vergleichbar mit einem leichten Sauerstoffmangel. Außerdem ist mir die letzten Tage nach Baclofen, immer extreme Lichtempfindlichkeit aufgefallen. Habe ich normal auch im Katerzustand nicht, darum schreibe ich es dem Baclofen zu.
Wollte erst gar keinen Alk kaufen, da mir für heute andere Dinge wichtiger waren(Baclo?). Habe dann aber "zur Sicherheit" doch noch die Standardmenge geholt. Nachdem es 2 Stunden lang einfach so in der Ecke stand, habe ich mir eins geöffnet.
Normalerweise bin ich so gierig nach dem Zeug, dass ich es am liebsten noch auf der Heimfahrt öffnen und trinken will. Heute habe ich mich entspannt einem meiner Hobbys (Softwareprogrammierung) gewidmet und danach wohl aus Gewohnheit geöffnet. Aber es musste nicht sein. Hab's geöffnet weil ich es doch jeden Tag öffne.
Lichtempfindlichkeit übrigens auch heute verspürt.

Möglich, dass es bei so einer geringen Menge Baclofen nur Placeboeffekte sind. Denke aber, es ist ein "realer" Effekt.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich die Tablettenphobie noch einmal besiegt habe. Ab hier bin ich nun zuversichtlich, dass ich mein Leben in naher Zukunft so führen werde wie ICH es will und mir der Alkohol nicht noch mehr Bezugspunkte in meinem Leben zunichte macht. Ich habe reale Hoffnung.
Ich finde meine Ängste interessant. Ich habe keine Angst vor großen Menschengruppen frei zu sprechen oder mit dem Mountainbike extreme Downhillstrecken zu fahren. Jedoch vor Krankheiten, die ich vielleicht irgendwann haben könnte und vor Tabletten. Solche Angst, dass ich mir das Hirn zuschütte um von mir selbst in Ruhe gelassen zu werden. Vielleicht bringt Meditieren was. Vielleicht hole ich mir auch für diesen Bereich professionelle Hilfe.

Ich werde meine Erfahrungen weiterhin, möglichst oft, mit euch teilen.


Vielen Dank fürs Lesen und für alle Beiträge!

Liebe Grüße,

Who



13.03 11:30

Edit: Bin gestern doch noch auf 5 Halbe gekommen. Jedoch wollte ich danach nicht mehr weitertrinken wie sonst.
Habe den Alk meines Mitbewohners auch nicht angerührt. Dachte mir: Ok, du willst morgen früh aufstehen, darum gehst jetzt schlafen! Normal trinke ich dann unkontrolliert weiter. Einmal habe ich mir sogar Nachts ein Taxi gerufen, welches mich in die Stadt zur Tanke fahren sollte, weil mir der Alk ausgegangen war.
Nachts sehr intensiv geträumt, sehr real. Passiert mir normal nur in den ersten paar Tagen Abstinenz. Schreibe es also eindeutig dem Baclofen zu.

Mal sehen was der heutige Tag so bringt [smile]

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Lucidare » 14. März 2017, 08:47

Hallo Who,

Who hat geschrieben:Hatte ja geschrieben, dass ich eine Tablettenphobie habe. Mir hat es geholfen, morgens und abends 2,5 mg (Viertel Tablette) einzunehmen.


Sehr mutig! Als (ehemaliger) Angstler kann ich das gut nachvollziehen. Ich finde es toll, dass Du mit Deinen Ängsten hier so offen umgehst. Das ist vielmals ein guter Schritt zur Lösung der "Sache".

Edit: Bin gestern doch noch auf 5 Halbe gekommen. Jedoch wollte ich danach nicht mehr weitertrinken wie sonst.
Habe den Alk meines Mitbewohners auch nicht angerührt.


Es ist doch durchaus positiv, dass man anfängt, die Steuerung wieder zu übernehmen. Dieser Weg besteht aus vielen kleineren oder bisweilen größeren Teilerfolgen.

Nachts sehr intensiv geträumt, sehr real. Passiert mir normal nur in den ersten paar Tagen Abstinenz. Schreibe es also eindeutig dem Baclofen zu


Das ist übrigens ein ganz großes Thema. Der Alkohol betäubt zwar akut die Angst, im nachhinein werden diese aber verstärkt. Ein alkoholisierter Schlaf ist leider kein richtiger Schlaf. Man hat das mal gemessen und festgestellt, dass bestimmte Hirnareale die sich normal im Nirwana befinden, unter Alkohol weiterhin aktiv sind. Ferner verschieben sich die REM-Phasen oder finden gar nicht richtig statt. In den REM-Phasen wird ja vermehrt geträumt. Wozu das Träumen gut ist, weiß man auch nicht wirklich. Man vermutet, das das Hirn eine Art "Ablage" betreibt. Erlerntes speichert ("Buch unter das Kopfkissen legen" [mocking]) und Stress bewältigt. Wenn man jetzt keinen Alkohol trinkt bzw. ein Medikament nimmt was sediert, kommt es zu einem REM-Rebound, oder auch Klartraum genannt.

Das Gehirn holt das gnadenlos nach. Ob man diese Klarträume nun dem fehlenden Stoff zuschreibt oder dem Baclofen, ist eigentlich egal. Hauptsache sie finden statt. Das ist nämlich ein durchaus gutes Zeichen, find' ich jedenfalls. Also nicht erschrecken. Das System fängt wieder an "normal" zu arbeiten. Gerade für Angstler ist ein "vernünftiger" Schlaf wichtig. (Oder wird man Angstler, wenn man nicht "vernünftig" schläft? :grbl). Das hat was mit den Theta-Wellen und deren Synchronisation zu tun, vermutet man. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...

Bleib' am Ball und versuche nach Dosierungstabelle zu erhöhen. Es lohnt sich.

LG
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 17. März 2017, 19:15

Vielen Dank für deinen Beitrag Lucidare :).

Ich setze Tag 1 auf den 12.März, da ich erst ab dem Tag 5mg-Dosen genommen habe.

Tag 1

Baclofen: 5-0-0-5
Alkohol : 2,5l Bier


Tag 2

Baclofen: 5-0-0-5
Alkohol: 4l Bier

Hatte karrieremäßig ein sehr positives Erlebnis, darum waren wir abends feiern. Das tolle Erlebnis+die tolle Gesellschaft+die Musik waren ein zu mächtiger Trigger. Am ersten Bier 1 Stunde lang genippt, danach kam das starke Verlangen nach mehr und es wurden doch 8. Nebenwirkungen kaum vorhanden. Wechselwirkungen hab ich keine bemerkt.


Tag 3

Baclofen: 0-0-0-5
Alkohol: 4l Bier

Morgendliche Dosis wegen des Katers weggelassen. Abends: Eine halbe Stunde nach Einnahme kein Craving mehr gehabt. Irgendwie zog es mich dann doch zum ersten Bier. Dieses wieder sehr langsam getrunken(Normalerweise ist das erste in 10 min oder weniger leer). Nach dem ersten Bier hat "Es" dann wieder überhandgenommen. Ich war nicht zu bremsen und die Story nahm ihren üblichen Lauf. Auch die Pflichten für den nächsten Tag waren mir egal. Also schlicht und einfach die Kontrolle abgegeben.


Tag 4

Baclofen: 0-0-0-5
Alkohol: 3,5l Bier

Craving ungemindert da. Keinerlei Baclofenwirkung gespürt.


Tag 5(gestern)

Baclofen: 5-0-0-5
Alkohol: 3,5l Bier

Nach der abendlichen Dosis bin ich extrem müde geworden. Bin sogar ein paar mal in einem Sessel vor dem Computer eingenickt. Entspannt und müde wie schon lange nicht mehr. Ich hätte einfach schlafen gehen können und einen erfolgreichen ersten Abstinenztag gehabt. Aber ich habe mich so gut es geht wach gehalten um noch ein Bier trinken zu können [mad] . Ich dachte, dieses mal würde es wegen dieser extremen Müdigkeit, wirklich nur ein Bier werden, wenn überhaupt.
Nach dem ersten Bier war ich dann aber sowas von fit, dass 6 weitere folgten. Das ärgert mich heute ein wenig.


Wie gefährlich ist denn ein solches Verhalten für den Körper ? Also: Baclofen + Alkohol.
Und wie gefährlich ist es für den Körper es morgens mit vermutlich noch Restpromille zu nehmen?


Vielen Dank fürs Lesen


Liebe Grüße

Euer Who

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Papfl » 17. März 2017, 20:43

Hallo Who!

Bei diesen Alkoholmengen ziehen 5 mg (oder manchmal auch 10 mg) Baclofen pro Tag den Kürzeren. Soll heißen: Das Medikament kann seine Wirkung nicht entfalten, weil der Alkohol am GABA-A-Rezeptor das bisserl Baclofen an GABA-B schlichtweg überlagert. Das zeigt sich nicht zuletzt an Deinem Trinkverhalten. Ist das erste Bier unten, gibt's kein Stopp...

Das Problem ist, dass Baclofen und Alkohol vereinfacht gesagt biochemische Gegenspieler sind, die sich gegenseitig antagonisieren ("neutralisieren", "aufheben").

Das ist aber erstmal nicht weiter schlimm. Ich würde an Deiner Stelle Baclofen gemäß Leitfaden für die Anwendung bzw. den auf die jeweilige Tablettenstärke zugeschnittenen Dosierungstabellen hier im Forum langsam weiter aufdosieren. Und zwar konsequent, also nicht einfach einen Einnahmezeitpunkt nach Belieben weglassen. Und dabei parallel versuchen, die Biere runterzuschrauben. Kannst ja auch auf Radler umsteigen.

"So viel Bier wie nötig, so wenig wie möglich". Irgendwann kommt dann beides in die Balance, bis die Waage schließlich zugunsten von Baclofen kippt. Das ist dann der Moment, an dem das Medikament erstmalig seine volle Wirkung entfalten kann und man sich an das Austüfteln der individuellen persönlichen Erhaltungsdosis machen kann.

Das wird schon good . Setz' Dich nicht unter Druck. Braucht halt etwas Geduld [smile] .

Alles Gute einstweilen!

Papfl
„Der Hori­zont vie­ler Men­schen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nen­nen sie dann ihren Stand­punkt."
Albert Ein­stein (1879 - 1955)

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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon whoifnothim » 18. März 2017, 13:17

Danke für die anschauliche Erklärung Papfl. [smile] Die Einnahme konsequent zu betreiben ist sicher elementar für eine erfolgreiche Therapie. Werde daran arbeiten.

Tag 6

Baclofen: 5-0-0-5
Alkohol: 2,33l Bier

Werde die erste Dosissteigerung, erst am Tag 8 vornehmen da ich zweimal die morgendliche Dosis weggelassen habe. Fühle mich sicherer damit.

Ich habe gestern abend und heute(auch jetzt) eine Atemdepression bei mir bemerkt. Es ist so als würde ich vergessen tief genug und oft genug einzuatmen. Dann atme ich bewusst ein paar mal tief durch, hinterher hat das unbewusste Atmen dann wieder eine Fehlfunktion. Hatte gelesen, dass das zu den Nebenwirkungen gehört. Ist sehr unangenehm.

Wie gefährlich ist das und geht das wieder weg?
Kann man bei höherer Dosierung an sowas im Schlaf ersticken, oder holt sich der Körper auf jeden Fall das Minimum an Sauerstoff, das er für die Lebenserhaltung braucht?
Danke euch.

Liebe Grüße

Who

P.S.: Lässt sich der Themenname des Threads irgendwie ändern? Möchte das "Beginn" gerne raus haben und sowas wie "Meine Baclofentherapie" als Threadnamen haben. Das "Beginn" endete für mich als ich begonnen hatte. Danke euch. [smile]

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Lucidare
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Re: Beginn der Baclofentherapie

Beitragvon Lucidare » 18. März 2017, 13:47

Hi Who,

Who hat geschrieben:Ich habe gestern abend und heute(auch jetzt) eine Atemdepression bei mir bemerkt.


Die Atemdepression, vor allem nachts, wird schon mal öfters beschrieben. Das diese schon bei einer Dosis von 10mg auftritt, ist eher ungewöhnlich. Wie ist Dein Allgemeinzustand zur Zeit? Schiebst Du vielleicht Panik? Diese Symptomatik kennen Angstler auch. Bei Panikattacken ist manchmal schwer Luft zu bekommen. Aber auch diffuses Grübeln oder Aufregung sorgen dafür. Der Volksmund kennt das auch: "Erstmal tief Luft holen" oder "da bleibt einem ja die Luft weg". Zur Sicherheit solltest Du auf dieser regelmäßigen Dosis verharren, bis es verschwindet und nicht stur nach acht Tagen aufdosieren.

Wie gefährlich ist das und geht das wieder weg?
Kann man bei höherer Dosierung an sowas im Schlaf ersticken, oder holt sich der Körper auf jeden Fall das Minimum an Sauerstoff, das er für die Lebenserhaltung braucht?


Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr gering. Oder eigentlich gar nicht möglich. Der Körper steuert bestimmte Funktionen unbewusst (z.b die Verdauung) und andere bewusst (Arm anheben). Die Atmung ist so ein Zwischending. Wenn man in's Wasser plumpst, ist es schon von Vorteil, die Atmung anhalten zu können. Das funktioniert aber nur begrenzt. (Ich weiß jetzt nicht, wo der Weltrekord im Luftanhalten liegt. Muss ich mal googlen). Ab einem gewissen Punkt übernimmt das "Unterbewusstsein" wieder das Kommando. Das ist der Punkt, wo dann eine schnelle, tiefe Atmung einsetzt, um den Sauerstofflevel im Körper nicht unter eine gewisse Grenze absacken zu lassen. Nachts ist das unangenehm, weil man hochschreckt und das Gefühl hat, keine Luft mehr zu bekommen. Das ist aber eigentlich nur das Erschrecken und ein Gefühl des Steuerungsverlustes, weil kurzzeitig das Kommando von anderer Stelle übernommen wird.

LG
Zuletzt geändert von Lucidare am 18. März 2017, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
Wer aus meinen Texten nicht herauslesen kann, dass ich aus persönlicher Erfahrung schreibe, wird mich sowieso missverstehen. Ronja von Rönne


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